Rezensieren eines Buches ist gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick vielleicht vermuten lässt. Viele neigen dazu ein Buch zu lesen und ist man angetan, schreibt man positiv ohne vielleicht das Gesamtkonzept wie Aufbau, Thematik, Illustrationen oder äußerliches Erscheinungsbild zu beachten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Ziel
  3. Allgemeines
  4. Was eine Rezension nicht ist
  5. Arbeitsschritte beim Rezensieren
  6. Aufbau einer Rezension

1. Definition

Für den Begriff Rezension können im Zusammenhang mit dem Schreiben synonym auch die Worte Buchbesprechung oder Buchkritik verwendet werden.  Eine Rezension ist eine kritische objektive Bewertung von Werken.

2. Ziel

Im Rahmen einer Rezension geht es darum, dem Leser anhand von bestimmten Kriterien und Argumenten eine Hilfestellung bei der Entscheidung für oder gegen ein Buch an die Hand zu geben.  Damit auch andere Leser Lust haben, das vorgestellte Buch zu lesen/kaufen, sollte man eine aussagekräftige Rezension verfassen. Dazu gehört zum Beispiel, dass man nicht alle Informationen wild durcheinander schreibt, sondern eine gewisse Struktur einhält.

3. Allgemeines

  • Wer ist Adressat? (keine Fachwissenschaftlichen Begriffe) -> Vereinfachung und Verzicht auf Details zugunsten der Konzentration
  • Sachlichkeit und Genauigkeit, aber auch Lebendigkeit, Witz, Anschaulichkeit, Begeisterung, Urteilsfreude, Engagement, Lust zur Provokation -> Gespür für die Wirkung
  • Gründliches Wissen über das zu rezensierende Werk
  • Übernahme fremden Eigentums kennzeichnen
  • Beachten des Persönlichkeitsschutzes (keine falschen Tatsachen oder Schmähkritik)
  • Vorheriges Überlegen eines Konzepts
  • Experimente sind erwünscht (Fiktive Dialoge, Briefe, Rezepte, Gebrauchsanweisungen etc.)

4. Was eine Rezension nicht ist

  • Es empfiehlt sich nicht, den Klappentext abzuschreiben, denn den kann ein Interessent in der Buchhandlung selbst überfliegen. Diese auf dem Umschlag und dem rückwärtigen Cover abgedruckten Werbetexte wurden vom Verlag verfasst, der damit möglichst viele Kunden neugierig machen und zum Kauf ermuntern will. Sie heben nur die (vermeintlichen) Vorzüge des Werks hervor.
  • Eine Rezension darf nicht nur aus einer Nacherzählung oder Inhaltsangabe bestehen. Wer die gesamte Geschichte und ihren Ausgang bereits kennt, kann sich die Lektüre des Buchs nämlich meist sparen. Und neben dem Inhalt sind immer auch die Form und die Sprache wichtig.
  • Eine Rezension ist keine reine (begeisterte oder enttäuschte) Meinungsäußerung des Verfassers. Der Leser der Rezension kann einen ganz anderen Geschmack, andere Lesegewohnheiten und Bedürfnisse haben als der Verfasser. Überschwängliches Lob oder vernichtende Kritik ohne Begründung sind daher fehl am Platze.

5. Arbeitsschritte bei der Rezension

  1. das Buch mit Konzentration lesen
  2. wichtige Stellen im Text markieren oder Notizen machen
  3. überlege, wie du das Buch findest
  4. begründe dein Urteil
  5. verfasse die Rezension

6. Aufbau einer Rezension

Einleitung:

  • Informationen über Autor, wenn es für den weiteren Verlauf wichtig ist
  • Kurz den Inhalt des zu rezensierenden Werkes (Namensnennungen können schon zu viel sein! [bei einem Buch mit mehreren Texten nicht auf alle eingehen])
  • Informationen über die Entstehung des Werkes
  • Empfehlenswert: ein einleitender Satz, der zum Lesen anregt (eine provokante These; ein markantes Zitat; eine Interessante Frage, die erst am Ende beantwortet wird; ein extremes Werturteil, dessen Begründung erst am Ende geliefert wird => negative Gesamtbewertung ans Ende, nach Abwägen der Argumente

Hauptteil:

  • Hinweise auf Konstruktion (eventuell Zitate als Ergänzung)
    • die Sprache/Wortwahl (ist sie lustig, traurig, spannend, leicht/schwer verständlich usw.)
    • die Motive (gibt es wiederkehrende Motive, Symbole, Metaphern etc.)
    • das Thema (ist das Thema außergewöhnlich spannend, aktuell, antiquiert usw.)
    • der Schreibstil (hat der Autor eine „eigene Handschrift“)
  • Wertungen mit einbeziehen -> diese können nebensächlich, müssen aber enthalten sein. Sie sind “Angebote”, über die der Leser selbst urteilen muss -> sie können zu einer Diskussion anregen.
    • die Wertungen können dabei in Formen, wie Ironie, Parodie, Satire etc. auftreten (Begründung allerdings nur in exemplarischen Ansätzen: Mindestanforderung ist es, positive und negative Merkmale und Wirkungen zu beschreiben
    • Wertmaßstäbe zu explizieren ist überflüssig; eigene Maßstäbe müssen aber verdeutlicht und begründet werden
  • Negative Kritik ist wichtig -> Gegensatz zur Verlagswerbung bilden, nur positive Kritik wirkt unglaubwürdig; keine “Gefälligkeitsrezensionen”
  • Keine Aneinanderreihung der Aspekte -> Spannung schaffen (über langweilige Bücher fesselnd schreiben)
  • Floskeln sind zu vermeiden
  • Interpretationsvorschläge (besonders, wenn der Text/das Werk schwer zu verstehen ist

Schluss:

  • Vergleich mit anderer Literatur, die dem Werk auf irgendeine Weise ähnlich ist
  • Korrigieren oder Bestätigen der bisherigen Einschätzung des Autors
  • Das Werk in Bezug auf politische, soziale oder ästhetische Probleme setzten (wie z.B. “die Ratten“)
  • Was gibt es noch Interessantes über das Buch zu sagen…?
  • Gibt es ein Zitat, dass du selbst nicht verstanden hast?
  • Kann man das Ende der Geschichte vielleicht auf unterschiedliche Weisen deuten?
  • Warum hat die Figur das gesagt/getan?
  • Wie ist das Buch generell zu bewerten?

Weitere Anleitungen:

Hier findet ihr noch weitere hilfreiche Informationen zum Thema:

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