Einleitung:
Der Begriff kommt aus dem Englischen und leitet sich von den Wörtern „science“ (Wissenschaft) und „ficion“ (Fiktion oder Einbildung) ab. Es handelt sich sozusagen um eine Art Wissenschaftsdichtung oder wissenschaftliche Erzählung mit phantastischem oder utopischem Inhalt. Dabei stützt man sich auf naturwissenschaftlich-technische Erkenntnisse mit zukünftigen Entwicklungen oder Ereignissen und deren Auswirkungen auf das menschliche Leben.

Sciencefiction wird oft als eine Bezeichnung für Romane, Erzählungen, Hörspiele, Comics und Filme verwendet. In diesem Medien wird oft eine zukünftige Welt, mit kosmischen Dimensionen dargestellt in der den Menschen durch den Fortschritt der Wissenschaft und Technik ungeahnte, zum Teil aber den physikalischen Grundgesetzen widersprechende Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Weltraumfahrten bis an das Ende des Kosmos, Reisen in zukünftige oder vergangene Zeiten, Entdeckungen und Besiedlung ferner Sterne, eine völlige Umgestaltung der Lebensbedingungen auf der Erde, die Invasion der Erde durch Außerirdische oder das Besiedeln von fremden Planten sind typische und häufig verwendete Motive einer Sciencefiction- Geschichte. Eine genaue Definition und Geltungsbereich des Begriffes Sciencefiction ist stark umstritten.

Entwicklung:
Die Wurzeln von Sciencefiction lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. So thematisiert der griechische Mythos „Ikarus“ (von Dädalus geschrieben) den Menschheitstraum vom Fliegen und verknüpft ihn mit dem Streben nach dem technisch Machbaren.
Von phantastischen Reiseabenteuern berichteten bereits Homer mit seinem Werk „Odyssee“ (8. Jhd. v. Chr.) und Lukian mit seinem Werk „Wahre Geschichten“ (2. Jhd. n. Chr.)
Im 16.Jahrhundert begann sich der Begriff der Utopie für einen nur in der Vorstellung erreichbaren Idealzustand durchzusetzen. Er geht zurück auf Thomas Mores Staatsroman Utopia (1516). Dabei handelt es sich um einen dialogisch aufgebauten Reisebericht zur Insel der Glückseligen mit bestmöglicher Regierungsform. Das bekannteste  Beispiel eines utopisch-phantastischen Romans ist jedoch sicherlich „Gullivers Reisen“ (1726) des englischen Satirikers Jonathan Swift, der anhand er Erkundungen seiner Romanfigur unter anderem im Reich der Riesen und Zwerge einen der großen gesellschaftskritischen Romane des 18. Jahrhunderts schuf.


Als direkter Vorläufer der Sciencefiction- Literatur kann der mehrfach verfilmte Horrorroman „Frankenstein“ (1818) der englischen Schriftstellerin Mary Wollstonecraft Shelley gesehen werden. In diesem Roman geht es um die Erschaffung eines künstlichen Menschen. „Frankenstein“ spiegelt bereits sehr deutlich den Glauben des 19. Jahrhundert an die Leistungsfähigkeit der Wissenschaft wider.
Der erste Schriftsteller, der sich hauptsächlich der Sciencefiction verschrieb, war der Franzose Jules Verne.

In vielen seine visionären Romane nahm er bereits Entdeckungen und Erfindungen des 20. Jahrhunderts (wie zum Beispiel: Raumschiffe, Hubschrauber, Klimaanlagen, ferngelenkte Geschosse und bewegte Bilder) vorweg. So beschäftige er sich: in „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (1864) mit Geologie und Höhlenforschung, in „Von der Erde zum Mond“ (1865) bzw. „Die Reise auf den Kometen“ (1877) mit Raumfahrt und in „20000 Meilen unter dem Meer“ (1870) mit der U-Boot-Technik. Jules Verne schrieb viele noch heute gerne gelesene Romane und gilt somit als einer der Urväter der Sciencefiction.

Überschneidungen mit anderen Genres:
Sciencefiction ist ein sehr breitgefächerter Begriff welcher in verschiedenste literarische Gattungen hineinschnuppert und deren Elemente vereint. Die wichtigsten Genres (Gattung) dabei sind: Utopie, Phantastik und Horror.
Als Utopie bezeichnet man eine Vorstellung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie zwar denkbar jedoch nicht realisierbar ist. Im normalen Sprachgebrauch wird Utopie als Synonym für einen als unausführbar geltenden Plan verwendet.


