GEBURT UND FRÜHE KINDHEIT
Bei Geburten halfen die Frauen der Familien, nur bei ernsthaften Komplikationen wurde eine Hebamme gerufen. Der Vater hängt einen Olivenzweig an die Vordertür, um die Geburt einen Jungen anzuzeigen, und ein Stück Stoff, wenn es ein Mädchen war.

Arme Frauen mussten sich selbst um ihre Kinder kümmern, aber sowie eine Familie ein gutes Einkommen besaß, hatte sie mindestens zwei oder drei Sklaven, darunter vielleicht auch eine erfahrene Amme.Die Babys wurden in diesen Familien von der Amme gestillt. So blieben viele Mütter von den anstrengenderen Seiten der Mutterschaft verschont.

Das Kleinkind lernte Kinderlieder und Reime von seiner Mutter. Wenn diese gebildet war, wird sie ihm Geschichten vorgelesen haben, etwa die Fabeln des Äsop, ein berühmter Dichter von Fabeln. Während der Ausgrabungen wurden viele Spielzeuge gefunden; Rasseln, Bälle und Puppen waren sehr beliebt.

IN DER SCHULE
Wenn ein Junge aus einer wohlhabenderen Familie etwa sieben Jahre alt war, wurde er der Obhut der Amme entzogen und in die Hände eines paidagogos gegeben, eines Sklaven, der ihn von nun an überallhin begleitet. Der paidagogos brachte ihm gute Manieren bei und konnte ihn bestrafen, wenn er frech war. Er brachte seinen Schützling zur Schule und nahm oft am Unterricht teil, um sicherzugehen, dass der junge lernte, und danach fragte er ihn ab.Nur die ärmsten Jungen gingen nicht in die Schule.

Der Unterricht fand in den Privathäusern der Lehrer statt. Den Jungen wurden Lesen, Schreiben, und Rechnen beigebracht. Sie mussten auch Verse des großen Dichters Homer auswendig lernen und sie vor einer Gruppe aufsagen.
Es gab keine Schreibtisch. Die Jungen saßen auf einer Hocker und hatten ein Schreibtafel aus Wachs. Auf dem Wachs schreiben sie mit einem Griffel, einem Stift aus Knochen oder Metall, der am Ende spitz war und am anderen blattförmig abgeflacht.
Nach zwei oder drei Jahre bekamen die Schüler Musikunterricht. Die Jungen lernten zu singen und Lyra und Flöte zu spielen.

Die Leibeserziehung hatte ab dem zwölften Lebensjahr den absoluten Vorrang vor allen anderen Aktivitäten. Nun wurden die Jungen einem paidotribes unterstellt, einem strengen Mann, der Gymnastik und andere Sportarten unterrichtete.

DIE ERZIEHUNG DER MÄDCHEN
Wir wissen nicht, wie viel Bildung sich Athener Mädchen aneignen konnten. Mädchen aus der Mittel- und Oberklassen lernten Lesen und Schreiben, wahrscheinlich brauchte ihnen eine Lehrerin zu Hause das Lyra zu spielen bei. Körperliche Übungen führten sie nur bei Festlichkeiten durch und höchstwahrscheinlich niemals in der Öffentlichkeit wie die Mädchen in Sparta. Die Athener waren darüber entsetzt. Aber die Spartaner sahen die physische Gesundheit der Mädchen als wesentlichen Faktor für die nächste Generation von Kriegern an.

KRIEGSDIENST
Athener Jungen gingen bis 18. Lebensjahr zur Schule. Dann folgten zwei Jahre Dienst in der Armee. Jungen aus wohlhabenderen Familien wurden mit der teuren Ausrüstung der Hopliten ausgestattet.

MÄNNERKLEIDUNG
Kleider wurden meistens aus Wolle hergestellt, aber auch aus Flachs und einem rauhen Stoff aus Tierhaaren, Sakkos genannt. Die Kleidung wurden nicht geschneidert. Sie bestand aus rechteckigen Stücke Stoff.
Griechische Männer trugen keine Unterwäsche. Die wesentliche Kleidungsstück war die Tunika. Durch einen Gürtel wurde es in der Taille, die schmalste Stelle des Rumpfes zusammengebunden. Der Chition war eine etwas verfeinerte Version. Kinder trugen eine kurze Tunika ohne Gürtel. Der griechische Mann trug auch ein Himation.

FRAUENKLEIDER
Frauen trugen eine wollene oder linnene Tunika, die bis auf die Knöchel herabfiel. Linnen war luxuriöser als Wolle. Auch Frauen trugen ein Himation, das meist ganz ähnlich wie das der Männer.

HOCHZEIT
Hochzeiten wurden arrangiert. Häufig hatte sich das Paar noch nicht einmal kennenlernt, denn Athener Mädchen führten ein sehr behütetes Leben. Männer waren meistens Zwanzig Jahre alt, wenn sie eine Ehefrau suchten. Ein Junge unter 18 Jahren musste seinen Vater um Erlaubnis bitten, oder sein Vater konnte ein passende Ehe für ihn arrangieren.
Ein Mädchen war etwa 14 oder 15 Jahre, wenn sie heiratete. Ihr Vater brauchte sie für eine Eheschließung nicht zur Erlaubnis zu fragen. Alle Athener Mädchen der Mittelschicht wurden abgeschirmt großgezogen, und die Meinung der Tochter wäre als völlig belanglos angesehen worden.

