2.1.1 Der Plattenstapel
2.1.2 Schreib/Lesekopf
2.2 Positionierung
2.3 Aufzeichnungsverfahren
3.2 Aufzeichnungsverfahren
3.2.1 NRZ (No Return Zero)
3.2.2 PE (Phase Encoded)
3.2.3 GCR (Group Coded Recording)
4.2 Manipulieren von Magnetblasen
4.3 Ausführung eines Magnetblasenspeichers
1. Einleitung
Ich möchte in diesem Referat aufgrund der Tatsache, daa es bereits Referate über dynamische und statische RAMs sowie über ROMs gibt, auf diese nicht mehr eingehen und mich auf Festspeicher konzentrieren.
Hier behandle ich im folgenden Magnetplattenspeicher, wobei ich in erster Linie auf Systeme für die Groß-EDV eingehe, die aber vom Prinzip und der Technik her derzeit in die PC-Technik übernommen werden.
Magnetbandsysteme werden ebenfalls hauptsächlich in der Groß-EDV eingesetzt, wobei dieses von den beschriebenen Speichersystemen wahrscheinlich jenes mit der schlechtesten Zukunft ist, da es hauptsächlich zur Archivierung verwendet wird, und heute in manchen Rechenzentren bereits Magnetplattensysteme dafür verwendet werden.
Der letzte Abschnitt in diesem Referat behandelt Magnetblasenspeicher, wobei ich hier relativ genau auf die Grundlagen eingehe, die ich in den beiden anderen Fällen voraußetze. Sie sind das neüste Speichersystem und derzeit ncoh nicht sehr verbreitet, es wird aber allgemein angenommen, daa sie in Zukunft noch stärkere Verbreitung finden.
2. Magnetplattenspeicher:
Sie sind Speichersysteme, die einen relativ schnellen Zugriff auf die Daten ermöglichen, aber auch relativ teür sind. Man unterscheidet hier zwischen zwei Arten von Plattenlaufwerken:
- Festplattensysteme
- Wechselplattensysteme
Bei zweiteren können die Platten gewechselt werden; sie bieten dafür im allgemeinen pro Plattenstapel eine geringere Speicherfähigkeit. Zur Verringerung von Umweltschmutzeinflüßen arbeiten sie aber mit Unterdruck in einem ebenfalls sehr gut verschloßenen System, das durch ein Filter mit Luft versorgt wird. Aus diesem Grund darf auch ein Wechseplattensystem während des Betriebes nicht geöffnet werden.
Die Speicherfähgkeit von Plattensystmen liegt bei Systemen für Großrechenanlagen zwischen 144MB (Wechselplatte) und 1,8GB (Festplatte).
Eine der Ebenen ist dabei für die Positionierung reserviert. Auf dieser Ebene sind nur die Spursignale aufmagnetisiert, die bereits vom Hersteller geschrieben werden, und bei deren Löschung die Platte unbrauchbar wird, weshalb der sie abtastende Kopf ein reiner Lesekopf ist.
Diese Flughöhe wird durch ein Gleichgewicht der Kraft der Befestigungsfeder und des Ärodynamischen Auftriebes des Kopfes erreicht. Da zum Flug des Kopfes bereits eine gewiße Drehzahl vorhanden sein muß, und dieser bei einer Landung beschädigt würde, müßen hier spezielle Maßnahmen für den Anlauf und das Abschalten getroffen werden. Beim Anlauf tastet hier ein Sensor die Drehgeschwindigkeit der Platte ab, und erst nach dem Überschreiten einer bestimmeten Drehzahl werden die Köpfe von ihrer Ruheauflage auf die Platte bewegt. Beim Abschalten sorgt eine Kondensatorbatterie dafür, daa auf jeden Fall noch genügend Energie vorhanden ist, um die Köpfe auf die Auflagen zu bewegen.
Um zunächst einmal auf zweitere zu sprechen zu kommen: Diese haben keine eigene Servoplatte, sondern arbeiten, ähnlich wie Floppys mit Schrittmotoren. Dadurch sind sie zwangsläufig etwas langsamer und ungenaür, als die größeren Plattensysteme, die mit einer Servoplatte und einem Tauchspulmotor arbeiten. Die weitere Beschreibung wird sich auf letztere Systeme beziehen.