Der Begriff Utopie leitet sich von den griechischen Wörtern ou=nicht und topos=Ort, also der „Nicht-Ort“, ab. Die Übersetzung kann auch als „Wunschort“ ausgelegt werden. Es handelt sich dabei um eine Welt, die bisher an keinem Ort sondern nur in Gedanken existiert.
Bei der Sciencefictionliteratur unterscheidet man zwischen positiver und negativer Utopie. Den positiven Utopien ist ein großer Teil der heutigen Sciencefiction zuzurechnen. Dabei wird der unerschütterliche Glauben der Menschen an eine segenbringende Allmacht der zukünftigen Entwicklung beschrieben.
Ein Beispiel für negative Utopie ist der Roman „1984“ von George Orwell in welchem er ein Horrorszenario der Zukunft der menschlichen Zivilisation innerhalb eines totalitären Überwachungsstaates beschreibt.

Im Vergleich zur Utopie sind bei der Phantastik nicht alle Elemente rational erklärbar. Übernatürliche Ereignisse, Fabelwesen, Zauberei gehören hierbei zur Kulisse bzw. zur Handlung. Diese Dinge sind wissenschaftlich oder logisch nicht zu erklären sind aber in manchen Sciencefiction-Romanen einen wesentlicher Bestandteil. Bevor die Phatastik (eng. Fantasy) als eigenes Genre anerkannt wurde galt es als Element von Märchen.
Eine sehr große Nähe besteht zum Genre Horror. Hierbei zählt weniger der Inhalt der Erzählung sondern vielmehr der Stil und die Wirkung auf die Leser. Der Autor „Stephen King“ kann als einer der Hauptvertreter der modernen Horror-Sciencefiction Literatur angesehen werden.

Zukunftsliteratur:
Zukunftsliteratur ist zum einen das Teilgebiet der Science Fiction, das sich mit der Zukunft der Menschen befasst und über die Weiterentwicklung der Menschheit spekuliert. Zeitweise war es das Hauptgebiet der Sciencefiction und wurde als Gattungsbezeichnung verwendet, wobei die Zukunft immer eng mit der Gegenwart verbunden war. Einige Autoren versuchten sich auf die nähere Zukunft zu beschränken.

Englische Sciencefiction-Literatur:
Großen Einfluss auf die Entwicklung des Genres hatte H.G.Wells der neben Jules Verne als eigentlicher Begründer der Gattung gilt. Er erweiterte die klassische Sciencefiction um Themen aus dem Bereich der Biologie und um das Motiv der Zeitreise, welches später in unzähligen Romanen wieder aufgegriffen wurden. Mit dem Motiv der Zeitreise entstand das Problem der „vierten Dimension“ welches Grundlage vieler anderer Erzählungen ist. Eines seiner größten Erfolge ist die Schreckensutopie „Dr. Moreaus Insel“ in der moralisch verantwortungslose Biologen abartige Kreaturen züchten.


Sein „Der Krieg der Welten“ sorgte aufgrund der Genauigkeit im Bezug auf Ort- und Zeitangaben in Amerika für Aufsehen. Der amerikanische Regisseur Orson Welles versetzte, mit dieser Geschichte, ganz Amerika in Angst und Schrecken indem er die Geschichte in einem Radiohörspiel ausstrahlte. Die Invasion vom Mars, von der die Geschichte handelt, löste bei vielen Zuhören Panikreaktionen aus.
Ein weiteres erwähnenswertes Werk von George Orwell ist die Negativutopie „1984“. Darin geht es wie schon vorher erwähnt darum, wie das Leben in der Zukunft innerhalb eines totalitären, komplett überwachten Staates aussehen würde.

Ein bedeutender englischer Sciencefiction-Autor der fünfziger Jahre war John Wyndham.
Der englische Schriftsteller Dan Brown welcher zur Zeit sehr erfolgreich ist kann auch als ein Vertreter der Sciencefiction angesehen werden da seine Werke viele wichtige Merkmale der Sciencefiction beinhalten. Er beeindruckt durch Detailgenauigkeit von Ortsangaben und nutzt Motive wie: religiöse Verschwörungen, technischer Fortschritt usw..

