Erneut gehen erschreckende Gewaltvideos durch die Medien der ganzen Welt. Junge Leute prügeln ohne Grund ältere Menschen in U-Bahnen oder in aller Öffentlichkeit auf der Straße krankenhausreif. Die Bürger sind schockiert, denn diese gnadenlose Gewalt hat in den vergangenen Jahren bei Jugendlichen drastisch zugenommen. Politiker diskutieren nun über eine Verschärfung des Jugendstrafrechts. Viele sind der Meinung, dass einen schon polizeilich bekannten Straftäter nur noch ein Gefängnisaufenthalt beeindrucken könne. Darum solle man das Erwachsenenstrafrecht auch schon bei Jüngeren anwenden. Dieser Ansicht sind auch einige Staatsanwälte wie Roman Reusch aus Berlin. Sein Argument: Bewährungsstrafen halten diese Jugendlichen nicht von Straftaten ab. Sie lassen Gerichtsverhandlungen in gelangweilt- belästigter Einstellung über sich ergehen und sind von ihren Verteidigern nur unter großen Mühen zu einigen Floskeln des Bedauerns zu bewegen, so der Staatsanwalt.
Es gäbe nur eine einzige Maßnahme, die sie wirklich beeindrucken könnte, nämlich die Haft. Dem widersprechen Kriminologen wie Professor Christian Pfeiffer aus Niedersachsen. Nach dem Aufenthalt im Strafvollzug oder Jugendarrest sei die Rückfallquote sehr hoch. Jugendrichter, die besonders hart eingreifen, erfahren mittelfristig eine höhere Rückfallquote als solche, die Haftstrafen nur in Ausnahmefällen einsetzen. Woran liegt das? Fachleute sind sich einig: Die Brutalität der jungen Straftäter nimmt in Deutschland überproportional zu, da die Hemmschwelle unaufhörlich sinkt. Ein Großteil der Intensivtäter, die immer jünger werden und unter denen die Anzahl von ausländischen Jugendlichen stetig wächst, haben mitunter bereits eine lange kriminelle Karriere hinter sich und gelten als hoffnungslose Fälle. Diese nun für einen Zeitraum wegzusperren, sei keine Lösung. Denn was passiere nach der Haft? Dann ließe man Menschen auf die Gesellschaft los, die im Gefängnis alles gelernt haben, was man als Krimineller wissen muss.
Des weiteren sind Strafvollzugsanstalten sehr kostspielig und sowieso schon zum Teil völlig überfüllt. Wie aber sonst gegen dieses hohe Gewaltpotenzial angehen? Wenn von Jugendkriminalität die Rede ist, kommen immer wieder besonders ausländische Jugendliche zur Sprache, deren Zahl deutlich in die Höhe geht. Ist Deutschland vielleicht schon zu gastfreundlich geworden, dass immer wieder nach Kompromissen gesucht wird, Ausländern das gleiche Recht zu gewähren wie deutschen, auch wenn es die deutsche Bevölkerung langsam aber sicher ausrottet? Das sofortige Ausweisen von Mehrfachtätern in ihr Heimatland ist nach den Meinungen vieler Deutscher immer noch die beste Lösung. Schon allein die Angst davor, abgeschoben werden zu können, würde die meisten Jugendlichen anderer Abstammung vor solch brutalen Taten bewahren. Allerdings umfasst dieses Verfahren einen längeren Zeitraum und würde nur in schweren Fällen angewandt werden. Forscher behaupten, dass die Schere Arm und Reich in Deutschland nun spürbar immer weiter auseinander geht.
Wohlhabendere Familien stehen sozial schwachen gegenüber, zu denen man oft auch den größten Teil von ausländischen Jugendlichen zählt. Diese haben oft noch einen weiteren entscheidenden Nachteil: die Sprache. Wer Schwierigkeiten hat, sich verbal zu verständigen, für den stellt Schlagen die legitime Form der Kommunikation dar. Bildung und Integration, so das Ergebnis einer Studie, sind demnach die effektivsten Mittel im Kampf gegen Jugendkriminalität. Eine entscheidende Rolle spielt aber auch ein schnelles und direktes Eingreifen. Wenn eine Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird, gibt es nach gegenwärtigem Recht keine Möglichkeit, einen Jugendlichen in kurzfristigen Gewahrsam zu nehmen. Eine Lösung wäre der sogenannte Warnschuss, der in besonders schweren Fällen angewandt werden soll: ein bis zu vierwöchiger Arrest, der zusätzlich zur Bewährungsstrafe verhängt wird. Ein weiterer diskutierter Faktor, ist die Konfrontation von Täter und Opfer. Nur dabei lernt der Täter, dass er seine Taten einstehen, sich beim Opfer entschuldigen, den Schaden gutmachen und Verantwortung übernehmen muss.
Dadurch besteht die Chance, dass die Täter tatsächlich beginnen zu begreifen, was sie mit ihrer Brutalität anrichten – und dieses Begreifen ist der erste und entscheidende Schritt für ein Umdenken. Ich persönlich bin für beide Standpunkte. Es ist in jedem Fall notwendig, einem, jugendlichen Kriminellen seine Grenzen konsequenter und schneller aufzuzeigen. Wer es auf die lange Bank schiebt, braucht sich über das erschreckende Ergebnis nicht zu wundern. Gleichzeitig sollte man aber soziale Missstände nicht einfach unter den Teppich kehren. Das Fördern von Schulen, die das Thema konkret in den Klassen diskutieren sowie sozialen Einrichtungen und Beratungsstellen, würde maßgeblich an einer Verminderung der Jugendkriminalität teilhaben.