Berthold Brecht:
1917: Studium der Naturwissenschaften, Literatur und Medizin in München
1918: Verpflichtung als Soldat in einem Lazarett, er lernt seine erste Frau kennen
1919: Sein Sohn Frank wird geboren
1920: Brecht lernt literarisch bedeutsame Männer kennen und reist oft nach Berlin
1924: Er zieht nach Berlin und arbeitet am Deutschen Theater

Brecht entwickelte sich in der zweiten Hälfte der 20er Jahre zum überzeugten Kommunisten und verfolgte fortan mit seinem Werk politische Ziele. Er trat aber nie in die KPD ein.

Mit seinen Werken wollte Brecht gesellschaftliche Strukturen durchschaubar machen, vor allem in Hinsicht auf ihre Veränderbarkeit. Literarische Texte mussten für ihn einen Nutzen haben.

Im Jahre 1933 wurde eine Aufführung von Die Maßnahme durch die Polizei unterbrochen. Die Veranstalter wurden wegen Hochverrats angeklagt. Am 28. Februar verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, wo er vier Jahre lang lebte.

1938 entstand das Leben des Galilei. Außer Dramen schrieb Brecht auch Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam. Im Jahre 1939 verließ er Dänemark. Im Exil äußerte er sich nie kritisch gegenüber Obrigkeit, Staat und Gesellschaft, sondern immer nur unterschwellig, eben gerade so kritisch, dass er sich nicht selbst zum Märtyrer seiner Ideen machte.

Die USA unterstellten ihm eine kommunistische Einstellung, deshalb wurde er am 30. Oktober 1947 vom Komitee für unamerikanische Aktivitäten vorgeladen und verhört. Dort wurde er gefragt, ob er jemals Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen wäre. Brechts Antwort darauf: Er erachte diese Frage für nicht gerechtfertigt, sei aber trotzdem bereit mit dem Verlesen eines vorbereiteten Statements dazu Stellung zu beziehen. Es wurde ihm jedoch untersagt. Einen Tag später reiste er – während der Premiere von Das Leben des Galilei in New York – über Paris nach Zürich. Die Schweiz war das einzige Land, in das er einreisen durfte.
Er starb am 14.08.1956 an einem Herzinfarkt.

Weitere Werke:
  • Die Dreigroschenoper
  • Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
  • Die Maßnahme
  • Mutter Courage und ihre Kinder
  • Der gute Mensch von Sezuan
  • Der kaukasische Kreidekreis
 

Inhaltsangabe:
„Das Leben des Galilei“ basiert auf einem historischen Hintergrund aus dem 17.Jahrhundert. Das Schauspiel spielt in Italien, in der Stadt Padua. Der Wissenschaftler Galileo Galilei ist ein armer Mann. Er versucht sich mit Erfindungen über Wasser zu halten, merkt jedoch schnell, dass er ohne Unterrichten von Privatschülern nicht lange überleben kann.

So nimmt er den jungen Mann Ludovico Marsili als Schüler auf. Dieser erzählt ihm von einer Erfindung aus Holland, dem Fernrohr. Galilei zeigt sich begeistert und baut, mit Hilfe eines Linsenschleifers, das Fernrohr nach. Er verkauft es für viel Geld an die Stadt Venedig und beginnt mit dem neuen wissenschaftlichen Instrument zu arbeiten. Er beweist das kopernikanische Weltbild, welches besagt, dass sich die Planeten um die Sonne drehen. Das bisher geltende ptolemäische Weltbild wird durch Galileis Forschen entkräftet, es basiert auf der Annahme, dass sich die Sonne und die Planeten, um die Erde drehen.
 
 
 
Doch Galilei setzt damit einen Disput frei, welcher zwischen Kirche und Wissenschaft zu eskalieren droht. Die katholische Kirche wirft ihm ketzerisches Handeln vor, sie verbietet ihm das Verbreiten seiner Ansichten. Die Veränderung, die durch Galileis Entdeckungen hervorgerufen werden könnte und der Umsturz der Gesellschaft, der dadurch droht, werden von der Kirche als besorgniserregend eingestuft und soll abgewendet werden.
 
