Vogelgezwitscher und das Rauschen der Blätter in den Bäumen empfinden die meisten Menschen als schöne Geräusche. Es gibt aber auch Personen, die diese Art der Geräusche als störend empfinden. Für solche Menschen wäre das Leben auf dem Land nicht geeignet, für die anderen wäre dies ein zusätzlicher Vorteil beim Landleben. Doch es gibt nicht nur Vorteile sondern auch viele Nachteile. Wenn man in einem Dorf wohnt, stößt man auf die Tatsache, dass weniger Einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind, und man entweder weiter weg fahren, oder sich mit dem zufrieden geben muss was man hat. Manche Dörfer, wie zum Beispiel Parstein, haben weder ein kleinen Kiosk, geschweige denn einen Einkaufsladen oder eine Bäckerei. Wenn man dann etwas einkaufen will, muss man erst in eine Stadt fahren und ist möglicherweise auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen wenn man kein Auto hat.

 

Auch hier hat man öfter Probleme, denn die Busverbindungen können nicht ausreichend sein. Des Öfteren ist es zum Beispiel so, dass, wenn gerade Ferien, Wochenende oder Feiertage sind, gar kein Bus fährt und man auf ein teures Taxi oder auf eine Fahrgemeinschaft umsteigen muss. Dies ist ein großes Defizit für Leute, die zur Arbeit müssen, aber kein Auto haben und sich darauf verlassen müssen, dass Busse regelmäßig und in kurzen Abständen fahren. Auch wenn die Freunde außerhalb wohnen, kann man nicht mal eben dahin fahren und sich treffen sondern man muss sich vorher überlegen wann genau man fahren möchte, um das auf die Fahrzeiten abzustimmen. Dadurch, dass die Bevölkerungsdichte in den Dörfern geringer ist als in einer Stadt, kann es sein, dass man weniger Freunde hat, da die „Auswahlmöglichkeit“ niedriger ist. Man lernt nicht so schnell neue Menschen kennen wie beispielsweise in Berlin oder München, da genau wie Läden Freizeitangebote und Treffpunkte nicht so reich gesät sind. Wenn man Pech hat, dann sind Diskotheken, Bowlingbahnen oder Schwimmhallen wieder Kilometer entfernt. Hinzu kommt, dass, gerade weil solche Freizeitplätze rar sind, es Sammelpunkte sind für alle anderen aus den umliegenden Dörfern und man dadurch auch wieder keine neuen Leute kennen lernt sondern nur Leute, die man wahrscheinlich schon kennt.

 

Fährt man zum Beispiel in eine Dorfdiskothek, wird man erkennen, dass jedes Mal dieselben Leute da sind. In einem Dorf mit nur 300 Einwohnern ist es schwer, etwas Außergewöhnlicheres als einen Fußballverein zu finden, wie zum Beispiel eine Tanzschule oder eine Kampfsportschule und somit sind die Möglichkeiten, seine Fähigkeiten zu fördern und neue Sachen auszuprobieren gering. Doch nicht nur der Spaßfaktor ist geringer als in der Stadt, auch die Jobangebote sind knapp. Selten bauen Unternehmer ihre Firmen in einem Dorf auf und somit müssen die Leute wieder nach Außerhalb um zur Arbeit zu kommen. Das bedeutet wiederum mehr Stress und früheres Aufstehen. Wenn man beispielsweise in einer kleinen Ortschaft wohnt die etwa 100km von Berlin entfernt ist wo man seine Arbeit hat, dann muss man jeden Tag zwei Stunden fahren was sich auf die Gesundheit und den Gemütszustand auswirkt. Doch wie fast alles andere auch, hat das Leben auf dem Land seine positiven Seiten. Man hat wenn man auf dem Land wird, eine engere Beziehung zu der Natur und weiß automatisch mehr darüber. So glauben zum Beispiel viele Stadtkinder, dass Kühe lila sind. Man hat auch bessere Möglichkeiten Tiere zu halten, da man meist ein Haus mit Garten hat, oder mehr Platz um Tiere unterzubringen und zu verpflegen und Kinder lernen so mehr über die Natur, das Verhalten der Tiere und auch mehr über Verantwortung.

 

Außerdem ist es auf dem Land sauberer als in einer großen Stadt in der viele Menschen leben und sich niemand Gedanken über die Natur macht und den Müll einfach wegschmeißt. In Dörfern wird meistens von den Anwohnern selbst darauf geachtet, dass alles sauber ist und jeder seinen Pflichten, wie zum Beispiel Laub harken, nachgeht. Die Luft auf dem Land ist viel gesünder als in der Stadt, da die Autoabgase geringer und Fabriken meist nicht vorhanden sind. Wenn man nach Berlin fährt, kann man die Abgase von Autos, Bussen und Straßenbahnen riechen und sehen. Wenn man dann zum Vergleich in ein Dorf fährt und dort spazieren geht, riecht man anstatt Abgasen Gras, Blumen und andere Pflanzen. Doch nicht nur die Luft ist gesünder, sondern auch die Ruhe ist angenehm und die Hektik die man in einer Stadt hat, fällt weg. Es laufen zum Beispiel nicht hundert Menschen am Tag am Haus vorbei und die Straßen sind meist nicht so befahren wie auf einer Hauptstraße in Berlin. Lebt man in einem kleinen Ort, hat man ein innigeres Verhältnis zu den Nachbarn. Man kennt sich untereinander und weiß auf wen man sich verlassen kann wenn man in einer Notlage steckt. Man lernt sich auf den Dorffesten kennen, weiß auf wen man sich verlassen kann wenn man in einer Notlage steckt und organisiert Grillpartys in der Nachbarschaft.

 

Auf dem Land kann man vielen Aktivitäten nachgehen, die man in der Stadt nicht hat, oder die in der Stadt teuer sind. Man kann im Sommer zum Beispiel an den See baden wofür man in einer Schwimmhalle Geld bezahlen müsste, oder man kann bei dem Nachbarn reiten gehen oder im Winter am See Schlittschuh laufen. Kriminalität ist in Dörfern geringer als in Städten. Man kann seine Kinder länger draußen lassen, ohne die große Befürchtung, dass sie überfallen werden könnten oder verprügelt werden. Für Eltern die ihre Kinder behütet aufwachsen sehen wollen, ist es ideal aufs Land zu ziehen. In der Stadt kann man zum Beispiel viel schneller und leichter an illegalen Drogen kommen als in einem kleinen Dorf. Wenn man sich im Klaren über die negativen Seiten des Landlebens ist, und für sich sagt, dass man damit gut zurechtkommt, dann kann es wunderbar sein dort zu wohnen und zu leben. Jedoch ist es nicht für jeden geeignet, wie zum Beispiel für einen Menschen der in der Stadt arbeitet, kein Auto hat und das Partyleben liebt.

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