Die Geschichte der Englischen Sprache
Englisch ist ohne Zweifel eines der meist gesprochenen Sprachen. Dem British Council zufolge gibt es über 375 Muttersprachler und etwa die gleiche Anzahl an Menschen spricht Englisch als zweite Sprache (z.B. in Indien und Südafrika). Die britische Sprachorganisation geht außerdem davon aus, dass es von ungefähr 750 Millionen Menschen als Fremdsprache beherrscht wird. Im Laufe der letzten Jahrhunderte hat Englisch sich als Sprache Nummer 1 im internationalen Handel, in der Politik sowie in der Tourismusbranche herausgebildet.
Der Weg zur Weltsprache
Aber wie kam zu der heutigen Stellung der englischen Sprache? Im 19. Jahrhundert war Großbritannien die größte Kolonialmacht der Welt und durch die zahlreichen Reisen der englischen Entdecker und Siedler war eine Verbreitung beinahe unvermeidbar. Zudem wurde Englisch oftmals Amtssprache in den eroberten Gebieten.
Die erfolgreiche Verbreitung der englischen Sprache liegt sicherlich auch ihrer Einfachheit und regelmäßigen Struktur. Die Entwicklung zur Weltsprache ist dennoch auch jenen europäischen Ländern zu verdanken welche in der Vergangenheit ihren Einfluss ausweiteten und ihr kulturelles Erbe in die Welt verbreiteten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Vor mehr als tausend Jahren, als die Grundsteine des modernen Europas gelegt wurden, war der westliche Teil unseres Kontinents dreigeteilt. Im Osten lebten vor allem die slawischen Völker. Im Zentrum Europas verbreiteten sich zunehmend germanischen Volksgruppen und im Süden und Westen waren vor allem jene angesiedelt die sich durch romanischen Sprachen verständigten. Übrig bleibt der äußerste Westen, der vor allem Menschen keltischer Herkunft ein Zuhause gab.
Zu jener Zeit war England ein germanisches Land. Seine Bewohner sprachen eine Vielzahl germanischer Sprachen, wie zum Beispiel Dänisch und Angelsächsisch. Aber auch einige keltische Sprachen waren nicht unüblich in dieser Gegend.
Im Jahre 1066 wurde England jedoch von den Normannen eingenommen welche ihre eigene Sprache – Normannisch (eine romanische Sprache) – ins Land brachten.
In den darauf folgenden Jahren etablierte sich Französisch vor allem in den feinsten Gesellschaften des Landes. Das einfache Volk sprach weiterhin eine alte Form von Englisch. Da beide Sprachen Seite and Seite existierten mussten, war es kaum zu vermeiden, dass sie einander beeinflussten, wodurch sich letztendlich das Mittelenglisch herausbildete. Da Mittelenglisch von dem größten Teil der Bevölkerung gesprochen wurde, entwickelte sie sich relativ schnell zur nationalen Sprache. Dies beschränkte sich nicht nur auf das alltägliche Leben, sondern hielt auch Einzug in Literatur und Verwaltung.
Letztendlich ersetzte Englisch auch Latein als Sprache der Kirche und im 14. Jahrhundert übersetzte man selbst die Bibel. Jedoch dauerte es noch weitere 200 Jahre bis zur Reformation und der Einführung von Gottesdiensten in Englisch. Danach stand einer weltweiten Verbreitung der Sprache nichts mehr im Wege. Denn genau zu dieser Zeit begannen englische Abenteurer und Händler in die Welt hinauszusegeln.
Im 17. Jahrhundert entwickelte sich England zur führenden Nation im internationalen Handel, wodurch es nicht nur seine Sprache bei Handelspartnern etablierte, sondern auch zahlreiche Kolonien unter britischer Krone und Sprache gründete.
Im 20. Jahrhundert verlor England seine Stellung als Großmacht. Da es jedoch von den Vereinigten Staaten abgelöst wurde, stand einer weiteren Verbreitung der Sprache nichts im Wege. Vor allem Amerikas große Unternehmen sorgten dafür, dass Englisch sich als Sprache für internationale Geschäftsbeziehungen durchsetzte. Hollywood und die Musikindustrie erreichten dies gleichermaßen im Bereich der Medien.
Englisch ist zu einer globalen Sprache geworden. Wodurch es nicht nur großen Einfluss auf andere Kulturen ausübte, sondern auch selbst Wörter anderer Sprachen integriert hat. Das Englisch von heute ist sicherlich anders als jenes von vor 100 Jahren. Aber auch die Zukunft wird sicherlich zahlreiche Spuren in unserer sprachlichen Entwicklung hinterlassen.
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Autor: Emilie Weinert