 
 
Das Leben des Galilei nimmt eine dramatische Wende, als die Kirche Galileo Galilei von der Inquisition inhaftiert. Es wird gefordert, dass der Wissenschaftler seine Forschung widerruft. Galilei folgt den Weisungen der Kirche und entgeht so der Folter. Er erblindet, doch forscht er weiter, immer begleitet von seinem jungen Helfer Andrea Sarti. Dieser besucht ihn eines Tages und erfährt von seinem ehemaligen Lehrer Galilei, dass sich ein Exemplar der verbotenen Schrift in Galileis Besitz befindet. Die Discorsi soll außer Landes geschmuggelt werden, doch Galileo Galilei möchte dies nicht selber tun, da er der auf ihm lastenden Verantwortung entgehen möchte. Andrea erklärt sich sofort bereit, den Plan auszuführen. Er sieht darin die Chance, die Lehre und Forschung seines Meisters weiterzuführen. Doch der junge Mann wird enttäuscht, da Galileo Galilei sich selbst des Verrates bezichtigt. Andrea Sarti verweigert es, diese Ansicht seines ehemaligen Mentors zu akzeptieren und schafft die verbotene Schrift schließlich außer Landes.

Zusammenfassung der Kapitel:
Kapitel 1
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Andrea, Frau Sarti; Ludovico Marsili
 
 
Wo?
 
Studierzimmer des Galilei in Padua
 
 
Was?
 
 
 
 
Galileo Galilei und Andrea Sarti unterhalten sich über die Wissenschaft. Der Gelehrte erklärt seinem jungen Schüler das kopernikanische Weltbild, welches im Gegensatz zum ptolemäischen Weltbild steht. Galilei klärt Andrea auf, er zeigt ihm, dass es gilt, neue Dinge zu entdecken und zu erforschen. Sein Denken entfernt sich von dem der Kirche und so beschwert sich seine Haushälterin, die Mutter von Andrea, Frau Sarti, bei Galileo, dass er ihrem Sohn nicht kirchliche Dinge erkläre. Der Wissenschaftler jedoch sieht dies als genau richtig. Doch seine Haushälterin bemerkt, dass Galileo Galilei sich damit der Kirche und auch möglichen Einnahmequellen entgegenstelle, da er dringend Geld benötigt. Sie legt ihm ans Herz, private Schüler zu unterrichten. Ludovico Marsili wird zum Schüler Galileis. Er berichtet dem Wissenschaftler von einer Erfindung aus Holland, dem Fernrohr. Galilei ist begeistert und baut das Fernrohr nach. Er stellt dem Kurator seine Idee vor, doch dieser lehnt Galileis Bitte nach Anerkennung ab und bittet um praktische Ergebnisse.

Kapitel 2
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; der Kurator
 
 
Wo?
 
Venedig
 
 
Was?
 
Galileo Galilei stellt dem Kurator seine Erfindung, das Fernrohr, vor. Er hat es verbessert und so einige neue Eigenschaften zur eigentlichen gestohlenen Idee aus Holland hinzugefügt. Nichts desto trotz ist die Idee nicht seine eigene. Doch der Wissenschaftler Galilei interessiert sich nicht dafür, er sieht nur die wissenschaftlichen Möglichkeiten, welche sich mit dem Bau des Fernrohrs für ihn eröffnen.
 
 
 
 
Kapitel 3
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Sagredo
 
 
Wo?
 
Gelehrtenzimmer des Galilei in Padua
 
 
Was?
 
