Ein kurzer Überblick
Die Herrschaft der Dinosaurier über unseren Planeten begann vor gut 205 Millionen Jahren im Trias und endete vor 60 Millionen Jahren in der Kreide. Über die gewaltige Zeitspanne von 140 Millionen Jahren hinweg waren die Dinosaurier die dominierende Rasse auf dem Erdball. Sie besiedelten alle Lebensräume – Land, Wasser und Luft – und entwickelten sich immer weiter. Doch plötzlich war es zu Ende. Gegen Ende der Kreide starben plötzlich und unvorhergesehen alle Dinosaurier in einem (relativ) kurzen Zeitraum aus und die Zeit der Säugetiere war gekommen.
Die Erde wandelt sich
Schon im frühen Devon begannen die Kontinentalplatten sich zu bewegen. Sie verschoben sich gegeneinander und bildeten immer neue Landmassen, die kurz darauf wieder zerfielen.
Im Perm – an dessen Ende der Beginn der Dinosaurier steht – wanderte die Landverbindung Gondwana weiter nach Norden und verband sich mit Laurasien – so entstand der Superkontinent Pangaea.
Im späten Trias und im frühen Jura bewegte sich Gondwana noch weiter nach Norden und festigte den Zusammenhalt von Pangaea weiter, doch gegen Ende des Jura drifteten die beiden Landmassen wieder auseinander und es entstand ein Seeweg, das Tethys-Meer, im Äquatorbereich.
In der Kreide schließlich zerfielen auch Gondwana und Laurasien nach und nach und die heutigen Kontinente nahmen langsam ihre jetzige Lage ein.
Der Beginn – die Trias
Obwohl die frühen Urahnen der Säuger, die Therapsiden, relativ gut entwickelt waren und der Sprung zu echten Säugetieren nicht mehr fern war, mußten sie doch die dominierende Rolle an vergleichsweise primitive Reptilien abgeben. Welchen Grund konnte es geben daß die Säugetierartigen in den nächsten 100 Millionen Jahren beinahe ausstarben und sich statt dessen die Dinosaurier zu den Herrschern der Welt aufschwangen?
Die drei Perioden des Mesozoikum – Trias, Jura und Kreide – werden auch „Zeitalter der Dinosaurier“ genannt. Im Trias vollzog sich der große Übergang der, sich bisher die Waage haltenden Säuger und Reptilien, zugunsten der Dinosaurier. Die Therapsiden hatten, als Warmblüter, den großen Vorteil sich leichter anpassen zu können, als wechselwarme Lebewesen, jedoch nur, solange sich die Umweltbedinungen nicht änderten. Im Laufe der Zeit kam es jedoch zu einer Änderung in der Umwelt die sich immer weiter zu Gunsten der Reptilien auswirkten und den Therapsiden im gleichen Maße Nachteile brachten. Die wenigen Reptilien die sich durch das Perm gekämpft hatten sorgten jetzt für zahlreichen Nachwuchs und langsam weitete sich die Population aus und begann die Therapsiden zu verdrängen. Die angestammten Lebensräume der Therapsiden gingen immer weiter in die der Reptilien über und die Therapsiden mußten sich zurückziehen.
Die eigentliche Rasse, die die Therapsiden verdrängte, war die Fortschrittliche Art der Thecodonten. Diese Diapsiden waren hervorragend an die veränderten Umweltbedingungen angepaßt und verdrängten die Therapsiden schnell von ihren Plätzen. Zu den Thecodonten gehörten hochspezialisierte Gruppen von Archosauriern. Diese lassen sich in vier Kategorien einteilen: Proterosuchia, Aetosauria, Parasuchia und Pseudosuchia.
Die einzelnen Vertreter der vier Gruppen hatten zwar eigene Spezialisierungen, jedoch besaßen sie eine ähnliche Physiologie, was dazu führte daß leichte Unterschiede es ihnen ermöglichten weite Teile der damaligen Kontinente zu nutzen.
Die ersten Archosaurier waren Proterosuchia – das bedeutet sie hatten seitlich abgespreizte Extremitäten und ihnen fehlte die knöcherne Panzerung entlang des Rückens. Im großen und ganzen dürften sie unseren heutigen Krokodilen recht ähnlich gewesen sein. Ihre Beine erlaubten ihnen wohl nur eine sehr eingeschränkte Fortbewegung auf dem Festland und sie zogen daher eine aquatische Lebensweise vor. Die ersten Vertreter waren ca. 1 bis 2 Meter lang obwohl es auch Arten mit bis zu 5 Metern gab.
Die Aetosauria und den Parasauria sind erst in der Trias bekannt, könnten jedoch auch schon früher gelebt haben. Bei einigen Arten bildeten sich starke Knochenpanzer die den ganzen Körper einhüllten und eher zur passiven Verteidigung gut waren. Diese Arten, wie Typothorax, waren herbivor und hatten alle Kennzeichen der carnivoren Thecodonten abgelegt. Sie starben jedoch alle gegen Ende der Trias aus. Auch die Parasuchia starben gegen Ende der Trias aus, jedoch wirft ihr Aussterben weit mehr Rätsel auf. Die Parasuchia waren Carnivoren mit einem ähnlichen Körperbau unserer heutigen Krokodile. Sie wurden von einer Art abgelöst die ihre Lebensweise imitierte und langsam ihren Lebensraum übernahm – von den Vorgängern unserer Krokodile. Warum die gleichgestalteten Parasuchia dieser Konkurrenz nicht standhielten ist bis heute ungeklärt.