DIE VERLOBUNG
Wenn der Vater der Braut der Verbindung zustimmte, fand die Verlobung statt. Dies war ein Übereinkunft zwischen dem Freier und dem Vater des Mädchens – es wurde nicht erwartet, dass sie dabei anwesend war. Die Verlobung war ein mündliche Vertrag. Das Mädchen dürfte die Autorität des Vaters nicht in Frage stellen, doch konnte er ihre Zustimmung einholen. Und ihr war es natürlich möglich, ihn zu überreden.

VON MÄDCHEN ZU FRAU
Von ihrer Verlobung an war ein Mädchen rechtliche verheiratet, und es wurde ein Tag bestimmt, an dem ihr Vater sie offiziell weggeben würde. Hochzeiten fanden meistens bei Vollmond statt. Der Monat Gamelion (Januar) war der beliebteste, weil er der heilige Monat Heras war, der Königin der Götter und Patronin der Ehe. Gamelion heißt Monat der Ehe.

SCHEIDUNG
Sich Scheiden zu lassen war für Männer ungleich einfacher als Frauen. Ein Mann konnte sich von seiner Frau ohne Angabe von Gründen trennen. Wenn seiner Frau Ehebruch nachgewiesen wurde, war er gesetzlich gezwungen, sich scheiden zu lassen. Es wurde auch erwarte, dass er sich von einer unbrauchbaren Frau trennte, da Kinder der Hauptzweck der Ehe waren. Ein Ehemann, der sich von seiner Frau trennte, musste die Mitgift zurückgeben – dies könnte viele Ehen gerettet haben.
Ständige Gewalttätigkeiten gegenüber der Ehefrau waren wahrscheinlich der einzige Grund, mit dem eine Frau eine Scheidung einreichen konnte. In Euripides Medea wird bemerkt, dass „Frauen kein Recht haben, ihre Ehemänner abzuweisen“.

ESSEN
Homer berichtet in seinen Werken von den Essgewohnheiten der Griechen seiner Zeit. Man aß Fleisch am Spieß, trank dazu Wein und Brot wurde gereicht.  Es wurde auch Milch getrunken, die mit Wasser verdünnt wurde.
Ein beliebtes Nahrungsmittel bei der Bevölkerung war auch der Maza, ein Teig, der mit Wasser, Milch und Öl versetzt war. Dazu gab es Zwiebeln und Gemüse. Reichere Bürger kauften Weizenbrot und honiggesüßte Kuchen.
Im klassischen Athen aß man aber überwiegend einfach, was auch der Philosoph Platon allen empfahl. Fleisch wurde in dieser Zeit seltener gegessen. Der Frischfisch kam jetzt auch häufiger auf den Tisch, entweder gedörrt oder geräuchert. Nach der klassischen Zeit wurde die griechische Küche vielseitiger.

POLIZEI
Es gab im antiken Griechenland keine Polizei, die Rechtsbrecher verfolgte. Jeder Bürger musste selber sehen, wie er zu seinem Recht kam. Er musste den Täter selber ermitteln und durfte ihn bestrafen.
Auf dem Land strafte man Rechtsverstöße, indem man dem Täter Teile seines Besitzes wegnahm.

Handwerke
Die meisten Handwerker waren zugezogene Griechen (Metöken), die Steuern zahlen mussten, aber kein politisches Stimmrecht hatten
Die Handwerker stellten in Athen besonders Tongefäße her – ein wichtiger Exportartikel
In manchen Werkstätten arbeiteten hunderte von Sklaven
Im Kriegsfall mussten die Handwerker Militärdienst leisten, und dabei normalerweise ihre Waffen und Rüstungen selbst erstellen
Die Metöken durften kein Land besitzen, mussten aber Steuern bezahlen, deshalb wohnten sie in bescheidenen Unterkünften
 
Sklaven
  • Zur Zeit des Perikles lebten ca. 100.000 Sklaven(innen)und ihre Kinder in Attika (Landschaft um Athen herum)
  • Sie waren oft Kriegsgefangene und wurden \"normal\" als Handelsware verkauft
  • Bis zu 30.000 Sklaven arbeiteten in Bergwerksschächten – die härteste und gefährlichste Arbeit.
  • Ein Sklave soll keinem fremden Eigentum schädigen, denn sonst wird der Schaden durch seinen Besitzer restlos ersetzt oder der Schädiger (Sklave) wird selbst ausgeliefert
  • Wenn ein Tier das Eigentum des Nachbars beschädigt so wird der Schaden auf gleiche Weise ersetzt.
Verwendungen der Sklaven
  • Schwerarbeit (z.B. Bergwerke, Steinbrüche)
  • Weberinnen
  • Hausdiener
  • Bergbaufachmann
  • Landarbeiter, Olivenernter
  • Baustellen
  • Erzieher
  • Köchinnen
  • Polizisten(innen)
  • Arbeiter in Silberbergwerken

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