Gliederung:
- Definition des Begriffs „Gentechnologie“, Aktualität des Themas, Hinführung zu den Argumenten
- Argumente gegen die Gentechnologie
- Gefahr für den Konsumenten durch genetisch veränderte Lebensmittel
- durch chemische Rückstände der Behandlung
- durch erhöhtes Allergierisiko
- Missbrauch des Wissens
- Entwicklung neuer, gefährlicher, biologischer Waffen
- Verwendung von geklonten Menschen als „Ersatzteillager“
- ethische Bedenken
- Stellungnahme der Kirche
- Selektierung von „verbesserten“ und „normalen“ Menschen sowie Kluft zwischen Arm und Reich
- Argumente für die Gentechnologie
- Fortschritt in der Forschung
- bisher kein Missbrauch des Wissens
- große Erfolge in letzter Zeit
- Optimierung der Eigenschaften von Nahrungsmitteln
- genetische Veränderung von Tieren
- genetische Veränderung von Pflanzen
- Vorteile für die Medizin
- Behandlung von schweren Krankheiten
- Vorbeugung von Gendefekten beim Fötus
- „Ersatzorgane“ von Tieren
- Zusammenfassung, eigene Meinung, Synthese
Ausführung:
Vor wenigen Jahren hat sich im Bereich der Biologie ein neuer Zweig herausgebildet, der sich mit dem Erbgut, der DNA, des Menschen, von Tieren und Pflanzen beschäftigt. Inzwischen arbeiten viele Wissenschaftler daran, die Erbinformation zu entschlüsseln und zu verstehen, sowie dieses neu gewonnene Wissen in Bereichen der Medizin, Nahrungsmittelherstellung und auf einigen anderen Gebieten einzubringen. Besonders die Arbeit an der menschlichen DANN sorgte in der Öffentlichkeit, in den Medien und in der Politik immer wieder für Diskussionen. Das aktuelle Thema „Gentechnologie“ möchte ich im Folgenden mit seinen Möglichkeiten, die es bietet, und mit seinen Gefahren, die davon ausgehen und ausgehen können, ausführen, um mir am Schluss eine Meinung bilden zu können.
Einige Verbraucherberatungen warnen vor Risiken, die die Konsumenten von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln beim Verzehr eingehen. Auf Grund der äußerst geringen Größe des Erbguts ist ein Eingriff dort nur mit chemischen Substanzen möglich. Gegner der Gentechnologie geben an, dass es durchaus möglich sei, dass Rückstände dieser chemischen Mittel in der Nahrung zurückbleiben und für den Verbraucher gesundheitliche Schäden zur Folge haben könnten. Es ist zwar noch niemanden gelungen einen solchen Rückstand nachzuweisen, jedoch können auch die Befürworter der Gentechnologie ein solches Risiko nicht hundertprozentig ausschließen.
Eine bereits bestätigte Folge von genetisch veränderter Nahrung ist das häufigere Auftreten von Allergien. Das ARD-Magazin „Brisant“ berichtete beispielsweise von einer Frau, die gegen Nüsse allergisch ist und nun auch keine Sojabohnen verträgt, deren Gene verändert worden waren. Die Begründung für diese allergische Reaktion liegt in der Tatsache, dass Genabschnitte von Nüssen bei den Sojabohnen eingebaut wurden, um diese widerstandsfähiger und kräftiger zu machen.
Ein äußerst wichtiger Punkt gegen Gentechnologie ist der mögliche Missbrauch des Wissens, das die Wissenschaft durch die Entschlüsselung der DNA erhält. Nicht umsonst ist das amerikanische Verteidigungsministerium an der Gentechnologie interessiert. Das Pentagon befürchtet die Entwicklung einer neuen Generation von biologischen Waffen. Spezialisten aus Amerika haben in einem Bericht des Magazins „Focus“ bestätigt, dass es möglich ist, Bakterien oder sogar Viren zu entwickeln, die die DNA eines Menschen direkt beeinflussen.
