Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Direkte und indirekte Charakteristik
  3. Explizite und implizite Charakteristik
  4. Stilistische Form
  5. Checkliste
  6. Aufbau einer Figurencharakteristik
  7. Charakteristik erstellen
  8. Häufige Fehler
  9. Hilfreiche Tipps
  10. Nützliche Formulierungen
  11. Wortschatz zum Beschreiben eines Charakterprofils
  12. Zusammenfassung
  13. Beispiele gelungener Charakterisierungen
  14. Beispielcharaktere für eine Charaktersierung

1. Definition

Aufgabe einer literarischen Charakteristik ist es, alle Einzelaspekte einer Person in einem geschlossenen Aufsatz zusammenzufassen.
Die Analyse und Interpretation literarischer Texte umfasst notwendigerweise auch die im literarischen Geschehen agierenden oder erscheinenden Figuren; denn die Figurenkonzepte sind wesentliche, oft die wichtigsten Konstituenten des Dargestellten und der Intention. Literarische Figuren sind keine Personen aus Fleisch und Blut, sondern fiktive Konzepte im literarischen Ganzen, also Funktionen. Dennoch erstellt der Leser in seinem Bewusstsein aus den im Text verstreuten Angaben zu einer Figur ein kohärentes Bild einer Person (nach den gelernten Schemata der Personen-Wahrnehmung).
Bei der Charakterisierung literarischer Figuren ist der Interpret auf die im Text direkt oder indirekt vermittelten Angaben zu den Figuren angewiesen. Nicht alle literarischen Figuren sind vom Autor gleichartig ausgearbeitet; die Hauptfiguren sind natürlich differenzierter, komplexer, umfassender gestaltet, die Nebenfiguren sind oft auf wenige Merkmale reduziert. Das Gesamtbild einer literarischen Figur ergibt sich aus dem Gesamteindruck zusammengefügter Mosaiksteine, die über den gesamten Text verstreut sind.

2. Die direkte und indirekte Charakterisierung

Besondere Bedeutung kommt der Art und Weise zu, wie sich in Gesprächen Personen selbst charakterisieren und wie sie von anderen charakterisiert werden:

Bei der direkten Charakterisierung charakterisieren Romanfiguren andere oder sich selbst direkt durch Urteilsäußerungen. Der Leser hat die Subjektivität der Äußerungen der Romanfiguren zu beachten.

  • Aussensicht der Figur
  • Beziehung der Figur zu anderen Personen
  • Handlungen der zu charakterisierenden Person
  • Einordnung bestimmter Handlungen der Person
  • Charakterisierung der Gefühle

Bei der indirekten Charakterisierung charakterisieren sich die Romanfiguren durch Gesprächsinhalte oder die Art und Weise ihres Sprechens indirekt selbst. Der Leser muss die Wesenszüge der jeweiligen Romanfiguren selbst erschließen.
Beispiele:

  • Gespräch über Kunst, Politik usw. als Ansichtsäußerung
  • Gespräch über Geschehnisse der Erzählhandlung als Urteilsäußerungen
  • Lieblingsthemen
  • Anteilnahme am Gespräch
  • Lieblingswendungen
  • Zitate / Sprichwörter
  • Satzmuster (z. B. knappe Sätze: Militär!)
  • Wortschatz (z. B. restringierter Code: soziale Unterschicht)
  • Berufssprache
  • Dialekt

Man sollte darauf achten, ob im Laufe des Werks Veränderungen des Verhaltens oder des Charakters auftreten. Wenn man den Gesamtzusammenhang des Werkes nicht aus den Augen verliert, sieht man, dass nicht alle Gesichtspunkte für die Charakterisierung der Person gleich wichtig sind, dass man im Aufsatz auf manche mehr, auf andere weniger Gewicht legen muss. Es spart unnötige Arbeit, wenn man seine Beobachtungen und die gefundenen Textstellen gleich mit einem Quellenvermerk versieht (vgl. Zitieren).

3. Die explizite und implizite Charakteristik

Die explizite Charakteristik
Sie kann entweder aus der Sicht des Erzählers oder aus Sicht der Figuren stattfinden. Es werden jeweils nur Informationen berücksichtigt, die ausdrücklich dargestellt werden.

