Der Text lässt sich in drei Abschnitte teilen: In Abschnitt eins wird erzählt, wie Paul sich mit sinnlosen Aktivitäten die Zeit vertreibt: Unterschrift, Initialen, Adresse, Adresse seiner Eltern, Wellenlinien schreibt beziehungsweise zeichnet er mit seinem Füller. Diese Monotonie wird dadurch verdeutlicht, dass es zahlreiche Aufzählungen gibt, die entweder überleitungslos sind oder durch ein stumpfsinniges „dann“ verbunden werden. Außerdem sind die einzelnen Sätze oder Teile einer Satzreihe sehr kurz gehalten. Abschnitt eins berichtet, wie er weitere sinnlose Handlungen durchführt, die jedoch eine unbestimmte Zeit danach erfolgen. Dies kann man an dem simplen „später“ zu Beginn des Absatzes zu erkennen. Hier wird die Sinnlosigkeit der Handlungen durch oberflächliche Beschreibungen wie „…dachte an irgendetwas…“ betont. In Abschnitt zwei, wo seine Frau Hildegard erst mal erwähnt wird, stellt er sich vor, wie sie wohl auf seine Worte: „Mir ist es hier zu kalt“ und „ich gehe nach Südamerika.“ reagieren wird. Um unmittelbarer an diesen Gedanken teilnehmen zu können, werden diese in der erlebten Rede beschrieben.
In Abschnitt drei überlegt er plötzlich und unerwartet, einen Brief zu schreiben und an wen, bevor er wieder zu den sinnlosen Handlungen zurückkehrt. Denn er liest die Gebrauchsanweisung für den Füller in mehreren Sprachen und denkt kurz an Palmen und Hildegard, seine Frau. Wie beschrieben kann man also in dieser Geschichte eigentlich nicht einmal von einer Handlung sprechen.
In dieser Geschichte werden zwei Personen näher vorgestellt: Der Mann, Paul, und seine Frau, Hildegard. Paul wird erst sehr spät richtig vorgestellt. Einen ganzen Absatz lang wird er nur mit „er“ bezeichnet, bevor man am Ende des ersten Abschnitts seinen Namen erfährt. Genauer wird er gar nicht beschrieben. Die Frau hingegen wird sofort als „Hildegard“ bezeichnet, ohne dass man weiß, wer Hildegard ist. Man kann nur vermuten, dass sie Pauls Ehefrau ist.
Peter Bichsel beschreibt in dieser Geschichte eine recht kurze Zeitspanne sehr ausführlich. Die beschriebene Zeit beträgt etwa 45 bis 75 Minuten, ist aber, aufgrund der ungenauen Angaben, wie „dann“ und „später“ nur schwer festzustellen.
Die Erzählweise der Geschichte ist sehr sachlich. Sie ist weder ironisch oder satirisch noch übertrieben positiv. Sie unterstützt wie anfangs angeführt, durch ihren Satzbau und die Wortwahl den Eindruck der Monotonie. Die Überschrift ist ein Kapitel für sich. San Salvador liegt in Mittelamerika, auf dem Zettel steht aber Südamerika. Was ist das für ein Zusammenhang? Ich würde sagen, „San Salvador“ soll einfach nur, aufgrund eines spanischen Namens, ein Synonym für sommerliches Wetter und Strand und Palmen und Meer sein. Der Autor spricht mit dieser Geschichte ein recht weit verbreitetes Problem an. Aus der Tatsache, dass die Personen nur sehr oberflächlich beschrieben und kaum vorgestellt werden, und daraus, dass Paul ganz alltägliche „sinnlose Handlungen“ durchführt, kann man schließen, dass diese Kurzgeschichte eine Art Parabel dafür ist, wie gefährlich Routine für eine Beziehung sein kann. Den entscheidenden Hinweis hierfür gibt Paul Vermutung über Hildegards Verhalten beim Nachhause kommen: Das Streichen der Haare aus dem Gesicht. Von der ewigen Routine gelangweilt, ist der Satz „Mir ist es hier zu kalt“ nur eine fadenscheinige Begründung für „Ich gehe nach Südamerika“. Vielmehr will Paul aus der kleinen Welt, seiner Ehe, fliehen, um seine neue Chance im Leben zu erhalten. Mit „kalt“ ist somit innere Kälte gemeint, und zwar im Bezug zur Beziehung seiner Frau. Das größte Hindernis dieser Verwirklichung sind aber wohl die Kinder, die im vorletzten Satz erwähnt werden. Der offene Schluss lässt aber vermuten, dass Hildegard den Zettel nie lesen wird und die ewige Routine somit wohl auch ewig weiterlaufen wird.