Galileo Galilei und Sagredo, ein Freund von Galilei, forschen gemeinsam. Sagredo ist ein wissbegieriger Mann, der zwar kritisch auf das Denken und Handeln seines Freundes Galilei reagiert, diesem jedoch dennoch aufgeschlossen gegenüber steht. Gemeinsam beweisen sie des Nachts das kopernikanische Weltbild, indem sie mit Hilfe des Fernrohrs beobachten, dass die Jupitermonde hinter ihrem zugehörigen Planeten verschwinden und somit eine Bewegung der Planeten angenommen werden muss. Die Entdeckung wird allerdings vom Eintreffen eines Schiffes aus Holland zurückgestellt. Das Schiff ist beladen mit Fernrohren, und Galileis Schwindel fliegt auf. Der Kurator ist entzürnt, da er Galilei viel Geld gezahlt hat. Galilei denkt darüber nach, nach Florenz zu ziehen und die dort ansässigen Mönche von seinen Ansichten und Entdeckungen zu überzeugen. Sagredo zeigt sich nicht begeistert.
 
 
 
 
Kapitel 4
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Andrea Sarti; Cosmo, der Großherzog von Florenz; die Gelehrten
 
 
Wo?
 
Florenz
 
 
Was?
 
Andrea und Cosmo befinden sich im Gelehrtenzimmer des Galilei und streiten sich um die Modelle der Weltbilder. Andrea vertritt dabei die Ansichten Galileo Galileis. Während des Disputs geht das Modell des ptolemäischen Weltbildes kaputt. Die beiden Jungen sind zunächst erschrocken, dann betreten die Gelehrten den Raum. Doch sie diskutieren über das Fernrohr, hindurch schauen möchten sie jedoch nicht. Nach einer heftigen Auseinandersetzung verlassen die Gelehrten den Ort.
 
 
 
 
Kapitel 5
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Andrea; Frau Sarti; Virginia
 
 
Wo?
 
Padua
 
 
Was?
 
Die Pest bricht aus und viele Menschen werden krank. Auch Frau Sarti, die Haushälterin Galileo Galileis befindet sich unter den Opfern. Der Gelehrte und Wissenschaftler jedoch bleibt in der Stadt, er forscht unbeirrt weiter. Es wird veranlasst, dass die beiden Kinder Andrea und Virginia aus der Stadt gebracht werden. Doch Andrea springt unterwegs aus der Kutsche und macht sich auf den Rückweg in die Stadt. Drei Tage später, steht er vor Galileis Tür. Gemeinsam arbeiten sie an der Entwicklung des kopernikanischen Weltbilds und Galilei trägt viele Argumente zusammen, um die Geistlichen zu überzeugen. Er will nach Rom, um dort weitere Fortschritte in der Verbreitung des Weltbildes zu erzielen.
 
 
 
 
Kapitel 6
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; der Papst; der Astronom
 
 
Wo?
 
Rom
 
 
Was?
 
Im Vatikan will Galileo Galilei vorsprechen und seine Entdeckungen zum kopernikanischen Weltbild vorstellen. Zunächst erntet er nur spöttisches Gelächter und ungläubige Blicke, doch der höchste Astronom bestätigt dann die Theorie Galileis. Es scheint als habe Galilei gesiegt, er nennt diesen Triumph den Sieg der Vernunft.
 
 
 
 
Kapitel 7
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Virginia; Ludovico; die Kardinäle Bellarmin und Barberini;
 
 
Wo?
 
Rom
 
 
Was?
 
Während eines Balles in Rom, führt Galilei ein Gespräch mit den Kardinälen Bellarmin und Barberini. Seine Tochter Virginia tanzt unterdessen mit ihrem neuen Verlobten Ludovico Masserini, dem ehemaligen Schüler Galileis, der ihn auf die Idee des Fernrohrs aufmerksam machte. Der Disput zwischen Galilei und den Geistlichen Bellarmin und Barberini dreht sich um die Astronomie und entwickelt sich zu einer Auseinandersetzung der drei.
 
Galileis Beweise für das kopernikanische Weltbild bekommen jedoch nicht die Möglichkeit der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden, da die Inquisition Kopernikus als Ketzer da stellt und jedem, der seine Lehre verbreitet, mit Folter droht.
 