Die vierte Gruppe, die Pseudosuchia, hatte bereits viele unterschiedliche Lebensformen hervorgebracht, von denen jedoch die meisten am Ende der Trias ausstarben. Die überlebenden Arten waren die Vorfahren unserer Krokodile und Vögel sowie der Pterosaurier und Dinosaurier.
Eupakeria, ein früher carnivorer Vertreter der Pseudosuchia, hatte bereits eine sehr interessante Fortbewegungsart entwickelt. Im Lauf legte er die etwas kleineren Vorderbeine flach an den Körper an und bewegte sich allein durch die kraftvollen Hinterbeine fort. Dadurch sparte er Sauerstoff und ermüdete nicht so schnell wie ein quadrupedes Lebewesen.
Der wahrscheinlichste Vorfahre der Dinosaurier war der Pseudosuchier Lagosuchus, der bereits viele Wesensmerkmale der Dinosaurier besaß. Lagosuchus war, wie Eupakeria, kein Vierbeiner mehr sondern hatte schon Tendenzen zur Zweibeinigkeit. Schon seit langem teilt man die Dinosaurier in zwei Unterkategorien ein: die Saurischier mit einem reptilienartigen Becken und die Ornithischier mit einem vogelartigen Becken. Ursprünglich war man der Ansicht die Ornithischier hätten sich aus den Saurischia gebildet, jedoch ist wahrscheinlicher daß sie unabhängig voneinander entstanden und mehr als nur einen gemeinsamen Vorfahren besitzen. So spielen mindestens drei Lagosuchidae-Abkömmlinge eine Rolle im Entstehen dieser beiden Unterarten. Die Lagosuchidae könnten, aufgrund ihrer geringen Größe (40 cm lang) leicht verschiedene ökologische Nischen besiedelt haben. So entstanden terrestrische Arten, aber auch arboreale und semiaquatische. Mit diesen Unterschiedlichen Verhaltensmustern konnte Lagosuchus die Wurzel zum Stammbaum der Dinosaurier gelegt haben.
Der erste wirkliche Dinosaurier war Staurikosaurus, ein Nachfahre von Lagosuchus. Er entstand vor ca. 200 Millionen Jahren in der mittleren Trias. Staurikosaurus war ein recht großes Tier von mehr als zwei Metern Länge. Seine Kiefer weisen auf eine carnivore Lebensweise hin und sein Skelett läßt eine eindeutige zweibeinige Fortbewegung erkennen.
Eine weitere Variante der bipeden Haltung bilden die Rauisuchier. Sie stellten die größten Dinosaurier der letzten Triashälfte dar; kleine, bullige Vierbeiner die jedoch auch problemlos auf zwei Beinen laufen konnten.
Auch die Ornithosuchier stellten, wie die Rauisuchier, eine quadrupede Gruppe von Carnivoren. Sie erreichten ungefähr die doppelte Größe der Rauisuchier, ca. 4 Meter, breiteten sich jedoch nicht so weit aus wie diese. Gegen Ende der Trias starben jedoch beide Gruppen zugunsten der bipeden Saurier aus. Möglicherweise waren die kürzeren Vorderbeine vorteilhafter und führten deshalb zu einer produktiveren Entwicklung.
Gegen Ende der Trias gab es eine große Welle des Aussterbens unter allen auf der Erde vertretenen Arten – sowohl Thecodonten als auch Therapsiden und Amphibien. Es kam zu Veränderungen in der Pflanzenwelt und viele altbekannte Pflanzen mußten neuen Platz machen. Doch in dieser Zeit betrat ein neues Lebewesen den Plan – ein kleiner unscheinbarer Dinosaurer, Pisanosaurus, der sich wie die Sporen der Pflanzen sehr schnell über den ganzen Erdball verbreitete. Er bildete den Ursprung der Ornithischier.
Einzigartig an Pisanosaurus war wohl der neuartige Kieferbau dieses kleinen Pflanzenfressers. Die Abnutzung an den Zähnen läßt eindeutig auf einen Kontakt zwischen Ober- und Unterkiefer schließen. Pisanosaurus war somit der erste Saurier, der seine Nahrung zermahlen und somit schon aktiv vorverdauen konnte. Die meisten Ornithischier verdanken ihren Erfolg sicher auch dieser neuen Errungenschaft.
Ähnliche Verwandte des Pisanosaurus waren die Fabrosaurier, eine Gruppe Ornithischier die zur gleichen Zeit mit ihm lebte. Einige dieser Fabrosaurier hielten sich bis hinein ins Jura und manche, wenige überdauerten das gesamte Mesozoikum. Ein Unterschied zu Pisanosaurus war, daß bei den Fabrosauriern die Ober- und Unterkiefer nicht so stark aufeinander rieben und sich somit nicht so stark abnutzten. Bei den Fabrosauriern waren auch die Hinterbeine bereits weit länger als die Vorderbeine was auf eine primär bipede Fortbewegung schließen läßt.
Die carnivoren Saurischier verdrängten bald die Thecodonten und übernahmen die Hauptmasse an Fleischfresser. Der am besten belegte ist Coelophysis, ein Coelurosaurier mit langem Hals und kleinem Kopf. Dagegen standen die Carnosaurier mit kurzem Hals und erheblich kräftigerem Körperbau.
