1.Biograpie und Werke Hebbels:
Biographie:
Friedrich Hebbel wurde am 18. März 1813 in Wesselburen (Holstein) als Sohn eines Maurers geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er trat mit 14 in den Dienst des Kirchspielvogts (= Pfarrbezirksaufseher) ein, wo er sich im Laufe der Zeit vom Laufburschen bis zum Schreiber hinaufdiente. Er bildete sich mit Hilfe der Schneiderin Elise Lensing und durch zähes Selbststudium fort und verbesserte seine Schulkenntnisse dadurch so weit, dass er 1836 Jura und Geschichte in Heidelberg und München studieren konnte. Mit Elise Lensing hatte er zwei uneheliche Söhne. Während seines Studiums fasste Hebbel den Entschluss sich ganz der Literatur zuzuwenden und brach daraufhin das Studium ab.
Biographie:
Friedrich Hebbel wurde am 18. März 1813 in Wesselburen (Holstein) als Sohn eines Maurers geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er trat mit 14 in den Dienst des Kirchspielvogts (= Pfarrbezirksaufseher) ein, wo er sich im Laufe der Zeit vom Laufburschen bis zum Schreiber hinaufdiente. Er bildete sich mit Hilfe der Schneiderin Elise Lensing und durch zähes Selbststudium fort und verbesserte seine Schulkenntnisse dadurch so weit, dass er 1836 Jura und Geschichte in Heidelberg und München studieren konnte. Mit Elise Lensing hatte er zwei uneheliche Söhne. Während seines Studiums fasste Hebbel den Entschluss sich ganz der Literatur zuzuwenden und brach daraufhin das Studium ab.
In München schrieb er seine ersten dramatischen Arbeiten. Er war aber auch lang in Hamburg tätig .Aber 1843 verließ er Hamburg mit einem Reisestipendium der dänischen Krone und kam so nach Rom und Paris und schließlich nach Wien wo er in der Burgschauspielerin Christine Enghaus eine Lebensgefährtin fand. Am 13. Dezember 1863 stirbt Friedrich Hebbel in Wien an Knochenerweichung.
Weitere wichtige Werke: Das Trauerspiel „Maria Magdalena“(1844)
Die Tragödie in Blankversen „Herodes und Marianne“ (1850)
Das Epos „Mutter und Kind“ (1852)
„Erzählungen und Novellen“ (1855)
Die Verstragödie „Gyges und sein Ring“ (1856)
Die Tragödientrilogie „Die Nibelungen“ (1862)
Das Epos „Mutter und Kind“ (1852)
„Erzählungen und Novellen“ (1855)
Die Verstragödie „Gyges und sein Ring“ (1856)
Die Tragödientrilogie „Die Nibelungen“ (1862)
2. Entstehung des Dramas
Im Jahr 1845 hat Hebbel auf einer Romreise erste Ideen zu dieser Tragödie.
Vorher: Mehrere Versuche deutscher Schriftsteller die wahre Geschichte um Agnes Bernauer niederzuschreiben, jedoch meist ziemlich ungelungen.
=> er entwirft selbst das Drama nach historischen Angaben von Felix Joseph Lipowski.
Fertigstellung am 24.Dezember 1851 nach einer Arbeitszeit von nur drei Monaten.
Am 25. Mai 1852 findet die Uraufführung in München statt.
1855 erscheint Agnes Bernauer nach durchschlagenden Erfolgen in Stuttgart, Weimar und Wien im Druck
3.Historischer Hintergrund des Dramas 1420-1430
Zu Beginn des 15. Jahrhundert war Bayern dreigeteilt in das Herzogtum München, Ingolstadt und Landshut. Zwischen diesen Herzogtümern kam es immer wieder zu kriegen da jeder die Vormachtstellung in Bayern haben wollte. In München regierte derzeit Herzog Ernst dessen einziger Sohn mit Elisabeth Visconti von Mailand Albrecht der Fromme war. Albrecht war zweimal verheiratet, zunächst mit Agnes Bernauer und später mit Anna von Braunschweig, und wird von seinen Zeitgenossen als sehr friedfertig beschrieben. Dies zeigt sich in der schnellen Versöhnung mit seinem Vater nach der Ermordung Agnes Bernauers, er bekämpfte das Raubrittertum schloss Landfrieden. Außerdem führt er eine Klosterreform durch woher seine Beiname „der Fromme“ kommt.
