Seit einigen Jahren wird in Deutschland viel über das Bildungssystem diskutiert. Mittlerweile fragt man sich auch, ob eine spätere Notengebung sinnvoll wäre, zum Beispiel erst ab er der neunten Klasse.
Für viele Schüler kann es zu Schwierigkeiten kommen, wenn sie nach der achten Klasse plötzlich in der neuen Noten bekommen und keine zeit haben, sich umzugewöhnen.
Der Schüler selbst kann gar nicht einschätzen, wie er eigentlich in einem Fach steht, was man aber an einer Note ablesen könnte.
Gleichzeitig spricht auch noch dagegen, dass vielleicht gute Schüler unterfördert, schlechte jedoch einfach überfördert werden und dies gar nicht erkannt wird, weil man nicht durch Noten beurteilt wird und keiner sitzen bleibt.
Die Schüler werden auch nicht angespornt, weil sie sich denken, dass es sich eh nicht lohnt sich anzustrengen, da es eh keine Benotung gibt.
Für keine Notengebung so früh spricht aber, dass es dadurch keinen ärger mit den Eltern wegen schlechter Noten geben würde.
Der Schüler wird zur Selbstständigkeit und Selbstverantwortung erzogen, da er selbst einschätzen muss, wie viel er lernt und was er noch nicht kann.
Man steht nicht unter Leistungsdruck als Schüler, da man nicht so viel auf einen bestimmten Termin lernen muss.
Das System mit der Notengebung erst ab Klasse neun und vielleicht auch eine spätere Trennung der Klassen erhöht die Chancengleichheit für Schüler, die jetzt vielleicht wegen ihrer sozialen Herkunft schon früh aussortiert werden.
Als Lösung könnte man sicher Kompromissmöglichkeiten finden. Durch ein Diagnoseverfahren zur Früherkennung der Stärken und Schwächen eines Schülers könnte man jedem Schüler eine intensive und individuelle Förderung bieten.
Man könnte die Schüler erst später trennen, zum Beispiel erst in der sechsten klasse, und Notengebung dann vielleicht schon ab der vierten Klasse oder sogar noch früher einführen.