 
 
 
Kapitel 8
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; der kleine Mönch
 
 
Wo?
 
Florenz
 
 
Was?
 
Die Szene setzt sich aus einem Gespräch zwischen Galilei und dem kleinen Mönch zusammen. Es entwickelt sich eine Diskussion, deren Inhalt der Konflikt zwischen Kirche und Wissenschaft ist, die Gegensätze der beiden und die verschiedenen Ansichten über Astronomie und Weltbilder, lassen den kleinen Mönch sowohl an der Wissenschaft als auch an der Kirche zweifeln. Er weiß nicht, was er denken soll. Galilei spricht die Gefahr an, dass er mit dem Verbreiten seiner Lehre sich Feinde gemacht hat und die Vermittlung von Wissenschaft zu einer Gefahr wird. Er spricht an, dass die Menschen keine Freiheiten mehr in der Verbreitung ihrer Meinungen und Ansichten besitzen.
 
 
 
 
Kapitel 9
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Andrea; Federzoni; der kleine Mönch, Virginia, Ludovico
 
 
Wo?
 
Florenz
 
 
Was?
 
Acht Jahre sind seit dem letzten Kapitel vergangen. Galilei hat sich aus seinen Forschungen über die Weltbilder zurückgezogen und forscht nun auf anderen Gebieten. Während der Szene im neunten Kapitel untersucht er zusammen mit Andrea, dem kleinen Mönch und Federzoni, einem Linsenschleifer, kleine Eisstückchen. Galileis Tochter Virginia und Ludovico sind währenddessen dabei, ihre Hochzeit vorzubereiten. Während der Forschungen am Wasser erfahren die Männer, dass der Papst im Sterben liegt und dass Kardinal Barberini als Nachfolger in Frage kommt. Galilei ist hocherfreut, da er denkt, dass mit dem neuen Papst Baberini seine Forschungen an den Weltbildern wieder aufgenommen werden könnten, da dieser der Astronomie Wichtigkeit beimisst. Er setzt sich sofort an seine einstigen Forschungen, erkennt Sonnenflecken und zieht die erstaunliche Erkenntnis, dass die Sonne sich nicht um die Planeten dreht, sondern den Mittelpunkt des Universums bildet.
 
 
 
 
Kapitel 10
 
 
Das zehnte Kapitel ist eine Darstellung einer Szene aus Florenz. Es ist Fastnacht und viele Menschen haben sich als Galilei verkleidet. Seine Theorien werden zu Gegenständen der Verkleidung, es werden Lieder und Musik zu ihm erfunden und die Leute verkörpern den Wissenschaftler durch verschiedene Figuren.
 
 
 
 
Kapitel 11
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Virginia; der Großherzog; Vanni, der Eisengießer
 
 
Wo?
 
Florenz
 
 
Was?
 
Galilei ist stark erblindet. Seine Tochter begleitet ihn zum Großherzog. Galilei möchte sein Buch vorlegen, in dem er seine wissenschaftliche Erkenntnis zum kopernikanischen Weltbild aufgeschrieben hat, und um eine Audienz bitten. Der Eisengießer Vanni tritt auf und beschwört Galilei Florenz zu verlassen, da er sich der Unterstützung seiner Theorien in anderen Regionen sicher sein könnte. Vanni rät ihm Florenz zu verlassen, da er sonst mit schlimmen Konsequenzen zu rechnen hätte. Galileo Galilei sperrt sich gegen diesen Rat und spricht beim Großherzog vor. Er wird von der Inquisition nach Rom geordert.
 
 
 
 
Kapitel 12
 
 
Wer?
 
Papst Urban VIII; der Inquisitor
 
 
Wo?
 
Rom
 
 
Was?
 