Coelophysis erreichte ca. 2,5 bis 3 Meter Länge und war dabei nur 1 Meter hoch. Er hatte einen bipeden Gang und seine zurückgebildeten Vorderbeine spielten nur eine geringe Rolle in der Fortbewegung. Das Skelett des Sauriers war an vielen Stellen hohl und von Luftkammern durchzogen, was ihm auch seinen Namen gab: Coelophysis – „Hohle Gestalt“. Durch große Funde von mehreren hunderten Skeletten läßt sich darauf schließen, daß Coelophysis ein Herdentier war. Aber was veranlaßte Fleischfresser in einer Herde zu leben? Bei Herbivoren war die Herde ein Schutz aber bei Carnivoren konnte es leicht zu Kannibalismus kommen.
Andere Dinosaurier, die einen langen Hals ausbildeten waren die Prosauropoden. Diese Saurischier waren jedoch keinen reinen Fleischfresser sondern ernährten sich allenfalls omnivor (jedoch wechselten sie immer mehr zu ausschließlich pflanzlicher Nahrung). Im Unterschied zu den Carnosauriern und Coelurosauriern hatten die Prosauropoden einen eindeutig quadrupeden Gang. Sie konnten sich vielleicht zeitweilig auf die Hinterbeine aufrichten, jedoch mußten die Vorderbeine einen Teil des Körpergewichts bei der Fortbewegung tragen. Man kann die Prosauropoden nach ihrem Körperbau in vier Klassen einteilen: Plateosaurier, Anchisaurier, Melanosaurier und Yunnanosaurier. Die Plateosaurier repräsentierten die primitivste Art. Sie waren jedoch auch die Größten (bis 8 Meter). Das Gebiß von Plateosaurus erinnert entfernt an das von Coelophysis, jedoch befanden sich seine Zähne bereits im Übergangsstadium zum Pflanzenfresser. Anchisaurus besaß weniger Zähne als Plateosaurus. Seine Zähne waren auch nicht gegenseitig abgeschliffen. Die Melanosaurier waren die größten Vertreter der Prosauropoden, jedoch sind weder Schädel noch Kiefer erhalten. Yunnanosaurus zuguterletzt hatte eine sehr fortschrittliche Bezahnung. Seine Ober- und Unterkiefer waren so gegeneinander ausgerichtet, daß sie sich jeweils gegenseitig nachschärften. Diese Kieferart entsprach auch der, der riesigen Sauropoden des Jura und der Kreide. Jedoch konnten die Prosauropoden ihre Nahrung nur zerkleinern und nicht zermahlen. Zur Verdauung schluckten sie Steine, sogenannte Gastrolithen, die im Magen aneinanderrieben und die Nahrung weiter zerrieben. Der lange Hals der Prosauropoden war wahrscheinlich nicht dazu gedacht höhere Pflanzen zu erreichen sondern eher zur Hitzeregulierung. Daß Blut wurde somit auf dem Weg zum Gehirn abgekühlt und es bestand weniger Gefahr eines Hitzschlages. Schon die Form der Wirbel ließ eine vertikale Ausrichtung des Halses nicht zu sondern allenfalls eine horizontale. Nur wenn sich die Prosauropoden auf die Hinterbeine und den Schwanz gestützt hätten, hätten sie wirklich hohe Pflanzen erreicht. Das hätte aber wiederum zu einer schweren Schädigung führen können, da die inneren Organe aufeinander gepreßt worden wären.
Die Zeit der Riesen – der Jura
Die Prosauropoden stellten nur eine Übergangsform zu den wahren Riesen dar. Die Sauropoden des Jura waren die größten Landtiere die jemals auf der Erde gelebt hatten. Diese Riesen waren jedoch nicht die einzigen Lebewesen des Jura. Ihre Spanne reichte von winzigen Lebewesen bis zu den gewaltigen Titanen. Das half den Dinosauriern die Welt zu erobern.
Es entstanden Gruppen von Coelurosauriern mit Knochenkämmen wie Dilophosaurus. Er erreichte eine Länge von 6 Metern, hatte jedoch ein schwächer gebautes Becken als Coelophysis. Ein Grund könnte eine stärker aquatische Lebensweise gewesen sein, jedoch waren seine Hinterbeine gut für eine bipede Fortbewegung geeignet. Sein auffälligstes Merkmal waren zwei hohle Knochenkämme am Kopf. Ihre Bedeutung ist noch ungeklärt doch waren sie aufgrund ihrer zerbrechlichen Form sicher nicht zum Schutz gedacht. Möglicherweise dienten sie als Imponierorgan für Männchen die Weibchen anzulocken versuchten.
Viele Fabrosaurier blieben verhältnismäßig klein wie z.B. Scutellosaurus jedoch gab es auch größere Verwandte wie Scelidosaurus, einen gepanzerten Ornithischier von ca. 4 Metern Länge. Doch gibt Scelidosaurus mehr Fragen auf als man Antworten erhielt. So ist unklar wo sein ursprünglicher Lebensraum lag, da sein Skelett zusammen mit denen von Plesiosauriern und Ichtiosauriern gefunden worden war. Somit wird angenommen daß der tote Körper des Tieres von einem Fluß dorthin getragen worden war. Auch ist man sich noch im Unklaren ob seine Nachfahren die Stegosaurier mit ihren Knochenkämmen waren oder eher die Ankylosaurier mit ihren Knotigen Panzerplatten.
