Ausländerfeindlichkeit kann viele Gründe haben: In ihrer ersten Phase ist es meistens Angst. Angst, den Job oder die Kultur zu verlieren, vor Veränderung, allgemeine Angst vor Fremdem und Neuem. Wenn es Leuten schlecht geht, sie unzufrieden sind und ihre ungewisse Zukunft fürchten, lässt sich diese Furcht leicht auf eigentlich unbeteiligte Menschen ablenken. Wenn diese dann erst einmal sitzt, in den Menschen Hass hervorgebracht hat, manifestiert sie sich oft über Generationen und kann von Menschen mit Macht ausgenutzt werden.
Wie kann man dem entgegenwirken? Der sicherlich wichtigste Punkt ist Aufklärung und dadurch Zerstörung von Vorurteilen und Klischees. Alle Kinder lernen schon in der Volksschule, dass ausländische Kinder nicht anders sind als wir und man ihre Kultur respektieren sollte. Aber niemand erklärt ihnen was genau diese Kultur eigentlich beinhaltet. Wenn man als Kind nie wirklich weiß, warum jemand ein Kopftuch trägt oder kein Schweinefleisch essen darf und sich auch nie fragen traut, dann werden einem diese Menschen im Unterbewusstsein immer ungeheuer vorkommen.
Integration, also miteinbeziehen in die Gesellschaft, scheitert leider meistens an den zu Integrierenden. Zum Beispiel schließen sich türkische Teenager oft zusammen und bilden Reviere, von denen „Inländer“ sich lieber fernhalten sollten, oder ziehen als Gangs durch die Straßen die oft nicht minder gefährlich werden können. Dieses Benehmen von vielen, aber nicht allen, trägt auch dazu bei dass der Rest ihrer Abstammung kaum zu Österreichern Anschluss finden: Wenn man zwei Tage zuvor von türkischen Rowdys angestänkert worden ist, ist das erste mentale Bild das man sich vom neuen ausländischen Schüler schafft wahrscheinlich nicht vorteilhaft.
Ironisch ist daran, dass es mindestens genau so viele aus- wie inländische Gangs gibt, wenn nicht sogar mehr. Leute tendieren jedoch dazu sich nur die ausländischen zu merken.
In letzter Zeit häufen sich beunruhigende Ausbrüche von Neonazismus in der Jugend, besonders aktuell sind die Vorfälle in Ebensee. An vielen Bushaltestellen und Häuserwänden sieht man Hassslogans geschmiert, teilweise sogar Hakenkreuze und eindeutige Nazi-Aussprüche. Meiner Meinung nach sollte man diese allerdings nicht zu ernst nehmen. Teenager, die solche Dinge tun, wollen meist nur schockieren und Aufmerksamkeit erregen. Oft wird nicht wirklich darüber nachgedacht, was man tut, und es wird auch nicht ernst gemeint. Häufig sieht man Dinge wie „Hakenkreuze“ gegen den Uhrzeigersinn oder ähnliche historische Unwissenheit. Die meisten Anhänger von rechtsextremen Parteien wissen nicht wirklich, was damals passiert ist. Begreifen nicht, dass nicht nur Juden und Ausländer, sondern Behinderte, Schwache, Kranke und alle Arten von Freidenkern auf brutalste Weise gequält und hingerichtet wurden. Viele von den selbsternannten „Neonazis“ hätten, wenn sie tatsächlich in diesem Regime aufgewachsen wären, kaum eine Chance gehabt und reden nur so, um ihr ansonsten mickriges Selbstvertrauen aufzubauen.