Autor:
Joseph Roth
Biografie:
Joseph Roth wird 1894 in Wolyien geboren und starb 1939 in einem Pariser Armenspital. Er studiert in Wien Philosophie, bis der Erste Weltkrieg ausbricht. Als Kriegsfreiwilliger macht er die Kämpfe an der Ostfront mit. In dieser Zeit muss er alle jene militärischen Erfahrungen gesammelt haben, die im Laufe seines Schriftstellerlebens immer wieder in seinen Bücher aufscheinen und die die altösterreichische Patina treffen, wie wir sie nur selten in den Werken anderer finden. Seit 1931 ist er freier Schriftsteller und hinterlässt zwölf Romane, einige Bände Erzählungen und Essays und etwa 1000 Zeitungsartikel.
Seine Werke behandeln vor allem Fluchtmotive. Der Romantitel ,,Flucht ohne Elend" könnte sein eigenes Leben charakterisieren. Halt findet er nur durch seinen felsenfesten Glauben an die Kunst und die Humanität. Noch wenige Wochen vor seinem Tode geht er, selbst schon schwer leidend, mit emigrierten Freunden auf die Pariser Polizeipräfektur und hilft den Vaterlandsgenossen bei der Beschaffung ihrer Pässe.
Roth ist ein unverkennbarer und leidenschaftlicher Österreicher. Geboren am Ostrand der habsburgerischen Doppelmonarchie, nahe der russischen Grenze, schwankt er oft, wie viele Grenzbewohner, zwischen übertriebener Begeisterung und ironischer Kritik an seinem Vaterland. Er fühlt sich jedoch unbedingt als Bürger dieses Landes mit seinem Völkergemisch, seiner Kulturmischung und seinen verschiedenen Sprachen.
Seine ersten Romane, wie ,,Hotel Savoy", ,,Rebellion", ,,Juden", ,,Auf Wanderschaft", spielen in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg im Osten Europas. Den ersten wirklichen Erfolg brachte der Roman ,,Flucht ohne Ende" (1927), der die ereignisreiche Flucht eines österreichischen Oberleutnants aus russischer Kriegsgefangenschaft und seinem Versuch, sich dem kommunistischen Russland als Agent zu verbinden, schildert.
Der Roman ,,Hiob" (1930), die Geschichte des einfach polnischen Lehrers Mendel Singer, ist eine Neugestaltung des biblischen Stoffes.
In seinem erfolgreichsten Roman ,,Radetzkymarsch" (1932) beschreibt er die österreichische Monarchie.
Inhalt:
Das Buch Hiob geschrieben von Joseph Roth handelt von Mendel Singerund seinem Leben. Er lebt in Zuchnow und ist ein jüdischer Lehrer. Mendel Singer hat vier Kinder namens Jonas, Schemarjah, Mirijam und Menuchim. Sein jüngster Sohn Menuchim ist verkrüppelt zur Welt gekommen und benötigt viel Pflege. Er kann nur ein Wort sprechen ,,Mama". Der Rabbi rät Deborah, der Mutter Menchiums, dass sie ihren Sohn nie verlassen und ihn genau so lieben soll, als wenn er gesund wäre. Jonas und Schemarjah werden eines Tages zum Militär einberufen. Mendel Singer ist jedoch der Meinung, dass jeder sein Schicksal tragen muss. Gegen Gottes Willen gibt es keine Gewalt. Deborah möchte ihre Söhne vor dem Militärdienst bewahren und sie mit Hilfe von Kapturak außer Landes schaffen lassen. Doch sie hat nicht genügend Geld um beide Söhen freizukaufen. Jonas entscheidet sich dafür zum Militär zu gehen. Schemarjah wird eines Tages von einem Mann, den Kapturak geschickt hat, geholt. Dieser bringt ihn dann außer Landes. Nachdem einige Zeit vergangen ist, bringt Mac der Familie einen Brief von Sam (Schemarjah), der sich in Amerika befindet. Er sendet ihnen ein Foto von seiner Frau Vega mit und 10 Dollar. Durch Zufall erlangt Mendel Singer Kenntnis darüber, dass Mirijam mit einem Kosaken eine Beziehung hat. Das ist der ausschlaggebende Grund für ihn, nach Amerika zu gehen. Mendel Singer muss sich danach um die Dokumente kümmern, die sie für die Überfahrt benötigen würden.
Die Beamten behandeln ihn sehr herablassend. Einer der Beamten sagt zu ihm, dass es für Juden Jahre dauert um an die Dokumente zu kommen, die sie für die Überfahrt benötigen. Darum bittet er Kapturak, dass er ihm die Dokumente beschaffe.