Die bekanntesten Vertreter des Jura waren jedoch die gewaltigen Sauropoden aus der Gruppe der Cetiosaurier. Im allgemeinen läßt sich sagen daß alle Arten, auch Coelurosaurier und Theropoden, im Jura an Größe zunahmen, jedoch bei den Sauropoden läßt es sich am deutlichsten zeigen. Die Cetiosaurier bestehen aus zwei Gruppen, deren auffälligstes Unterscheidungsmerkmal der Bau des Rückgrats ist. Es bestand aus Wirbelbögen und Dornfortsätzen die mit dem Wirbelkörper verbunden waren.
Ein Beispiel hierfür ist Cetiosaurus aus Nordamerika, aber auch in allen anderen Erdteilen gab es zu dieser Zeit ähnliche Sauropoden. Diese Cetiosaurier trugen ihren Hals wahrscheinlich bei der Fortbewegung (aufgrund des Wirbelbaus) waagrecht vorgestreckt. Beim chinesischen Shunosaurus gab es eine ausgebildete Schwanzkeule mit der er wahrscheinlich Angreifer abzuwehren imstande war. Dies ist der erste greifbare Beweis, daß die Sauropoden tatsächlich (wie angenommen) ihren Schwanz als Waffe einsetzten. Wahrscheinlich lebten die Cetiosaurier in Herden die einen gewissen kollektiven Schutz boten, die Saurier aber dennoch nicht unangreifbar machte.
Auch entstanden zu dieser Zeit die Vorfahren der Stegosaurier – Fabrosaurier mit Hornplatten oder Stacheln am Rücken. Der urtümlichste Vertreter dieser Rasse ist Huayangosaurus, der in einer Fossiliengrube in China entdeckt worden war.
Mit Brachiosaurus und Barosaurus fand man die ersten wirklich gewaltigen Sauropoden. Nun stellte sich die Frage: waren diese Riesen fähig ihren Hals vertikal in die Höhe zu recken? Bei Brachiosaurus ist es sehr wahrscheinlich. Seine Vorderbeine wahren um einiges länger als die Hinterbeine und der Hals hatte eine enorme Länge (bis 10 Meter). Seine Nasenöffnungen waren an einer hohen Stelle des Schädels und seine Zähne weisen ein primitives spatelförmiges Muster auf. Die gewaltigen Sauropoden hatten an den Halswirbeln dornartige Fortsätze an denen Bänder und Muskeln ansetzen konnten. Brachiosaurus hatte jedoch, im Gegensatz zu Barosaurus an den Halswirbeln nur einen Dornfortsatz, wohingegen Barosaurus bei den unteren Wirbeln zwei hatte. Dennoch hatte Brachiosaurus den längeren Hals. Brachiosaurus konnte deshalb wahrscheinlich leichter das große Gewicht des Halses aufrichten, wohingegen die zwei Dornfortsätze des Barosaurus im eine Abwärtsbewegung des Halses gestatteten.
Man kann bei den Sauropoden zwei Gruppen aufgrund ihrer Zähne und Nasen erkennen. Diese beiden Merkmale können leicht in Zusammenhang gebracht werden. Es treten immer spatelförmige Zähne in Zusammenhang mit großen Nasenöffnungen und stiftförmige Zähne mit hoch am Kopf angeordneten Nasenöffnungen auf.
Hoch angeordnete Nasenöffnungen, so wurde früher geglaubt, dienten den Sauropoden um sich in einem aquatischen Lebensraum zu verbergen. Heute ist man sicher, daß die Lungen der Sauropoden dem Druck in solchen Tiefen nie standgehalten hätten. Vielmehr hält man sie heute für rein terrestrische Tiere.
Die Arten mit den stiftförmigen Zähnen, so nimmt man heute an, wahren vorwiegend bodenweidende Tiere, die den Hals nur selten in die Luft erhoben. Hingegen Tiere mit Spatelzähnen wahren für die härtere Vegetation in den Baumwipfeln angepaßt.
Die zweite größere Rasse an herbivoren Dinosauriern des Jura bildeten, zusätzlich zu den Sauropoden, die Stegosaurier aus der Gattung der Fabrosaurier. Diese Pflanzenfresser hatten als besonderes Merkmal große Platten oder Stacheln entlang der Wirbelsäule oder manchmal auch an den Seiten zur Verteidigung gegen Raubsaurier. Diese Platten oder Dornen standen weder zu den Wirbeln noch zu anderen Knochen in direkter Verbindung, sondern waren tief in die Haut eingebettet. Dadurch ist es auch den Paläontologen unmöglich die genaue Anordnung dieser Vortsätze zu bestimmen da sie meist nicht in der natürlichen Lage blieben, sondern bei der Verwesung verteilt wurden. So gab es im Laufe der Zeit die verschiedensten Theorien zur Anordnung, ja, sogar eine flach anliegende Panzerschichte stand zur Diskussion. Doch all diese Überlegungen beruhten auf reinen Vermutungen. Gegen Ende des 19. Jh. fand man ein recht gut erhaltenes Stegosaurierskelett, bei dem sich auch die Panzerplatten noch einigermaßen in ihrer ursprünglichen Lage befanden – nämlich längs des Rückgrats. Dieser Stegosaurus stenops beeinflußte daher auch stark die Deutung der Platten. Es standen jetzt zwei Möglichkeiten zur Auswahl: die eine war eine Doppelreihe mit paarweise angeordneten Platten, die andere eine einzelne Reihe mit versetzt liegenden Platten. Bis heute gibt es keine sicheren Beweise welche Theorie zutrifft und welche nicht.
