Gliederung
1.    Das Fernsehen als Übel der Gesellschaft
2.    Vor- und Nachteile des Fernsehens
2.1    Gefahren des Fernsehens
    2.1.1    gesundheitliche Risiken durch Bequemlichkeit
2.1.2    Gefahr der Manipulation
2.1.3    fragwürdige Informationsschwerpunkte
2.1.4    negative Vorbildfunktion
2.1.5    soziale Abspaltung
2.2    Vorteile und Möglichkeiten
2.2.1    Unterhaltung durch Vielfältigkeit
2.2.2    geringe Kosten
2.2.3    Informationen
2.2.3.1    Aktualität
2.2.3.2    Aufbereitung für den Zuschauer
3.    Fernsehen als unerreichte Erleichterung für den Menschen

Problemerörterung
Fernsehen – Fluch oder Segen ? Sicherlich haben wir immer noch die moralischen Stimmen nach dem Massaker von Erfurt in Erinnerung, die viele moderne Medien wie das Internet, Rockmusik, Computerspiele und besonders das Fernsehen wegen ihren allzu gewaltverherrlichenden Inhalten und falschen Vorbildern verteufelten. Ja, diese Medien wurden sogar als Gefahr für psychisch labile Personen betrachtet und die Medienwächter wurden wieder einmal besonders aktiv. Völlig realitätsfremde Computerspiele wurden indiziert und so manche härtere Actionserie aus dem Programm von Privatsendern verbannt. Bei Spielen, in denen viele Probleme nur durch Gewalt zu lösen sind, scheint ein derartiges Handeln vernünftig zu sein, aber ist es wirklich richtig das Fernsehen für eine „verdorbene“ Jugend verantwortlich zu machen ? Wenn es doch so schlecht ist, warum ist es dennoch das breiteste Massenmedium unserer Gesellschaft ?

Für einige Personen kann das Fernsehen wirklich als „Fluch“ bezeichnet werden, für die Menschen, die den größten Teil ihrer Freizeit nur noch vor dem Fernseher verbringen. Denn für sie birgt das Fernsehen durchaus gesundheitliche Risiken. Einmal abgesehen von den elektromagnetischen Strahlen, deren gesundheitsschädliche Wirkung zwar vermutet, jedoch nicht vollends bewiesen ist, führt das Fernsehen gerade bei Jüngeren zu mangelnder Bewegung. Diese verursacht, neben vielen schlimmeren Erkrankungen wie Trombose oder Bandscheibenproblemen, vor allem zu Übergewicht. Es ist kein Zufall, dass es in unserer heutigen Gesellschaft, in der beinahe jeder Haushalt mindestens ein solches Gerät besitzt, ein Drittel aller neun bis zwölf Jährigen zu dick für ihr Alter ist. Für sie gibt es nichts bequemeres als sich einfach auf das Sofa zu legen und dabei fernzusehen, warum sollten sie also noch den mühsamen Weg zum Fußballplatz auf sich nehmen um dort Sport zu treiben ?

Eine weitere Gefahr für diese Altersgruppe ist die Manipulation. Durch verschiedene Tricks werden in dieser leicht beeinflussbaren Generation Konsumzwang hervorgerufen oder ihr eine bestimmte Meinung aufgezwungen. Viele Jugendliche richten sich in ihrer Kleidung nach ihren Stars aus GZSZ oder kaufen sich ein Skateboard, weil in neuesten Musikvideos Ausschnitte aus Skatervideos gezeigt werden. Die speziell auf diese kaufkräftige Generation ausgerichtete Werbung tut hier ihr Übriges. Eine ganz andere Dimension von bewusster Manipulation fand vor einigen Jahren in Frankreich statt. Um sich Vorteile im Präsidentschaftswahlkampf zu verschaffen ließ der damals amtierende Präsident für hundertstel von Sekunden im öffentlich rechtlichen Fernsehen sein Porträt ausstrahlen. Der wahlberechtigte Zuschauer nahm dies nicht mehr bewusst wahr, jedoch wurde sein Unterbewusstsein beeinflusst und der Kandidat schien ihm sympathischer. Diese Tatsache gelangte jedoch nur an die Öffentlichkeit, da ein Zuschauer es durch Zufall mit seinem Videorekorder herausfand. Wer weiß jedoch, wie oft diese Methode in anderen Situationen heute noch angewandt wird ?

