- Novelle des schweizer Dichters Gottfreid Kelle
- erschien 1856 in Die Leute von Seldwyl
- poetischer Realismu
- es wird Shakespears Geschichte um das unglückliche Liebespaar Romeo und Julia neu erzählt, aber in bäuerlichen Umfeld
- Zwei junge Leute, Tochter und Sohn von wohlhabende Bauern, lieben sich trotz der erbittenter Feindschaft ihrer Väter.
- Als diese Feindschaft den Ruin beider Familien und die Aussicht der Kinder eine gemeinsame Zerstört, sieht das Paar keinen Ausweg, als gemeinsamin den Tod zu gehen.
Inhalt:
- Bauern Manz und Marti pflügen ihre Äcker, die nur durch einen schmalen Streifen, der mit hohem Unkrauft bewachsen ist, getrennt sind
- Mittags bringen ihre Kinder Sali und Vrenchen das Essen, Bauern unterhalten sich über verwaisten Acker, der nicht zum Verkauf steht, da Eigentümer scho längst verstorben ist
- Heimatloser hatte sich gemeldet, der später als „schwarzer Geiger“ bekannt, der behauptete er sei der Erbe dessen, den der Acker gehört habe, doch konnte der keinen Geburtsschein herzeigen
- Bauern sind sich einig, abzuwarten, denn herrenlose Äcker werden bald versteigert, das sei eine Gelegenheit sie billig zu ersteigern, während die Kinder zusammen spielten und ein Mittagsschläfchen zwischn den Mohnblumen hielten
- am Ende des Tages nahm sich noch jeder Bauer ein Eck des verwaisten Ackers, doch nach jeder Ernte schnitten sich die Bauern mehr von dem Acker ab
- Acker wird versteigert, nur zwei Bieter, Marti und Manz, Manz ersteigert ihn und verlangt von Marti den Flicken Land zurück, den er zu Unrecht abgetrennt hat, doch Marti stellt sich Stur und behält dreieckige Stück Land, daraufhin lässt Manz alle herunliegenden Steine auf seinem neuen Acker einsammeln und türmt sie auf dem strittigen Stück Feld wieder auf
- Marti zieht vor Gericht, und seitdem liegen die beiden Bauern im Prozess miteinander, solange, bis sie sich beide zu Grunde gerichtet hatten
- 10 Jahre dauert es, aus angesehenen Männern, Prahler und Verschwender zu machen. Niemand nimmt sie ernst, sie lassen ihre gewinnbringdene Landwirtschaft verkommen, sie tyrannisieren ihre Familien
- als Vrenchen 14 ist, stirbt ihre Mutter, die Krank vor lauter Kummer und Zorn wurde, mir seinem letzten Geld kauft Manz sich eine Gaststube in der Stadt, obwohl weder er noch seine Frau gute Wirtsleute sind, anfangs kommen die Leute aus Neugier, doch bald bleiben die Gäste aus
- Sali, nun 19 angelt mit seinem Vater und den Seldwyler Arbeitslosen am Fluss, um sich die Zeit zu vertreiben und nebenher etwas Essbares zu ergattern, dort stoßen sie auf Marti,es kommt zu einer Rauferei, doch die Kinder können die beiden Streithähne auseinanderbringen, dabei berühren sich ihre Hände, deswegen flammt die Freundschaft auf und wird zur großen Liebe, Sali ist erstaunt über Vrenchens Schönheit
- Er besucht Vrenchen immer öfter, aus Furcht vorm Vater verabreden sie sich für den nächsten Tag beim verwaisten Acker, sie wandern glücklich Hand in Hand umher, als sie vor sich eine schwarze Gestalt