Ebenso befürchten Gegner der Gentechnologie, dass der Nutzen für die Medizin als Vorwand verwendet wird, um Menschen zu klonen und als „Ersatzteillager“ für den „echten“ Menschen zu verwenden. Ein Konflikt mit dem Gesetz wäre vorprogrammiert, da auch ein geklonter Mensch die Rechte, die den anderen Menschen zustehen, beanspruchen darf. Diese Horrorvorstellung malen sich insbesondere diejenige aus, die eine großen Einfluss der Wirtschaft und einzelner reicher Personen in die Gentechnologie befürchten. Ärzte könnten dann für bestimmte Patienten Ersatz für erkrankte Organe oder Gliedmaßen nachzüchten wie es heute nur bei der Haut möglich ist. So wie heute bereits schwere Brandopfer „künstliche“, also im Reagenzglas nachgewachsene, Haut bekommen können, so wäre es denkbar, dass auch andere Organe dupliziert werden. Die Vorstellung, dass ganze Menschen geklont werden, um diese dann auf erkrankte Personen aufzuteilen, löst heftige Kontroversen in der Öffentlichkeit aus, weil viele in einer solchen Vorgehensweise einen Verstoß gegen die Menschenrechte sehen.
Das Hauptargument der Gentechnologiegegner ist die Behauptung, dass dieser Teil der Biologie in vielen Bereichen ethisch nicht vertretbar sei. So beziehen sich viele Personen auf das Statement der Kirche, die sich zwar nicht an der öffentlichen Diskussion beteiligt hat, aber verlautbaren ließ, dass sie die Erforschung des Erbguts zwar gut heißt, aber das Einsetzen dieses Wissens nicht befürwortet. Die Vertreter der großen Glaubensrichtungen lehnen eine genetische Untersuchung von Säuglingen im Mutterleib beispielsweise ab, wie auch eine genetische Veränderung dieser. Sie berufen sich dabei auf den Glauben, dass Gott diese Menschen eben so geschaffen hat und wir als Mensch ihm nicht „ins Handwerk pfuschen“ sollten.
Ein weiterer ethischer einwand ist die Befürchtung, dass es wohlhabenden Menschen ermöglicht wird sich bzw. ihre Kinder genetisch „zu optimieren“, ärmere Menschen jedoch nicht. In diesem Fall würde eine Zweiklassengesellschaft entstehen und die Kluft zwischen Arm und Reich würde unüberwindbar groß werden. Die Wohlhabenden würden klugen, intelligenten und gut aussehenden Nachwuchs bekommen, diese könnten wegen ihrer überaus guten Fähigkeiten in angesehen und lukrative Positionen kommen und ihren Reichtum vermehren. Arme würden „durchschnittlich“ intelligente Kinder bekommen, die dann in der Marktwirtschaft wegen ihrer schlechteren Qualitäten aus guten Berufen verdrängt werden und kommen nicht zu Geld und Wohlstand. Deren Lebensbedingungen würden sich von denen der Reichen stark unterscheiden.
Die Gentechnologie bietet aber auch viele Vorteile. Ein positives Argument ist der rasante Fortschritt in der Forschung. Die Wissenschaftler arbeiten wegen dem großen öffentlichen Interesse sehr vorsichtig, weshalb auch noch kein Missbrauch des Wissens, das die Gentechnologie preisgibt, bekannt ist. Außerdem können die Forscher bereits große Erfolge vorweisen. Wissenschaftlern ist es zum Beispiel gelungen die DNA von Bakterien so zu ändern, dass diese als Stoffwechselendprodukt etwas ausscheiden, was in der Medizin als Medikament genutzt wird. Ein weiteres Forscherteam hat es geschafft ein ganzes Chromosom zu entschlüsseln.