Die implizite Charakteristik
Hierbei wird ebensfalls nach Sicht des Erzählers und der Figuren unterschieden. Dabei werden Sachbehalte berücksichtigt, die nicht ausdrücklich dargelegt sind, sich jedoch aus dem Kontext ergeben.

4. Stilistische Form

  • Präsens
  • sprachlich eigenständig
  • sachlich-distanzierter, nüchtener Stil
  • einzelne Zitate möglich

5. Aufbau einer Figurencharakteristik

Prinzipiell herrscht auch hier das dreiteilige System eines typischen Aufsatzes vor: Einleitung, Hauptteil, Schluss.

  • Einleitung
    • Textautor
    • Titel
    • Textart
    • Thema (Kerngeschehen und Vorstellung der zu charakterisierenden Figur)
  • Hauptteil
    • genaue Beschreibung der äußeren Merkmale, das typische erfassen, individuelle innere Merkmale, Sprache, Einfluss der Umwelt
    • inwiefern hängen inneres und äußeres Erscheinungsbild zusammen?
  • Schluss
    • Eigenes Urteil der Figur gegenüber abgeben

6. Charakteristik erstellen

Zur Erstellung einer Charakteristik kommt es also zunächst darauf an, die unterschiedlichen Informationen im Text zu sammeln und aufzulisten. Diese Einzelinformationen lassen sich kategorisieren etwa nach folgenden Punkten:

  1. das äußere Erscheinungsbild der Figur,
  2. die soziale Situation,
  3. die Eigenschaften,
  4. die Verhaltensweisen und
  5. die Handlungen.

Gemäß diesen Kategorien ergibt sich ein Fragenkatalog, der zu einer Listen von Merkmalen führt, die Grundlage der Charakteristik sein kann:

  1. Was wird über das Äußere mitgeteilt?
    1. Geschlecht
    2. Alter
    3. Körperbau
    4. Aussehen
    5. Gesicht
    6. Figur
    7. Kleidung
  2. Welche Mitteilungen werden zur sozialen Situation gemacht?
    1. Beruf
    2. gesellschaftliche Stellung
    3. soziale Beziehungen
  3. Was werfährt man über das äußere Verhalten?
    1. Eigenarten
    2. Gewohnheiten
    3. Verhaltens- und Handlungsweisen
    4. Sprache und Sprechweisen
  4. Was erfährt man über das psychische Verhalten?
    1. Interessen
    2. Gefühle
    3. Denkweisen
    4. Einstellungen
    5. Triebrichtungen
    6. Problemorientierungen
  5. Was erfährt man über die emotionale und soziale Beziehungen der Person
    1. Art des Umgangs der Personen miteinander
  6. Welche Angaben werden zum Beruf und zur finanziellen Lage gemacht?
  7. Inwiefern ist das äußere und psychische Verhalten gesellschaftlich bedingt?
  8. Was erfährt man über die Biographie?
  9. Welche Mitteilungen werden zu Vorlieben und Abneigungen gemacht?
  10. Welche Informationen erhält man über die Lebensbedingungen?
  11. Was wird über die Verhaltensweisen erzählt? Was sagt die Figur? Was tut sie (in bestimmten Situationen)?
  12. Was wird über ihre Einstellungen (zu bestimmten Problemen oder Fragen) mitgeteilt?
  13. Welche charakterlichen Eigenschaften werden hervorgehoben?

Die Beantwortung dieser Fragen ist nicht identisch mit dem Figurenkonzept, sondern bildet lediglich dessen Einzelteile (Mosaiksteine), aus denen der Gesamteindruck erst im Zusammenhang erstellt werden muss!

7. Checkliste

1. Vorarbeiten

  • Ich habe alle wichtigen Textstellen, die etwas über die Figur aussagen, im Text unterstrichen und (in einer Tabelle) notiert.
  • Ich habe wichtige Charakterisierungsmerkmale (in einer zweiten Tabelle) inhaltlich gut geordnet.

