Angabe

Orientiere dich an den Leitfragen und beziehe dich in deiner Arbeit auch auf diesen Artikel (Presse) !
  • Welche Werte soll die Schule deiner Meinung nach vermitteln?
  • Kann das Unterrichtsfach ‚Religion’ SchülerInnen deiner Ansicht diese Werte vermitteln? Hat es deine Wertvorstellungen geprägt?
  • Warum gehört der ‚Religionsunterricht’ (nicht) in eine öffentliche Schule?
  • Wäre es sinnvoll, das Fach ‚Religion’ durch einen Ethikunterricht zu ersetzen? Welche Vor- bzw. Nachteile würdest du in einem Ethikunterricht sehen?
  • Ist ein Unterrichtsfach, das sich mit ethischen und moralischen Wertvorstellungen auseinandersetzt, überhaupt wichtig? (Begründe deine Meinung)
 
Im letzten Jahr haben sich knapp 87000 Österreicher aus der katholischen Kirche ausgetragen und auch der Religionsunterricht an Schulen wird immer seltener besucht. Trozdem bleibt Religion als Fach für die unteren Schulstufen verpflichtend. Als Alternative wir derzeit ein Versuch an 200 Schulen durchgeführt: Ethik als freiwilliges Fach ergänzend zu Religion.
Diese Kombination stößt aber auf Kritik, wie aus dem am 23.01.2011 veröffentlichten Presse-Artikel „Ethik als ‚Bringschuld’ der Schule“ hervorgeht. Eine Volksschullehrerin schlägt vor, Ethik verpflichtend für alle Schüler statt Religion einzuführen.
Doch warum benötigt man überhaupt eine Alternative zu Religion? Warum werden die wegfallenden Stunden nicht auf Fächer wie zum Beispiel Politik oder Wirtschaft umverteilt?
 
Das wird in dem Presse-Artikel nicht wirklich als Möglichkeit erwähnt. Es wird argumentiert, dass die Schule dazu verpflichtet ist, beziehungsweise eine Bringschuld hat, gewisse Werte wie Toleranz, Respekt und Würde an die Schüler zu vermitteln.
Aber glauben Politiker und Lehrer wirklich, dass das so funktioniert? Wenn ich mich an meinen Religionsunterricht zurückerinnere, waren die Religionsstunden meistens die lagweiligsten und sinnlosesten Stunden am tag, in denen der Lehrer es selten schaffte, einen ganzen Satz zu sagen, da er ständig von den Schülern unterbrochen wurde. Und dieser Unterricht ging bereits in eine ethische Richtung, war vom Stoff also näher an Ethik als an der katholischen Kirche. Aus diesem Grund kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendeine Form von Unterricht Wertvorstellungen prägen kann.
 
Ganz davon abgesehen, ob Ethik den Religionsunterricht später ersetzen wird, sollte man damit anfangen, den Religionsunterricht an Schulen abzuschaffen. Viele Kinder wurden getauft, weil es ihre Eltern so wollten. In diesem Alter konnten sie noch nicht selbst entscheiden, ob sie der Kirche beitreten wollen, doch austreten können sie dann erst, wenn sie volljährig sind. Das bedeutet, dass den Kindern etwas aufgezwungen wird, denn getauft müssen sie in unserem Schulsystem mehrere Jahre den Religionsunterricht besuchen, bevor sie sich abmelden können. Wen Religion wirklich interessiert, der kann in die Kirche gehen und sich dort belehren lassen. Außerdem ist die Schule eine öffentliche Einrichtung und darin haben andere Organisationen nichts verloren.
 
Eine Alternative zur Abschaffung des Religionsunterrichts wäre, ihn durch Ethik zu ersetzen. Dieses Fach könnte von allen Schülern, egal welcher Religion sie angehören, besucht werden. Das könnte unter Umständen auch dazu führen, dass einzelne Schüler oder Schülergruppen nicht mehr wegen ihrer Religion ausgegrenzt werden. Zusätzlich könnte es auch noch die Klassengemeinschaft stärken, da in Ethik viele grundlegende Theman diskutiert werden, bei denen sich alle Schüler einbringen können. Ein Nachteil der Abschaffung des Religionsunterrichts wäre, dass die Schüler möglicherweise zu wenig über die verschiedenen Religionen und die Bibel lernen, was zum Teil auch bereits zur Allgemeinbildung gehört.
 
Dem könnte man allerdings entgegenwirken, indem wichtige Themen der Religion auch in Geschichte oder eben Ethik erwähnt werden. Eine für mich besonders interessante Möglichkeit mit dem Thema umzugehen wäre, wie weiter vorne bereits erwähnt, den Religionsunterricht abzuschaffen, ohne dafür ein ersatzfach wie Ethik einzuführen. Zweiter Nationalratspräsident und Beamtenwerschaftler Fritz Neugebauer (ÖVP) ist der Meinung, dass in der Schule Werte wie Toleranz, Respekt und Würde vermittelt werden müssen, doch wie stellt er sich das vor? Dass der Lehrer vorne steht und erklärt, wie man sich zu verhalten hat? Oder durch Rollenspiele? Mir scheint zumindest, dass Herr Neugebauer nicht mit vielen Schülern über seite Meinung gesprochen hat, geschweige denn selbst Kinder hat, denn dann wüsste er, dass man solche Werte nicht in der Schule im Unterricht, sondern das ganze Leben lang lernt. Ich werde nicht plötzlich Respekt vor Lehrern haben, nur weil ich mir ein Buch über Respekt durchlese. Aus diesem Grund finde ich, dass den Schülern Religions- und Ethikunterricht nur sehr wenig bringen. Vielleicht mag der eine oder andere Schüler davon profitieren, doch bezweifle ich, dass ein Unterrichtsfach, welches sich mit ethischen und moralischen Wervorstellungen auseinandersetzt, wichtig ist.

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