Charakteristik von Kurt Gerber
In dieser Charakterisierung liegt das Hauptaugenmerk auf der wichtigsten Figur aus dem Werk „Der Schüler Gerber“ von Friedrich Torberg, welches 1930 entstanden ist und die Geschichte eines Schüler-Lehrer-Machtkampfes erzählt. Bei der zu charakterisierenden Person handelt es sich um einen jungen Mann namens Kurt Gerber. Im Folgenden sehen sie den Versuch der Erläuterung der wichtigsten inneren als auch äußeren Eigenschaften Kurts. Im Speziellen soll die Entwicklung Kurts in Verbindung mit der Schule aufgezeigt werden.
In diesem Werk bedient sich der Autor der indirekten Art der Personenbeschreibung, da wir über Kurts Äußeres, sein Alter und seine inneren Eigenschaften nur durch seine Handlungen, seine Aussagen und die der anderen Figuren erfahren. Sein Alter gibt Kurt immer wieder preis, da er darin eine Verbindung mit der ebenfalls etwas älteren Lisa zu sehen glaubt. Dies ist insbesondere sehr wichtig für ihn, weil er schon seit längerem ein doch eher einseitiges Interesse an ihr an den Tag legt. Kurt ist eine Figur, die bei jeder Gelegenheit anzuecken versucht. Diese Eigenschaft verschafft ihm jedoch nicht nur Freunde. Besonders mit seinem Lehrer und Klassenvorstand Kupfer liefert er sich gern Wortgefechte, aus denen der Leser auf eine gewisse Willensstärke Kurts schließen kann. Kurt ist ebenfalls immer wichtig, sich nach außen hin selbstbewusster und stärker zu präsentieren, als er es vielleicht in Wirklichkeit ist.
Entwicklung im Bezug auf die Schule
Am Beginn dieser bereits genannten Lektüre stellt uns Torberg einen durchaus selbstsicheren Oktavaner vor, der den Eindruck macht, für seine Ideale zu kämpfen. Dieser Eindruck trügt jedoch, da kurt bereits im ersten Kapitel den Schock, seinen Kontrahenten Arthur Kupfer als Klassenvorstand zu bekommen, verarbeiten muss. An der Ernsthaftigkeit dieser Auseinandersetzung lässt uns der Autor mit der Beschriftung seines zweiten Kapitels, „Einzug der Gladiatoren“ (S.32) teilhaben. Dem wachsenden Druck muss Kurt schon früh Tribut zollen, denn er muss seine große Liebe Lisa, dem Ziel des Absolvierens der Matura, unterordnen. Eine weitere Belastung die seinen Druck erhöht ist das Versprechen an seinen kranken Vater, die Reife zu erlangen. Kupfer demotiviert ihn jedoch immer weiter, sodass aus dem einst so selbstbewussten Oktavaner ein psychisches Wrack wird. Auf seiner Suche nach Entlastung sieht er nur die Möglichkeit des Suizids. welche er auch nach Ablegen der Prüfung ergreift. Eine Zeitung schildert, „daß Gerber, der zweifellos aus Furcht vor dem <<Durchfall>> in den Tod ging, von der Prüfungskommission für reif erklärt worden war.“ Sicher ist die Schule eine der größten Belastungen Kurts, haben die meisten Figuren keine Ahnung, dass auch weitere oben genannte Faktoren zu seiner Entscheidung beigetragen haben.
Bei dieser Figur ist mir klar, dass sich hier die Geister scheiden uns sich jeder selbst ein Bild von Kurt machen sollte. Der Autor hat in diesem Werk Kurt bewusst eingesetzt, um zu zeigen, wie schnell sich das Leben verändert. Jedoch zeigt er mit der bestandenen Reifeprüfung auf, dass Selbstmord keine Lösung ist.