4.Das Drama:
1.Akt: Vorstellung der Agnes Bernauer und ihrem gesellschaftlichen Umfeld.
– Theobald der Geselle von Caspar Bernauer deutet an dass er in Agnes Bernauer verliebt ist
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Knippeldollinger kündigt das Turnier an zu dem Auch Albrecht kommen wird und zu dem er Agnes später abholen wird.
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Zunächst will Agnes gar nicht auf das Turnier gehen aber Caspar Bernauer überredet sie dann.
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Am ende Dieses Akts gehen Knippeldollinger Agnes und Theobald ab zu diesem Turnier
2.Akt: Bericht der Ereignisse auf dem Ball; Treffen von Agnes und Albrecht
– im Laufe dieser Szene erfährt man was auf dem Ball zwischen Agnes und Albrecht gefunkt hat
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Nothaff von Wernberg und Rolf von Frauenhoven beraten wie sie Albrecht wieder von Agnes abbringen können.
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Notthaffs versuch Albrecht zu überzeugen scheitert jedoch da er von Agnes total hingerissen ist.
– Caspar Bernauer der von den Vorfällen des Turniers erfahren hat versucht seine Tochter von der unstandesgemäßen Ehe abzuhalten, da er weiß dass diese zum scheitern verdammt ist
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Bietet ihr Heirat mit Theobald an die sie jedoch ablehnt.
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Sie spielt mit dem Gedanken ins Kloster zu gehen da sie auch einsieht dass eine solche Ehe nicht gutgehen kann, sie jedoch auch keinen anderen Mann will.
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Da taucht dann Albrecht mit Graf Törring bei den Bernauers auf. Zunächst ist Agnes noch skeptisch, nachdem Albrecht ihr jedoch versichert dass er sie auch noch liebt wenn das ganze Volk und sein Vater herzog ernst gegen ihn steht stimmt sie zu der Hochzeit zu.
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Auch Caspar Bernauer gibt daraufhin seinen Segen zu dieser Hochzeit
=> heimliche Hochzeit wird vollzogen und anschließend ziehen die beiden auf Schloss Vohburg.
3.Akt: Die Folgen der heimliche Hochzeit
– Ernst beklagt die Uneinheit Bayerns und die Fehler seiner Vorfahren durch die dies zustandekam, und schwört sich selbst keinen solchen Fehler zu machen.
– Ernst hat Anna von Braunschweig für Heirat mit Albrecht ausgesucht wodurch zwischen Bayern und Braunschweig wieder frieden eintreten würde.
=>schickt Preising zu Albrecht um ihm von seiner Hochzeit zu unterrichten.
Auf schloss Vohburg: Albrecht und Agnes sind gerade erst angekommen und besichtigen das Schloss als Preising ankommt und verkündet dass Albrecht Anna von Braunschweig heiraten soll
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Albrecht lehnt gegen alle Einwände Preißings natürlich die Heirat ab
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Sagt aber zu auf Wunsch seines Vaters zu auf dem kommenden Turnier zu erscheinen
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Auf diesem Turnier bestätigt Albrecht die Gerüchte die im Volk schon umgingen dass er mit der bürgerlichen Agnes Bernauer verheiratet ist.
