In vielen Wirtschaftszweigen wird immer wieder verlangt, dass die Arbeit an Sonntagen ausgeweitet wird. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Sonntage vom Gesetzgeber unter einem besonderen Schutz gestellt. In Betrieben darf dann nur gearbeitet werden, wenn eine Ausnahme nach § 10 des Arbeitszeitgesetzes vorliegt. Dies ist zum Beispiel bei Landwirtschaftlichen Betrieben, Gaststätten, Krankenhäusern etc. der Fall. Nach der Ansicht einiger anderer Wirtschaftszweige soll diese Regelung in Zukunft gelockert oder sogar ganz abgeschaft werden.
Dagegen spricht sicherlich, dass die Einzelhändler eine noch stressigere Woche hätten, als sie sowieso schon haben. Durch die Sonntagsarbeit hätte sie noch einmal gute 12 Stunden mehr in der Woche zu arbeiten. Darunter könnte auch das Familienleben dieser leiden, denn es bleibt dann noch weiniger Zeit für die Familie. Ein anderer Punkt ist, dass der Sonntag plötzlich nur noch irgendein Tag wird. Er ist kein besonderer Tag mehr an dem man sich mit Freunden trifft oder sich drauf freuen kann, weil man ausschlafen kann. Außerdem würden dann noch weniger Leute, als ohnehin schon die Kirche besuchen.
Wenn die Einen Arbeiten müssen und die Andren einkaufen gehen sitzt bald niemand mehr in der Kirche. Außerdem ist auch zu erwähnen, dass die Fernsehsender große Verluste hätten. Bisher waren die meisten am Wochenende zu Hause, konnten länger wach bleiben, da sie den nächsten Tag nicht arbeiten musste und konnten länger Fernsehen. Das wissen auch die Fernsehsender und haben die besten Filme aufs Wochenende bisher gelegt. Aber wenn jeder immer arbeiten muss gibt es keinen Tag mehr an dem die meisten Menschen fernsehen. Die Einschaltquoten wären jeden Tag ungefähr gleich, aber Höhepunkte wie an Wochenenden würden sie nicht mehr erreichen.
So viel wäre zu den negativen Aspekten zu sagen. Allerdings überwiegen die Vorteile trotzdem. Für die Sonntagsarbeit hingegen spricht, die Planung des Alltagslebens. Durch Geschäfte die auch am Wochenende zum Einkaufen einladen ist man in der täglichen Planung flexibler. So ist man nicht gezwungen nach Feierabend um fünf Minuten vor Ladenschluss noch einkaufen zu gehen, sondern kann seine Einkäufe in aller Ruhe Sonntags erledigen. Aber auch das Geld spielt bei der innerfamiliären Planung eine große Rolle.
So bekommt der Arbeitnehmer laut Gesetz eine Zuschlagszahlung von 30% für die Arbeit an Sonntagen. Da überlegt sich der Vater lieber zwei mal ob er nicht lieber auch sonntags arbeiten will. Durch die Sonntagsarbeit kann das Familienleben völlig anders gestaltet werden. Die Familien unternehmen dann nicht mehr nur noch am Wochenende etwas, sondern können durchaus auch mal Mittwoch und Donnerstag sein. Wochenende ist dann nicht mehr gleich Wochenende und somit werden auch diverse Freizeitangebote entlastet. In einen Freizeitpark gehen die Familien in erster Linie Samstags und Sonntags.
Wenn das Wochenende der Eltern nun auf einen Mittwoch oder Donnerstag fällt können die Familien auch an solchen Tagen diese Freizeitaktivitäten nutzen. Dadurch wäre der große Ansturm am Wochenende nicht mehr gegeben und die Betreiber eines Freizeitparks können ihr Angebot auf eine vielfältigere Kundschaft ausbauen. Desweiteren kann die Wirtschaft von einer Gesetzesänderung zu Gunsten der Sonntagsarbeit sehr viel provitieren. Da wären zunächst einmal die Mehreinnahmen für die Einzelhändler. Einige werden zwar sagen, dass die Kunden dann trotzdem nicht mehr kaufen, aber wenn man am Sonntag auch Brötchen kauft, braucht man folglich auch mehr Aufschnitt und ähnliches. Dieser muss dann natürlich auch gekauft werden.
Ein anderer wirtschaftlicher Aspekt ist, dass die Arbeitslosenzahlen sinken würden. Da die gleichen Arbeitskräfte nicht in der Woche und am Wochenende arbeiten können müssen für die jeweilige Arbeit mehr Fachkräfte eingestellt werden. Dadurch würde die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland um einiges sinken. Meiner Meinung nach sollte die Regelung der Arbeitszeiten am Wochenende abgeschafft oder wenigstens verändert werden. Schließlich dürfen Tankstellen und Bäcker ja auch immer auf haben und wirklich schaden tut es auch niemanden.