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Titel: Siddharta, eine indisch Dichtung
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Autor: Hermann Hesse
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Textart: Erzählung
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Erscheinungsjahr: 1922
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Erscheinungsort: Berlin, Deutschland
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Verlag: S. Fischer
Schauplatz des Romans ist das Indien des 4. Jh. v. Chr. Er erzählt über die Grundlagen und die Entstehung des Buddhismus am Beispiel eines einfachen Brahmanensohnes, der versucht, den Weg zu sich selbst zu finden.
Zur Erklärung:"Budda" ist ein Ehrentitel für all jene, denen die „Erleuchtung“ widerfahren ist. Das große Ziel ist es „Samsara“, dem ewigen Kreislauf von Leben und Tod, zu entkommen, der als „Leiden“ angesehen wird, und in den Zustand des „Nirvana“ zu gelangen.
„Samanas“ sind Bettelmönche, die von Almosen leben und sich dem Fasten und der Philosophie widmen.
„Kurtisanen“ sind eine Art Mätresse: schöne, intelligente Frauen; Geliebte eines, aber meist mehrerer Männer; Sie nehmen sich für Geld oder schöne Geschenke der Männer an um sich mit ihnen zu unterhalten und sie in die Lehre der Ethik und die Kunst der Liebe und Leidenschaft einzuweihen.
„Brahmanen“ bilden die oberste der vier Gesellschaftsschichten in Indien.
Der Inhalt: Zwei Brahmanensöhne, Siddharta und Govinda, sind auf der Suche nach der Erleuchtung. Gegen den Willen ihrer Väter treten sie den Samanas bei, bleiben dort aber nur drei Jahre. Sie verlassen die Samanas um den Reden des „Buddha“ Gotama zuzuhören. Siddharta schätzt zwar den Erleuchteten und seine Lehre sehr, möchte sich aber im Gegensatz zu seinem Freund ihm nicht anschließen. Auf einem langen Fußweg wird Siddharta klar, wie unwichtig die Erleuchtung eigentlich für ihn ist. Er kommt in eine Stadt, wo er nach und nach zum reichen Kaufmann und Geliebten der Kurtisana Kamala wird. Doch etwa fünfzehn Jahre später verspürt er wieder den Wunsch nach der Erleuchtung, und er macht sich mit seinem Jugendfreund auf eine neue Suche, ohne zu wissen, dass Kamala schwanger von ihm ist. Viele Jahre später, nach dem Tod Kamalas trifft er auf seinen Sohn, der sich jedoch dem Versuch, ihn Bescheidenheit und Ruhe zu lehren, heftig widersetzt und schließlich wegläuft. Später versteht Siddharta, dass sein Sohn seinen eigenen Weg gehen muss. Das Buch endet mit der Erleuchtung Siddhartas, der nun endlich seinen Seelenfrieden gefunden hat.
Der Autor: Hermann Karl Hesse (Pseudonym: Emil Sinclair)wurde am 2. Juli 1877 in Calw, Schwarzwald, in einer Missionarsfamilie mir fünf Geschwistern geboren. Später besuchte er die Lateinschule in Calw und anschließend das evangelisch-theologische Seminar in Maulbronn, aus dem er floh, danach besuchte er zahlreiche Schulen erfolglos und scheiterte schließlich ebenfalls an einer Mechanikerlehre. Nach einer Buchhändlerlehre widmete er sich ganz und gar dem Schreiben und verzeichnete mit der Zeit immer größere Erfolge. Er wechselte mehrmals seinen Wohnsitz und auch seine Staatsbürgerschaft. In seinem zweiten Roman, „Unterm Rad“, verarbeitete er seine Jugendzeit und die häufigen Schulwechsel. Es folgen Erfolgsromane, wie „Demian“, der „Steppenwolf“ oder „das Glasperlenspiel“. Hermann Hesse wurde unter anderem 1946 der Nobelpreis für Literatur verliehen. Am 9. August 1962 starb er in Montagnola, Schweiz, im Alter von 85 Jahren.