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Daraufhin enterbt ernst Albrecht und ernennt Adolph der noch ein Kind ist zu seinem Nachfolger
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dies muss Albrecht wohl oder übel annehmen und zieht sich mit seiner Frau auf Schloss Vohburg zurück
4.Akt: Besiegelung des Schicksals der Agnes Bernauer
Zeitsprung von drei Jahren:
– Adolph stirbt
=>Ernst unterzeichnet das Todesurteil von Agnes das schon direkt nach dem bekanntwerden der
Hochzeit Albrechts mit Agnes gefällt wurde, da sonst kein anderer Erbe mehr vorhanden ist und
das Volk Agnes eine Bürgerstochter nicht als Herrscherin akzeptieren würde
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er stützt sich dabei auf Gerüchte des Volkes die Behaupten dass Agnes eine Hexe sei, weil es in der Königsfamilie in letzter Zeit zu mehreren Todesfällen kam
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offizielle Begründung der Richter für das Todesurteil ist dass Agnes wegen verbrecherischer Verleitung des Herzog Albrechts zu unrechtmäßiger Ehe zum Tode verurteilt werden muss
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Preißing versucht noch irgendeine andere Lösung zu finden um Agnes am Leben zu lassen, ernst überzeugt ihn aber schließlich dass es keinen Weg gibt Agnes zu verschonen.
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Da Albrecht jedoch die Vollstreckung des Todesurteils nie zulassen würde lockt er ihn mit einer List in Form eines extra dafür arrangierten Turniers von Agnes weg
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Szenenwechsel nach Straubing wo Agnes und Albrecht zu der zeit sind.
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Wie geplant reitet Albrecht mit seinem Gefolge zu dem Turnier und lässt Agnes nur schwach bewacht zurück.
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Kurz darauf kommt Theobald zu Agnes um zu fragen wie es ihr geht als plötzlich Soldaten die Burg stürmen und Agnes nach erbitterten Kämpfen mit den Wächtern gefangennehmen
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Theobald flieht um Albrecht zu warnen. da sie ihn einfach so ziehen lassen schließt Agnes daraus dass sie bis Albrecht aus Ingolstadt wo das Turnier ist zurückkommt nicht mehr am Leben sein wird
5.Akt: Die Ermordung von Agnes und ihre Folgen
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Agnes befindet sich im Kerker als Preißing letztmals versucht Agnes zu retten indem sie sich scheiden ließe. dies kann Agnes jedoch nie mit ihrem gewissen vereinbaren und außerdem müsste sich Albrecht sonst für sie schämen und da nimmt Agnes lieber noch die Hinrichtung in Kauf
=>letzte Chance für Agnes Rettung vorbei
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anschließend muss sie den Kerker verlassen und eine große Schar von Menschen wartet draußen schon an der Donau wo sie ersäuft werden soll schon auf sie. das ist das letzte Lebenszeichen das der Leser von Agnes hat
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als Albrecht dies erfährt zündet er außer sich vor Wut einige Dörfer an und findet schlie0lich seinen Vater und nimmt ihn gefangen
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dann erreicht jedoch der ein gezahnter des Reichs ein sogenannter Herold und ächtet ihn falls er sich nicht augenblicklich seinem Vater unterwerfe. Als ihn dann auch noch ein gesandter der Kirche ein sogenannter Legat aus der Kirche verstoßen will billigt er nach einem langen Gespräch mit seinem Vater ein, und wird herzog von München
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Ernst geht daraufhin ins Kloster um für seine schlimme Bluttat, die in seinen Augen für das fortbestehen seines Herzogtums unerlässlich war um Vergebung zu beten.
5.Analyse der Szene V/10
Ernst. Mein Sohn, geh in dich! Es ist wahr, du kannst deine Schuld vergrößern, du kannst dir den Tod ertrotzen, oder dich, wer will’s hindern, hinterrücks aus der Welt wegstehlen, du kannst aber auch alles wiedergutmachen! Tu’s, o tu’s, fasse einen Entschluß, daß du vor deinen Ahnen nicht zu erröten brauchst, füge dich! Dies Schlachtfeld wird einst furchtbar wider dich zeugen, sie alle, die hier blutig und zerfetzt herumliegen, werden dich verklagen und sprechen: wir fielen, weil Herzog Albrecht raste! Weh Dir, wenn sich dann nicht eine viel größere Schar für dich erhebt und deine Ankläger zum Verstummen bringt, wenn nicht Millionen ausrufen: aber wir starben in Frieden, weil er sich selbst überwand! Denn das hängt davon ab, daß du lebst, davon ganz allein!
