Durch das sich veränderte Verbraucherverhalten und Innovationen im Bereich der Produktherstellung wurde in den letzten Jahrzehnten der Begriff "Wegwerfgesellschaft" zum Symbol für ein Leben im Überfluss. Viele Geräte werden einfach weggeworfen und durch ein Neueres, Besseres ersetzt, anstatt es wie früher zu reparieren und weiter zu benutzen. Dieser Umgang mit Produkten ist wirtschaftlich gesehen nicht mehr rentabel, da durch die technisch mögliche Massenproduktion neue Geräte billiger zu erwerben sind als sie durch Handwerker mit teuren Stundenlöhnen wieder instand zu setzen. Nun stellt sich jedoch die Frage, ob diese Tendenz zum Wegwerfen nicht auch auf den mitmenschlichen Sektor übertragbar ist.
Der Begriff "Wegwerfgesellschaft" ist auf unser Verhalten im sozialen Bereich angewandt sehr treffend. Diese These wird im weiteren Verlauf noch durch verschiedenste Beispiele gestützt. Zu aller erst richten wir unser Augenmerk auf das Partnerschaftsverhalten großer Teile der Bevölkerung. Betrachtet man neueste Umfragen und Statistiken, so stellt man fest, dass Singlehaushalte einen enormen Aufschwung erfahren. Dies ist die Folge veränderter Verhaltensmuster, die von der Institution Ehe und einer langfristigen Partnerschaft Abstand nehmen. Eine derartige Freiheit hat häufig wechselnde Beziehungen zur Folge. Man sucht sich einfach einen neuen Partner falls man dem "alten" Lebensabschnittsgefährten überdrüssig geworden ist. Leider ist dieses Verhalten ebenfalls auf dem familiären Sektor anzutreffen. Eine Familie, wie es sie früher einmal gab verliert nach und nach seine Bedeutung. Bisher stand sie für Gemeinschaft, Sicherheit und zu ihr gehörten sämtliche Verwandten.
Oftmals lebten drei Generationen unter einem Dach und man kümmerte sich um einander. Heutzutage werden Omas und Opas ins Altersheim abgeschoben und vergessen. Doch nicht nur alte Menschen werden von der Familie ausgeschlossen, sondern teilweise auch die eigenen Sprösslinge, die man unter pädagogischen Vorwänden in Internate schickt. Aber eben diese Kinder bilden die Basis für die zukünftigen Verhaltensstrukturen unserer Gesellschaft. Ihnen fehlt jegliche Chance Gemeinschaftssinn gegenüber der Familie aufzubauen, da das Wissen der Eltern bezüglich sozialem Verhalten nicht weiter gegeben , sondern durch Fremdeinwirkungen, die oftmals in die falsche Richtung zielen, nur kärglich vermittelt wird. Die wahrscheinlich schrecklichste Form die Richtigkeit der aufgestellten These ist der Umgang mit ungeborenem Leben.
Durch den medizinischen Fortschritt ist es möglich eine etwaige Behinderung des Kindes noch während der Schwangerschaft festzustellen. Dies führt in vielen Fällen zur Abtreibung des Kindes, obwohl es sich trotzdem um einen Menschen handelt. Eltern entscheiden selbst wann ihr Wunschkind zur Welt kommt und spielen somit Gott. Ein Versagen angewandter Verhütungsmittel sollte und darf kein Grund für Abtreibung sein, da es sich praktisch gesehen um Mord handelt. Dieser Aspekt verdeutlicht nur zu gut wie sehr sich der Begriff "Wegwerfgesellschaft" auf unsere Gemeinschaft anwenden lässt, wenn sogar Kinder wie Ware behandelt und bei Nichtgefallen einfach zurückgegeben werden können.