Die Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert handelt von einen Junge namens Jürgen, welcher über die Leiche seines Bruders in den Trümmern des Elternhauses wacht. Ein älterer Mann bringt ihn dazu, die Wache abzubrechen, mit der Begründung, dass die Ratten nachts schlafen. Er verspricht ihm, in der Dämmerung ein Kaninchen mitzubringen und mit dem Junge nach Hause zu gehen.
Der Junge, der in der Geschichte einer der beiden Hauptpersonen ist, ist laut Text neun Jahre alt. Er hatte einen 5 Jahre jüngeren Bruder der bei einer Bombenexplosion ums leben kam. Er nimmt das was sein Lehrer sagt ziemlich ernst (Ratten ernähren sich von Toten), da Jürgen Tag und Nacht vor dem Trümmern steht und über seinen Bruder wacht. Er häng ziemlich an seinen Bruder, weil er die ganze Zeit auf seinen Bruder aufpasst, als ob er sich für ihn Verantwortlich fühlt. Der neun jährige Junge raucht angeblich nur gedrehte Zigaretten und hat sein Lebensmut durch das geschehene Unglück verloren.
In der Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ liegt eine Äußere Handlung vor, da der Erzähler berichtet was vor sich geht, was die Figuren tun und wie sie sich verhalten. Die Figuren selbst berichten in direkter Rede von Ereignissen und von eigene Handlungen und Handlungen anderer.
Die Zeitgestaltung die der Autor bei dieser Kurzgeschichte gewählt hat ist die Zeitdeckung, da die Erzählzeit deckungsgleich mit der erzählten Zeit ist.
Bei diesem Schriftstück ist der Handlungsraum sehr wichtig, hier spielt das Szenario der Straße mit dem eingefallendem Haus und den Trümmern eine Rolle. Als Raumsymbol kann man das grüne Gras ansehen, welches für Hoffnung und Lebensmut steht. Der Stimmungsraum ist das Haus, unter welchem sein jüngerer Bruder begraben ist, hier spiegeln sich Gefühle wieder.
Der Autor hat für seine Kurzgeschichte eine allgemein einfache Sprache gewählt, die für jeden verständlich ist. Dadurch lässt sich sein Text einfacher lesen und es ist verständlich worauf der Autor anspielen möchte. Im Text selbst kommt ziemlich oft die Wörter „krumm“ und „Beine“ vor. Der Autor arbeitet auch mit Metapher wie z.B. das erwähnte grüne Gras bzw. das Kaninchenfutter welches führ Hoffnung und Lebenswillen stehen soll.
In der Kurzgeschichte stellt der Autor Vorgänge ohne Kommentar, Einmischung und Wertung dar, der Erzähler ist nicht zu erkennen und er kommt nur Außenperspektive und direkte Rede vor. Hier liegt eine personale Erzählsituation vor.
Merkmale dieser Kurzgeschichte ist die Offenheit. Der offene Anfang und das offene Ende ist hierbei Ausschlag gebend. Es wird nichts über die Personen ausgesagt was vor der Begegnung war und es wird auch nichts davon ausgesagt ob der Mann noch einmal wiederkommt oder ob der Junge noch über sein Bruder wacht.
Aussage der Kurzgeschichte(im Bezug auf die Nachkriegszeit):
- Die ältere Generation muss dafür sorgen, der jüngeren wieder einen Lebenswillen zu geben
- Der Text soll den Leser dazu anregen, Lösungsmöglichkeiten zu finden, und der jüngeren Generation wieder Mut machen
- Jede Generation ist mitverantwortlich („Mitschuld“)