Weiterhin ist zu beobachten, dass derzeit in zunehmenden Maße vor allem bei Privatsendern in Dokumentationen oder Nachrichtensendungen sachliche Inhalte fehlen oder die Wahrheit verzerrt wird. Viele ernste Themen werden vernachlässigt und banale, aber sensationshaltige Berichte in den Vordergrund gestellt. Das beste Beispiel fand man bei den „RTL 2 – news“; nach einem ca. dreiminütigen Bericht über das Tankerunglück der „Prestige“ folgte ein fünfminütiger Beitrag über eine Verfolgungsjagd zwischen einem geistig verwirrten Truckerfahrer und der Polizei in den USA. Vermeintlich bildendere politische oder wirtschafliche Themen wurden ausgeklammert. Häufig wird nur oberflächlich berichtet, die Hintergründe werden nicht genannt und nur der Sensationsgehalt eines Ereignisses voll ausgeschöpft. Spannend und voller Aktionismus sollen die Nachrichten in der Fernsehwelt sein, nicht mehr sachlich. Ein Vergleich zur „Bildzeitung“ liegt hier nicht fern.

Bei diesen fragwürdigen Inhalten können Sendungen oder dort auftretende Personen den Jugendlichen ein negatives Vorbild sein. In härteren Actionfilmen wird Gewalt als gängiges Mittel zur Problemlösung verharmlost und waghalsige Stunts von Amateuren fordern geradezu trotz Warnhinweis zur Nachahmung auf. Denn Darsteller wie Bam Margera oder Johnny Knoxville gelten bei der Jugend als „cool“, wenn sie sich von Hausdächern auf Büsche stürzen oder in Einkaufswägen abschüssige Straßen hinunterfahren. In zwei US – Bundesstaaten wurde die eben genannte Serie „Jackass“ bereits verboten, da sich ein Zwölfjähriger beim Nachspielen eines gezeigten Stuntes schwerste Verbrennungen zuzog.

Eine große Gefahr des Fernsehens liegt darüber hinaus in der sozialen Isolation des Zuschauers. Anstatt sich abends mit Freunden zu treffen und sich Gesellschaftsspielen zu widmen ziehen es viele vor abends sich gemütlich auf das Sofa zu legen, das TV Gerät einzuschalten und schließlich so einzuschlafen. Sie driften zunehmend in Passivität ab, engagieren sich weniger sozial und bewältigen ihre Aufgaben nur noch oberflächlich oder überhaupt nicht mehr. Oder beim Abendessen in Familien : Ist der Fernseher einmal eingeschaltet, bleibt keine Zeit mehr gegenseitig Erfahrungen auszutauschen oder über Probleme zu diskutieren. Dies belegt eine neuere Studie über die Lebensgewohnheiten in Frankreich, die das Auseinanderleben der Familienmitglieder durch das Fernsehen während des Essens kritisiert. In vielen Familien ist schließlich das Abendessen einige der wenigen Zeiten, zu denen die Familie noch beisammen sitzt.

Aber warum ist das Fernsehen trotz dieser Nachteile das breiteste Massenmedium unserer Zeit ? Die Antwort auf diese Frage dürften wohl die weit gefächerten Vorteile sein, die das Fernsehen bietet. Zum einen gilt das Fernsehen als reiner Zeitvertreib. Es unterhält den Zuschauer, sei es durch Quizsendungen oder durch tägliche Seifenopern. Das Fernsehen ist als Unterhaltungsmedium konzipiert, welchen anderen Zweck haben sonst der abendliche Krimi oder der Sonntagabendapielfilm ?

