Das Schuleschwänzen ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Etwa eine halbe Million Schüler sollen tag täglich den Unterricht schwänzen. Gründe dafür sind: Sie fühlen sich von der Lehrperson falsch behandelt. Sie sind von Lerninhalten überfordert. Sie können sich nicht in die Klassengemeinschaft integrieren. Sie haben Angst vor Prüfungen.
Sie fürchten sich vor Schlägereien. Sie haben Angst vor einer verhassten Lehrkraft unund deren verbalen Demütigungen. Sie machen sich Sorgen wegen Problemen zu Hause und wollen in der Nähe sein, falls etwas passiert. Sie schwänzen, weil es andere auch tun. Sie finden die Schule langweilig und sinnlos. Schulschwänzer sind zu einem erschreckenden Massenphänomen geworden und Experten sehen ein „gesellschaftliches Problem massiven Ausmaßes".
Es gibt Schüler, die über Jahre hinweg nicht zur Schule gehen (besonders in den Hauptschulen). Fast 10 Prozent aller Deutschen, schaffen somit keinen Schulabschluss und haben nur noch minimale Chancen überhaupt jemals den Einstieg ins Berufsleben zu schaffen. Viele Bundesländer sind dabei sich um diese Problemkinder mit speziellen Hilfsprogrammen zu kümmern und ihnen so den Weg in die Gesellschaft zu ermöglichen, so dass sie nicht den Weg ins gesellschaftliche Abseits finden. In Berlin setzt man auf zusätzliche Lehrerbesuche in den Betroffenen Elternhäusern. Und in Niedersachsen soll künftig – wie im bayerischen Nürnberg bereits seit September 1998 praktiziert – auch die Polizei beim Aufgreifen von Schulverweigerern helfen. Doch oft liegt es auch an den Eltern, da diese sich oft nicht richtig um ihre Kinder kümmern, damit sie in die Schule gehen.
Diese argumentieren dann zum Beispielt mit: „Das haben wir früher auch mal gemacht“ oder sie stört es ganz einfach nicht. Viele Eltern setzen sich auch gar nicht richtig mit ihren Kindern auseinander und nehmen deren Argumente gar nicht ernst und auf Grund dessen prüft Bremen jetzt, ob Vätern und Müttern, die ihre Kinder nicht regelmäßig in die Schule schicken, das Kindergeld gekürzt werden kann. Genauso geht auch Hamburg gegen Schulschwänzer vor und greift den Eltern verstärkt ins Portemonnaie, denn Hendrik Lange von der Schulbehörde glaubt: „Spätestens bei 50 bis 80 Euro Strafe achten die dann plötzlich sehr genau darauf, ob ihr Kind zur Schule geht“ In Niedersachsen startet nächstes Jahr im Februar ein Pilotprojekt mit dem Namen: "Programm zur Vermeidung von unentschuldigter Abwesenheit vom Unterricht". In diesem Projekt kommen so genannte Helferteams zum Einsatz, die aus Lehrern, Psychologen und Sozialarbeitern bestehen, die Schulschwänzer auf den richtigen Weg bringen sollen. Eltern werden per Vertrag, dazu verpflichtet gegen die Bummeleien ihres Kindes einzuschreiten. Mit polizeilichen Kontrollen auf bestimmten Plätzen wie, Kaufhäusern, Spielhallen oder ähnliches, hofft man die Schwänzer beeindrucken zu können.
Wird dann nämlich ein Schwänzer von der Polizei aufgegriffen, wird sofort die zuständige Schule informiert. Anstoß für das Projekt gab eine Untersuchung die besagt, dass Schulschwänzer dreimal häufiger durch Ladendiebstähle auffallen als andere. Wer innerhalb eines Schulhalbjahres mehr als zehn Tage geschwänzt hatte, war an Gewaltdelikten sogar viermal sooft beteiligt wie Jugendliche, die regelmäßig am Unterricht teilnehmen. Wissenschaftler sagen, dass Schwänzen „ein wichtiger Risikofaktor drohender Fehlentwicklungen" sei. Nicht nur Kinder aus sozial schwachen Familien kehren der Schule den Rücken, sonder auch Kinder aus dem höheren Mittelstand begeistern sich immer mehr des Schuleschwänzens.