Antoine de Saint-Exupery wurde am 29. Juni 1900 als Sohn des Grafen Jean Marie de Saint-Exupery und Abkömmling einer der ältesten französischen Adelsfamilien in Lyon geboren.
Schon früh verlor er den Vater. Mit um so größerer Liebe hing er an seiner Mutter, einer geborenen Marie de Fonscolombe. Nach dem Besuch der Jesuitenschule leistete er seine Militärdienst in einem Fliegerregiment – und fand so seinen Beruf. 1926 übernahm er als Pilot der Gesellschaft Latecoere die Linie Toulouse-Casablanca. Schon zwei Jahre später wurde Direktor der Luftpost von Buenos Aires und danach wieder Versuchsflieger. Im Jahre 1935 stürzte er zusammen mit seinem Mechaniker Prevot über der ägyptischen Wüste ab – eine Episode, die in seinem Buch „Wind, Sand und Sterne“ wiederkehrt.
Inhalt
Antoine de Saint-Exupery hat eine Bruchlandung in der Wüste, da sein Flugzeug defekt ist. Als er gerade versucht es zu reparieren, macht er die Bekanntschaft mit einem Knaben, dem kleinen Prinzen, der plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist. Auf eine kindliche Art und Weise erzählt der kleine Prinz über seine Herkunft und Reise auf die Erde. Er kommt nämlich von einem anderen Planeten, der sehr weit weg liegt. Dort hatte er nur drei Vulkane und eine Rose, da es ein sehr kleiner Planet war.
Während der Reise zur Erde kommt er an vielen anderen Planeten vorbei, auf denen Erwachsene sind, die den kleinen Prinzen ziemlich verwundern und für ihn sonderbar scheinen.
Der eine trank, um zu vergessen, dass er sich schämte, weil er ein Säufer war. Ein anderer war Geschäftsmann, der viele Sterne besaß, um reich zu sein. Somit konnte er sich wieder neue Sterne kaufen.
Für den kleinen Prinzen ist so ein Verhalten ziemlich eigenartig. Als er auf der Erde ankam, landete er direkt in der Wüste, wo er eine erste Begegnung mit einer Schlange hatte, die versprach ihm zu helfen, wenn er wieder zurück auf seinen Planeten will.
Auf seinem weiteren Weg kam er an einem blühenden Rosengarten vorbei. Er fühlte sich sehr unglücklich. Seine Rose hatte ihm erzählt, dass sie auf der ganzen Welt einzig in ihrer Art sei. Und jetzt auf einmal waren fünftausend davon, alle gleich, in einem einzigen Garten.
Dann lernte er aber den Fuchs kennen, der ihm erklärte, was „zähmen“ ist:
»Zähmen, das ist eine in Vergessenheit geratene Sache«, sagte der Fuchs. »Es bedeutet, sich "vertraut machen".«
»Vertraut machen ?«
»Gewiss«, sagte der Fuchs, »noch bist du für mich nichts als ein kleiner Junge, der hunderttausend anderer Jungen völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt…«
»Ich beginne zu verstehen«, sagte der kleine Prinz. »Es gibt eine Blume… ich glaube, sie hat mich gezähmt.«
Nun bemerkt er, dass seine Rose doch etwas Einzigartiges ist für ihn und er beschließt zurückzufahren, um sie wieder pflegen zu können und sie wieder zu sehen.
So vergehen die Tage, in denen der kleine Prinz Antoine de Saint-Exupery alles erzählt, was er erlebt hat. Antoine lernt viel dabei und sieht nun einige Sachen aus anderen Perspektiven. Am achten Tag geht ihnen aber leider das Wasser aus und sie müssen sich nun vom der Unfallstelle wegbewegen, um irgendwo in der Wüste Wasser zu finden. Der kleine Prinz wird schnell müde und schon bald sinken sie beide nieder. Es wird Nacht und Exupery überwindet sich und seine Müdigkeit, und hebt den kleinen Prinzen hoch, um weiterzugehen. Am nächsten Tag erreichen sie tatsächlich einen Brunnen mit Wasser.
Nach der Stärkung wird der kleine Prinz aber ziemlich ruhig und man erfährt, dass er in der Nähe vor genau einem Jahr auf die Erde gekommen war. Er weiß, dass er bald zurückkehren wird.
Zu Saint-Exupery sagt er, er solle zurückgehen, um das Flugzeug zu reparieren und in einem Tag erst wiederkommen. Am nächsten Tag erzählt ihm der kleine Prinz, dass ihm die Schlange, die er damals als erst getroffen hatte, helfen wird zurückzukehren.
Antoine wusste, was das hieß; die Schlange sollte den kleinen Prinzen töten, damit sein Geist aufsteigen kann, da sein Leib für die Reise zu schwer ist.
Damit Exupery nicht traurig zurückbleibt, sagt ihm der kleine Prinz zum Abschied einige aufbauende Worte:
„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!“
„Sinn des Lebens“
Des kleinen Prinzen reinen Kinderaugen suchen das Wesen der Dinge. Erst ein Fuchs lüftet das Geheimnis:
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Hinter dieser auf den ersten Blick sehr einfachen Legende steckt viel Kritik an unserer „seelenlosen“ gewordenen und materialistischen Gesellschaft. Es werden verschiedene, recht einsame Charaktere vorgestellt, die alle nicht das finden, was sie verbinden könnte, nämlich die Liebe.
Der König, zum Beispiel, liebt es Untertanen zu befehlen und zu herrschen. Leider lebt er alleine auf seinem Planeten, der nicht ziemlich groß ist. Durch Befehle versucht er den kleinen Prinzen bei sich zu halten, was ihm aber nicht gelingt.
Beim nächsten Halt lernt er den Eingebildeten kennen. Jedes Mal, wenn der kleine Prinz in die Hände klatscht, verbeugt sich der Erwachsene und nimmt seinen Hut ab. Zuerst gefällt dies dem kleinen Prinzen riesig, aber mit der Zeit wird es ihm zu dumm und zu langweilig, also zieht er weiter!
Auf dem nächsten Planeten lernt der kleine Prinz einen Mann kennen, der trinkt, um seine Schande zu vergessen, dass er trinkt. Der kleine Knabe versteht die Erwachsenen und ihre Probleme überhaupt nicht.
Letztendlich verlässt der kleine Prinz die Erde, weil er nicht das fand, was er suchte, weil es nämlich auf seinem kleinen Planeten schon auf ihn wartete.
Der kleine Prinz fand den „Sinn für sein Leben“; und zwar in seiner Rose. Besser gesagt in der Liebe zu seiner Blume. Er spürt in seinem kleinen Herzen, dass sie sein Lebensziel ist.
Deswegen auch Exuperys Aussage, durch den Fuchs übermittelt, dass man das Wesentliche mit dem Herzen sieht.
Die Liebe zu seiner Rose ist für den kleinen Prinzen mit den Augen sehend unsichtbar, aber sie ist ein Gefühl, das er fühlen kann.
Wie schon gesagt, ist in unserer Zivilisation so etwas ziemlich schwer, aber Antoine de Saint-Exupery zeigt, dass es geht; da es den Anschein hat, dass er, nach der Begegnung mit dem kleinen Prinzen, sein Leben nun auch ändern wird, nachdem er so viel von einem kleinen Jungen gelernt hat.