Hier ist, wie bereits erwähnt eine Plattenebene für die Spursignale reserviert. Auf dieser Ebene ist die Platte vom Hersteller mit Servoinformationen beschrieben. Von diesen Servoinformationen wird abgeleitet:
- TRACK SERVO Signal, das den Abstand der Köpfe von der Spurmit tellinie angibt.
- Begrenzungsanzeigen über die Position der Köpfe innerhalb oder außerhalb des normalen Zylinderbereiches.
- Zylinderimpulse, die bei Positionierungen das Überschreiten von Zylindern anzeigen.
Abgesehen von der grundsätzlichen Positionierung der Köpfe, bei der sie einmal prinzipiell auf die richtige Spur gebracht werden, müßen sie nun noch dort gehalten werden, nachdem der Tauchspulmotor im Gegensatz zu einem Schrittmotor einer Bewegung im nichterregten Zustand keinerlei Widerstand entgegensetzt. Diese Regelung erfolgt über den Spurfolge-Regelkreis.
Die Spuren auf der Servoplatte und die Datenspuren sind jeweils um eine halbe Spurbreite gegeneinander versetzt. Die Grenzlinie zweier Spuren auf der Servooberfläche definiert damit die Spurmitte der Datenspuren. Bild 2.8 zeigt die Spannung am Servokopf für zwei verschiedene Positionen. In Position 1 liest der Kopf gleich große Anteile des Signals auf den Spuren A und B. Die Datenköpfe befinden sich dann genau über der Mitte der Datenspuren. In Position 2 liest der Kopf mehr Signal von der Spur des Typs A. Die Positionsmeßelektronik trennt mit gesteürten Gleichrichtern die von den verschiedenen Spuren stammenden Signalanteile, woraus sich der Positionsfehler ergibt.
Aufgrund der geringeren Anzahl der Flußwechsel ist die gegenseitige Signalbeeinflußung geringer und die Amplitudenauswertung leichter möglich.
Der Nachteil dieser Aufzeichnungsart wiederum ist, daa die Impulspolarität keine Beziehung zur aufgezeichneten Information hat, da nur der Zeitpunkt des Flußwechsels innerhalb der Bitzellzeit ausgewertet wird. Dadurch wird der Aufwand an Dekodierelektronik höher.
Hier sind die Schreibdaten so codiert, daa eine “1“ durch ein HIGH in der zweiten Hälfte der Bitzellzeit, und eine “0“ durch ein HIGH in der ersten Hälfte der Bitzellzeit repräsentiert wird. Folgen aber zwei HIGHs unmittelbar hintereinander, so wird das Zweite weggelaßen. Die auf die Platte geschriebene Information ergibt sich daraus jetzt derart, das für jeden LOW -> HIGH – Übergang ein Flußwechsel stattfindet.
Im Prinzip sind Magnetbandsysteme Vielspurlaufwerke, wo auf jeder Spur ein Datenbit aufgezeichnet wird. Früher gab es hier 7 und 9-Spur Laufwerke; heute praktisch nur mehr 9-Spur-Laufwerke, die als 9. Bit das Paritybit speichern, wobei hier, wie in der gesamten Groß-EDV, ungerade Parität verwendet wird.
Die magnetische Beeinflußung des Bandes erfolgt über einen kombinierten Schreib/Lesekopf, bei dem der Schreibteil in Bandlaufrichtung zürst kommt. Damit ist es möglich, die auf das Band geschriebenen Daten sofort nach dem Schreiben wieder zu überprüfen, wodurch Schreiben im Gegensatz zu Lesen, das vorwärts und rückwärts erfolgen kann, nur vorwärts möglich ist.
Weil bei einem Magntebandsystem das Band außer beim Spulen immer wieder angehalten und neu beschleunigt werden muß, was relativ schnell gehen soll, um die ohnehin schon großen Verzögerungen nicht noch größer zu machen, wäre es hier untragbar, wenn beim Anlaufen immer das gesamte (bis 700m lange und damit relativ schwere) Band voll beschleunigt werden müßte. Aus diesem Grund werden hier Vakuumkammern verwendet, in denen sich eine gewiße Strecke des Bandes befindet. Bei einem Start mua nun nur die Maße des Bandes in den Vakuumkammern beschleunigt werden, die gegenüber der gesamten Bandmaße gering ist.