Das Kapitel setzt sich aus einem Gespräch zwischen dem ehemaligen Kardinal Baberini, jetzigem Papst Urban VIII und dem Inquisitor zusammen. Der Inquisitor hält dem Papst einen Vortrag über den negativen Einfluss Galileis und versucht ihn zu überreden und zu überzeugen, dass die Lehre Galileis verboten werden sollte. Der Papst zeigt sich skeptisch, ist er doch von den Erfindungen Galileis durchaus beeindruckt. Doch der Inquisitor berichtet von Galileis Buch, in welchem die Kirche schlecht dargestellt wird. Der Papst ist erbost und stimmt dem Inquisitor schließlich zu. Er lässt die Schriften Galileis verbieten.
 

 
 
Kapitel 13
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Andrea Sarti
 
 
Wo?
 
Rom, Padua
 
 
Was?
 
Galileo Galilei zieht seine Aussagen über das kopernikanische Weltbild zurück und sagt aus, dass seine Entdeckung nicht zutreffend sei. Nach 23 Tagen im Kerker kommt er frei. Während er sich selbst gerettet hat und die Kirche nun in ihrer Ansicht, dass ptolemäische Weltbild sei das einzig Richtige, bestätigt ist, scheint Galilei gerettet, doch seine Schüler sind enttäuscht. Sie hatten sich vorgestellt dass Galilei auf seiner Meinung beharrt. Galilei ist am Ende seiner Kräfte, als er entlassen wird.
 
 
 
 
Kapitel 14
 
 
Wer?
 
Galileo Galilei; Virginia; Andrea Sarti
 
 
Wo?
 
Florenz
 
 
Was?
 
Andrea Sarti besucht Galilei. Er scheint sich versöhnen zu wollen und es kommt zum glücklichen Wiedersehen. Galilei hat in der Zwischenzeit ein wenig geforscht, wird er doch von der Inquisition überwacht, und er hat es geschafft, eine Abschrift seiner Forschungen herzustellen. Das Original wurde von der Inquisition konfisziert. Der Wissenschaftler möchte, dass die Schrift außer Landes geschafft wird, doch fühlt er sich selbst nicht dazu in der Lage. Andrea Sarti verabschiedet sich von Galilei, er möchte nach Holland gehen und dort forschen. Er schmuggelt die geheime Schrift außer Landes.
 
 
 
 
Kapitel 15:
 
 
Wer?
 
Andrea Sarti; ein Junge
 
 
Wo?
 
Holländische Grenze
 
 
Was?
 
Andrea Sarti schmuggelt die verbotene Schrift Galileo Galileis außer Landes. Er wird nur schnell kontrolliert und schafft es tatsächlich, unentdeckt zu passieren. Das Kapitel und somit auch das Buch, endet mit einem kleinen Dialog zwischen Andrea und einem Jungen, in dem der ehemalige Schüler und Helfer Galileo Galileis dem Jungen erklärt, dass es das Wichtigste sei, stets aufmerksam zu sein und ständig mehr wissen zu wollen, da die Menschen noch nicht am Ende ihrer Entdeckungen seien. Es müsse mehr nachgefragt werden. Nur so käme man den unentdeckten Geheimnissen auf die Spur.

Aufbau des Stückes:
Teil 1
Bild 1 – Padua – Ein neues Zeitalter bricht an (neue Entdeckungen/neues Weltbild)
Bild 2 – Venedig – Das Fernrohr wird der Republik vorgestellt (Aufbruch in eine neue Zeit)
Bild 3 – Padua – Das kopernikanische Weltbild wird bewiesen (Forschung schreitet voran)

Teil 2
Bild 4 – Florenz – Galilei stellt Entdeckungen den Gelehrten vor (Konflikt Wissenschaft – Kirche)
Bild 5 – Florenz – Die Pest kommt in die Stadt, doch Galilei setzt seine Forschungen fort
Bild 6 – Rom – Galileis Lehre gerät in die Kritik (Kirche akzeptiert keine neue Wissenschaft)
Bild 7 – Rom – Die Inquisition droht Galilei
Bild 8 – Rom – Der kleine Mönch spricht mit Galilei (Kirche muss umdenken)

