Autor:
Stefan Zweig (1881-1942)
 
Biografie:
Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren. Er studierte in Berlin und Wien und promovierte 1904 zum Dr. phil. Danach unternahm er ausgedehnte Reisen. Während des ersten Weltkrieges im Kriegsarchiv tätig, bekannte er sich 1917 öffentlich zum Pazifismus, lebte bis Kriegsende in Zürich und kehrte 1919 nach Salzburg zurück. 1938 emigrierte er nach England. 1940 übersiedelte Zweig in die USA, 1941 nach Brasilien. Dort beging er gemeinsam mit seiner Frau als innerlich zerbrochener Exilant 1942 Selbstmord.

Weitere Werke:

  • Der Amokläufer (1922)
  • Angst (1925)
  • Verwirrung der Gefühle (1927)
  • Maria Stuart (1935).

Die Miniaturen im einzelnen:
Flucht in die Unsterblichkeit (Entdeckung des Pazifischen Ozeans), Die Eroberung von Byzanz, Georg Friedrich Händels Auferstehung, Das Genie einer Nacht (Die Marseillaise), Die Weltminute von Waterloo (Napoleon), Die Marienbader Elegie (Goethe zwischen Karlsbad und Weimar), Die Entdeckung Eldorados, Heroischer Augenblick (Dostojewski), Das erste Wort über den Ozean(Kabellegung durch den Atlantik), Die Flucht zu Gott (Epilog zu Tolstois Drama: “Und das Licht scheinet in der Finsternis“), Der Kampf um den Südpol, Der versiegelte Zug (Lenins Rückkehr), Cicero, Wilson versagt.

Flucht in die Unsterblichkeit:
Nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus, zogen Triumphzüge durch die Straßen Barcelonas, und Waren aus dem fremden Land wurden gezeigt. Dazu gehörtem Gewürze so genannte „rote Menschen“, und Gold. Alle, vor allem der ärmere Teil der Bevölkerung, wollen in das Goldland reisen. Zwei Abenteurer namens Alonzo de Ojda und Diego de Nicusa, bekamen die Erlaubnis des spanischen Königs ins neue Land zu reisen und bei Panama eine Kolonie zu gründen. Nur vom König selbst ausgewählte, mutige Männer durften auf diesem Schiff mitreisen, doch einem mutigen Abenteurer Nunez de Balboa, gelang es in einer Kiste an Bord geschmuggelt zu werden.

 
Nach langer Fahrt landeten die Seeleute schließlich an der Küste Zentralamerikas, wo sogleich ein fürchterlicher Kampf zwischen den Eingeborenen und den Spaniern ausbricht. Schon nach wenigen Wochen hat Balboa die gesamte Macht in Händen, und der eigentliche Gouverneur floh zurück nach Spanien um von der Machtübernahme zu berichten und Anklage zu erheben. Balboa weiß er hat Zeit, und er weiß auch dass sollte er auf Gold stoßen oder neue Kolonien für die spanische Krone erobern, so wäre sein Verhalten gerechtfertigt. Er verbündet sich mit einem Häuptling eines Eingeborenenstammes und erfährt durch ihn, dass es weiter im Westen ein Land gäbe, wo die Flüsse das Gold mit sich führen, und dass das so genannte Mar del Sur, das Südmeer, nicht weit sei. Balboa sendet eine Bitte nach Spanien, dass ein Gefolge von nur 1000 Mann ausreichen würde um die neue Kolonie zu gründen. Doch er kann auf die geforderten Truppen nicht warten, und macht sich mit einigen Freiwilligen auf den Weg.
 
Sie bahnen sich den Weg durch den dichten Dschungel und kommen schließlich zu einem Berg, von dessen Gipfel aus man beide Ozeane gleichzeitig sehen kann. Nach großen Qualen des Aufstieges gelang es der Mannschaft schließlich den Berg zu erklimmen, und sie hatten die unvergessliche Möglichkeit als erste, auf beide Ozeane gleichzeitig zu blicken das alles am 25. September 1513. Nach zwei tagen beschwerlichen Abstiegs gelangten sie an die Küste des neu entdeckten Ozeans. Sie erklärten das neu entdeckte Land als Eigentum des spanischen Königreiches, und machten sich auf den Weg zurück. Kaum kamen sie wieder an die Atlantikküste, ereilte Balboa die Nachricht, dass ein Schiff mit dem eigentlichen Gouverneur am Weg wäre, um endlich Ordnung in die Kolonie zu bringen, wenn notwendig durch die Justifizierung Balboas.
 
Doch kaum legte das Schiff an ereilte den Gouverneur die Meldung, dass Balboa bereits das Südmeer entdeckt habe, was eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre. Nun konnte er Balboa nicht wie einen brutalen Verbrecher Köpfen lasse, sonders stimmt sogar zu, dass er eine erneute Expedition an die Küste des Pazifiks wagte. Sie folgen dem Isthmus, nicht nur besser ausgerüstet, sondern  auch mit den geforderten 1000 Mann gelingt es Balboa an die Westküste Zentralamerikas zu gelangen.
Der Gouverneur, der so sagt man eifersüchtig darüber ist, dass es Balboa erneut gelang einen Blick auf den Ozean zu werfen, ließ ihn zu sich kommen, um ihn, wie er schreibt, weiter zu unterstützen. Doch dies war eine Falle, und kaum als Balboa zu den Toren der Kolonie im Osten kam, wurde er von Soldaten aufgegriffen und brutal geköpft.