- Vorratspule
- Wickelspule
- Capstan
- Schreib/Lesekopf
- Vakuumkammer
- Bandanfang-/Bandendeerkennung
- obere Fehlergrenze
- obere Arbeitsbereichsgrenze
- Mittelposition
- untere Arbeitsbereichsgrenze
- untere Fehlergrenze
- Bandlaufrichtung
Die Bandanfang-/Bandendeerkennung ist ebenfalls eine Lichtschranke; sie dient dazu, daa das Band nicht ungewollt entladen wird. Hierzu sind auf dem Band reflektierende Streifen angebracht; am Bandanfang auf der einen Seite des Bandes und am Bandende auf der anderen.
Die Aufzeichnung auf Magnetbänder ist in verschiedenen Größen abgestuft. Man unterscheidet hier das Byte (8Bit + Parity) als kleinste Einheit, als nächstgrößere den Block, der einen ununterbrochenen Flua von Daten darstellt (und darstellen muß) und als größtes der Abschnitt.
3.2.1 NRZ (No Return Zero):
3.2 PE (Phase Encoded):
Datenblöcke bestehen hier aus der Präambel (40 “0“ und eine “1“), den Nutzdaten und der Postambel. Dei Präambel dient zum Einphasen des Lesetaktes beim Vorwärts-Lesen; die Postambel zum Einphasen beim Rückwärts-Lesen.
Als Kennzeichen dafür, daa auf dem betreffenden Magnetband im PE-Code aufgezeichnet ist, dient die Schriftkennung, die im Bereich der Bandanfangsmarke aufgezeichnet ist. Sie besteht aus Flußwechseln der Dichte 1600 Bytes/“ auf der Spur 4; die anderen 8 Spuren sind in Blocklückenpolarität gelöscht.
Das PE-Verfahren wird noch verwendet.
Die Codierung erfolgt hier nach einem festen Schema, bei dem jeweils 4 Datenbytes als Gruppe in den sogenannten Translator geschickt werden, wo sie zu einer Gruppe von 5 Bytes umgewandelt werden. Diese 5 Byte-Gruppe (Storage Group) wird dann auf dem Band aufgezeichnet.
Die GCR-Schriftkennung erfolgt durch Flußwechsel in der Spur 6 wieder im Bereich der Anfangsmarke.
Die Aufzeichnungsdichte beträgt hier 6250 Byte/“ (2460 Byte/cm).
4. Magnetblasenspeicher:
4.1 Was sind Magnetblasen?
Voraußetzung für das Existieren von Magnetblasen ist ein Magnetfeld, das im rechten Winkel zur Blasenschicht liegt. Bei einer so orientierten Magnetisierung ist aber die magnetische Energie höher, als wenn die Schicht in “Längsrichtung“ magnetisiert wäre. Deshalb würde die Magnetisierung dazu tendieren, in die Ebene zu kollabieren. Um das zu vermeiden, müßen die Materialien in denen Magnetblasen bestehen sollen, eine magnetische Vorzugsrichtung im rechten Winkel zur Ebene besitzen.
Auch wenn die Vorzugsrichtung ausreichend ausgeprägt ist und die Magnetisierung im rechten Winkel zur Schicht liegt, wird die Schicht dazu tendieren, eine Struktur auszubilden, bei der etwa gleich große Gebiete in den beiden Richtungen magnetisiert sind. Eine derartige Struktur sind z.B. die gedrängten Magnetblasen wie in Bild 4.3. Eine andere derartige Struktur sind serpentinförmige Streifen wie in Bild 4.4.
Diese beiden Strukturen sind in einer guten Magnetblasenschicht ohne zusätzliche Magnetfelder stabil. Isolierte Magnetblasen wie in Bild 4.1 erfordern jedoch eine Vormagnetisierung um stabil zu sein. Dieses Feld (HB), das in Richtung der Magnetisierung in der Schicht außerhalb der Magnetblasen orientiert sein muß, stabilisiert die überwiegende Magnetisierung in dieser Richtung.
In diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf die Größe von Magnetblasen eingehen. Abhängig vom verwendeten Material haben die Magnetblasen Durchmeßer zwischen von 0,1 – 500 um.