2. Inhalt und Aufbau

  • Ich mache in der Einleitung allgemeine Angaben zum Text (Autor, Titel, Textart, Thema).
    Ich beschreibe die Bedeutung der Person für das literarische Werk.
    Ich stelle die Person mit ihren Eckdaten vor.
  • Den Hauptteil beginne ich mit einer zusammenfassenden Aussage zur Person, die dem Leser einen wichtigen ersten Eindruck vermittelt (z.B. zum Typus).
    Im Folgenden beschreibe ich erst das Aussehen der Person (von oben nach unten) …
    … und dann ihre inneren Merkmale (Charakter) der Figur. Dabei gehe ich systematisch vor und belege meine Thesen mit geeigneten Zitaten und Zeilenangaben.

    • Gliedernde Gesichtspunkte können sein:
      • Licht- und Schattenseiten der Person
      • Entwicklung der Person im Verlauf der Handlung
      • Verhältnis der Person zu Familie / Beruf / …
      • Die Person im Urteil ihrer Freunde und Feinde
      • Die Ursachen der Wesenszüge (Erbgut / Erziehung / Umwelt)
  • Im Schluss fasse ich meine Ergebnisse in einem Gesamturteil über die Person zusammen und grenze sie ggf. von anderen Figuren des Werkes ab (Parallel- oder Kontrastfiguren)

3. Sprache

  • Satzbau und Wortwahl sind korrekt und logisch.
  • Schreibung und Zeichensetzung stimmen.
  • Ich schreibe durchgehend im Präsens.

8. Häufige Fehler

  1. Die Charakterisierung ist nich im Präsens verfasst.
  2. Es sollten Fakten und eigene Interpretationen verbunden werden und keine Biografie oder gar Grabesrede geschrieben.
  3. Eine Charakteristik ist ein argumentativer Text. Alle Behauptungen, die man über eine Figur aufstellt, müssen begründet, d. h. in der Regel durch eine oder mehrere Textstellen belegt werden.
  4. Eine große Gefahr beim Abfassen von Charakteristiken besteht darin, in eine Art Inhaltsangabe zu verfallen und gewissermaßen „am Text entlang“ Charaktereigenschaften der Personen aufzuzeigen. Das führt in den meisten Fällen zu unnötigen Wiederholungen.
  5. Nicht aus einer Wiedergabe des Textinhalts sollen Charaktereigenschaften abgeleitet werden, sondern die Charaktereigenschaften sollen festgestellt, erläutert und schließlich durch Textbelege gestützt werden.
  6. Da eine Charakterisierung ein argumentativer Text ist, ist es von großer Wichtigkeit, alle Erläuterungen mit Zitaten aus dem Text zu belegen. Nur so kann der Leser erschließen, wie man den text interpretiert.
  7. Es sollten nur wichtigsten Eigenschaften in kompakter Form vermittelt und für die Handlung Nebensächliches ausgelassen werden!
  8. Eine Charakterisierung ist keine Aneinanderreihung und Wiederholung von dem, was der Text wiedergibt, sondern aus der Erschließung, Analyse und Erläuterung des Textinhalts. Zitate sind hierbei unvermeidlich, um die eigenen Erläuterungen zu stützen.
  9. Verhaltensweisen die temporär beding sind sollten nicht berücksichtigt werden.

9. Hilfreiche Tipps

  1. Hilfreich ist es, wenn man bereits beim Durcharbeiten eines Textes darauf achtet, die für den Aufsatz wichtigen Informationen zu erkennen und zu sammeln. Das heißt:
    1. Textstellen markieren
    2. Textstellen sammeln und nach bestimmten Gesichtspunkten ordnen
  2. Aufzählungen und Wiederholungen sollten vermieden werden
  3. Die einzelnen Informationen sollten mit geeigneten Satzanfängen verbunden werden.

