Expressionismus = Ausdruckskunst
gesellschaftlicher, politischer Hintergrund; Periode des Umbruchs:
politische Situation:
Ende der Donaumonarchie; 1. Weltkrieg; Beginn des Faschismus; Oktoberrevolution in Russland 1917
Entstehung der Großstädte:
Leben in der Großstadt wird größtenteils von den Expressionisten negativ empfunden (Hektik, Lärm, Gestank, Einsamkeit, Anonymität)
Wissenschaften:
Weiterentwicklung der Technik, viele Erfindungen (1900 Glühlampe – Auer von Welsbach, 1919 Dieselmotor und Entdeckungen (1912 Südpol Amundsen-Scott)
Abgelehnt werden:
Kriegshetzerei, Militarismus, Fortschrittsglauben, Technikverherrlichung, Materialismus,
Bevorzugte Themen:
Stadt als Ort der Bedrohung, Vater-Sohn Konflikt, Pazifismus und Humanität, Todesmotiv und Untergangsstimmung, Sehnsucht nach dem neuen, Vision einer besseren Welt, Sehnsucht nach dem neuen, idealen Menschen.
Zeitschriften:
Der Sturm, Die Aktion
Expressionistische Malerei:
Jakob von Hoddis (1887-1942) wird Opfer der Euthanasie, aus einer Pflegeanstalt deportiert und ermordet.
Vertreter:
Frankreich: "Fauves" (Braque u.a.) "Kubisten" (Picasso, Braque)
Deutschland: Franz Marc, August Macke
Merkmale:
Sei deformieren Gegenstände, Körper und Gesichter auf ihren Gemälden, zerlegen sie in geometrische Formen.
Wirkung:
Sie alle treten auf gegen Tradition, Realismus und Impressionismus.
Sie nehmen klare ungemischte Farben (nicht Natürlich wirkend).
Es wird das Deformierte, das Hässliche, dass der Wirklichkeit Widersprechende zum Inhalt und Ausdruck der Kunst.
Das Publikum protestiert und ist geschockt, genau das bezwecken die Künstler.
Merkmale der expressionistischen Literatur:
Gemeinsam ist den Autoren eine naive und wirklichkeitsfremde Einstellung zur Politik, sie stellen utopische und irrationale Forderungen. Die expressionistischen Autoren wachsen in einer Umbruchsituation auf, eine Nation wandelt sich aus einer agrarisch dominierten zur Industrienation.
Die Schriftsteller stammen alle aus bürgerlich-intellektuellen Kreisen, sie besuchen Gymnasium und Universität
Sie lehnen die naturwissenschaftlichen Errungenschaften des 19. Jhds. Naturalismus, Realismus, Logik, Psychologie, Staat, Bürgertum, Technik, ältere Generation ab.
In der Dichtung geht es weniger um subjektives Erleben, sondern um ein Wissen um Leid und Not, um Mitleid mit allen, die in Bedrängnis sind. Die Lyrik, diese war Anklage, Aufruf, Verkündigung.
Sie beabsichtigen einen neuen Menschen, eine neue Generation zu schaffen Menschlichkeit, Frieden und Versönung.
Die expressionist. Lyrik weist folgende sprachlichen und formalen Merkmale auf:
Abweichung von traditionellen, streng geregelten lyrischen Formen
- Schreib und Telegrammstil
- Verkürzung von Sätzen (weglassen von Artikeln und Vorwörtern)
- Schaffung neuer Verben: tieren, blumen, …
- Wortballungen, Worthäufungen
- Sprachverzerrung (Satzbau) überwiegen im Sprachlich-Stilistischen…
- Verfremdungseffekt z.B. Durcheinander von (Natur-)Katastrophen und Unglücken · · . Chiffren (d.h. nur noch schwer enträtselnde Entzifferung der Aussage)
- Scharfe Ironie
- Schamlose Darstellung des Peinlichen und Hässlichen
Dadaismus
Man verlangt die Rückkehr der kindlichen Naivität und verzichtet auf jede Logik.
"Jammer brüllen. Affen heulen. Gluten klammen; Klammen Klauben; Bimmel Baumel; Bummel Bummel; in die Nacht. Wanda wende Wanda Wanda
Beispiel für expressionistische Lyrik:
Georg Heym: "Gott der Stadt"
Georg Trakl: Grodek
Else Lasker Schüler: Ein alter Tibetteppich