Biographie
Der Autor ist ein alter Schwede:
* am 03.02.48 in Härjedalen
  • wächst in Sveg (Nordschweden) alleine mit seinem Vater (Beruf: Richter) auf. Seine Mutter hatte die Familie verlassen. Schon damals fand er Zuflucht in seiner Phantasie und der Sehnsucht nach Afrika.
  • 1965 wird er Regieassistent am Riks Theater in Stockholm
  • 1968: Beginn seiner Autoren und Regiesseurskarriere
  • 1972: Erste Afrikareise. Er lebte 2 Jahre in Sambia
  • 1972: Veröffentlichung des ersten Romans „Das Gefangenenlager, das verschwand“
  • 1980 bis 1990: Mankell ist Autor/Regisseur/Intendant für verschiedene Theater und schreibt weitere Romane. Er pendelt zwischen Europa und Afrika (seiner wahren Heimat) hin und her.
  • 1986 wird er Leiter des einzigen proffessionellen Theaters in Mozambique (das Teatro Avenida in Maputo).
  • 1990 erfindet Mankell die Romanfigur Kurt Wallander und veröffentlich bis 1999 neun Romane mit diesem als Hauptfigur. Damit finanziert er sein Leben in Mozambique, kehrt aber regelmässig nach Schweden zurück. Mittlerweile lebt er mit seiner dritten Ehefrau, Eva, zusammen. Sie ist die Tochter von Ingemar Bergmann und arbeitet als Theater-regisseurin in Göteborg.
  • Neben Romanen und Theaterstücken sowie Drehbüchern und Hörspielen veröffentlicht Mankell auch Kinder- und Jugendbücher.
Werke:
  • 1973 bis 1977: sozialkritische Theaterstücke wie „Der Bergsprenger“ oder „Der Irre“ (Teil der 68er Bewegung)
  • 1979 „Das Gefangenenlager, das verschwand“ (über Afrika)
  • 1981 „Der Tod eines Seglers“
  • 1982 „Daisy Sister“
  • 1991 Beginn der Wallander – Reihe: „Mörder ohne Gesicht“. Danach, jährlich erscheinend: „Hunde von Riga“, „Die weiße Löwin“, „Der Mann der lächelte“, „Die falsche Fährte“, „Die fünfte Frau“, „Mittsommermord“, „Die Brandmauer“ und „Die Pyramide“
  • 1995 „Der Hund, der unterwegs zu einem anderen Stern war“ und „Comedia infantil“
  • 1999 „Das Geheimnis des Feuers“ (Jugendbücher
Preise:
  • Gläserner Schlüssel von der skandinavischen Gesellschaft für Kriminalliteratur (1993)
  • „Mörder ohne Gesicht“ wurde als bester Kriminalroman von der schwedischen Akademie für Kriminalliteratur ausgezeichnet (1993)
  • Deutscher Jugendbuchpreis für „Der Hund, der unterwegs zu einem anderen Stern war“
  • „Comedia infantil“ erhält den August-Preis. Dieser ist der bedeutendste schwedische Literaturpreis. (1995)
  • „Das Geheimnis des Feuers“ wird mit dem katholischen Kinder- und Jugendpreis ausgezeichnet. (1999)
  • Der deutsche Buchhandel kürt „Die fünfte Frau“ zum Buch des Jahres.
Mörder ohne Gesicht:
  • Anruf bei der Polizei: Bauer Nyström findet Nachbarn Lövgren tot in dem blutverschmierten Schlafzimmer, seine Nase abgeschnitten. Seine Frau Maria befindet sich gefesselt an einem Stuhl, eine Schlinge um den Hals.
  • Polizist Kurt Wallander und die Polizei in Ystad übernehmen den Fall: Besonderheiten: Brutalität. Sie werden als nicht wohlhabend und ohne Feinde beschrieben. Einfache Bauern
  • Maria Lövgren stirbt im Krankemhaus uns kann noch ein Wort vor ihrem Tot loswerden: „Ausländer“.
  • Aufgrund der angespannten Stimmung im Land und der Ungewissheit über diese Aussage will die Polizei die Aussage von maria Lövgren geheim halten.
  • Erste Spuren: Ein aussergewöhnlicher Knoten in der Schlinge das mit Stroh versorgte Pferd.
  • Nachforschungen bei den Beamten an der Grenze ergeben keine Spur
  • Sten Wide, ein Freund Wallanders wird kontaktiert um ihm über Pferde und dergleichen zu informieren. Keine Hilfe.