Die Entdeckung Eldorados:
August Suter kommt im Jahre 1834 mit einem Amerikadampfer in New York an. Suter war ein bekannter Dieb, Betrüger, und nebenbei noch Bankrott. Er war einer der vielen die versuchten in der neuen Welt auch einen neuen Anfang zu finden. Er ließ seine Frau und seine drei Söhne zurück und machte sich alleine auf den Weg nach Kalifornien, das bislang eher dünn besiedelt war, und von dem man sagt es sein das Paradies und man könne das Gold vom Boden aufklauben. Mit einer äußerst schlecht ausgerüsteten Expedition macht sich Suter vom Ford Independence aus auf den Weg dem neuen Land entgegen.

 
Als er ankam, begann er gleich Felder zu bewirtschaften, Häuser zu bauen und Wälder zu roden, der Erfolg war enorm, und schon bald kamen Menschen aus ganz Kalifornien um in der neuen Stadt zu leben und zu arbeiten. Das von Suter gegründete Imperium wurde von Tag zu Tag bekannter, und wuchs rasant an. Er zählte zu den reichsten Männern der Staaten, und bat seine Familie, die er vor vierzehn Jahren verlassen hat nachzukommen. Im Jahre 1848 kommt ein aufgeregter Schreiner in sein Haus und berichtet, dass auf einer der Baustellen Gold gefunden wurde. Sofort vergewissert sich Suter, und der Schreiner hatte Recht, es war Gold.
 
Die Kunde verbreitete sich rasend schnell im ganzen Land, und von weit her kamen die Leute um auch nach dem Gold zu suchen. Alle verließen ihre Häuser und Arbeitsstellen, um ihr Glück zu versuchen. Die ganzen Fremden, die überhaupt keinen Respekt vor Suters Anwesen hatten, brannten seinen Scheunen und Häuser nieder, und verwüsteten sein Land. So wurde er von heute auf morgen vom reichsten Mann zum ärmsten Bettler. Er zieht sich auf eine verlassene Farm zurück, und kümmert sich um seine Söhne die nun seiner Einladung gefolgt waren.
 
Nachdem wieder Ordnung eingekehrt war in Kalifornien tritt Suter vor und macht Anspruch auf das Land auf dem heute die Stadt San Francisco gebaut ist geltend. Mit der Hilfe seines ältesten Sohnes klagt er den Staat Kalifornien auf 25 Millionen Doller und die Union ebenfalls auf 25 Millionen Doller Schadensersatz. Er gewinnt den Prozess vier Jahre später. Doch das aufgebrachte Volk das nun um seine Existenz bangen muss macht sich nun auf um den Besitz Suters zu vernichten, und seine Kinder zu töten. Von diesem Schlag hat sich Johann Suter nie erholt.

Der Kampf um den Südpol:
Zu beginn des 19. Jahrhunderts ist das Wort „terra incognita“ von allen Landkarten verschwunden, es blieb nur noch den Südpol zu erreichen. Ein englischer Kapitän namens Scott wollte sich dieser Aufgabe annehmen, und den Pol als erster erreichen. Mit einem Schiff verlassen sie am 1. Juni 1910 England. Sie landen nach langer Reise in Neuseeland und erbauen ein Haus zum überwintern. Sie erproben ihre Ausrüstung und wagen kleine Vorstöße in die Richtung des Pols. Doch einmal kehrt eine Expedition zurück mit einer schrecklichen Nachricht. Sie haben das Winterquartier des Holländers Amundsen entdeckt. Nun weiß Scott, er ist nicht der einzige der um den Pol kämpft. Sobald es das Wetter zulässt, macht sich die Expedition auf um als erster den Pol zu erobern. Die motorisierten Schneemobile und die Maulesel die sie mitgenommen hatten waren den Temperaturen keineswegs gewachsen und starben relativ bald.

 
Die einzelnen Trupps errichteten Lager und am 30. Dezember 1911 erreichten sie den 87. Breitengrad. Von hier aus wählte Scott 4 Kameraden aus die mit ihm die letzte Etappe zum Pol bewältigen sollen. Als die am 16. Jänner den Pol endgültig erreichen müssen sie eine schreckliche Entdeckung machen. Die Holländische Fahne wehte am Pol. Sie hatten es nicht geschafft, sie waren nur zweiter. Geschlagen machten sie sich bereit um zum Basislager zurückzukehren, wo sie nie anlangten, da in den einzelnen Versorgungslagern immer zu wenig Brennstoff vorhanden war, um den rauen Temperaturen des Pols zu entgehen. Zwei der fünf Kameraden starben schon kurz nachdem sie den Pol verlassen haben, der dritte wusste, da er sehr krank war, dass er nur eine Belastung für die übrigen beiden war und machte sich in der Nacht alleine auf um zu sterben. Doch es half alles nichts und die letzten zwei, Kapitän Scott und Wilson starben ebenfalls kurze Zeit später, nachdem sie noch lange und herzliche Briefe an Verwandte, Freunde und das englische Königshaus geschrieben hatten.

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