Ernst. Mein Sohn, geh in dich! Es ist wahr, du kannst deine Schuld vergrößern, du kannst dir den Tod ertrotzen, oder dich, wer will’s hindern, hinterrücks aus der Welt wegstehlen, du kannst aber auch alles wiedergutmachen! Tu’s, o tu’s, fasse einen Entschluß, daß du vor deinen Ahnen nicht zu erröten brauchst, füge dich! Dies Schlachtfeld wird einst furchtbar wider dich zeugen, sie alle, die hier blutig und zerfetzt herumliegen, werden dich verklagen und sprechen: wir fielen, weil Herzog Albrecht raste! Weh Dir, wenn sich dann nicht eine viel größere Schar für dich erhebt und deine Ankläger zum Verstummen bringt, wenn nicht Millionen ausrufen: aber wir starben in Frieden, weil er sich selbst überwand! Denn das hängt davon ab, daß du lebst, davon ganz allein!
Albrecht. Die Unschuldige sollte modern, und ich – – Welch ein Schurke wär‘ ich, wenn ich auf Euch hörte!
Ernst. Du bist nicht, wie ein anderer, der die Gerechtigkeit dadurch versöhnen kann, daß er ihrem Schwert reuig den Hals darbietet, von dir verlangt sie das Gegenteil! Schau dies Banner an, es ist dein Bild und kann dich’s lehren! Es ward aus demselben Faden gesponnen, woraus der letzte Reiter, der ihm folgt, sein Wams trägt, es wird einst zerfallen und im Wind zerstäuben, wie dies! Aber das deutsche Volk hat in tausend Schlachten unter ihm gesiegt, und wird noch in tausend Schlachten unter ihm siegen, darum kann nur ein Bube es zerzupfen, nur ein Narr es flicken wollen, statt sein Blut dafür zu verspritzen und jeden Fetzen heiligzuhalten! So ist’s auch mit dem Fürsten, der es trägt. Wir Menschen in unsrer Bedürftigkeit können keinen Stern vom Himmel herunterreißen, um ihn auf die Standarte zu nageln, und der Cherub mit dem Flammenschwert, der uns aus dem Paradies in die Wüste hinausstieß, ist nicht bei uns geblieben, um über uns zu richten. Wir müssen das an sich Wertlose stempeln und ihm einen Wert beilegen, wir müssen den Staub über den Staub erhöhen, bis wir wieder vor dem stehen, der nicht Könige und Bettler, nur Gute und Böse kennt, und der seine Stellvertreter am strengsten zur Rechenschaft zieht. Weh dem, der diese Übereinkunft der Völker nicht versteht, Fluch dem, der sie nicht ehrt! So greife dann endlich auch in deine Brust, sprich: Vater, ich habe gesündigt im Himmel und vor dir, aber ich will’s büßen, ich will leben!
Albrecht. Hängt das von mir ab?
Ernst. Dies Wort ist mir genug! Gott wird dich stärken, und deine Witwe selbst wird für dich beten!
Albrecht. Meine Witwe!?
Ernst. Was ich ihr im Leben versagen mußte, kann ich ihr im Tode gewähren, und ich tu es gern, denn ich weiß, daß sie’s verdient! Deine Gemahlin konnte ich nicht anerkennen, deine Witwe will ich selbst bestatten und für ewige Zeiten an ihrem Grabe einen feierlichen Totendienst stiften, damit das reinste Opfer, das der Notwendigkeit im Lauf aller Jahrhunderte gefallen ist, nie im Andenken der Menschen erlösche!
Albrecht. Ich will – Ich will, was ich noch kann! (Gegen den Herold.) Kaiserlicher Majestät meinen Respekt! (Zu Ernst.) Euch, mein Herr und Vater – (Er will ihm das Schwert überreichen.) Euch –
Ernst (öffnet die Arme und streitet ihm entgegen).
