Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 als „René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke“ in Prag geboren und starb am 29. Dezember 1926 im Alter von 51 Jahren in der Schweiz.
Sein Vater, Josef Rilke (1838-1906), war Bahnbeamter und seine Mutter stammte aus einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie, sie war eine herrschsüchtige Frau. Doch schon 1884 scheiterte die Ehe.
In seinen ersten sechs Lebensjahren wurde Rilke wie ein Mädchen erzogen, man sieht ihn auf Fotografien mit langen Haaren und Kleidchen. Da seine Mutter den frühen Tod ihrer Tochter nicht verkraftet hatte.
Seine Eltern sahen die Zukunft ihres Sohnes in einer Offizierslaufbahn und schickten ihn somit, trotz seiner zeichnerischen und dichterischen Begabung, 1885 auf eine Militärschule. Sechs Jahre später brach er diese Ausbildung doch wegen einer Krankheit ab und bereitete sich in den kommenden vier Jahren auf sein Abitur vor, das er 1895 bestand. Er studierte 1895/1896 Kunstgeschichte, Literatur und Philosophie in Prag und München.
Ein Jahr danach traf Rilke die Autorin Lou Andreas-Salomé und verliebte sich in sie, wegen ihr änderte er auch seinen Namen von René zu Rainer da sie in für einen Schriftsteller angemessener fand. Die Beziehung mit ihr, einer verheirateten, Frau dauerte bis 1900. Doch auch nach der Trennung blieb sie bis zu Rilkes Lebensende seine wichtigste Freundin und Beraterin. Sigmund Freud berichtete über die Beziehung der beiden „dass sie dem großen, im Leben ziemlich hilflosen Dichter Rainer Maria Rilke zugleich Muse und sorgsame Mutter gewesen war…“ (Sigmund Freuds Gedenkworte zum Tode Lou Andreas-Salomés, 1937)
Rilke folgte Lou 1897 nach Berling und wohnte in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.
Im Herbst 1900 kurz nachdem Lou Andreas-Salomé sich von Rilke getrennt hatte, besuchte er Heinrich Vogeler. Auf einer Veranstaltung von Vogeler lernte Rilke seine zukünftige Frau Clara Westhoff kennen. Die beiden heirateten im folgenden Frühling. Im Dezember 1901 wurde ihre Tochter Ruth (1901-1972) geboren.
Schon ein halbes Jahr nach ihrer Geburt reiste Rilke nach Paris. Er verließ Clara Westhoff nie doch war Rainer Maria Rilke kein Familienmensch. Außerdem hatte er finanzielle Sorgen die er nur mühsam lindern konnte.
Die erste Zeit in Paris war für Rilke nicht immer leicht da diese fremde Großstadt viele Gefahren barg. Seine Erfahrungen in Paris schrieb er in seinem einzigen Roman „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ nieder.
Während Rilke in Deutschland war brach der Erste Weltkrieg aus und überraschte ihn. Er konnte nicht mehr nach Frankreich zurück und sein dortiger Besitz wurde beschlagnahmt und versteigert. Die meiste Zeit des Krieges verbrachte er in München.
Von 1914 bis 1916 hatte er eine Affäre mir der Malerin Lou Albert-Lasard.
1916 wurde Rilke eingezogen und hatte eine militärische Grundausbildung in Wien zu absolvieren. Dank seiner einflussreichen Freunde arbeitete er im Kriegsarchiv und wurde am 9. Juni 1916 wieder aus dem Militärdienst entlassen.
Die folgende Zeit verbrachte er abermals in München. Da der Kriegsdienst die seelischen Wunden der Militärschule wieder aufriss hörte er fast ganz auf zu dichten.
Am 11. Juni 1919 übersiedelte Rilke von München in die Schweiz. Er wollte die Nachkriegszeit irgendwie überbrücken und die stillgelegte Arbeit an „Duineser Elegien“ wieder aufnehmen.
Doch erst 1921 fand er einen fixen Aufenthaltsort, im Schlossturm von Muzot. In wenigen Wochen vollendete er sein Werk Duineser Elegien und kurz darauf schrieb er auch die beiden Teile des Gedichts Sonette an Orpheus.
Ab 1923 kämpfte Rilke mit einer unbekannten Krankheit er versuchte ihr unter anderem durch Ortswechsel zu entkommen, jedoch vergeblich.
Erst kurz vor seinem Tod diagnostizierte man seine Krankheit als Leukämie.
Nach seinem Tod am 29. Dezember 1926 wurde er am 2. Jänner 1927 nach seinem Wunsch am Bergfriedhof in der Nähe seines letzten Wohnorts bestattet.