Erich Maria Remarque (Pseudonym für Erich Paul Remark, 1898-1970)
Entstehungszeit:
1929
Textsorte:
Kriegsroman (wird zumeist aus der autobiografischen Ich-Perspektive erzählt, da damit eine objektive und wahrheitsgetreue Darstellung der Geschehnisse beansprucht wird. Die Werke haben Episodenstruktur, zeichnen Momentaufnahmen der Kriegsereignisse
Literarische Richtung:
Literatur der Weimarer Republik (1918-1933)
Sprachliche u. stilistische Merkmale:
Ich-Erzähler, im Front-Jargon geschriebene realistische Darstellung des Krieges im Westen.
Biografie:
ursprünglich Erich Paul (!!!) Remark geb. 1898 in Osnabrück geboren und 1970 in der Schweiz verstorben. Der Sohn eines Buchbinders besuchte ein Lehrerseminar und meldete sich nach seinem Notexamen als Kriegsfreiwilliger an der Westfront. Sein Sensationserfolg "Im Westen nichts neues" wurde 1929 auch verfilmt. Im dritten Reich fielen seine Werke der Zensur der Nationalsozialisten zum Opfer. Er flüchtete sich nach Amerika. Später kam er nach Europa zurück und ließ sich in der Schweiz nieder.
Weitere Werke:
Das 1929 erschienene Buch schildert den Krieg aus der Perspektive des einfachen Soldaten.
Obwohl Remarque in einem Vorspruch betont, das Buch solle "weder Anklage noch Bekenntnis sein", wurde der Roman doch nicht nur als Bericht, sondern als Anklage gegen den Krieg verstanden.
Das Buch wurde 1930 verfilmt und ab 1933 gehörte "Im Westen nichts Neues" zur verbotenen und verbrannten Literatur in Deutschland.
Das Buch hatte großen Erfolg und wurde in 32 Sprachen übersetzt.
Personen:
Ich-Erzähler, Soldat im 1. Weltkrieg, 19 J., an der Front, gest. 17/ 1918
Stanislaus Katczinsky: Haupt der Gruppe, zäh, schlau, gerissen, 40 J., "wunderbare Witterung für dicke Luft, gutes Essen und schöne Druckposten", sehr guter Kamerad von Bäumer, stirbt kurz vor Bäumer (Knochenschuss – Schienbein)
Albert Kropp:
denkt klar erst Gefreiter, 19 J., Bein amputiert
Müller:
träumt noch vom Notexamen, 19 J., Leuchtkugel in Magen geschossen gest.
Tjaden:
mager, isst aber gerne, Schlosser, 19 J., Bettnässer
Haie Westhus:
19 J., Torfstecher, abgerissener Rücken, gest.
Franz Kemmerich:
Oberschenkeldurchschuss, gest., Stiefel bekommt Müller, 19 J.
Kantorek :
ehemaliger Klassenlehrer Bäumers, ist für den Krieg, später eingezogen
Himmelstoß:
Unteroffizier, streng, vor Krieg Briefträger im Heimatdorf, stößt später wieder zur Kompanie
Inhalt:
Die Hauptperson des Buchs ist der junge Frontsoldat Paul Bäumer, das Buch schildert den Kriegsalltag aus der Ich-Perspektive des Paul Bäumer. Er und seine gesamte Klasse melden sich zu Kriegsbeginn, durch ihren Klassenvorstand angestachelt, freiwillig. Das Buch beginnt damit, dass die Truppe gerade von der Front zurückgekehrt ist und sich in den Baracken ausruht. In weiterer Folge werden die Klassenkameraden von Paulvorgestellt. Die zehnwöchige Ausbildung wird beschrieben, und auch der bei ihr oft herrschende unnötige Drill. In den nächsten Kapiteln wird der Alltag hinter der Front beschrieben, und einer von Pauls Kameraden stirbt im Lazarett. Auf dem Weg zur Front kommen sie in einen Gasangriff. Danach wird der Kampf an der Front beschrieben, was im Laufe des Buchs noch öfter vorkommt. Weitere Ereignisse im Buch sind noch: Ein Heimaturlaub von Paul, in dem er die Entfremdung von den "normalen" Leuten, von denen, die den Krieg nicht so hautnah miterleben müssen wie er, schildert.
Interpretation:
Kurz vor seinem Schulabschluss im Gymnasium verlässt Paul auf Drängen seines Klassenlehrers Kantorek hin die Schule und meldet sich zusammen mit seinen Klassenkameraden als Freiwilliger bei der Armee des deutschen Reichs. Als Soldat erlebte er die Grausamkeiten des Krieges und fällt schließlich zu Ende des Krieges.
Absicht des Autors:
Erich Maria Remarque will mit diesem Buch das sinnlose Leiden und Sterben der Soldaten während des 1. Weltkriegs, das er selbst hautnah erlebt hat, verdeutlichen. Er will zeigen, wie der Krieg die Soldaten seiner Generation auch innerlich zerstört, ihnen die Zukunft verbaut hat und wie wenig sie von ihren Mitmenschen, die nicht im Krieg waren, verstanden wurden. Dicke Bücher sind erschienen, in denen Schlachten geschildert und Lorbeeren verteilt wurden. Die Strategen führten das große Wort.