Menuchim muss zurück bleiben. Doch Deborah kann die Worte des Rabbis nicht vergessen: ,, Lass deinen Jungen nicht im Stich"! Mendel Singer fragt sich oft, warum Gott gerade ihn so hart bestrafe. Menuchim bleibt bei der Tochter von Bills und ihrem zukünftigen Ehemann Vogl. Der Wagen ist schon abgefahren, da springt Deborah herunter und läuft zurück zu Menuchim. Sie müssen sie zurück auf den Wagen tragen und sie fest halten, damit sie nicht wieder abspringt. In Amerika muss die ganze Familie einige Tagen in Quarantäne, jedoch kürzere Zeit als die anderen Einwanderer, dank der Hilfe von Mac. Nach einige Monaten fühlt sich Mendel Singer in New York schon zu Hause. Mirjam arbeitet als Verkäuferin und ist ein noble Frau geworden. Deborah möchte Menuchim von zu Hause holen. Eines Tages kommt ein Brief von zu Hause in dem geschrieben steht, dass Menuchim in einen Klinik kommt, wo er geheilt werden soll. Mendel Singer vermisst seinen Sohn und möchte, dass er nach Amerika kommt. Doch kurze Zeit darauf bricht Krieg aus und es ist nicht mehr möglich ihn zu holen. Mendel Singer macht sich Vorwürfe, dass er nicht selbst gefahren ist, um ihn zu holen. In dieser Zeit betet er sehr viel und empfindet es doch nie als ausreichend. Das Rote Kreuz überbringt ihnen die Nachricht, dass ihr Sohn Jonas verschollen ist. Sam und Mac werden auch zum Militär einberufen. Sam stirbt, als er seinen Militärdienst absolviert.. Deborah kann den Tod ihres Sohnes nicht mehr verkraften und stirbt. Kurze Zeit darauf nur wird auch seine Tochter krank.
Die Ärzte berichten ihm, dass sie ihn eine Irrenanstalt eingeliefert wird und voraussichtlich nicht mehr geheilt werden kann. Grund dafür ist, dass sie mit Mister Glück eine Affäre hat, während Mac beim Militär ist. Nach diesen Schicksalsschlägen verliert Mendel Singer ganz den Glauben an Gott. Er zieht dann zu einer mit ihm befreundeten Familie namens Skowronnek. Sie reden ihm gut zu und versuchen seine Glauben wieder zu stärken. Eines Tages hört ein Schallplatte, die Skowronnek mitgebracht hat, mit dem Titel ,,Menuchims Lied". Nur kurze Zeit später soll er zu Herrn Frisch in den Eissalon kommen, er muss ihm etwas dringendes mitteilen. Dieser zeigt ihm dann ein Foto von einem jungen Mann, der ihn kennen lernen will. Mendel Singer möchte ihn jedoch nicht im Hotel besuchen, sondern er solle zu ihm kommen.
Er glaubt, dass es ein Verwandter seiner verstorbenen Frau ist. Einige Tage später klopft es an der Tür der Skowronneks und ein feiner Herr steht vor der Tür. Im Laufe des Gesprächs das Mendel Singer und Skowronneks mit ihm führen, geht hervor, dass er Menuchim ist. Mendel singt weint zuerst dann lacht er. Er läuft zu seinem Sohn und drückt ihn fest an sich. Danach erzählt Menuchim ihm seine Lebensgeschichte. Er fragt außerdem nach seinen Geschwistern und seiner Mutter. Doch muss er Trauriges vernehmen. Menuchim will Mirijam zu den besten Ärzten schicken um sie heilen zu lassen. Nun hat sich alles zum Guten gewandt, so wie es in Hiob geschrieben steht. Mendel Singer ist nun der glücklichste Mensch der Welt.
