Durch seine philosophischen Schriften, Essays, Romane und Dramen avancierte Jean-Paul Sartre zu dem führenden Vertreter des französischen Existenzialismus. Er entwickelte, zusammen mit seiner Lebensgefährtin Simone de Beauvoir, eine Philosophie der Freiheit, die ihre Bestimmung aus dem Dasein des einzelnen gewinnt. Sartre war der Meinung, dass der Mensch ursprünglich frei sei, dass er über sich und seine Situation verfüge und herauswachse, dass der Mensch seine Situation ändern und in seinem Sinne neu bestimmen könne. Der Gedanke der unabdingbaren „Wahl“ zur Existenz, der in der Formel „Der Mensch ist zur Freiheit verdammt“ mündet, wurde dabei bedeutend. Die Wahlmöglichkeit, die ein Mensch hat, ist keine einmalige Angelegenheit, sondern ein lebenslanger Entscheidungsprozess. Diese Philosophie wurde durch eine politische Komponente, nämlich die, die Individualität und gesellschaftliche Verantwortung zusammendachte, erweitert. Deshalb mag es auch nicht verwundern, dass Sartre einige Denkpositionen in Frage stellte und seine Philosophie auf einmal die des Marxismus unterordnete.

Inhalt
Das Werk handelt über Eve, eine Dame aus der höheren Schicht, deren Mann sie vergiftet, da er ihr Geld will. Die zweite Hauptperson in diesem Stück ist Pierre, ein Aufständischer aus der Arbeiterschicht. Er wird seinerseits von einem Spitzel umgebracht. Im Reich der Toten treffen sich Eve und Pierre und entdecken ihre Liebe zueinander. Sie finden es ungerecht, dass sie sich nicht früher begegnet sind.
Wie der Zufall es will, gibt es ein Gesetz im Totenreich, dass es zwei Seelen, die sich erst dort kennengelernt haben und eigentlich zueinander gehören, erlaubt zurückzukehren.

Es gibt nur eine Bedingung: Es muss ihnen gelingen sich innerhalb von vierundzwanzig Stunden in vollem Vertrauen und mit allen Kräften zu lieben.
Ins Reich der Lebenden zurückgekehrt, können sie aber ihre Liebe nicht entfalten, da ihnen die unerfüllten Sachen, auf die sie im Totenreich aufmerksam geworden sind, wichtiger sind. Nur auf das achtend, vergessen sie vollkommen von sich selbst, ihrer Liebe und der Bedingung. Nach genau vierundzwanzig Stunden sind die zwei nicht einmal beieinander, sondern nur durchs Telefon verbunden.
Wieder im Totenreich angekommen, ist alles aus. Nun müssen sie für immer dort bleiben ohne eigentlich irgend etwas verändert zu haben.

„Sinn des Lebens“
Dieses Werk von Jean-Paul Sartre handelt nicht wirklich von der Suche nach dem „Sinn des Lebens“.
Weder Pierre noch Eve streben nach dieser. Trotzdem schafft es der Autor uns darüber nachdenklich zu machen, was denn eigentlich der „Sinn des Lebens“ ist? Diese Frage wird nicht aufgeklärt, da Jean-Paul Sartre keine direkte Antwort darauf gibt.

Mit der Aussage:
„Man stirbt immer zu früh… oder zu spät!“,
zeigt Sartre auf, dass es niemanden gibt, der genau richtig lebt und alles in seinem Leben erreicht, um dann sterben zu können.
Was also genau ist der „Sinn des Lebens“, wenn man der Ansicht von Jean-Paul Sartre nachgeht? In anderen Werken war es oft die Liebe, die zum „Sinn des Lebens“ führte. Bei diesem jedoch ist dies zwecklos, da nicht einmal die Liebe zwischen Eve und Pierre gegen das göttliche Schicksal ankämpfen kann, welches sie wieder einholt.
Auch eine Warnung ist in diesem Werk verborgen. Unerledigtes sollte man so schnell wie möglich beenden und auf keinen Fall hinauszögern. Denn falls jene noch durchführbare, unerledigte Ziele zu Lebzeiten nicht erreicht worden sind, ist es todsicher, dass es zu spät ist. Aus diesem Grunde stellte Sartre die Toten, zwar als Zuschauer dar, doch haben sie als solche keine Möglichkeit in irgendeiner Weise mitzuwirken.
Sartres Meinung nach ist es unmöglich den „Sinn des Lebens“ zu erreichen. Als Mensch kann man nichts bewegen und nie bewegen können.
Es ist das Schicksal, das vorherbestimmt ist und das nie geändert werden kann.

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