Werbung gibt es heute mehr als zu irgendeiner anderen Zeit. Sie ist heute ein wichtiger Wirtschaftszweig. Werbung begegnet uns überall – Im Fernsehen, Radio, Kino, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch im Internet werden uns die „einzigartigen“ Produkte angepriesen. Jetzt stellt sich die Frage, ob es Firmen auch erlaubt werden soll, in Schulgebäuden ihr Produkte bekannt zu machen.
Auf den ersten Blick erweckt es einen Eindruck von vielen Vorteilen, denn was ist daran auszusetzen, wenn Schulen von Sponsoren finanziell unterstützt werden und dadurch neuere und bessere Lehrmittel für Schüler beschaffen werden können. Oft wird in den Medien von heruntergekommenen Schulen berichtet, da für eine Renovierung nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, obwohl die Erneuerung längst fällig gewesen wäre. So könnte das Sponsorengeld effektiv für die Schüler genutzt werden, sie würden sich in der Schule wohler fühlen und neue Lehrmittel würde ihnen nur zu Gute kommen. Jedoch ist ein sehr schwerwiegender Nachteil, dass Firmen Menschen und in diesem Fall die Schüler durch ihre Werbung stark beeinflussen und manipulieren wollen. Sie wollen Menschen nicht mit vernünftigen Argumenten, sondern mit Tricks dazu bringen, dass ihre Waren ins Gespräch kommt und konsumiert wird.
Deshalb muss bedacht werden das der Kernpunkt der Schule, die für Erziehung und Bildung steht, erhalten bleibt, und dadurch nicht etwa ein Zentrum für Schüler gebildet wird, indem sie beeinflusst und manipuliert werden oder sogar ein Verlust von pädagogischer Autonomie die Auswirkung ist. Aber vor allem nach der Pisastudie muss an deutschen Schulen was geschehen, es müssen bessere Möglichkeiten errichtet werden, dass Schüler Spaß am lernen entwickeln. Diese finanzielle Unterstützung die Firmen der Schule bieten, könnten für Ausflüge die zur Bildung dienen, oder auch für teuere pädagogische Modellversuche genutzt werden, wie z.B. Schule ans Netz, die das Interesse des Unterrichts und das Verständnis eines Themas fördert. Durch Werbung können aber auch Konflikte entstehen, wird z.B. wird für Markenartikel in der Schule geworben und jeder will diese Marke und Artikel haben, kann es zu erzieherischen Schwierigkeiten kommen, wenn die Eltern nicht die finanziellen Möglichkeiten haben diese Artikel für ihre Kinder zu kaufen.
Leider gibt es in vielen Schulen auch Cliquen die Mitschüler fertig machen, weil sie sich bestimmte Artikel nicht kaufen können. Die Werbung würde dies dann noch weiter aufpuschen und bei einigen Schülern könnten die Werbung Depressionen fördern, wenn sie die Werbeplakate in der Schule sehen, durch welche sie fertig gemacht werden und zum Außenseiter geworden sind. Es kann bei einigen vielleicht sogar soweit gehen dass die Angst vor der Schule bekommen weil der Druck der Mitschüler so groß ist das sie es psychisch nicht mehr aushalten. Auch für die, die sich die Markenartikel leisten können, im Trend liegen und mit der Werbung gehen, denn die Schüler lernen nicht mit der Werbung umzugehen. Sie sehen nur das positive an den Artikeln, wie sie in den Werbetexten beschrieben werden. Aus diesem Grund kann es zu der Krankheit der Kaufsucht führen oder sie wird dadurch stark gefördert.
Das Schüler nicht mit Werbung lernen umzugehen kann man allerdings nur unter diesem Aspekt gesehen, dass sie sich die Ware wirklich immer kaufen, denn es kann auch der Fall sein, dass die Schüler grade aus diesem Grund lernen mit Werbematerial umzugehen. Wird Werbung z.B. im Unterricht ausgearbeitet, wie Werbung auf Menschen wirken kann, können die Schüler vielleicht leichter mit den Stimmungen die aufgebaut werden und die Sehnsüchte die geweckt werden umgehen, da Werbesprüche und neue Artikel jeden Tag auf sie einwirken. Weiter könnten sie noch lernen, wie sie mit den Werbetexten umgehen müssen und das der Informationsgehalt des Produktes meist sehr gering ist, sondern das Produkt einfach nur schön geredet wird ohne weitere wichtige Hintergründe zu nennen.
Meiner Meinung nach ist es nicht in Ordnung Schüler hinters Licht zu führen und grade da in der Schule, wo sie vor schlechten Einflüssen bewart werden sollten. Die Schule sollte ausschließlich ein Ort sein, wo Schüler Erziehung und Bildung genießen und nicht wo sie dazu gebracht werden darüber nachzudenken ob sie sich die neue Levisjeans oder die neuen Nikeschuhe leisten können. Was mich jedoch nicht zu einer eindeutigen Entscheidung fällen lässt ist das finanzielle worauf die Schulen leider angewiesen wären. Jedoch kann es für Schulen keine Lösung sein bessere Lehrsituation herzustellen, indem die Schüler in dem Gebäude dafür negativ Beeinflusst werden. Und es ist nicht eindeutig ob die Schüler eindeutig davon profitieren. Weiß man ob der Schule der Gewinn an diesen Sponsoring wirklich nur der Schule und den Schülern zugute kommt? Wenn der Staat merkt dass die Schule gute Zusatzeinnahmen dadurch erzielen wird er sicherlich noch einige Gute andere Zwecke finden, wo er das Geld lassen kann und das wäre nicht in Ordnung. Immerhin sind es die Schüler die dort hauptsächlich beeinflusst werden und es muss ihnen helfen und zur Verfügung gestellt werden. Ob es nun für neue Lehrmittel ist oder zu Verschönerung der Schule.