Ein weiterer Aspekt, der für die Erforschung und das Arbeiten mit dem Erbgut spricht, ist die Optimierung der Eigenschaften und der Qualität von Nahrungsmitteln. In der Agrarwirtschaft ist es bereit üblich insofern in die DNA von Tieren einzugreifen, dass nur „gute“ Tiere für die Vermehrung des Bestandes verwendet werden. Gene, die einen schlechten Einfluss haben, zum Beispiel dass eine Kuh nicht viel Mich gibt, werden auf diese Weise natürlich entfernt. Eben dieses Verfahren versuchen die Forscher im Reagenzglas zu wiederholen, um noch mehr Einfluss auf das letztendliche Ergebnis zu haben.
Auch viele Pflanzen, insbesondere Getreide, sind so veränderbar, dass sie viele Vorteile bringen. Es gibt bereits jetzt Weizenarten, die durch genetisch Eingriffe ertragreicher und widerstandsfähiger gegen Parasiten und Umwelteinflüsse geworden sind. Diese Getreidearten können selbst dort angebaut werden, wo sonst ein Großteil der Ernte unbrauchbar ist. Solche Getreidesorten und andere gentechnisch veränderte Pflanzen könnten die Welternährung sichern, weil fast überall ein Anbau von Nahrung ermöglicht wird. In den Entwicklungsländern Afrikas würde der Gebrauch solcher Weizenarten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen.
Den größten Vorteil durch die Forschung im Bereich der Gentechnologie hat die Medizin. Den Ärzten könnten dadurch Hilfsmittel in die Hand gegeben werden mit denen sie schwere, heute unheilbare Krankheiten wie Krebs oder Aids bekämpfen könnten die Veränderung weniger menschlicher Zellen würde dazu führen, dass diese einen Wirkstoff produzieren, der die Krankheit angreift und schließlich verdrängt. Die Forschung in diesem Bereich ist einem Interview mit einem Leiter einer solchen Forschungsabteilung nach schon weit fortgeschritten.
Gendefekten könnte vorgebeugt werden, indem vom ungeborenen Kind die DNA analysiert wird und ungünstige oder defekte Genabschnitte verändert werden. Solche Eingriffe würden schwere Behinderungen wie Mongolismus wirksam verhindern. Selbst wenn ein Eingriff nicht möglich wäre, dann wissen die Eltern noch was sie an Schwierigkeiten zu erwarten haben und könnten sich darauf vorbereiten, physisch wie auch psychisch.
Ein weiterer Plan der Genforscher ist es Ersatzorgane für Menschen in Tieren zu züchten. Im Augenblick konzentriert eine Gruppe von Wissenschaftlern und Biologen in Großbritannien ihre Anstrengungen darauf Schweine dem Menschen genetisch so anzugleichen, dass man das Schweineherz einem Menschen einsetzen könnte. Die genetische Manipulation ist deshalb nötig, weil eine Abstoßungsreaktion des Körpers des Patienten gegen das Herz vom Schwein verhindert werden muss. Falls dieses Verfahren gelingen sollte, und die Forscher sind sehr optimistisch, könnte man den weltweiten Mangel an Spenderorganen entgegenwirken und so unzähligen Menschen das Leben retten.
Die Gentechnologie bietet viele Vorteile, die ganz offensichtlich sind. Vor allem in der Medizin würden große Fortschritte erzielt werden, wenn die Forschung, auch in Deutschland, intensiviert werden würde. Ebenso offensichtlich sind die Gefahren, einen Missbrauch dieses Wissens kann niemand ausschließen. Insgesamt jedoch bin ich der Meinung, dass die Forschung richtig ist und durchgeführt werden sollte, da der Fortschritt nicht verhindert werden kann, unabhängig davon, ob die Genforschung in Deutschland erlaubt wird oder nicht. Im Gegenteil befürchte ich, dass die medizinische Versorgung im Vergleich zu Amerika, Großbritannien oder Australien stark nachlassen könnte, weil die Deutschen den Anschluss an die internationale Spitze verlieren. Ihnen wird die neueste Technik, die auf der genetischen Forschung beruhen wird, nicht oder zumindest nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.