„Ein Konflikt ist ein Unterschied in Meinung oder Absicht, der die Ziele oder Wünsche eines anderen beeinträchtigt.“ Diese Definition ist so umfassend, dass sie auch unbedeutende Abweichungen in Geschmacksfragen einschließt, beispielsweise wenn der eine Ehepartner in die Berge verreisen und der andere lieber Urlaub am Meer machen würde. Außerdem sind darin feindselige Streitigkeiten mit inbegriffen wie Fehden, Zank, Gerichtsprozesse und so weiter.
In allen Altersgruppen geraten Menschen in phasentypische Konflikte. Konflikte sind als Antrieb zum Wachsen und Reifen unumgänglich, deswegen müssen wir vorab davon wegkommen, dass Konflikte in jedem Fall falsch sind. Manche Differenzen sind ganz natürlich und sogar nützlich . Damit sich die Persönlichkeit von Menschen entwickeln und entfalten kann, ist es notwendig, dass sie sich diesen speziellen Konflikten stellen und Lösungen finden.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Konflikten, die eine Art ist der innere Konflikt, der aus zwei Wünschen besteht die man beide befriedigt haben möchte. Die andere Art betrifft mindestens zwei Personen die jeweils eine unterschiedliche Zielsetzung haben; und für diese Art braucht man insbesondere Lösungsstrategien. Wie reagiert man also am besten?
Etwas das einige Menschen auch sehr gerne machen ist, jeglichen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, dabei wird der Konflikt verleugnet und ignoriert. Die Person zieht sich oft auch zurück und durch Abstand gelingt dann manchmal eine Einsicht in die Konfliktsituation. Diese Möglichkeit ist aber nicht immer von Vorteil. Schluckt man seine Probleme immer nur herunter, frisst es einen von innen auf und man wird unglücklich, unzufrieden und frustriert. Dennoch ist es oft besser, vorerst Abstand zu wahren und die Lage aus einiger Entfernung zu betrachten, bis sich die Gemüter beruhigt haben.
Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit der Auseinandersetzung. Die Bewältigung findet dabei statt, indem man sich vom Konflikt löst und verhandelt. Dazu sind Diplomatie, Einsicht und Argumentationsfähigkeiten von Nöten, ohne sie wird man zu keiner Lösung gelangen. Man sollte sich alle Ansichten anhören und das ohne vorgefasster Meinung. Hierbei sollten gewisse Regeln einbehalten werden, beispielsweise sollte man den anderen ausreden lassen, den anderen nicht persönlich angreifen oder verletzen. Auf keinen Fall dürfen Beleidigungen ausgesprochen werden, denn die sind bei der Lösungsfindung fehl am Platz. Beide Seiten sollten mit der endgültigen Lösung zufrieden sein, um später erneute Auseinandersetzungen zu vermeiden. Dabei ist auch eine vermittelnde, unbeteiligte Ansprechperson von großem Wert, die schlichtet oder auch als Richter den Prozess führt. Im Falle einer Schlichtung wird das Ergebnis von Dritten auferlegt; so auch bei Gerichtsprozessen bzw. bei Therapiesitzungen.
Oft ist es der Fall, dass beim eigentlichen Streit zwischen zweien, eine dritte Partei mitschuldig ist, die aber nicht direkt in die Diskussion miteinbezogen wird. Diese Dritten sind mitschuldig an Missverständnissen, wenn beispielsweise Vermutungen als Tatsachen dargestellt werden. Hier gilt es also, alle Parteien ins Gespräch miteinzubinden, um zu einer Lösung zu kommen.
Ich denke, dass Konfliktbewältigung schon immer ein sehr wichtiges Thema gewesen ist. Es beginnt bei Nichtigkeiten und geht weiter bishin zu Konflikten in die ganze Nationen verwickelt sind. Meines Erachtens – und damit stehe ich nicht alleine da – ist die beste Lösungsmöglichkeit die der Auseinandersetzung. Flüchtet man davor, so bleibt das Problem und schließlich kann man nicht immer darauf hoffen, dass es von selbst verschwindet. Man sollte sich dazu die Zeit nehmen und in Ruhe alles bereden, dabei darf auch auf keinen Fall vergessen werden, dass man selbst ebenfalls im Unrecht sein kann, um dann im gegebenen Fall nachzugeben. Durch die Konfliktbewältigung reift man und lernt viel fürs Leben. Fazit ist – jeder Mensch wird einmal mit Konflikten konfrontiert und es liegt an ihm, das Beste daraus zu machen.