Die Funktion der Platten ist ebenso ungeklärt wie ihre Anordnung. Man nimmt jedoch an, daß die Platten der Stegosaurier mehr als nur eine Funktion gehabt hatten. Sie wurden somit sowohl zur Verteidigung eingesetzt als auch möglicherweise zur Thermoregulierung des Körpers. Auch für das Imponiergehabe der Saurier könnten sie genützt haben.
Eine dritte Art von Herbivoren hatten weder eine ungeheure Größe erreicht, noch schützten sie ihren Körper mit Panzern oder Schuppen. Die, von Hypsilophodon abstammende Art, hatte die Entwicklung der Mahlzähne fortgesetzt und verfeinert. Daß erklärt wahrscheinlich auch ihre weite Verbreitung, trotz dem Fehlen guter Verteidigungswaffen.
Die beiden Arten von Jägern die sich mit der Zeit bildeten lassen sich in Coelurosaurier und Carnosaurier unterteilen. Die Coelurosaurier blieben immer leicht gebaut und relativ klein, hingegen waren die Carnosaurier wuchtiger und größer. Die Coelurosaurier hatten eine rein bipede Fortbewegungsart und ihre Arme bildeten sich zu richtigen Greifhänden aus (wie beispielsweise bei Ornitholestes), bei den Carnosauriern jedoch bildeten sich die Vorderextremitäten weit zurück (wie bei Allosaurus). Die Carnosaurier sind weit besser dokumentiert als die Coelurosaurier, da es bei weitem mehr Skelettfund dieser Art gibt, die Aufschluß über diese Räuber geben können. Es gab weit mehr Arten als bei Coelurosauriern. Der gewaltigste Jäger des Jura war hierbei der Carnosaurier Allosaurus der eine Länge von 6 bis 7 Metern erreichte. Nichts im Verhältnis zu den Sauropoden, jedoch riesig im Verhältnis zu seinen Artgenossen, sowohl Carnosauriern als auch Coelurosauriern. Jedoch wurden auch Fragmente von einem Riesen unter den Räubern gefunden der gewaltige 14 Meter maß. Die Knochen des Epanterias hielt man ursprünglich für einen Sauropoden, jedoch war er in Wirklichkeit ein, dem Allosaurus verwandter, Räuber des späten Jura. Auch kam es bei diesen Räubern immer mehr zu einer Rückbildung der Fingerzahl an den Vordergliedern. So hatte Allosaurus nur mehr drei Finger, während bei einem seiner Vorfahren, Ceratosaurus, noch der Ansatz des vierten Fingers vorhanden war. Mit dem Zurückbilden der Vorderglieder kam es also auch zu einer Reduktion der Finger.
Eine spezielle Saurierart bilden die Pterosaurier, die mit ihren lederartigen Schwingen die Luft eroberten. Ursprünglich als Vorfahren der Vögel bezeichnet fanden sich jedoch keine wirklichen Verbindungen zwischen diesen Arten und die Pterosaurier endeten, wie viele andere Arten auch, in einem ausgestorbenen Ast.
Nur bei einer Saurierart ist man sich im unklaren, wozu man sie nun zählen sollte – zu den Sauriern oder zu den Vögeln. Archaeopteryx vereinte in seinem kleinen Körper sowohl Merkmale von Reptilien, als auch von Vögeln. Sein eindeutig reptilienartiger Kopf war noch mit kleinen spitzen Zähnen ausgestattet, wohingegen seine Flügel aus Federn bestanden. Bis vielleicht auf Protoavis aus dem Trias ist Archaeopteryx der früheste bekannte Vogel. Warum er keine Hohlknochen und keinen Luftsack wie die heutigen Vögel besaß ist noch ungeklärt. So könnte man Archaeopteryx ehre als geflügelten Dinosaurier ansehen, da sein Knochenbau eindeutig der eines Theropoden war. Ein früher gefundenes Skelett, bei dem keine Federn erhalten geblieben waren, war sogar als Compsognatus bezeichnet worden, welcher ein kleiner Raubsaurier aus der Gruppe der Coelurosaurier war.
Das Ende der Riesenechsen – die Kreide
Durch die Drift der Kontinente waren die Verbindungen die in den anderen Zeitaltern geherrscht hatten unterbrochen und die Dinosaurier nahmen unterschiedliche Entwicklungswege. Die Temperatur erreichte in der Kreide einen Höhepunkt der später nie mehr erreicht wurde, gegen Ende der Kreide kam es jedoch zu einem gewaltigen Temperatursturz, der gleichzeitig das Ende des Mesozoikums und damit das Ende der Dinosaurier kennzeichnete. Das Klima in der Kreide war ideal für kaltblütige Reptilien (zu denen man die Dinosaurier nach wie vor zählt) und wurde auch durch, von ihnen unabhängige, Reptilien bestätigt. So fand man gewaltige Krokodile mit Längen bis zu 15 Metern und Schildkröten mit immensen Ausmaßen.
Mit dem Beginn der Kreide war auch das Ende der gewaltigen Sauropoden gekommen, die sich im Jura so hervorragend durchsetzen konnten. Die letzten Sauropoden der Kreide werden hauptsächlich durch Pleurocoelus beschrieben, von dem viele Skelettfunde gemacht wurden. Seine Größe variierte zwischen relativ klein bis sehr groß.
