Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der BRD und in Österreich
Nach dem Krieg ist die kritische Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und der Holocaust tabu. (die Thematisierung des Nationalsozialismus)
In den 50-Jahren wird die Aufarbeitung versucht
(Adenauer Restauration 1950 –1959)
Es ist die Zeit des Wiederaufbaues und der Wirtschaftswunder. Die Grundeinstellung ist anti-kommunistisch. Die BRD erfährt eine Wiederbewaffnung, sowie deren Beitritt zur NATO.
Österreich erklärt nach dem Abzug der Besatzungsmächte 1955 die immerwährende Neutralität.
Kalter Krieg zw. USA u. UdSSR, atomares Wettrüsten.
 
Günter Grass: Die Blechtrommel (1959)
erzählt Zeitgeschichte 1900 – 1954 parallel zur privaten Geschichte des Kleinbürgertums
Nährboden NS
Geb. 1927 in Danzing, kleinbürgerlich, erlebt das NS-Regime;
 
Die Blechtrommel (Roman, 1959):
Oskar Matzerath, der als 3-jähriger das Wachstum aus Protest gegen die Welt der Erwachsenen einstellt. Zur Durchsetzung seiner Wünsche dienen ihm seine Blechtrommel und seine schneidend hohe Stimme. Obwohl er körperlich ein Kind ist, ist er den Erwachsenen geistig überlegen. Nach Ende des Krieges beginnt Oskar wieder zu wachsen, also politisch.
Es wird die Machtübernahme des NS-Regimes in Danzig gezeigt.
Der Roman ist stark von autobiographischen Elementen durchsetzt.
Grass zeigt nur auf, er dämonisiert nicht das NS-Regime.
 
Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns (1963)
Heinrich Böll (1917-1985)
Geb. 1917 in Köln, studierte Germanistik, 1972 Literaturnobelpreis, Literatur stark biografisch geprägt, erlebte als Kind das Nazi-Regime, unterstützte öffentlich mehrer Bürgerbewegungen,;
 
Ansichten eines Clowns (Roman, 1963):
Clown Hans Schnier ist körperlich, seelisch u. finanziell am Ende – Zusammenbruch auf der Bühne – flüchtet in seine Wohnung u. versucht mit seinen Bekannten Kontakt aufzunehmen – umfassende Abrechnung mit der Umwelt – er wird sich bewusst dass er in der Gosse landen muss – Prototyp der Erfolgreichen ist seine Mutter die ihre eigene Tochter in den Kampf gegen jüdische Yankees und damit in den Tod schickt obwohl sie gleichzeitig Präsidentin des "Zentralkommsites der Ges. zur Versöhnung rassischer Gegensätze" ist – Marie verlässt ihn – will einflussreichen Katholiken heiraten – Anlass der Trennung war Weigerung Schniers schriftlich die kath. Erziehung ihrer zukünftigen Kinder zu garantieren – Schnier lässt sich inmitten des Karnevaltreibens als Bettler verkleidet auf der Bahnhofstreppe nieder in der Erwartung die Rückkehr der beiden von der Hochzeitsreise zu begegnen.
 
Typische Themen in Bölls Dichtung:
Kritik am Kriegsgeschehen, Kritik an der Nachkriegszeit (vergessen), Kritik am Katholizismus, Hauptperson als Außenseiter;
Böll wird als "Gewissen der Nation" bezeichnet;
Autoren verwenden eine sozialkritische realistische Erzählweise
auktoriale Perspektive (Erzähler, der immer wieder einmischt)
personale Perspektive (beteiligte Figur)
Ich-Erzählperspektive
Themen des Romans: der Krieg u. der NS, die Nachkriegszeit, dt. Gegenwart
 
Erich Hackl: Abschied von Sidonie (1989)
1954 in Steyr geboren
authentische Fälle in seinen Büchern
Er ist Chronist, der nackte Fakten zusammenträgt
Seine Literatur ist dokumentarischer Art
In "Abschied von Sidonie" wird das Zigeunermädchen Sidonie im Alter von zweieinhalb Monaten an der Pforte des Krankenhauses Steyr von ihrer Mutter ausgesetzt. Es kommt als Pflegekind zur Arbeiterfamilie Breirather in Steyr.
Josefa Beirather zieht das Mädchen zusammen mit dem leiblichen Sohn Manfred und dem 2. Pflegekind Hilda liebevoll auf, trotz der Nöte der Zwischenkriegszeit.
Hans Breirather, ist zeitweise arbeitslos und als glühender Sozialist Mitglied des Arbeiterschutzbundes und Führer im örtlichen Bereich.
Sidonie –> Zigeunerkind durch schwarzes Haar und schwarzer Teint.
entwickelt sich prächtig, ist ein aufgewecktes, strahlendes Mädchen, in der Schule hat sie kleinere Schwierigkeiten, ist aber sonst eifrig.
Als Zigeunermädchen wird sie von den Behörden als lebensunwertes Geschöpf betrachtet.
So wird sie unter Vorwand der Familienzusammenführung zu ihrer leiblichen Mutter gebracht, beide ins KZ Auschwitz-Birkenau, Dort stirbt sie offiziell an Typhus, in Wahrheit am Trennungsschmerz
Autor zeigtà verbundene Feigheit in der Zeit des Nationalsozialismus
die beiden Jugendfürsorgerinnen, die ohne höheren Befehl gegen Sidonie einschreiten, der Arzt, der sich weigert ein Zigeunerkind zu behandeln, und auch der Bürgermeister, der sie zwar mag, aber befürchtet, wenn Sidonie heiratet, könnte das lebensunwerte Leben weitergehen
 
Die Auseinandersetzung mit der Gegensätzlichkeit von Frau und Mann:
Die Sicht des Mannes: Max Frisch: Homo Faber (1957)
Architekt Walter Waber verliebt sich in ein junges Mädchen, dass seine Tochter von Hannah ist, Liebespaar, Unfall mit Schlange – sie stirbt, er selbst krebskrank (Magenoperation)
 
Das Werther-Syndrom 1972: Ulrich Plenzdorf
lag im Clinch mit der DDR-Obrigkeit, hatte gute Westkontakte, blieb trotzdem in der DDR.
 
Die neuen Leiden des jungen W.(Roman, 1972 – zuerst Theaterstück):
keine einheitliche Erzählform, verschiedene Perspektiven, Edgar Wibeau aus dem Jenseits im inneren Monolog, Dialoge Vater und anderen Personen, von Edgar an Freund Willi geschickte Tonbänder, die Sprache ist im Umgangston der Jugendlichen;
Edgar verlässt wegen Streit mit Werkmeister seine Heimatstadt und damit seine alleinstehende Mutter – zieht nach Berlin u. lebt im Gartenhäuschen – verliebt sich in Kindergärtnerin die aber ihren Verlobten heiratet – Edgar will sich jetzt nützlich machen – will eine nebelfreies Spritzgerät für seine Malerbrigade erfinden – stirbt am Stromschlag;
 
Thema:
Ausbruchsversuch aus der Monotonie des Kommunismus (DDR), möchte über sein Leben selber bestimmen;

Wurde dir weitergeholfen? Hilf anderen Schülern!

Referate hochladen