4.2 Manipulieren von Magnetblasen
:Man kann Magnetblasen auf zwei verschiedene Arten erzeugen. Die eine ist ein lokales Magnetfeld zu erzeugen, das stark genug ist, die Magnetisierung umzukehren. Die zweite Möglichkeit ist, von einer Mutterblase eine zweite abzuspalten. Das kann man durch Strecken der Mutterblase und Anlegen eines lokalen Magnetfeldes zum Abspalten der zweiten Blase erreichen. Das Magnetfeld zum Abspalten ist um mehrere Größenordnungen kleiner als das Magnetfeld zum Erzeugen einer neün Magnetblase. Die lokalen Magnetfelder können durch einen Strom durch Leiterbahnen auf der Oberfläche der Magnetschicht erzeugt werden.
Zerstört können Magnetblasen durch den umgekehrten Vorgang werden. Sie können entweder mit einer zweiten Magnetblase verschmolzen werden, oder es wird ein lokales Magnetfeld angelegt, das die Magnetblase zum Kollabieren bringt.
Wie Bild 4.7 zeigt, wird die Magnetblase bei nach rechts zeigendem Rotationsfeld Hip zum linken Ende des Balkens vom T gezogen, und bleibt dort an einem Energieminimum. Mit dem weiterdrehenden Feld bewegt sich die Magnetblase entlang des Balkens von T, springt zum I-Element und weiter zum nächsten T.
Die TI-Elemente sind auf der magnetischen Schicht mit einer dünnen Zwischenlage aus Quarz aufgebracht.
Die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Magnetblasen hängt von den dynamischen Eigenschaften der Blasen ebenso wie von Größe und Freqünz des rotierenden Feldes ab. Derartige Magnetblasensysteme werden üblicherweise mit Freqünzen zwischen 0,1 und 1 MHz betrieben.
Die Detektion von Magnetblasen wird in der Praxis elektronisch durch eine Widerstandsänderung in einem magnetisch empfindlichen Widerstandßtreifen, der auf der magnetischen Schicht aufgebracht ist, durchgeführt. Um Magnetblasen in der Forschung an beliebigen Positionen beobachten zu können, werden magnetooptische Methoden verwendet. Wenn die magnetische Schicht mit polarisiertem Licht beleuchtet ist, erzeugt die umgekehrte Magnetisierung der Magnetblasen eine lokale Rotation. Diese Rotation kann mit geeigneten Filtern erkannt werden.
Bild 4.8 zeigt einen derartigen spaltenden Schalter. Wenn die Magnetblase den Schalter paßiert, streckt sie sich naturgemäa etwas, und wenn der Strom in der Kontrollschleife eingeschaltet ist, teilt sich die Magnetblase und ein Teil wird Pfad 3 folgen, während sich der andere auf Pfad 2 weiterbewegt. Die normale Fortbewegung (bei ausgeschaltetem Strom) erfolgt über Pfad 2.
- Generatorsteürleitung
- Steürleitung der WRITE GATES
- Steürleitung der READ GATES
- Detektorleitung
Dieser Magnetblasenspeicher ist mit anderen als den TI-Elementen, nämlich mit asymmetrischen Chevron-Elementen aufgebaut.
Zum Abschlua möchte ich noch einige allgemein verwendbare Speichereinheiten auf Magnetblasenbasis beschreiben, um die Möglichkeiten und Abmeßungen zu demonstrieren.
Die ersten Speichereinheiten wurden von der Firma Bell Telephone Laboratories gebaut. Diese haben zwei Substrate, von denen jedes 14 64 kBit-Chips beinhaltet, womit sich eine Gesamtkapazität von etwa 5 MB ergibt. Bei einer Freqünz von 100kHz haben sie eine Zugriffszeit von 2,7 ms und einen Datenflua von 0,7 MB/s.
Rockwell International stellte 100kBit Chips vor, die aus einem langen Schieberegister aufgebaut sind. Es sind hier 8 derartige Chips in einem Modul, womit 100kB Speicherfähigkeit erreicht werden. Die Abmeßungen dieser Module sind 11,5x19x3,8 cm und sie wiegen 1,14kg.
Hitachi stellte eine Konfiguration mit 4 256 kBit-Chips vor, die zu einer 1MBit Einheit vereinigt sind, und auf einer 18x15cm Grundplatte montiert sind. Diese Speichereinheit kommt mit einer 5V Versorgung aus.
- diverse Firmenunterlagen
- Winchester Büchsen
- Chip 1984/1
- Anwendung von Abtastregelkreisen in Magnetplattenspeichern
- Volker Zimmermann
- Disertation
- Magnetic Bubble Technology
- A.H. Eschenfelder
- Springer-Verlag 1980