Amerikanische Sciencefiction-Literatur:
In den USA wurde Sciencefiction-Literatur in den zwanziger Jahren zur Massenware. Es fand durch spezielle Magazine in Serienform sehr weite Verbreitung. In diesen Magazinen erschienen sie als Fortsetzungsromane und fanden sehr schnell eine feste Leserschaft welche sich häufig in Clubs organisierten.
In Amerika fanden Motive wie: Zeitreisen, Begegnungen mit Außerirdischen, Roboterphantasien, Weltraumreisen, intergalaktische Kriege, usw. großen Anklang wobei sich die Autoren zumeist der Strukturen von Kriminal- und Reiseliteratur bedienten.


Durch das stark ambitionierte Magazin „Astounding Stories“, mit John Wood Campbell Jr. als Herausgeber, erreichte der serielle Roman in den vierziger Jahren seine Blütezeit. Autoren wie Isaac Asimov (bekannt durch „I,Robot- Short Stories“), Arthur C. Clarke, Ray Bradbury, Robert A. Heinlein und Edward E. Smith publizierten in diesem Magazin ihre ersten Geschichten. Auch der Begründer von Scientology, Lafayette Ron Hubbard, begann als Sciencefiction-Autor und veröffentlichte sein Hauptwerk „Dianetics- The Modern Science of Mental Health“ in einem Sciencefiction Magazin. In den fünfziger Jahren wurden die Sciencefictionmagazine durch das Taschenbuch abgelöst.

In den sechziger Jahren entwickelte sich innerhalb der amerikanischen Sciencefiction-Literatur eine Bewegung mit starken zivilisations- und fortschrittskritischen Tendenzen, durch neue Themen Eingang in das Genre fanden. Dazu gehörten: Umweltzerstörung, Wirtschaftskriminalität, sexuelle Tabuthemen oder auch feministische Aspekte. In der „neuen Sciencefiction“ stellen die Autoren den „New Wave“ dem ungebremsten Fortschrittoptimismus ihrer Vorläufer deutlich pessimistischere Zukunftsvisionen entgegen. Zu den bekanntesten Autoren dieser Richtung gehören J. G. Ballard, Thomas Dish, Philip K. Dick, Ursula K. Le Guin.

Ein weiterer etablierter Bereich der Sciencefiction welcher heutzutage großen Anklang findet ist die Horror-Sciencefiction. Ein momentan sehr bekannter Autor ist hier „Stephen King“ welcher mit Werken wie: „Green Mile“, „Christine“, „Dolores“ usw. seine Leser schockt. Viele seiner Werke wurden schon verfilmt.

Film:
Weil man Sciencefiction an ein noch breiteres Publikum bringen wollte wurden und werden sehr viele Sciencefiction-Romane verfilmt. Das Interesse der des Publikums hat deshalb schon zu unzähligen Filmen und Filmvorführungen geführt. Einer der ersten Spielfilme überhaupt war „Die Reise zum Mond“ von G. Méliès. Bedeutend waren unter anderem auch „Metropolis“ von F. Lang, „2001: Odysee im Weltraum“ von St. Kubrick (nach A.C.Clarke) und „Solaris“ von A.Tarkowski.
Mit der Einführung von leistbaren Fernsehgeräten wurden Sciencefiction-Fernsehserien sehr schnell beliebt. Erwähnt seien an dieser Stelle: „Ufo“, „Invasion von der Wega“ und „Raumschiff Enterprise“ die seit Mitte der 60er Jahre ausgestrahlt werden.


Der Spielfilm „I, Robot“ basiert auf den von Isaac Asimov geschriebenen Sciencefiction-Roman „I, Robot – short stories“. Der Spielfilm selbst hat nicht wirklich viel mit der Geschichte zutun, zeigt aber schön auf, auf was es in einem heutigen Spielfilm ankommt. Viel Action, Animationen, Explosionen, sexuelle Aspekte werden zu vielen Sciencefiction-Romanen hinzugefügt um in zu verfilmen. Die Geschichte in ihrer Urform wird nur sehr selten direkt übernommen.

Ein immer wieder sehr gern gesehener und gelesener Autor ist Jules Verne. Sein „In 80 Tagen um die Welt“ wurde schon mehrfach verfilmt und füllt bei jeder Neuverfilmung immer wieder die Kinosäle.
Ein Autor der etwas anderen Art ist Stephen King. Seine Geschichten zielen direkt darauf ab, das Publikum in Angst zu versetzten. Auch von ihm gibt es sehr viele Filme welche sehr gern gesehen werden

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