Die Sauropoden wurden von den Iguanodonten als dominierende Herbivoren abgelöst. Diese Tiere waren Onithopoden die aus der Linie des Camptosaurus entwickelt hatten, einem Pflanzenfresser, der die Entwicklung der Mahlzähne vorangetrieben hatte. Iguanodon war der am weitesten verbreitete Vertreter der Rasse, der ihr auch gleichzeitig ihren Namen gab. Er trug seinen Körper hauptsächlich aufrecht, obwohl er auch manchmal seine Vorderbeine zur Unterstützung nahm. Sein Kopf saß auf einem recht kurzen Hals und war mit einem zusätzlichen Schnabel ausgestattet um ausgewählte Pflanzen abreißen zu können. Seine Vorderbeine hatten einen deplazierten Daumen, der nach innen gebogen werden konnte und möglicherweise als Greiforgan diente. In der normalen Daumenposition befand sich ein kegelförmiger Dorn, der als Verteidungswaffe oder auch zur Nahrungsaufnahme dienen konnte. So kam nach verschwinden der Sauropoden, die Saurischier waren, die Zeit der Ornithopoden wie Iguanodon und anderer Ornithischier.
Es kam auch zur Ausbildung neuer Arten von Theropoden wie beispielsweise Baryonyx. Dieser Theropode hatte einen langen Hals, wie bei den Coelurosauriern, und einen bis 1 Meter messenden Kopf mit flacher, spatelförmiger Schnauze. Das seltsamste Merkmal dieses, sich auch quadruped fortbewegenden Tieres, war jedoch sicher sein Kamm, der aus Dornfortsätzen auf der Wirbelsäule bestand. Somit war Baryonyx einer der ersten bekannten Spinnosaurier. Er erreichte eine stattliche Länge von bis zu 10 Metern. Der größte Vertreter dieser Art war jedoch Spinnosaurus, dessen Rückensegel bis zu 1,6 Meter maß. Dieser imposante Fleischfresser erreichte eine stattliche Länge von 15 Metern und war somit einer der größten Theropoden die jemals entdeckt wurden. Das Rückensegel, das allen Spinnosauriern gemein war, diente wahrscheinlich zur Thermoregulierung, besonders da diese Saurier hauptsächlich im Äquatorialbereich gefunden wurden. Mit dem Segel konnte einer Überhitzung leicht vorgebeugt werden.
In der südlichen Hemisphäre, im Gebiet des (im Zerfallen begriffenen) Gondwana, konnten die Iguanodonten keine solche Vormachtstellung erlangen wie im Norden. Hier dominierten nach wie vor die Sauropoden, die, durch das Tethys-Meer vom ständigen Zustrom der Iguanodonten geschützt, bizarre Formen annehmen konnten. Auch die hier beheimateten Theropoden nahmen einen total anderen Entwicklungsweg als ihre laurasischen Verwandten.
Ein Beispiel ist der Sauropode Dicraeosaurus, der einen relativ kurzen, schmalen und recht niedrigen Hals besaß (bedingt durch die zweigeteilten Dornfortsätze an jedem Halswirbel). Erstaunlicherweise besaßen diese Sauropoden Dornfortsätze auf den Wirbeln die ein großes Rückensegel bildeten. Dieser Kamm wurde, wie bei anderen Arten auch, wahrscheinlich zur Thermoregulierung benutzt.
Ein weiterer großer Herbivore war der seltsame Tenontosaurus. Auf den ersten Blick könnte man ihn für einen Iguanodonten halten, doch bei genauerer Betrachtung zeigte sich, daß es sich um einen großen Hypsilophodonten gehandelt hatte. Tenontosaurus bewegte sich wahrscheinlich quadruped vorwärts, da seine Vorderbeine zwei Drittel der Hinterbeine maßen. Ein Räuber dieser Zeit war der relativ kleine Deinonychus. Zuerst konnte man die Gefährlichkeit dieses Raubtiers nicht erkennen, doch besaß er eine gewaltige Raubkralle auf der Innenseite der Hinterbeine. Mit dieser gefährlichen Waffe machte der nur 3 Meter lange und 1 Meter hohe Jäger auch jagt auf weit größere Reptilien, wie beispielsweise Tenontosaurus. Bei Deinonychus ließen sich auch die Vogelmerkmale des Jura-Vogels Archaeopteryx wiederentdecken, auch wenn er keine Federn ausbildete und sicher nicht flugfähig gewesen war.
Durch die Entstehung neuer Seewege kam es zur Schaffung neuer Lebensräume für die aquatischen Saurier wie zum Beispiel Plesiosaurus. Das Aussterben der Ichthyosaurier zog sich bis in die Mitte der Kreide hin, und die Plesiosaurier übernahmen ihre Lebensräume. Es gab zwei Hauptgruppen von Plesiosauriern: die kurzhälsige Art der Pliosaurier mit großen Köpfen und die langhälsige Art der Plesiosaurier mit kleinem Kopf. Die langen, beweglichen Hälse der Plesiosaurier konnten gut zum Fischfang gebraucht werden, hingegen die kräftigen Kiefer der Pliosaurier waren eher zur Jagt größerer Tiere bestimmt.
