Immer wieder sorgen Fälle von aktiver Sterbehilfe, wie bei Eluana Englaro, die nach einem Autounfall am 18.1.1992 im Wachkoma gelegen hat und am 9.2. dieses Jahres durch aktive sterbehilfe von ihrem Leiden erlöst worden ist, für Aufsehen. Es stelt sich deshalb die Frage welchen Sinn die aktive Sterbehilfe hat, auf die ich im Folgenden genauer eingehen werde.

Zu Beginn ist zu erwähnen, dass die Entscheidung, ob der Tod durch den Eingriff des Arztes früher herbeigeführt wird, jeder Mensch selbst zu entscheiden hat. Denn durch Patientenverfügungen kann eindeutig festegelegt werden, dass z.b. bei einem komatösen Patient, der Tod durch die Hilfe des Arztes früher herbeigeführt wird.

Ein weiterer Punkt zur legalisierung aktiver Sterbehilfe in Deutschland ist, dass somit viele todkranke Patienten von ihrem Leiden erlöst werden. Denn welchen Sinn hat es z.b. einen ALS-Patienten quallvoll sterben zu lassen, wenn man ihn auch vorher von seinem Leid erlösen könnte? Deshalb ist die Legalisierung besonders für todkranke ein Vorteil.

Ein weiterer Gesichtspunkt zur legalisierung ist, dass die Ärzte die trotz des gesetzlichen Verbotes durch aktive Sterbehilfe einen Patienten "erlösen", aus der Grauzone befreit werden können. Denn es gibt trotzdem Ärzte die eine unbekannte Anzahl von aktiver sterbehilfe durchführen.
Neben diesen Vorteilen, gibt allerdings auch viele Nachteile bei aktiver Sterbehilfe.

So ist zum einen die Stellung des Menschenbildes zu erwähnen. Seit jeher gehört Leid und Tod zum Leben des menschen. Der Mensch sollte deshalb nicht durch den vörsätzlich herbeigeführten Tod diesen "schwarzen Kapiteln" des lebens entfliehen.
Außerdem ist die aktive Sterbehilfe besonders für sehr religiöse Menschen nicht mit den ethischen Vorstellungen zu vereinbaren. Denn nach christlichem Glauben hat der Mensch keine Verfügungsgewalt über das von Gott geschenke Leben. So ist aktive Sterbehilfe z.b. für eine streng reliiöse Frau eine große Sünde, da das 5. Gebot besagt, dass man niemanden töten solle.

Desweiteren wäre zu erwähnen, dass durch eine Legalisierung aktiver Sterbehilfe in Deutschland es auch zu Missbrauchsfällen kommen würde. Denn wenn z.b. ein todkranker, aber reicher Pateint in einer Patientenverfügung aktiver Sterbehilfe zugestimmt hat, könnten erbberechtigte den früheren Tod herbeiführen lassen, damit sie zum eigenem Vorteil die Erbschaft früher erhalten.
Ein weiterer Aspekt ist, das aktive Sterbehilfe nicht mit dem Berufsethos von Ärzten überenstimmt. Denn ein Arzt ist verpflichtet seine Patienten zu heilen und nicht sie zu töten. So hätte ein Arzt, der seinen Beruf gewählt hat um anderen Menschen zu helfen, gewiss Probleme damit den Tod herbeizuführen.
Der wichtigste Aspekt allerdings ist die Würde des Menschen zu respektieren. Der Tod ist so schwerwiegend, dass kein noch so gutes Argument für die aktive Sterbehilfe spricht. Denn ein toter Patient ist nicht von seinen Schmerzen erlöst, er ist tot. Daher ist die Aberkennung der Personenwürde ein Angriff auf die menschenwürde. Man sollte es strikt ablehnen z.b. komatösen Patienten, geistig behinderten Menschen und kranken Kleinkindern die Personenwürde abzusprechen.

 

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Entscheidung, ob aktive Sterbehilfe durchgeführt wird, auf den jeweiligen Fall ankommt. Ich allerdings spreche mich dagegen aus, da kein Argument stark genug ist, ein wetvolles Menschenleben zu beenden, denn die Hoffnung stirbt zu letzt.
Das Thema "aktive Sterbehilfe" wird bestimmt in Zukunft auch noch für viel Gesprächsstoff sorgen, da immer wieder umstrittene Fälle an die öffentlichkeit geraten.

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