  • Privatleben W. ist konfus. Er ist geschieden und trauert seiner Tochter und seiner Frau nach, mit denen er fast keinen Kontakt hat. Er hat als Vater und Mann versagt, ist allerdings stellvertretender Polizeichef. Sein Vater, dem sein Beruf immer gleichgültig war will mit ihm Kontakt, für den Wallander keine Zeit hat. Ausserdem ist er senil und macht seinem Sohn Vorwürfe.
  • Ermittlungen laufen sehr schleppend. Als der Mord bekannt wird meldet sich Lars Herdin, der Bruder von Maria Lövgren und berichtet über ein Doppelleben des Johannes Lövgren. Er bezeichnet ihn als heimtückisch, weil er im Krieg als Viehhändler eine Menge Geld verdiente, dies anlegte und sich eine Geliebte in Kristianstad hielt. Seine Frau wusste davon nichts und er gab ihr auch kein Geld. Regelmässig zahlte er angeblich Unterhalt für einen gemeinsamen Sohn.
  • Engagierter Kommissar Rydberg ist bester Kollege von W. und findet heraus dass: Knoten: Argentinisches Hundehalsband.
  • Undichte Stelle bei der Polizei oder im Krankenhaus: Das Fernsehen berichtet, dass die Polizei Ausländer verdächtigt. Genau dass, was W. befürchtet tritt auch ein: W. bekommt einen Anruf: „In 3 Tagen Ergebnisse, sonst wird es brennen“
  • Staatsanwältin (Urlaubsvertretung) Anette Brolin wird kontaktiert und W. findet sie sehr attraktiv.
  • Nachforschungen bei Banken ergeben, dass Lövgren wirklich wohlhabend war und kurz vor seinem Tod eine grosse Menge Bargeld abgehoben hat. Seine Schliessfächer ergaben keine weiteren Informationen. Das Geld transportierte er in einer braunen Aktentasche, die nicht auf seinem Hof gefunden wurde. Eine Kassiererin kann sich glücklicherweise sehr gut erinnern. Allerdings bleibt unklar, wie er nach Ystad und zurück gekommen ist und ob er die Tasche mit dem Geld übergeben hat oder mit nach Hause gebracht hat. Die Nachbar berichten, dass er das Haus nicht verlassen habe
  • 1. Ausländerfeindliche Aktion. Ein Asylbewerber bekommt einen Sack Rüben an den Kopf.
  • Telefonat mit seiner Frau Mona – Verabredung zum Abendessen. Wallander macht sich noch Hoffnungen, die Ehe zu retten
  • Nächste Aktion gegen Ausländer: ein Brandsatz trifft die Baracken der Asylbewerber an einem anderen Heim. Wallander ist zufällig direkt dabei und wird leicht verletzt.
  • Schutzmassnahmen werden eingeleitet.
  • W. kontaktiert Göran Boman, einen Kollegen aus Kristianstad um den unehelichen Sohn von Lövgren zu finden.
  • Nächster Anruf bei Wallander in der Nacht. Spätestens Samstag werden sie zuschlagen.
  • Die Suche nach Lövgrens Geliebten ergibt 4 Kandidatinnen.
  • Ein Mittagessen mit Anette Brolin bringt die beiden näher.
  • W. will sich mit seiner noch Frau Mona treffen. Vorher sieht er seine Tochter am Bahnhof mit einem dunkelhäutigen Afrikaner, ihrem offensichtlichen Freund. Bei dem anschliessenden Abendessen mit seiner Frau muss er alle Hoffnungen begraben und erfährt, dass seine Tochter Linda mit dem afrikanischen Medizinstudenten befreundet ist. Er betrinkt sich und fährt danach betrunken durch die Nacht. Er wird also mit der Situation nicht fertig und wird von Streifenpolizisten heimgefahren.
  • Die Ermittlungen in Kristianstad konzentrieren sich auf Nils Velander, möglicherweise der Sohn von Lövgren. Bei ihm wird eine Tüte mit Geld gefunden. Allerdings kann er beweisen das Geld mit dem Versand von Reizwäsche und Vogelimport verdient zu haben.
  • Ausländerfeindlicher Vorfall: Ein Somalier wird auf einem Spaziergang bei einem Asylbewerberheim mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen. Die Ermittlungen ergeben, dass die Tat von zwei Männern durchgeführt wurde. Der Fahrer, ein Raucher wartete hinter einem nahen Waldstück während ein im „Blaumann“ gekleideter Mann den Mord verübte. Ein Zeuge erkannte dass Auto, ein Citroen. Dieser wird kurze Zeit später als vermisst gemeldet.