In Gondwana bildete sich auch ein seltsamer Vertreter der Carnosaurier heraus, der auf seinem Kopf zwei kurze Hörner trug. Carnotaurus, so der Name des Theropoden, war wahrscheinlich ein Abkomme der Carnosaurier des Jura. Sein Kopf zeigte jedoch, zusätzlich zu den beiden Hörnern, eine seltsam kurze Form die an eine Bulldogge erinnerte. Seine Vorderbeine waren, wie bei allen Carnosauriern, stark reduziert aber doch muskulös, so daß sie zu kraftvollen Bewegungen fähig waren. Seine Hände besaßen drei, möglicherweise auch vier Finger. Es fehlen Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Vorderbeinen anderer Arten dieser Zeit, so daß man sich im unklaren ist, was diese, primitiv-fortschrittliche Mischung ausgelöst haben könnte.
Eine neue Gruppe der Coelurosaurier waren die Ornithomimiden, allgemein als „Strauß“-Dinosaurier bekannt. Sie traten hauptsächlich in der letzten Hälfte der Kreide auf.
Die Nachfahren der Iguanodonten bildeten die Hadrosaurier oder Entenschnabel-Dinosaurier. Diese herbivoren Tiere wurden früher für total unfähige Schwimmer gehalten, da sie eine zusätzlich Sehne zur Verstärkung des Schwanzes hatten. Diese Sehne, so wurde ursprünglich angenommen, erleichterte den Hadrosauriern die bipede Fortbewegung, verwehrte ihnen aber gleichzeitig eine Seitwertsbewegung des Schwanzes wie sie zum Schwimmen benötigt worden wäre. In Wirklichkeit ermöglichte die dritte Sehne jedoch eine erleichterte Bewegung des Schwanzes und wirkte als gute Schwimmhilfe. Eine weitere Besonderheit der Hadrosaurier war ihr erstaunliches Kiefer. Sie besaßen, im Gegensatz zu anderen Sauriern, mehrere Zahnreihen aufeinander, was dazu diente, einen abgebrochenen Zahn sofort ersetzen zu können.
Jede Reihe bestand aus ca. 50 Zähnen und im gesamten Maul des Sauriers befanden sich bis zu 1200 Zähne! Die Hadrosaurier hatten den Daumendorn, der als Verteidigungswaffe bei den Iguanodonten diente, verloren. Spätere Arten hatten auch Kämme auf dem Kopf, die eine Verlängerung der Nase darstellten. Diese Arten wurden Lambeosaurier genannt. Ein Vertreter dieser Art war beispielsweise Parasaurolophus. Auch bei den Lambeosauriern gab es unterschiede im Bau der Kämme. So gab es Arten mit massiven Knochenkämmen (zum Beispiel Maiasaura oder Saurolophus) und andere (zu diesen zählte Parasaurolophus) mit hohlem Kamm. Die Aufgabe der Kämme konnte bis heute nicht geklärt werden. Ob sie jetzt als Verstärker für den Geruchssinn oder als Resonazkörper gedient haben ist weiters ein strittiger Punkt. Sie wurden auf keinen Fall als „Schnorchel“ benutzt, wie es in früheren Zeiten angenommen wurde.
Eine interessante Entdeckung wurde gemacht, als man Unmengen Maiasaura-Fragmente, sowohl Jungtiere als auch Erwachsene, auf engstem Raum zusammen fand. Es ergab sich die Schlußfolgerung, daß Maiasaura ein geselliges Herdentier gewesen sein mußte, der sogar Brutpflege betrieb!
Eine weitere Art von Herbivoren waren die Ceratopsier, die gehörnten Dinosaurier. Diese Art Ornithopoden bewegte sich durchgehend auf allen Vieren fort, obwohl ihr Vorläufer, Psittacosaurus, auch noch eine bipede Fortbewegung hatte. Auch bei den Ceratopsiern vollzog sich die Entwicklung zu mehr Zahnreihen um immer neue in Reserve zu haben. Somit wurden die abgenutzten, abgeriebenen Zähne immer durch neue ersetzt.
Ein weiterer primitiver Ceratopsier war Protoceratops, der eine etwas bescheidene Länge von 3 Metern erreichte. Von diesem Pflanzenfresser sind sehr interessante Fossilfunde bekannt. So fand man ein vollständig erhaltenes Nest mit Protoceratops-eiern und Jungtieren, oder zwei, im Todeskampf vereinte, Dinosaurier – einen Protoceratops und einen Velociraptor (ein nachfahre des Deinonychus).
Spätere Ceratopsier hatten unterschiedlichste Aussehen und Anordnungen von Hörner. Was jedoch allen Ceratopsiern gemein war, war der überdimensionale Nackenschild, der eine Schutzfunktion übernahm. Bei dem Ceratopsier Styracosaurus standen die Hörner direkt aus dem Nackenschild und ein größeres saß auf seiner Nase. Bei Triceratops wiederum standen zwei gewaltige, einmetrige Hörner direkt über den Augen und ein kurzes auf der Nase. Somit entwickelten sich die Ceratopsier zu den unterschiedlichsten Formen.
Die Dinosaurier der Kreide begannen auch noch weiters die Luft zu erobern, wie sie bereits im Jura begonnen hatten (mit Pterosauriern wie Ramphorhynchus). Die Luft wimmelte von Ahnen dieser Ursprünglichen Flugechse. Der wahre Vorfahre der Pterosaurier war der Gleitflieger Potopteryx, der nur Flugheute zwischen seinen Extremitäten hatte und nicht wirklich fliegen konnte. In der Kreide waren jedoch riesig Flugechsen wie Pteranodon mit 7 Metern Flügelspannweite und der noch größere Quetzalcoatlus mit gar 15 Metern Spannweite die Herren der Lüfte.