Teil 3
Bild 9 – Florenz – Galilei setzt seine Forschungen fort
Bild 10 – Florenz – Er verbreitet seine Lehre im Volk
Bild 11 – Florenz – Die Inquisition verhaftet Galilei
Bild 12 – Rom – Der Papst soll Galilei verurteilen
Bild 13 – Rom – Widerruf Galileis

Teil 4
Bild 14 – Florenz – Die Inquisition inhaftiert Galilei
Bild 15 – Andrea – Sarti bringt die Discorsi außer Landes


Charakter:
Galileo Galilei
 
 
Die Hauptfigur des Buches „Leben des Galilei“, ist Galileo Galilei, ein italienischer Wissenschaftler im Alter von 46 Jahren. Er lebt zusammen mit seiner Tochter Virginia und der Haushälterin Frau Sarti, sowie deren Sohn Andrea, in Padua, einer Stadt in Italien.
 
 
 
Galileo Galilei ist Gelehrter und Wissenschaftler. Er verdient sein Geld als Lehrer der Mathematik und entwickelt verschiedene wissenschaftliche Instrumente, wie eine Wasserpumpe. Doch das Geld ist knapp und so muss er bald einsehen, dass er nur durch das Unterrichten von Privatschülern seinen Lebensunterhalt verdienen kann, wobei er jedoch das Erfinden als deutlich wichtiger sieht. Galilei sieht sich selbst als Wissenschaftler und nicht als Lehrer, er möchte Neues entdecken und wissenschaftlich erforschen.
 
 
 
Das Leben des Galilei besteht hauptsächlich aus der Forschung im Bereich der Physik und der Astronomie. Mit einem Fernrohr, das Galilei gebaut hat, schafft er es das Weltbild zu revolutionieren. Er beweist das kopernikanische Weltbild, welches gegen das von der Kirche vertretene ptolemäische Weltbild konkurriert. Doch damit stellt er sich gegen die Gelehrten und wird als Wissenschaftler nicht anerkannt. Er geht daran zugrunde, denn die Wissenschaft ist für ihn das einzige, was ihn erfüllt.
 
 
 
Das Leben des Galilei ist ein einziger Konflikt zwischen Wissenschaft und Kirche. Die Ansichten der Gläubigen und die des Galileo Galilei sind so verschieden, dass es den Wissenschaftler Galilei in den Ruin treibt, da sein Lebenswerk nicht anerkannt wird.
 
 
 
Galileo Galilei hatte nie vor, die Kirche zu spalten, viel mehr wollte er durch sein Drängen nach Beweisen der wissenschaftlichen Arbeiten, der Kirche helfen ein neues Weltbild anzuerkennen. Er wollte die Weltsicht der Kirche revolutionieren. Das Drama seines Wirkens liegt darin, dass er ein gläubiges Mitglied der Kirche war und diese vor einem Irrtum bewahren wollte, jedoch genau das Gegenteil erreichte.
 
 
 
Die Figur des Galileo Galilei wird im Buch „Leben des Galilei“ zum zentralen Mittelpunkt aller Handlungen. Seine Ansichten und sein Denken bestimmen das Handeln der unterschiedlichen Charaktere, beeinflussen wichtige Entscheidungen und führen so auch das Ende des Buches herbei. Der Wissenschaftler Galileo Galilei arbeitet an seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Entdeckungen, vergisst dabei jedoch völlig, dass die Kirche neuen Errungenschaften der wissenschaftlichen Welt nicht positiv gegenüber steht, sie sogar ablehnt und strikt verweigert, sie zu akzeptieren. Er richtet sich damit zu Grunde, sein Lebenstraum wird zerstört und so zerstört sich auch das Leben des Galilei.
 