10. Nützliche Formulierungen

  • Am Beispiel dieser Figur will der Autor deutlich machen / kritisieren / auffordern, dass …
  • Die Figur ist nicht nur x, y oder z, sondern auch v und w.
  • Ihr Mut erweist sich in … (Verhalten in einer bestimmten Situation).
  • Ihre Zerrissenheit spiegelt sich in ihrem Bekenntnis wider: »Zitat«, danach Auswertung
  • So erweist sich ihre scheinbare Hilfsbereitschaft schließlich als …
  • Im Gegensatz zu ihrer offiziellen Rolle zeigt ihr Verhalten  …
  • Während sich die Figur selbst gerne als …
  • charakterisiert, verrät ihr Verhalten, dass …

11. Wortschatz zum Beschreiben eines Charakterprofils

In dem folgenden Profil sind jeweils gegensätzliche Verhaltenseigenschaften zusammengestellt. Das Profil hilft dir dabei, Figurenbeschreibungen gedanklich und auch sprachlich zu bewältigen. Nutzen Sie das Profil, um im Bereich der Figurenbeschreibung die Differenziertheit Ihres Ausdrucks zu verbessern!
Zugleich hilft dir das Profil, Figuren für eigene kreative Texte oder Textergänzungen zu entwickeln und die richtige Mischung von Eigenschaften für sie zu finden.

Persönliche Eigenschaften
  • aktiv / tatkräftig / energisch / tüchtig
  • vital / lebenslustig
  • beharrlich / hartnäckig / willensstark
  • anspruchsvoll
  • engagiert
  • zielstrebig / zielbewusst
  • gierig / begehrlich / lüstern
  • ehrgeizig / strebsam
  • erfolgreich
  • interessiert
  • wild
  • leichtsinnig / leichtfertig
  • draufgängerisch
  • konsequent
  • zerfahren / unkonzentriert
  • aufgedreht
  • lethargisch / passiv / antriebslos / träge
  • dekadent
  • willensschwach
  • anspruchslos / bescheiden
  • uninteressiert
  • planlos / ziellos
  • zufrieden
  • resigniert
  • gescheitert / erfolglos
  • teilnahmslos
  • sanft
  • kontrolliert
  • vorsichtig / umsichtig
  • inkonsequent
  • konzentriert
  • besonnen
Gemütslage:
  • leidenschaftlich / temperamentvoll
  • ausgeglichen / beherrscht / besonnen
  • heiter / vergnügt / fröhlich
  • phlegmatisch / leidenschaftslos
  • cholerisch / launenhaft / jähzornig
  • melancholisch / schwermütig / trübsinnig
Selbstbewusstsein:
  • selbstständig / autonom
  • selbstsicher
  • nervenstark
  • mutig / tapfer
  • unterwürfig / willfährig
  • unbekümmert
  • unselbstständig / abhängig
  • unsicher
  • schreckhaft
  • feige / hasenherzig
  • rebellisch
  • grüblerisch
Moralische Ausrichtung:
  • charakterfest / charakterstark
  • integer /gewissenhaft / skrupulös
  • tugendhaft
  • edelmütig
  • ehrlich / aufrichtig
  • pflichtbewusst
  • verantwortungsbewusst
  • dankbar
  • treu
  • sorgfältig
  • charakterlos
  • verdorben / skrupellos / gewissenlos
  • verlottert
  • schurkisch
  • verlogen / unehrlich
  • pflichtvergessen
  • verantwortungslos
  • undankbar
  • untreu
  • schluderig
Geistige Fähigkeiten:
  • kenntnisreich
  • intellektuell
  • phantasievoll
  • klug
  • gebildet / kultiviert
  • ideenreich
  • reif
  • geistreich
  • naiv
  • vernünftig
  • einsichtig
  • scharfsinnig
  • charismatisch
  • erfahren
  • umsichtig
  • präzise
  • aufmerksam
  • unwissend
  • geistig schlicht
  • ideenlos
  • beschränkt / dumm
  • ungebildet / unkultiviert
  • ideenarm
  • unreif / unerfahren
  • geistlos
  • überlegt
  • töricht / irrational
  • uneinsichtig / dickköpfig
  • oberflächlich
  • unauffällig
  • unerfahren
  • unbedacht
  • phrasenhaft
  • blind
Geistige Orientierung:
  • idealistisch
  • lebensfremd / weltabgewandt
  • praktisch interessiert
  • kultiviert
  • aufgeschlossen
  • progressiv
  • realistisch
  • lebensnah
  • praktisch interessiert
  • derb / unkultiviert
  • engstirnig
  • konservativ / reaktionär
Emotionale Aspekte:
  • sensibel / empfindsam
  • empfindlich
  • liebevoll / zärtlich
  • dünnhäutig / erregbar
  • kühl
  • munter / aufgeräumt
  • strahlend
  • fröhlich / heiter
  • hartgesotten / unsensibel
  • dickfellig / robust
  • grob / gefühlskalt
  • abgebrüht / abgeklärt / unaufgeregt
  • hitzig / leidenschaftlich
  • müde / apathisch
  • finster / schwermütig
  • depressiv / verzagt / verbittert / mürrisch
Soziale Aspekte:
  • anhänglich
  • sympathisch
  • gesellig
  • gesprächig
  • gutmütig / wohlwollend
  • empfindsam / gefühlvoll / sentimental
  • zuverlässig
  • überlegen / souverän
  • kriecherisch / servil
  • ausgleichend / integrierend / integrativ
  • offen / offenherzig
  • tolerant
  • aufgeschlossen / verständnisvoll
  • angeberisch / selbstherrlich / arrogant
  • neidisch / missgünstig
  • gönnerhaft / freigebig
  • uneigennützig
  • hilfsbereit / gefällig
  • edelmütig / hochherzig / nachsichtig
  • streng
  • gnadenlos
  • nachgiebig
  • friedlich
  • versöhnlich / harmoniebedürftig
  • freundlich / liebenswürdig/ nett
  • steif / zeremoniell
  • bindungslos
  • unsympathisch / abstoßend
  • vereinsamt / zurückgezogen
  • zurückhaltend
  • gehässig / boshaft / giftig
  • unsentimental / empfindungslos
  • unzuverlässig
  • unterlegen
  • herrisch / despotisch
  • entzweiend / zersetzend / spalterisch
  • hinterhältig / intrigant / verschlossen
  • intolerant
  • engstirnig / kleinlich / borniert / kleinkariert
  • bescheiden
  • großzügig
  • knauserig
  • berechnend
  • ungefällig / stoffelig
  • nachtragend
  • großzügig
  • mitleidig
  • streng / hartnäckig
  • aggressiv / feindselig
  • streitsüchtig
  • unfreundlich / garstig
  • unkomplizier

