Vorteile:
Stammzellen aus Nabelschnurblut sind wenigerdifferenziert als adulte Stammzellen, sie entsprechen fast embryonalen
Stammzellen. Sie können das gesamte
blutbildende System des Menschen neu
aufbauen, oder können zur Bildung von
Leber-, Knorpel-, Herzmuskel-, Muskel-,
und anderem Gewebe eingesetzt werden.
Sie sind schmerzlos, risikolos, und
leichter zu gewinnen als
adulte Stammzellen (keine Narkose wie
bei Knochenmarkspender)
Ethisch kein Problem (im Gegensatz zu
embryonalen Stammzellen)
Geringeres Risiko einer Infektion als bei
adulten Stammzellen
Werden nicht abgestoßen, da sie ja
„eigen“ (autogen) sind.
Geringere Abstoßung auch bei fremder
(allogener) Anwendung als bei
adulten Stammzellen
Nabelschnurtransplantate sind rascher
Verfügbar als Knochenmarkstransplantate,
da sie bereits vollständig ausgetestet,
gelagert und sofort vermittelt werden können.
Wartezeiten der Voruntersuchungen entfallen.
Das Problem der oft fehlenden
Organspender wäre möglicherweise
für alle Zukunft gelöst.
Hochrechnungen haben ergeben, dass
nach einer Einlagerungszeit von
1000 Jahren noch 50 % der Nabelschnur-
stammzellen verwendbar sein werden.
Sie sind eine Alternative für jene Patienten,
für die es kein geeignetes Knochenmark
gibt. Dies betrifft allein in den USA
jährlich 16.000 Hochrisikopatienten,
die sich der Nabelschnurbluttransplantation
unterziehen, um überleben zu können.
Nachteile:
Sie stehen aber nur zu einem einzigen
Zeitpunkt zur Verfügung (Geburt)
In diesem Falle ginge aber der Vorteil
des „eigenen“ Nabelschnurblutes verloren
und Abstoßungsreaktionen wären wieder
möglich
Nabelschnurblut ist nur sehr begrenzt vorhanden
Reicht die relativ geringe Menge an Stamm-
zellen aus dem Nabelschnurblut aus?
Im Durchschnitt sind in den 80ml
Nabelschnurblut eines Babys ca 700 Millionen
kernhaltige Zellen zu finden. Das reicht aber nur
für ein Kind bis zu 50 kg
Sind die eigenen Stammzellen vielleicht
(eingeschränkt, aber doch) Anlageträger
für spätere Krankheiten und können daher
nicht wirklich heilen?
(Dr.Peters, St.Anna-Kinderspital : „Denn ob man
die eingefrorenen Stammzellen eines Kindes, das
an Leukämie leidet,
diesem auch wieder transplantieren kann,
wurde bisher noch nicht versucht. Immerhin
könnten diese Zellen, die Ursache der Leukämie
in sich tragen;“ )
Finanzielle Kosten :
Lagergebühren in öffentlichen und privaten
Nabelschnur-Blutbanken verteuern die Therapie,
da sie in der Regel erst Jahrzehnte nach der
Gewinnung des Nabelschnurbluts durchgeführt
wird (erstmaliges Einlagern und die ersten 5
Jahre : ca. € 1.500).
Die Fragen im Zusammenhang mit Stammzellen aus Nabelschnurblut sind noch lange nicht gelöst und abgeschlossen. Man erkauft sich mit dem Einfrieren von Nabelschnur-Stammzellen derzeit lediglich Optionen darauf, dass in Zukunft Krankheiten vielleicht besser geheilt werden können.
Die Entwicklung auf dem Gebiet der „regenerativen“ Medizin und die Erforschung von Autoimmunerkrankungen würden für Nabelschnurblutstammzellen sprechen.