 
 
 
 
 
Andrea Sarti:
 
Andrea Sarti ist der Sohn der Haushälterin Sarti. Er wird zum Schüler Galileo Galileis, er ist begeisterungsfähig und fleißig und sehr interessiert an der Wissenschaft und den Erfindungen des Gelehrten.
 
 
 
Frau Sarti:
 
 
Haushälterin des Galileo Galileis, Mutter von Andrea. Sie sieht in der Kirche eine Stütze und möchte, dass ihr Sohn ganz im Sinne des kirchlichen Weltbildes erzogen wird. Sie stehe der Lehre ihres Arbeitgebers skeptisch gegenüber und versucht ihren Sohn zu bremsen, der ein schnell zu begeisternder Junge ist.
 
 
 
Virginia:
 
Sie ist Galileis Tochter und glaubt stets an das Gute. Sie ist laut Galileo Galilei nicht sehr intelligent, doch kümmert sie sich um ihren Vater, als der alt und gebrechlich wird und sorgt sich um ihn. Sie wird zur Verlobten von Ludovico Matterini, dem Schüler Galileis.
 
 
 
 
 
 
Federzoni:
 
 
Er ist ein Linsenschleifer aus Padua, der seinen Beruf sehr ernst nimmt. Er begeistert sich schnell für die Idee Galileo Galileis und zweifelt gleichzeitig an sich selbst. Er ist ein treuer Mensch, der Galilei bei seinen Forschungen zur Seite steht.
 
 
 
Der kleine Mönch:
 
 
 
Der kleine Diener Gottes ist zwar ein schüchterner Mensch, doch geht er in seiner Begeisterung für die Wissenschaft auf. Er unterstützt Galilei ebenfalls bei seinen Forschungen und bleibt wissenschaftlich sachlich.
 
 
 
Barberini:
 
 
 
Zunächst nur ein einfacher Kardinal, wird Barberini im Laufe des Buches zum Papst gewählt. Da er selbst Mathematiker ist, teilt Barberini die Ansichten Galileis, dass die Wissenschaft auf dem Vormarsch ist, versucht dies jedoch mit dem Gedanken, an sein kirchliches Denken, einzuschränken. Der Disput zwischen Kirche und Wissenschaft wird zum zentralen Mittelpunkt in Barberinis Leben. Er ist nicht sehr willensstark, sondern lässt sich in seinen Entscheidungen beeinflussen, so lässt er der Inquisition freien Lauf, als es darum geht, die Forschungen des Galileo Galileis zu verbieten.
 
 
 
Ludovico Masserini:
 
 
Er ist ein Schüler Galileis und wird im Laufe des Schauspiels zum Verlobten Virginias. Der durchaus wohlhabende junge Mann glaubt eher an traditionelle Werte als an Wissenschaft, doch lässt er sich von Galilei belehren.

Interpretation:
 
Neben Aufbau und Struktur, werden auch die Sprache und Form des Schauspiels, Schlüsselszenen und Symbolik genau betrachtet.

Das Leben des Galilei besteht aus 15 Bildern. Jedes Bild baut sich neu auf, ein Wechsel des Schauplatzes und ein neuer Handlungsstrang sind feste Bestandteile der Zusammensetzung eines Bildes. So entsteht kein direkter Handlungsfluss.

Jedes Bild wird mit einem Titel eingeleitet, der nur zur Information des Lesers dient. Man kann daraus Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bildern besser erkennen und wird auch über nicht im Detail erklärte Handlungen informiert (vgl. Bild 5 – Galilei setzt seine Forschungen auch während der Pest durch).

Die 15 Bilder sind lose aneinander gereiht und lassen den Aufbau des Stückes willkürlich erscheinen. Doch die Struktur des Textes steht im genauen Gegenteil dieser willkürlichen Aneinanderreihung. Er bildet eine dichte Struktur, man bezeichnet diese Art des Aufbaus als Parallele und Kontrast. Das Ergebnis dieser Textstruktur ist ein intensiv wirkender Zusammenhang der einzelnen Szenen.

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