12. Zusammenfassung

In einer literarischen Charakteristik wird die Eigenart einer Figur in einem poetischen Text dargestellt. Gegebenenfalls muss auch ihre Entwicklung im Werk dabei erfaßt sein. Dazu ist es nötig, die Informationen, die der Text vermittelt, zu sammeln, zu ordnen und zu werten. Man muss dabei aber unterscheiden zwischen

  • der unmittelbaren Darstellung der Figur (im epischen Text durch den Erzähler, im Drama durch Regieanweisungen);
  • der zwangsläufig subjektiven Selbstdarstellung der Figur;
  • den (möglicherweise auch subjektiven) Aussagen anderer Figuren des Werks über die Person.

Immer ist zu prüfen, aus welcher Perspektive die Figur gesehen wird und mit welcher Absicht sie auf eine bestimmte Weise dargestellt wird. Es soll nicht eine Aufzählung von Charaktereigenschaften gegeben werden, sondern eine Zusammenschau und Gewichtung dieser Eigenschaften. Das Wesentliche muss herausgestellt werden. Die literarische Charakteristik fordert keine beschreibende, sondern eine argumentierende Darlegung. Alle Feststellungen sind sorgfältig durch Textbelege zu untermauern. Auf richtiges und sinnvolles Zitieren ist besonderer Wert zu legen. Die Zeitstufe ist das Präsens.

13. Beispiele gelungener Charakterisierungen

In unserem Archiv findest du über 500 fertige Buchbesprechungen bekannter Werke inklusive Charakterisierungen der Hauptpersonen.

14. Beispielcharaktere für eine Charakterisierung

Um Charakterisierungen zu üben kannst du im Grunde genommen jede beliebe Person beschreiben – sowohl reale wie zum Beispiel Bekannte, Freunde oder Lehrer oder fiktive Figuren aus literarischen Werken.

Mit dieser Anleitung solltest Du nun in der Lage sein, eine gute Charakterisierung zu verfassen! Hilfreich ist auch, wenn du dir ein paar gute von Schülern verfasste Charakterisierungen durchliest, um ein Gefühl für die Textform zu bekommen.
Viel Erfolg!

Weitere Anleitungen:

Quellenangaben:

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