Albrecht (weicht zurück, und zieht). Nein, nein! Die Hölle über mich, aber Blut für Blut!
Ernst. Halt! Erst nimm den da! (Er reicht ihm den Herzogsstab, den Albrecht unwillkürlich faßt.) Der macht dich zum Richter deines Vaters! Warum willst du sein Mörder werden!
Preising. Herzog!
Ernst. So war’s beschlossen! Und nicht bloß des Feierabends wegen! Ich brauch sein Ja! Kann er’s mir in seinem Gewissen weigern, so steht’s schlimm um mich!
Albrecht. Mich schwindelt! Nimm ihn zurück! Er brennt mir in der Hand.
Ernst. Trag ihn ein Jahr in der Furcht des Herrn, wie ich! Kannst du mich dann nicht lossprechen, so ruf mich, und ich selbst will mich strafen, wie du’s gebeutst! Im Kloster zu Andechs bin ich zu finden!
Albrecht (will niederknien). Vater, nicht vor Kaiser und Reich, aber vor dir!
Ernst. Wart! wart! Mein Tagewerk war schwer, aber vielleicht leb ich noch übers Jahr! (Geht; zu Preising, als er folgen will.) Bleibt! An einem Mönch ist’s genug!
Also in dieser Szene kann man ganz gut erkennen mit welchen Mitteln Ernst versucht seinen Sohn für sich zurückzugewinnen. Im Ersten Teil der Szene übernimmt Ernst klar die Initiative. Er appelliert seine Vernunft die Albrecht wie er meint vor lauter Raserei ausgeschaltet hat. Dies macht er sehr geschickt. Er führt lange Monologe, denn je länger das Gespräch dauert desto besonnener wird Albrecht. Weiter versucht er durch Ausrufe wie“ Tu’s, o tu’s, fasse deinen Entschluß“ oder , „so sprich mein Sohn: Vater, ich habe gesündigt im Himmel und vor dir, aber ich will’s büßen, ich will leben!“ Albrecht das Wort schon in den Mund zu legen.
Auf der Grundlage eines normalen Gesprächs versucht er ihn über den Glauben an den jüngsten Tag zu versöhnen. Denn wenn er nicht im Laufe seines Lebens nicht vieles wieder gut macht steht es um ihn nicht gut da er noch kurz zuvor unzählige unschuldige getötet hat.
Letztendlich überzeugt er ihn jedoch durch die Übergabe des Herzogsstabs. Damit zwingt er ihn nun sozusagen Verantwortung zu übernehmen und Albrecht kann schlie0lich nicht mehr anders als anzunehmen.
6.Die Tragischen Ansichten Hebbels
H. bricht mit der idealistischen Auffassung, dass in der Welt ein übergeordnetes moralisches Prinzip waltet. In seinen Tragödien geht es nicht um Schuld oder Unschuld des Menschen; das Geschehen vollzieht sich vielmehr in einem unüberwindbaren Konflikt zwischen Geschichte und Individuum. Außerdem vertritt er den Pantragismus was bedeutet dass sich die Welt in einer tragischen Grundverfassung befindet der keiner entrinnen kann.
Hauptthema in seinen Dramen ist wie man in Agnes Bernauer sehr gut erkennen kann die Spannung zwischen dem Weltganzen und dem Individuum. Vorstellung von der tragischen Grundverfassung der Welt . H. bricht mit der idealistischen Auffassung, dass in der Welt ein übergeordnetes moralisches Prinzip waltet. In seinen Tragödien geht es wie in Agnes Bernauer auch nicht um Schuld oder Unschuld des Menschen; das Geschehen vollzieht sich vielmehr in einem unüberwindbaren Konflikt zwischen Geschichte und Individuum. Der Wille des Menschen ist die Voraussetzung für den Fortgang der Geschichte, die sich aber gegen die Veränderung wehrt und den einzelnen vernichtet: „Es gibt nur eine Notwendigkeit , die, daß die Welt besteht; wie es den Individuen aber in der Welt ergeht, ist gleichgültig.“ (Tagebuch, Nov. 1843).