  • Zwischenzeitlich bekommt W. einen Anruf, dass sein Vater verwirrt auf einem Feld herum irre. Er bringt ihn in Krankenhaus und verständigt seine Schwester Kristina, die nach Ystad kommt um den Vater zu versorgen und eine Betreuung zu finden.
  • Der Mann, der sein Auto als vermisst gemeldet hat ist ein Polizist und macht einen verdächtigen Eindruck auf Wallander. Er überwacht ihn. Und tatsächlich verlässt Rune Bergmann sein Haus in Malmö spät nachts und fährt mit einem Taxi nach Lund. W. verfolgt ihn und kann unter schwierigen Bedingungen und unter Einsatz seines Lebens beobachten wie er einem Mann, der auf die Beschreibung des Schützen passt eine Schrotflinte überreicht. Für ihn die Lösung des Mordes an dem Asylbewerber. Am nächsten Tag wird Rune Bergmann verhaftet. Der Schütze aus Lund, Valfrid Ström flieht bei seiner Verhaftung. W. verfolgt ihn und verletzt sich abermals. Ström hat einen Unfall bei der Flucht und stirbt. Allerdings erkennt eine Zeugin ihn als Täter. Bergmann bestreitet die Tat, kommt aber in U-Haft. Es fehlen nur noch weitere Beweise.
  • Der Doppelmord von Lenard wird wieder zur wichtigsten Angelegenheit, da ein Jugendbande als Täter des Brandanschlags verdächtigt ist.
  • An einem gemeinsamen Abend mit der Staatsanwältin Brolin betrinkt sich W. abermals und holt sich nach plumpen Anmachversuchen einen Korb von ihr. Am nächsten Tag ist die Sache vergessen.
  • Erik Magnusson, ein weiterer Verdächtiger als Sohn von Johannes Lövgren wird verhört und streitet ab. Allerdings hat er auch keinen Kontakt zu seiner Mutter.
  • Sein Vater erhält eine Haushaltshilfe und ist zufrieden wieder daheim malen zu können. Seine Schwester reist ab.
  • Raubmord wird aufgrund der grossen Menge Geld als Motiv angenommen. Die Ermittlungen gehen einerseits in die Richtung von Lövgrens Verwandtschaft und andererseits in die Aufklärung des Heimweges von Joh. Lövgrens.
  • Erik Magnusson wir weiterhin beobachtet.
  • Der Nachhauseweg kann aufgeklärt werden. Der Schornsteinfeger hat Lövgren nach Ystad und zurück gefahren aber nicht gesehen was dieser in der Stadt gemacht hat.
  • ….
Kurt Wallander:
  • Vizepräsident der Polizei Ystad, hat aber in Ehe und Kindererziehung versagt. Mitschuld des Berufes. Aber trotzdem mit Leib und Seele Polizist (Verletzungen) – muss seine Kollegen motivieren und schafft dies auch – hat keine Probleme mit diesen.
  • Seinen Job macht er nicht optimal, ist aber sympathisch und mit Schwächen ausgestattet. Muss sich gegen Presse und Vorgesetzte rechtfertigen und gegen Kritik durchsetzten. Macht die Geschichte lebendig und spannend.
  • In der Freizeit: melancholisch und hat einen widersprüchlicher Charakter vorallem beim nachdenken über die Asylpolitik. Einerseits ist er entsetzt über die zunehmende Gewalt, die von der Großstadt auch auf das Land überschwappt, die Fremdenfeindlichkeit bereitet ihm große Sorgen – andererseits ertappt er sich selbst bei dem Gedanken, daß die Asylpolitik seines Landes vollkommen verfehlt ist.
  • Ansonsten liebt er klassische Musik(Opern) und trinkt gerne mal einen über den Durst, am liebsten Whisky. Er ernährt sich meistens von Fastfood und kämpft ständig mit seinem Gewicht, trotz guter Vorsätze schafft er es nicht seine Gewohnheiten zu ändern und gerade das macht ihn so sympathisch. Er ist eben kein typischer Supertyp der ganz cool jeden Fall löst, sondern er ist ein ganz normaler Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen, die ein jeder von uns kennt.

