Emilia Galotti
Schauplatz: Italien, 18. Jahrhundert
Der Prinz verliebt sich in Emilia Galotti, die in kürze den Grafen Appiani ehelichen will. Marinelli, der verbrecherische Ratgeber des Prinzen , will Emilia seinem Herren "verschaffen", in dem er den Grafen aus dem Weg räumt. Doch erfährt Emilias Vater von Gräfin Orsina, der verflossenen Geliebten des Prinzen, die ganze Wahrheit und bevor der Tyrann seine Tochter bekommt erdolcht er sie lieber.

Ein grundsätzlich nicht schlechter Herrscher wird von seinem charakterlosen Ratgeber daran gehindert, im bürgerlichen Sinne moralisch zu handeln.
 
Kabale und Liebe
Schauplatz: Deutschland, 18. Jahrhundert
Luise und Ferdinand lieben sich, doch ihr Vater hält eine Ehe zwischen einem Adeligen und einem Bürgermädchen für ausgeschlossen. Ferdinand soll Lady Milford heiraten, weigert sich jedoch. Die Frau ist aber in ihn verliebt und ist entschlossen um den Mann zu kämpfen. Bevor die verzweifelte Luise Selbstmord begehen kann vergiftet Ferdinand sie und sich selbst.
In Kabale und Liebe dominiert das Thema ein "unbedingten" Liebe den eigentlichen Ständekonflikt und die Kritik am absoluten Herrscher. Das Bürgertum ist verführbar, erpressbar und passiv.
 
Die Kindermörderin
Evchen Humbert wird nach einem Ball von dem Offizier gewaltsam verführt, nachdem dieser ihrer Mutter einen Schlaftrunk verabreicht hat. Gröningseck verspricht ihr sie zu heiraten, doch erst in zwei Monat. Ihr wird klar, dass ihre Ehre nie Wieder hergestellt wird. Evchen ist schwanger und verlässt das Elterhaus, worauf ihre Mutter stirbt. Sie bringt das Kind bei Frau Marthan zur Welt und tötet es, um es nicht der Schande preiszugeben. Doch der Vater reagiert verständnislos.
In der Geschichte des bürgerlichen Trauerspiels bedeutet Maria Magdalene einen Endpunkt. Die Gattung, die einst als Emanzipationsinstrument gegen den Adel gedacht war, richtet sich nun gegen das Bürgertum selbst.
 
Maria Magdalene
Das Bürgermädchen Klara hat sich aus Schmerz über den Verlust ihres Jugendgefährten, ihrem ungeliebten Verlobten Leopold hingegeben. Der verlässt die aus kalter Berechnung, da Klaras Vater die Mitgift verschenkt hat. Als Karl, ihr Bruder wegen Dienstahl angeklagt wird, stirbt die Mutter Ihr Vater hält sie an auf dem rechten Weg zu bleiben. Doch die Angst durch ihre Schwangerschaft den leidgeprüften Vater zu töten, treibt sie in den Tod.
Die Geschichte läuft ab wie eine antike Tragödie: Eine Verfehlung – das von der Gesellschaft nicht tolerierte Liebesverhältnis zwischen Rose und Flamm -wird zur Antriebskraft der Katastrophe. Bilder im Zusammenhang mit Jagd, Hetzjagd, Schlingenstellen werden immer wieder angeführt.
 
Rose Bernd
Rose Bernd ist in Christoph Flamm verliebt, von dem sie ein Kind erwartet. Er hat jedoch eine gelähmte Frau. Der Streckmann will Rose, erpresst und vergewaltigt sie. Durch die Heirat mit dem frommen August Keil hofft sie die Schande verbergen zu können. Streckmann versucht sie noch einmal zu vergewaltigen, doch August schreitet ein. Es kommt zu einem Prozess gegen Streckmann sie sagt nicht was passiert ist. Nach der Geburt ihres Kindes tötet sie es, dann sucht sie Zuflucht im Vaterhaus.
In Schnitzlers Werken entstehen die Konflikte nicht nur aus der sozialen Ungleichheit der Liebenden, sondern auch aus dem Spannungsfeld von erotischen Wünschen und moralischen Gründen verboten.
 
Zusammenschau
Der Begriff "bürgerlich" ist vieldeutig und verschwommen. "Bürgerlich" kann soziologisch gedeutet werden, dann bedeutet es zum dritten Stand gehörig. Nur in den Dramen Schnitzlers hält sich das bürgerliche Trauerspiel im eigentlichen Sinn: Frauen versuchen vergeblich, die Standesschranken zu durchbrechen.

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