Der Begriff kommt aus dem Englischen und leitet sich von den Wörtern „science“ (Wissenschaft) und „ficion“ (Fiktion oder Einbildung) ab. Es handelt sich sozusagen um eine Art Wissenschaftsdichtung oder wissenschaftliche Erzählung mit phantastischem oder utopischem Inhalt. Dabei stützt man sich auf naturwissenschaftlich-technische Erkenntnisse mit zukünftigen Entwicklungen oder Ereignissen und deren Auswirkungen auf das menschliche Leben.
Entwicklung:
Die Wurzeln von Sciencefiction lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. So thematisiert der griechische Mythos „Ikarus“ (von Dädalus geschrieben) den Menschheitstraum vom Fliegen und verknüpft ihn mit dem Streben nach dem technisch Machbaren.
Von phantastischen Reiseabenteuern berichteten bereits Homer mit seinem Werk „Odyssee“ (8. Jhd. v. Chr.) und Lukian mit seinem Werk „Wahre Geschichten“ (2. Jhd. n. Chr.)
Im 16.Jahrhundert begann sich der Begriff der Utopie für einen nur in der Vorstellung erreichbaren Idealzustand durchzusetzen. Er geht zurück auf Thomas Mores Staatsroman Utopia (1516). Dabei handelt es sich um einen dialogisch aufgebauten Reisebericht zur Insel der Glückseligen mit bestmöglicher Regierungsform. Das bekannteste Beispiel eines utopisch-phantastischen Romans ist jedoch sicherlich „Gullivers Reisen“ (1726) des englischen Satirikers Jonathan Swift, der anhand er Erkundungen seiner Romanfigur unter anderem im Reich der Riesen und Zwerge einen der großen gesellschaftskritischen Romane des 18. Jahrhunderts schuf.
Der erste Schriftsteller, der sich hauptsächlich der Sciencefiction verschrieb, war der Franzose Jules Verne.
Überschneidungen mit anderen Genres:
Sciencefiction ist ein sehr breitgefächerter Begriff welcher in verschiedenste literarische Gattungen hineinschnuppert und deren Elemente vereint. Die wichtigsten Genres (Gattung) dabei sind: Utopie, Phantastik und Horror.
Als Utopie bezeichnet man eine Vorstellung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie zwar denkbar jedoch nicht realisierbar ist. Im normalen Sprachgebrauch wird Utopie als Synonym für einen als unausführbar geltenden Plan verwendet.
Bei der Sciencefictionliteratur unterscheidet man zwischen positiver und negativer Utopie. Den positiven Utopien ist ein großer Teil der heutigen Sciencefiction zuzurechnen. Dabei wird der unerschütterliche Glauben der Menschen an eine segenbringende Allmacht der zukünftigen Entwicklung beschrieben.
Ein Beispiel für negative Utopie ist der Roman „1984“ von George Orwell in welchem er ein Horrorszenario der Zukunft der menschlichen Zivilisation innerhalb eines totalitären Überwachungsstaates beschreibt.
Eine sehr große Nähe besteht zum Genre Horror. Hierbei zählt weniger der Inhalt der Erzählung sondern vielmehr der Stil und die Wirkung auf die Leser. Der Autor „Stephen King“ kann als einer der Hauptvertreter der modernen Horror-Sciencefiction Literatur angesehen werden.
Zukunftsliteratur:
Zukunftsliteratur ist zum einen das Teilgebiet der Science Fiction, das sich mit der Zukunft der Menschen befasst und über die Weiterentwicklung der Menschheit spekuliert. Zeitweise war es das Hauptgebiet der Sciencefiction und wurde als Gattungsbezeichnung verwendet, wobei die Zukunft immer eng mit der Gegenwart verbunden war. Einige Autoren versuchten sich auf die nähere Zukunft zu beschränken.
Englische Sciencefiction-Literatur:
Großen Einfluss auf die Entwicklung des Genres hatte H.G.Wells der neben Jules Verne als eigentlicher Begründer der Gattung gilt. Er erweiterte die klassische Sciencefiction um Themen aus dem Bereich der Biologie und um das Motiv der Zeitreise, welches später in unzähligen Romanen wieder aufgegriffen wurden. Mit dem Motiv der Zeitreise entstand das Problem der „vierten Dimension“ welches Grundlage vieler anderer Erzählungen ist. Eines seiner größten Erfolge ist die Schreckensutopie „Dr. Moreaus Insel“ in der moralisch verantwortungslose Biologen abartige Kreaturen züchten.
Ein weiteres erwähnenswertes Werk von George Orwell ist die Negativutopie „1984“. Darin geht es wie schon vorher erwähnt darum, wie das Leben in der Zukunft innerhalb eines totalitären, komplett überwachten Staates aussehen würde.
Der englische Schriftsteller Dan Brown welcher zur Zeit sehr erfolgreich ist kann auch als ein Vertreter der Sciencefiction angesehen werden da seine Werke viele wichtige Merkmale der Sciencefiction beinhalten. Er beeindruckt durch Detailgenauigkeit von Ortsangaben und nutzt Motive wie: religiöse Verschwörungen, technischer Fortschritt usw..
Amerikanische Sciencefiction-Literatur:
In den USA wurde Sciencefiction-Literatur in den zwanziger Jahren zur Massenware. Es fand durch spezielle Magazine in Serienform sehr weite Verbreitung. In diesen Magazinen erschienen sie als Fortsetzungsromane und fanden sehr schnell eine feste Leserschaft welche sich häufig in Clubs organisierten.
In Amerika fanden Motive wie: Zeitreisen, Begegnungen mit Außerirdischen, Roboterphantasien, Weltraumreisen, intergalaktische Kriege, usw. großen Anklang wobei sich die Autoren zumeist der Strukturen von Kriminal- und Reiseliteratur bedienten.
Film:
Weil man Sciencefiction an ein noch breiteres Publikum bringen wollte wurden und werden sehr viele Sciencefiction-Romane verfilmt. Das Interesse der des Publikums hat deshalb schon zu unzähligen Filmen und Filmvorführungen geführt. Einer der ersten Spielfilme überhaupt war „Die Reise zum Mond“ von G. Méliès. Bedeutend waren unter anderem auch „Metropolis“ von F. Lang, „2001: Odysee im Weltraum“ von St. Kubrick (nach A.C.Clarke) und „Solaris“ von A.Tarkowski.
Mit der Einführung von leistbaren Fernsehgeräten wurden Sciencefiction-Fernsehserien sehr schnell beliebt. Erwähnt seien an dieser Stelle: „Ufo“, „Invasion von der Wega“ und „Raumschiff Enterprise“ die seit Mitte der 60er Jahre ausgestrahlt werden.
Ein Autor der etwas anderen Art ist Stephen King. Seine Geschichten zielen direkt darauf ab, das Publikum in Angst zu versetzten. Auch von ihm gibt es sehr viele Filme welche sehr gern gesehen werden