Familienverhältnisse der Wallanders:
Kurt Wallander (Jahrgang 1947) ist in einer alten umgebauten Schmiede zusammen mit seiner Schwester Kristina, die heute in Stockholm einen Damenfrisiersalon betreibt, aufgewachsen. Sein Vater verkaufte nach den Tod seiner Frau die Schmiede und zog in ein kleines Haus zwischen Kåseberga und Löderup. Dort steht in dunkelblauem Overall und abgeschnittenen Gummistiefeln vor der Leinwand und malt immer wieder das selbe Motiv. Damit verdient er sich auch seinen Lebensunterhalt. Er malt immer die gleiche melancholische Herbstlandschaft. „Vielleicht sind dies die Voraussetzungen Polizist zu werden, wenn man seine gesamte Kinder- und Jugendzeit von ein und demselben Bild verfolgt wird, da einem so jede noch so kleine Veränderung auffällt. Es schärft einfach den Blick für jedes Detail“. Mit 18 Jahren beginnt Wallander seine Polizeiausbildung in Malmö, wo er dann einige Jahre als Streifenpolizist arbeitet. Inzwischen ist er Kommissar und lebt in Ystad, einer Kleinstadt in der schwedischen Provinz Schonen. Dort wohnt er allein in der Mariagatan, nachdem seine Frau Mona sich von ihm getrennt hat und seine Tochter Linda in Stockholm die Volkshochschule besucht und sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt. Sie findet in dem Kenianer Herman Mboya einen Partner. Dieser ist Medizinstudent und macht einen sympathischen fürsorglichen und humorvollen Eindruck. Sein Verhältnis zu Vater und Tochter nicht leicht und hätte er nicht ständig schwierige Fälle zu lösen, wäre er sicherlich sehr einsam. Sein Vater erwartet mehr echte und intensive Zuwendung und zu seiner Tochter hat er nach einem Selbstmordversuch eine angespannte Beziehung.

Parallelen zum Leben des Autors:
  • Patriachart: Wallander und Mankell wachsen ohne Mutter auf.
  • Vater von Mankell war Richter und hatte damit auch mit Kriminalität zu tun
  • In seinem Roman werden nur Afrikaner Opfer der Anschläge – Mankell ist von Afrika begeistert: Verarbeitung des erlebten Leids in Afrika
  • Seine Theatervergangenheit zeigt sich in der genauen und tiefschichtigen Darstellung des Polizisten Wallander.
Intensionen des Autors:
  • Kritische Betrachtung der Demokratie in Europa. Mankell hat durch seine langen Aufenthalte in Afrika Distanz zu Europa gewonnen und einen neuen Kulturkreis kennengelernt.
  • Aufzeigen des Wandels in der Gesellschaft.
  • Darstellung der Ursache von Gewalt in einer Gesellschaft
  • Auch wenn der Fall sehr brutal aussieht, spiegelt Mankell nur die Realität wieder – er sagt, er selber könne sich solche Dinge in seiner Phantasie nicht ausdenken.
  • Er will nicht nur spannende Unterhaltung für Leute die den „thrill“ suchen schreiben, sondern eine kritische Betrachtung der Gesellschaft aus seiner Sicht aufzeigen.
  • Wallander ist kein strahlender Held der die Situation souverän bewältigt, er ist ein Mensch wie du und ich, der den rasanten Veränderungen unserer Gesellschaft ebenso verwirrt gegenübersteht wie viele Leser. Kurt Walalnder ist eine Figur, mit der sich viele identifizieren können.
Interpretation des Werkes:
  • „Mörder ohne Gesicht“ ist kein Krimi, sondern zeigt, wie z.B. Shakespeares „Macbeth“ die Gesellschaft durch den Spiegel des Verbrechens.
  • Der Autor macht sich Sorgen um sein Land, verarbeitet dies, hat aber auch keine Angst die Situation ehrlich zu schildern und Misstände aufzuzeigen.
  • Wallander steht genauso wie er der Situation ängstlich, kontrovers aber offensiv gegenüber.
  • Möglicherweise setzt er die intensive Polizeiarbeit mit seinen Tätigkeiten gleich und stellt dar, dass Familie und intensive Arbeit nicht vereinbar sind.
Persönliche Meinung:
  • Fesselnd, aber nicht immer zielstrebig
  • Sprachlich problemlos und inhaltlich gut zu verstehen
  • Kannte den Autor nicht – Umschlagtext klang interessant
  • Nicht politisch, nicht belehrend sondern darstellend

Wurde dir weitergeholfen? Hilf anderen Schülern!

Referate hochladen