Der kleine Lars ist fünf Jahre alt.
Bevor er morgens in den Kindergarten geht, sitzt er schon vor dem Fernseher. Er frühstückt, während sich Bugs Bunny eine Möhre gönnt und Tom mit Jerry fangen spielt.
Alles ganz nett, dazwischen jedoch kommen auch mal Nachrichten und dort wird über, für Kinder nicht geeignete, Themen berichtet.
Um 8 Uhr muss der kleine Lars in den Kindergarten. Er kann sich nur schwer von seinem Kuschelkissen trennen, noch schwieriger jedoch vom Fernseher.
Um 12 Uhr ist der Kindergarten zu Ende. Noch bevor sich Lars zu Hause die Schuhe auszieht, sitzt er schon wieder auf dem Sofa und sieht fern. Die Mutter, die im Übrigen keine Probleme mit der „Sucht“ ihres Jungen hat, und sie auch nicht als solche ansieht, serviert ihm das Mittagessen direkt ans Sofa.

 
Bombenanschläge, Selbstmordattentate, Krieg, Terror usw…
Norbert K. freut sich regelrecht auf die Nachrichten und damit auf die Horrormeldungen des Tages.
Norbert K. ist Rentner. Er hat nichts mehr zu tun, für ihn erscheint das Leben seit seiner Pensionierung als sinnlos, er sieht es als langweilig und inhaltslos an. Den einzigen Halt in seinem Leben gibt ihm tatsächlich das Fernsehprogramm. Eine Erklärung, weshalb er sich so sehr auf die täglichen Schreckensmeldungen freut, ist vielleicht, dass er ein Gefühl der Geborgenheit verspürt. Wenn er die Selbstmordattentäter sieht, fühlt er sich zu Hause auf seinem Sofa sicher, weit weg von der grausamen realen Welt. Hier kann ihm niemand etwas anhaben.
 
 
Durch das Fernsehen taucht er ein in eine andere Welt.
Bei Norbert K. läuft der Fernseher tatsächlich rund um die Uhr. Er schaltet ihn am Morgen an und dann, da er nur selten seine Wohnung verlässt, läuft der Fernseher den ganzen Tag, am Abend schläft K. dann meistens vor laufender Flimmerkiste ein.
 
 
Fernsehen bildet.
So die Meinung eines (Medien-)Wissenschaftlers. Über diese These alleine könnte man jedoch schon seitenweise diskutieren.
Ebenso über die Folgende: Fernsehen macht aggressiv.
Auch eine These, über die man lange Diskussionen führen könnte.
Bei wohl kaum einem anderen Thema gibt es so viele Argumente, die das Für und Wider spiegeln, wie beim Thema Fernsehen.
Ich könnte jetzt ausschweifen, doch ich möchte mich besonders an die zwei, eben genannten, Argumente halten.
 
 
Fernsehen bildet – worauf soll sich das beziehen?
Wahrscheinlich auf die vielen Quizsendungen – vielleicht sollen sie das Allgemeinwissen der Erwachsenen stärken. Oder es sind Sendungen wie zum Beispiel „Sesamstraße“ oder „Sendung mit der Maus“ gemeint, die zur Bildung der Kinder (und Jugendlichen) beitragen sollen.
Aber wie ist „Bildung“ denn überhaupt definiert? Dazu gehört doch auch einiges mehr, als das, was wir „vom Fernseher lernen“.
Das Fernsehen angeblich aggressiv macht, ist seit langem ein Aspekt, der zu Diskussionen und Auseinandersetzungen zwischen (Medien-)Wissenschaftlern, Forschern und Psychologen führt.
Fest steht allerdings, dass im Fernseher tatsächlich viele Dinge gezeigt werden, die aggressiv machen. Überhaupt hat der Fernseher eine „aggressionsauslösende“ Wirkung.
Besonders Kinder sind gefährdet. Sie nehmen die Dinge ganz anders wahr als Erwachsene. Sie haben einen sehr sensiblen und meist noch nicht ganz ausgeprägten Charakter und könnten durch das „24h-Fernsehen“ Spätfolgen erleiden.
Wenn ein Kind hin und wieder – für Kinder geeignete – Sendungen sieht, so soll es meinetwegen noch gerechtfertigt sein; wenn es aber tatsächlich zur „24h-Beschäftigung“ wird, kann man das verantwortungslose Verhalten der Eltern nicht mehr rechtfertigen. Fakt ist doch, dass Kinder – wie zum Beispiel der kleine Lars – durch das „Fernsehen rund um die Uhr“ tatsächlich sogenannte „Spätfolgen“ erleiden können. Das muss nicht, kann aber sein. Im Kindergartenalter äußert sich das zum Beispiel durch Anschlussschwierigkeiten, ebenso auch später, als Schulkind.
Zu weitern Punkten zählen außerdem Unruhe, Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität, sowie – und das zählt zu den tatsächlichen, gravierenden „Spätfolgen“ – Depressionen, Paranoia und Schizophrenie.
Kinder, die rund um die Uhr fern sehen, finden keinen Ausgleich und kommen in der Schule eventuell nicht mehr mit, weil sie zum Beispiel die Hausaufgaben und das Lernen vernachlässigen. Doch auch bei Erwachsenen kann es noch zu diesen Folgen und zu extrem aggressiven Verhalten führen.
 
 
Lars ist ein schwieriges Kind.
Er lebt in seiner eigenen kleinen Welt, aus der er nur schwer und widerwillig entfliehen kann, und in die er sich – sobald er wieder zu Hause ist – sofort wieder hinein stürzt.
Von dem Aspekt das Fernsehen bildet hat man bei ihm noch nicht sehr viel gemerkt; gut, er kann das Lied der „Teletubbies“ auswendig, das ist jedoch schon alles.
Da kann man nur sagen: Good bye Pisa!
Was sich bei Lars jedoch immer mehr zeigt, ist seine Aggressivität.
 
Wozu gibt es eigentlich Bücher?
Von ihnen kann man, auch nicht alles, jedoch zumindest mehr als vom Fernsehen, lernen.
Fernsehen rund um die Uhr führt ja letztendlich zu nichts weiter, als zu (Verhaltens-)Störungen.
Und meiner Meinung nach ist dem nun wirklich absolut nichts Positives abzugewinnen.

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