In Raetien: Das Mädchen wartet auf den Bischofssohn, ihren Bruder. Ein Lombarde erscheint, der behauptet, Wulfrin, den Sohn des Bischofs, als Geisel zu haben. Das Mädchen kauft ihn mit Juwelen frei, aber da platzt die Richterin herein, lässt den Lombarden aber nach einigem zögern ziehen. Unterdessen geht die verrückte Faustine ins Gefängnis. Sie will unbedingt hingerichtet werden, da sie ihren Mann umgebracht hat. Die Richterin weigert sich aber, das zu tun. Sie schickt Faustine nach Chur zum Bischof. Inzwischen schläft das Mädchen schon. Die Richterin geht zu ihr. Sie hat einen Traum, in dem ihr der verstorbene Ehemann, der Domes, erscheint.
Wulfrin geht mit einem kleinen Jungen als Führer Gnadenreich, den zukünftigen der Schwester, holen. Bei der Ankunft führen sie ein ausführliches Gespräch über den Kaiser, den Bischof und Palma (Die Schwester). Palma soll Gnadenreich heiraten, sie ist damit einverstanden. Sie nehmen zu dritt eine Mahlzeit auf dem Turm ein. Dabei entsteht ein Streit zwischen ihnen wegen einem Buch über Schwester-Bruderliebe. Palma läuft davon, Wulfrin ihr nach. Er holt sie in der Schlucht ein, sie streiten sich wieder, darauf schmettert Wulfrin seine Schwester gegen eine Felsen, sie ist tot. Er schleppt sie nach hause, übergibt sie der Richterin und läuft anschliessend davon.
Palma beginnt einen Hungerstreik, worauf die Richterin ein ernstes Wort mit ihr spricht. Da kommt Karl der Grosse. Sie bekennen alle ihre Taten. Darauf begeht die Richterin durch Gift Selbstmord. Da sie jetzt nicht mehr lebt, gestehen sich Wulfrin und Palma ihre Liebe, sie heiraten.
Konrad Ferdinand Meyer
Geboren 1825 in Zürich, verbrachte er die Jugend nach dem Tod seines Vaters, der ihn in die Welt der Antike einführte, unter der Obhut seiner streng religiösen und nervenschwachen Mutter. Zuerst studierte er Jus, brach dieses aber ab und begann statt dessen private historische Studien. 1852 wurde er in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Die Mutter kommt selber in die Irrenanstalt und bringt sich dort um. Einigen Freunden gelingt es, Meyer von seinen Hemmungen und seiner krankhaften Menschenscheu zu befreien. Der Tod der Mutter war für ihn ein Schritt in die Selbstständikeit. Mit seiner Schwester unternahm er zahlreiche Reisen ins Ausland. Meyer erbte, So das er keine materiellen Sorgen mehr hatte. Er schulte seine Sprache an Übersetzungen aus dem Französischen. Der Krieg 1870/71 brachte ihm die Entscheidung, sich für die deutsche Literatur zu entscheiden. 1875 heiratete er und schrieb fortan Zuhause. Nach einem Nervenzusammenbruch wurde er in die Anstalt eingeliefert, konnte aber wieder heimkehren, aber nicht mehr schreiben. Meyer starb 1898.