- sie folgen dem schwarzen Geiger wie in Trance zu dem von MAnz errichteten Steinhaufen, der nun mit feuerrot blühenden Mohnblumen bedeckt ist, „Ich kenne euch, ihr seid die Kinder derer, die mir den Boden hier gestolen haben!“ mit diesen Worten verlässt er die Liebenden und jetzt erkennen sie zum ersten Mal, welches Unrecht ihre Väter begingen, als sie noch Kinder waren, sie legten sich zusammen ins Gras ließen sich von der Sonne wärmen, also sie gehen wollten begegneten sie Vrenchens Vater, der böse dreinblickte, da würgte er Sali, der verzweifelt einen Stein packte und ihn an seinen Kopf schleuderte,
- der Vater bleibt regunglos liegen, atmet aber noch; Vrenchen pflegt ihn noch wochenlang, doch er ist geistig verwirrt, bleibt ein fröhlicher Narr, der in eine Anstalt eingewiesen wird, sein ganzer Besitz wird daraufhin gepfändet, Vrenchen verliert ihr Zuhause
- Sali und Vrenchen bleibt nichts anderes als in der Fremde als Bauernknecht und Magd zu arbeitn, damit sie zusammen glücklich sein können, aber sie werden verschiedene Wege gehen müssen, sie wollen noch letztn glücklichen Tag miteinander verbringen, wollen auf Kirchweih tanzen
- da sie zusammen hübsch aussehen, begegnet ihnen jeder Fremde mit Achtung, eine Frau meint sogar, sie seien Hochzeitspaar auf dem Weg zur Trauung
- je näher sie Festplatz kommen, desto mehr glauben sie es auch selber, kaufen sich vergoldete Ringe und gehen zum ärmeren Gasthof ‚Paradiesgärtlein’, um dort Kirchweih zu feiern, dort begrüßt sie schon der schwarze Reiter, sie mischen sich unter die fröhlich Tanzenden, es wird imm mehr zu einer Hochzeit
- Später in der Nacht kommen sie an den Steinhaufen bei den drei Äckern vorbei, sie wissen nur zu gut, dass es in naher Zukunft nur Trennung für sie gibt, beschließen sie ewig eins zu sein und tauschen ihre vergoldeten Ringe, am Flussufer steigen sie in ein mit Heu beladenes Boot und machen es los, es soll ihr Hochzeitsbett werden
- am Ende der Nacht ließen sie sich ins Wasser gleiten, einen Tag später findet man ihre Leichen am Flussufer
Hintergrund und Entstehung
(einfach die Tabelle aus WIkipedia übernehmen)
Die Moral
- wurde von christlich-konservativen Leuten als Angriff empfunden
- Kritiker bezeichneten das Werk als unsittlich
- in Zürich ging kurz nach dem Erscheinen ein Liebespaar ins Wasser, Keller wurde mit seinem Roman dafür verantwortlich gemacht
Die Steine
- Steine sind Symbol bis zur Mitte der Erzählung, als Sali aus Wut einen Stein aus dem Flussbett an Martis Kopf knallt, die sehr oft vorkomen
- danach beginnt für alle ein „neues“ Leben, Manz und seine Frau haben jetzt Ruhe vor Marti, der in eine Irrenanstalt kommt, Sali und Vrenchen entdecken ihre Liebe wieder, die für sie in den Tod führt
- Steine stehen für Tod, die Zerstörund der Harmonie zwischen den beiden Familien und für Unfruchtbarkeit
- Sie sind lästige Gegenstände in den Äckern der Bauern
Vergleiche und Unterschiede zu Shakespears Romeo und Julia
- Sowohl Sali und Vrenchen als auch Romeo und Julia sind der Tragik ihrer Liebe bewusst und fürchten ein baldiges Ende
- Romeo udn Julia gehen an einem Irrtum zu Grunde: Romeo hält Julia für tot und nimmt sich an ihrer Seite den Tod, als Julia ihren geliebten Tod neben sich findet, ersticht sie sich. Sali und Vrenchen hingegen bringen sich wegen ihrer ausweglosen Liebe um und gehen freiwillig und gemeinsam in den Tod
- beide Familien sind Verfeindet
Quellenangabe: Wikipedia, Buch Deutsche Dichtung, Reclam Romeo und Julia