Gepanzerte Herbivoren waren die Ankylosaurier. Diese glichen einer anderen Art, den Nodosauriern, bis auf eine Schwanzkeule, die den Ankylosauriern gemein war. Diese Omnivoren verließen sich auf ihre undurchdringlichen Panzer und ihre starken Schwanzmuskeln, die mit den keulenartigen Knoten am Schwanz schwere Schläge anbringen konnten. Die beiden am besten belegten Arten sind Ankylosaurus selbst und Euoplocephalus. Beide Arten waren sehr groß und hatten tonnenförmige Körper. Ankylosaurus wurde bis 10 Meter Lang, Euoplocephalus „nur“ 6 Meter. Alle Ankylosaurier waren quadrupede Tiere die, aufgrund ihres Körperbaus keine Möglichkeit auf eine bipede Fortbewegung hatten.
Ein weiterer seltsamer Vertreter der Ornithischier war Pachycephalosaurus, der eine massive Knochenplatte am Kopf hatte. Dieser halbkugelförmige Auswuchs wurde bis zu 25 cm dick und wurde wahrscheinlich für Teritorialkämpfe benutzt.
Ein weiteres Rätsel geben die fossilen Reste einer Art, genannt Segnosaurier,auf. Diese Tiere hatten sich anscheinend aus einer Seitenlinie der Prosauropoden entwickelt und bis zum Ende der Kreide überdauert. Die Segnosaurier behielten ihre kleinen stiftförmigen Zähne und blieben somit hinter der allgemeinen Entwicklung zurück. Alles in allem bleiben die Segnosaurier eine äußerst bizarre und rätselhafte Rasse.
Auch die Theropoden nahmen gegen Ende der Kreide noch einmal riesige Ausmaße an und es kam zu den gewaltigsten Räubern des ganzen Mesozoikums. Der häufigste Vertreter war der Carnosaurier Tarbosaurus, der an den nordamerikanischen Tyrannosaurus erinnert. Mit über 12 Metern war Tyrannosaurus wahrscheinlich der größte Jäger der Kreide und sein asiatisches Pendant Tarbosaurus stand ihm um nichts nach. Diese Räuber waren jedoch in der nördlichen Hemisphäre beheimatet. In Gondwana im Süden war es zu einer total anderen Entwicklung gekommen. Die Theropoden im Süden hatten sich am gehörnten Carnotaurus orientiert und werden Abelisaurier genannt. Sie hatten meist keine Hörner mehr und auch die kurze Schnauze hatte sich wieder ein wenig verlängert. Jedoch standen die Abelisauriern ihren nördlichen Verwandten um nichts in Größe nach. In Argentinien wurde ein Abelisaurus-Schädel gefunden der eine Länge von 1 Meter hatte.
Am Ende der Kreide war jedoch plötzlich ein Ende für die blühende Zeit der Dinosaurier gekommen. Mit einem Schlag waren die gewaltigen Echsen vom Angesicht der Erde verschwunden. Was um so rätselhafter ist, da die Aussterbewelle nicht nur die Dinosaurier hinraffte, sondern auch bestimmte schneckenähnliche Moluskenarten oder spezielle Planktonarten zum verschwinden brachte. Mit großer Wahrscheinlichkeit war ein radikaler Klimawechsel für das plötzliche Aussterben all dieser Arten verantwortlich. Es mußte also irgend einen Grund für solch einen Klimawechsel gegeben haben.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: entweder vollzog sich das Aussterben langsam und schrittweise oder schnell und kataklystisch. In den 80er Jahren vertrat man die Ansicht, ein großer Himmelskörper von ca. 9,5 km Durchmesser hätte die Erde getroffen und einen riesigen Krater gerissen. Die dadurch entstandenen Wolken an kleinsten Partikeln und Staub hätten die Atmosphäre gefüllt und einen radikalen Klimawechsel herbeigeführt.
Auch ein allmähliches Aussterben wäre eine Möglichkeit gewesen. Durch die unaufhaltbaren Kontinentalverschiebungen könnte es zu Veränderungen der Meeresströmungen und Gebirgsbildungen gekommen sein, die das Klima langsam aber unaufhaltsam verändert hätten. Durch eine stärkere Abkühlung der Umgebungstemperatur könnte es zu schwierigen Problemen bei den eierlegenden Dinosauriern gekommen sein: Bei vielen heute lebenden Reptilien (wie Krokodilen oder Schildkröten) wird das Geschlecht der Jungtiere von der Außentemperatur festgelegt. So könnte es bei den Dinosauriern zu einer Welle eingeschlechtlicher Generationen gekommen sein, die ein Aussterben unausweichlich machten.
Damit war das Aussterben der Dinosaurier nach einer 140 Millionen Jahre dauernden Herrschaft sicher nicht zu früh, jedoch trotz allem überraschend. Die Dinosaurier hatten dreißigmal solange auf der Erde gelebt wie der Mensch und hatten die schwersten Katastrophen überlebt. Wenn ihnen der Mensch als erfolgreichste Spezies folgen will, hat er also noch eine lange Zeit vor sich. Nichtsdestotrotz war jedoch die Ära der Dinosaurier eine der gewaltigsten Errungenschaften unserer Natur. Die Zukunft wird weisen ob der Mensch ihnen folgen kann.