Das Adjektiv "romantisch" bedeutet erfunden, wunderbar, fantastisch, irreal, unwahr und lebensfern.
Heute meint man mit dem Wort "romantisch" das Vorherrschen von Gefühlen, Sentimentalität und Fantasie.
Novalis verwendet als erster das Nomen "Romantik" es bedeutet für ihn "Lehre vom Roman".
Im Gegensatz zur Klassik hat die Romantik kein festes Zentrum.
Die Grundlagen liefert der Jenaer Kreis um die Brüder Schlegel, auch der Berliner Kreis um Ludwig Tieck und der Heidelberger Kreis um Achim von Arnim und Clemens Brentano.
Einige Spätromantiker wie E.T.A. Hoffmann und Joseph von Eichendorff schreiben mustergültige "romantische" Werke.
Die Romantik beginnt parallel zur Klassik, man sieht die Romantik aber nicht als Gegenströmung sonders als Ergänzung.
In der Romantik wird das Gefühl zum Beurteilungsinstrument.
Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte stellt in seiner Wissenschaftslehre das Ich in den Mittelpunkt. Der Mensch wird als Schöpfer des Seins gesehen.
Aus dem leitet sich auch die "romantische Ironie" ab. Der Dichter spielt mit seinem Werk und darf es auch zerstören.
Die Romantiker stehen der franz. Revolution ablehnend gegenüber.
Der Literatur wird von den Romantiker keine soziale Funktion beigemessen, sie vertreten die Autonomie der Dichtung.
Leben und Kunst werden nicht mehr getrennt, sondern das Leben wird "romantisiert".
 
Merkmale der romantischen Dichtung
  • Entdeckung des Unbewussten und Irrationalen: Erfahrung wie Wahnsinn und Krankheit
  • Wiederbelebung des deutschen Mittelalters
  • Bemühen um deutsches Volksgut: Alte Volkslieder neu belebt
  • Neigung zum offenen Formen und zur Improvisation: Freies Schöpfertum ist wichtiger als das Geschaffene und Einfallsreichtum ist wichtiger als ein perfektes Endprodukt
  • Literarisches Mischform: Gattungen werden gemischt
  • Streben nach Universalpoesie: Symbol für macht der Poesie gilt die "blaue Blume"
  • Interesse für fremde Länder und Sprachen
  • Die romantische Ironie: Friedrich Schlegel ist der Erfinder, aber es gibt keine Erklärung und keine Definition.
Ein Beispiel für romantische Ironie ist Ludwig Tiecks Der gestiefelte Kater und E.T.A. Hofmanns Der goldene Topf.
Friedrich Schlegel liefert die theoretischen Grundlagen für die Strömung.
Novalis ist ein Außenseiter und Einzelgänger, er stirbt mit 29 Jahren in seinen Werken weist er eine dunkle, geheimnisvolle und mystische Sprache auf.
E.T.A. Hoffmann interessiert sich für die Nachtseiten des Menschen: Persönlichkeitsspaltung, Doppelgängertum, Identitätsverlust, Verfolgungswahn und Wahnsinn.

Der goldene Topf:
Im Mittelpunkt steht Anselmus, dessen Beziehung zur Umwelt durch seine Ungeschicklichkeit gestört wird. Wenn er Kontakt aufnehmen will, missglückt ihm das immer. Allerdings merkt der Leser, dass die Ungeschicklichkeit nur eine Seite eines Wesens ist.
Sein seltsames Verhalten wird auf zu heftigen Alkoholkonsums zurückgeführt.
 
Der Sandmann:
Nathanael leidet an einem Kindheitstrauma, durch die brutale Geschichte vom Sandmann, der den Kindern Sand in die Augen streut, dass sie blutig herausspringen.
Er identifiziert den Sandmann zuerst mit Coppelius und später mit Coppola.
Nathanael schwankt zwischen Normalität und Fantasie. Als junger Mann verliebt er sich in Clara, einen Automat, eine Puppe ohne es zu merken. Als Erwachsener sieht er Coppelius wieder, dies löst eine neues Lebenskrise aus. Er verfällt in Wahnsinn. Als er eines Tages eine Turm besteigt, erblickt der Coppelius wieder, diese dritte Begegnung verkraftet er nicht mehr. Er versucht Clara zu ermorden und begeht Selbstmord.

Frankenstein:

Mary Shelley ist eine Vertreterin der englischen Romantik. Ihr Roman Frankenstein gilt als Beispiel der Schauerromantik

Frankenstein hat aus menschlichen Leichenteilen einen künstlichen Menschen erschaffen. Dieser erwacht zum Leben, ist äußerst anstoßend. Das Monster beginnt einige Morde, trifft seinen Schöpfer wieder und erzählt ihm sein bejammernswertes Leben.
 
Peter Schlemihlswundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso ist eine Mischung aus romantischen Märchen und realistischer Novelle.
Peter hat einem grauen Mann seinen Schatten für ein Säckchen ewiges Glück gegeben. Trotz seines Reichtums wird er von der Gesellschaft ausgestoßen, weil ihm der Schatten fehlt.
Er trifft den grauen Mann wieder und er bekäme seinen Schatten für seine Seele zurück. Peter verneint, wirft das Glückssäckchen weg und findet Siebenmeilenstiefel, mit denen er die Welt durcheilt.
Joseph von Eichendorff erzählt mit seinem Werk Aus dem Leben eines Taugenichts von einem Müllersohn, der in die Welt hinauszieht. Er wird Gärtnergehilfe, verliebt sich in die
Tochter des Grafen. Er geht auf Wanderschaft nach Italien, nach Abenteuern in Rom kommt er zurück nach Hause, wo sich im Schloss des Grafen alles aufklärt. Die Tochter des Grafen ist ein Waisenkind, der glücklichen Liebe der beiden steht nun nichts mehr im Weg.
Die Romantik schafft einen Freiraum, der es den Frauen ermöglicht, am literarischen Leben teilzunehmen. Caroline Schlegel-Schelling ist eine sehr intelligente und leidenschaftliche Briefschreiberin, ihre brillant geschriebenen Briefe geben Einblick in eine kunstbegeisterte Zeit.
Im Mittelpunkt der "gelehrten Gesellschaften" stehen die Frauen.
Dorothea Veith-Schlegel, Henriette Herz, Rahel Levin, Sophie Tieck und Sophie Mereau- Brentano sind wichtige Autorinnen.
Zum ersten Mal spielen Frauen eine aktive und anerkannte Rolle im geistlichen, öffentlichen und literarischen Leben. Ihre eigenen Produkte erscheinen anonym oder unter dem Namen ihrer Männer.
Sophie Mereau gibt eine Frauenzeitschrift heraus, Brentano zwingt sie, auf ihre Selbstständigkeit zu verzichten.
In der Literaturwissenschaft wird Karoline von Gründerode abwertend beurteilt. In neuerer Zeit lernt man ihre Lyrik zu schätzen und ist fasziniert von einer Frau, die sich von ihren Gefühlen leiten lässt.

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