In Deutschland wird immer viel über Schuluniform diskutiert. In einigen wenigen staatlichen Schulen müssen Schüler ebenfalls Uniformen oder die sogenannte Schulkleidung tragen. Diese sind jedoch nicht vereintlich oder vom Aussehen her vorgeschrieben, sondern von Schule zu Schule unterschiedlich. In manchen Schulen werden diese mit Einverständnis der Eltern Vorschrift. Diese Einverständnis brauchen die jeweiligen Schulen, da sie rein juristisch gesehen, nicht vorschreiben dürfen, wie Schüler sich zu kleiden haben. Die Frage die nun aufkommt, ist es sinnvoll an allen öffentlichen Schulen eine Uniformpflicht einzuführen, an die sich alle zu halten haben?

Vieles spricht in der heutigen schnelllebigen Zeit dafür, einer Zeit die von Konsum und Überdrus geprägt ist und in der die eigentliche Persönlichkeit nicht mehr viel zählt. Charakteristische "Schönheitsfehler" werden durch Eigentum überspielt, die eigene Persönlichkeit durch Marken aufgewertet. Eine Schuluniform kann dieses Verhalten unter Jugendlichen nachweislich mindern. Einer der vielen Gründe, die für eine Uniform an öffentliche Schulen spricht, ist die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls der Schüler untereinander. Wenn die Zugehörigkeitsüberzeugung und das Gefühl Teil einer Gruppe zu sein vorhanden ist, steigt auch das mentale Selbstbefinden, können sich Schüler auf das Wesentlicher konzentrieren – das Streben nach Wissen. Denn Gemeinsamkeiten bedeuten Integration in einer Gruppe, die miteinander und nicht gegeneinander arbeitet. Neben allgemeiner Bildung trägt die Schulzeit viel zum Entwicklungsprizess der jungen Menschen bei, wobei Erlebnisse in dieser Zeit sehr den Kern des Charakters prägen und Auswirkungen auf das spätere Verhaltensmuster haben. Ausgrenzung ist für diese Charakterbildung nicht förderlich. Gemeint sind Kinder aus sozial schwachen Familien, denen es oft schwer fällt den Anschluss zu finden. Schulkleidung dagegen unterbindet den Drang sich durch Markenkleidung zu behaupten und es ist Schülern nicht anzusehen aus welchen sozialen Schichten sie kommen.

Einer der Gründe, die gegen eine Uniformpflicht sprecht ist, dass jedoch genau diese Familien es oft schwer haben sich die Schulkleidung zu leisten, denn diese ist nicht billig in der Anschaffung. Außerdem wird viel in der heutigen Gesellschaft von Entfaltung und das Finden des Selbst gesprochen. Eine Schuluniform stellt einen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Kinder dar. Diese versuchen sich oft im jungen Alter individuell zu kleiden um ihre Einzigartigkeit damit zu presentieren und zu behaupten. Eine Schuluniform grenzt ihre freie Entfaltung deutlich ein. Sie können weniger für oder gegen etwas rebellieren, wobei die Kleidung ein sehr wichtiges Merkmal der eigenen Meinung darstellt. Sie können ihre Meinung nicht mehr offen äußern, wenn es an öffentlichen Schulen durch eine gesetzliche Vorschrift zu einer Kleiderordnung kommen sollte. Ebenfalls wird vermutet, dass der Konkurenzkampf nur gelinder, nicht beendet wird, denn Schüler versuchen sich von anderen abzugrenzen. Zum Beispiel durch teuren Schmuck, Schuhen und sehr auffälligen Frisuren. Man darf auch nicht vergessen, dass einheitliche Kleidung auch Konkurrenz und Konflikte zwischen verschiedenen Schulen und insbesondere – was sehr wichtig ist – zw. Schultypen hervorrufen kann.

Tatsache ist, dass in Deutschland schon sehr lange und ohne sichtliches Zustandekommen eines Endergebnisses über das Einführen einer Kleiderordnung depattiert wird. Beispiel nimmt sich Deutschland an vielen anderen Ländern in denen das Tragen einer Uniform sich schon behauptet hat und etwas ganz alltägliches ist. In Frankreich, GB, Indien, Australien, Zypern etc. sind teilweise heute noch Schuluniformen Pflicht. Studien haben gezeigt, dass Schulunifiormen nur dann akzeptiert werden , wenn sie von den Schülern mitgestaltet werden dürfen. Klar ist, dass es weniger Stress am Kleiderschrank, weniger Sozial-Mobbing, bessere Identifikation mit der Schule und den Schulkameraden gibt. Eine Schuluniform muss nicht schlecht aussehen, Eltern und Schüler sollen mitbestimmen was getragen werden darf. Wenn weniger solvente Eltern bei der Beschaffung auf die Solidarität der Gemeinschaft bauen könnten, wären die grössten Argumente die gegen eine Kleiderordnung sprechen angreifbar.

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