Ein wichtiger Aspekt zur Unterhaltung ist das Facettenreichtum der Programme. Die Fernsehwelt bietet für fast jede Altersstufe und jedes Interessengebiet etwas. Angefangen beim Kinderkanal oder SuperRTL für Kinder, über tägliche Zeichentrickserien wie „Die Simpsons“ oder Seifenopern wie „Verbotene Liebe“bis hin zu reinen Nachrichtensendern wie N24 oder n-tv und dem „Musikantenstadl“ auf BR3 befriedigt die Senderwelt fast alle Wünsche. Dreht sich bei Musiksendern wie MTV alles um populäre Musik so liegt bei  BR alpha der Schwerpunkt auf der Bildung. Die deutlichste Anpassung an die Interessen des Zuschauers findet man im digitalen Bezahlfernsehen, das seine Sender systematisch nach Themenschwerpunkten geordnet hat. So eignet das Fernsehen sich gut zum Ausspannen, wobei es ständig bemüht ist, keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Das Fernsehen gilt deshalb als Massenmedium, da es für alle Gesellschaftsschichten verfügbar ist. Es ist billig, denn wurde erst einmal ein Fernsehgerät, das schon ab 100 Euro erhältlich ist, gekauft, kommen pro Monat für den gesamten Haushalt nur noch die Rundfunkgebühren in Höhe von unter 20 Euro hinzu. Und im Vergleich zu wesentlich teureren Zeitschriftenabonnements oder den Internetgebühren sind diese Kosten für ein derartiges Angebot wirklich vertretbar. In Deutschland gilt ein Fernseher mittlerweile offiziell zum Lebensstandart, genau wie Telefon, Radio oder Kühlschrank.

Die Informationen sind immer aktuell, sie werden ohne Zeitverzögerung gesendet. Die bietet dem Zuschauer den entscheidenden Vorteil nur sein Fernsehgerät einschalten zu müssen um über das aktuelle Weltgeschehen informiert zu sein. Das beste Beispiel fand man beim tragischen Anschlag auf das WTC, als Millionen von Menschen den Einschlag des zweiten Flugzeuges live, d.h. ohne Zeitverzögerung, miterlebten. Oder vor kurzem die Katastrophe des Columbia Shuttles, als der Landeanflug ebenfalls live übertragen wurde. Ohne Fernseher hätten sie die Bilder und ausführlichen Berichte erst am nächsten Tag mit der Zeitung erreicht.
Und auch hier wären dem Verbraucher nur starre, unbewegte Bilder begegnet. Als einziges Medium bietet das Fernsehen bewegte Bilder mit Ton an. Ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Radio oder Zeitschriften. Visualisierte Information prägen sich zudem dem Zuschauer schneller und nachhaltiger ein. Aus diesem Grund wird beispielsweise einem Schüler schon nahegelegt, bei Referaten auf Overheadfolien, Tafelbilder oder Powerpointanimationen zurückzugreifen.

Zusammendfassen möchte ich sagen können, es ist gut, dass es es das Medium Fernsehen gibt. Mit keinem anderen Medium erreichen Informationen die Menschen schneller und besser als mit dem Fernsehen in einer vergleichbaren Qualität. Zudem ist es im Vergleich zu anderen Unterhaltungsmedien günstig und praktisch. Höchstens das Internet hätte noch weitaus mehr Möglichkeiten als das Fernsehen, derzeit ist es jedoch noch weit von einer derartigen alltäglich verwendbaren Nutzung entfernt. Die Gefahren kommen allenfalls zum Tragen, wenn das Fernsehen durch übermäßigen Konsum missbraucht wird. Sucht man sich seine Sendungen jedoch bewusst und gezielt vorher aus, kann man einen großen Nutzen aus diesem Medium ziehen ohne dabei sich in Passivität zu flüchten.

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