Kurzüberlick des Inhaltes
Erster Teil
– es geht um eine jüdische Familie aus Zuchnow (Russland)…..Mendel und Deborah Singer sind verheiratet, haben zwei Söhne (Schemarjah, Jonas), eine Tochter (Mirjam), eine Missgeburt (Menuchim)
– Mendel ist Lehrer
– Deborah glaubt daran, dass die Götter Menuchim wieder heilen, geht zu Rabbi (Wunderheiler)
– sie flieht vor Mendel, da ihre Ehe kaputt ist (nur noch Routine)
– hat soviel Geld gespart, um einen der Söhne vom Militär wegzukaufen
– Jonas geht freiwillig zum Militär (zu Zar nach Pskow)
– Deborah betet nicht mehr um Gesundung Menuchims, sondern um Krankheit der anderen Söhne
– beide Söhne gehen zu verschiedenen Armeen, da auch Schemarjah noch geholt wird
– Singers bekommen Besuch von einem Amerikaner (Mac), der Nachricht von Schemarjah bringt
– er war anfangs nicht in Amerika, hat sich verheiratet, musste sich sein Geld hart verdienen und ist dann mit seiner Frau Vega nach Amerika gegangen, er macht jetzt Versicherungen
– Singers sollen ihn bald besuchen kommen
– Mendel will mit Deborah u. Mirjam nach Amerika, da er Mirjam mit einem Kosaken gesehen hat
– ein Unglück schwebt über ihnen, wenn sie dablieben
– Deborah macht mit Sameschkin aus, nach Dubno zu fahren, um Dokumente für Amerika zu holen
– nach schwerem Abschied von Deborah wird Menuchim zurückgelassen
– tagelange Zugfahrt und mit dem Dampfer „Neptun“ nach Amerika
– ihr Haus gehört jetzt den Billes, genau wie Menuchim
– müssen in Amerika in Quarantänestation, danach holt Sam (hier nennt man Schemarjah Sam) sie ab
– Mendel bricht aufgrund des Lärmes, Geruchs, neue Eindrücke zusammen
– er hat sich selbst in Zuchnow zurückgelassen
Zweiter Teil
– Mendel war nach einigen Monaten in New York zu Hause
– es wird übers ein Leben in NY berichtet
– Menuchim hat inzwischen einige Worte gelernt
– Geldsegen überschüttet Sam
– Mendel ist mit 59 Jahren Sorgenfrei, bleibt in seinem Haus, Sam zieht zum reichen Viertel
– Mac will Menuchim aus Russland holen, doch plötzlich bricht Krieg in Europa aus
– Mendel hat Angst um seine Kinder, er will mehr tun
– Deborah stirbt, als sie durch Mirjam und Mac von Sams Tod erfährt, Mendel trauert
– Mirjam hat mit Herrn Glück geschlafen und Mac somit betrogen, wird in Irrenanstalt gebracht, weil sie durchzudrehen scheint
– Mendel realisiert, dass Deborah gestorben, Sam gefallen, Mirjam verrückt und Jonas verschollen ist
– Mendel befielt/ wünscht sich, dass Vega Mac heiratet
– Mendel will sich und sein Haus anzünden, somit seine Gebetsbücher und Gott verbrennen
– seine Freunde bringen ihn zur Vernunft (siehe Seite 165…das erste Mal wird „Hiob“ erwähnt, der Titel des Buches…die Freunde erzählen Mendel Hiobs Geschichte)
– Mendel wohnt von nun an bei den Skowronneks, er ist nur Diener für alle
– ab jetzt verflucht er Gott und beendet das beten
– hört „Menuchims Lied“
– Familie Frisch war in sein altes Haus in Amerika eingezogen, er holte noch Deborahs Gespartes unter den Dielen hervor, um zu Menuchim zu fahren
– Frisch teilt ihm mit, dass er beim Konzert war und Alexej Kossak kennengelernt hat, der Mendel etwas wichtiges mitteilen will
– Osterabendessen, Alexej kommt
– hat Mendels Haus in Russland gekauft und nun 300$ für ihn
– Nachricht von ihm: Menuchim lebt, er selbst ist Menuchim
– allen wird es mitgeteilt
– er möchte Mendel mitnehmen, fahren ins Astor Hotel der Stadt
– Menuchim erzählt ihm vom erinnern an seine Kindheit, will Mirjam aus Anstalt holen
– sie fuhren ans Meer („andere Welt“), Mendel begann wieder zu glauben
– Menuchim will beide mit nach Europa nehmen
– Mendel sieht auf Bild Menuchims Frau und seine Kinder
– Ende: schläft im Hotel und ruht aus von der Schwere des Glücks und der Größe der Wunder, während Menuchim Mirjam holt
Personen:
Mendel Singer:
Mendel Singer ist ein sehr gläubiger Jude. Er verbringt viel Stunden mit beten. Er glaubt, dass von Jehova sein Schicksal gelenkt wird. Sein Leben besteht vorwiegend aus beten und lehren. Im Grunde genommen hat er Angst vor jeder Veränderung die in sein Leben eintreten könnte. Die Reise nach Amerika fällt ihm sehr schwer. Darum wird er auch kurz nach der Ankunft, durch die vielen neuen und überwältigenden Eindrücke die Amerika bietet, ohnmächtig. Mendel Singer versucht sein ganzes Leben lang Gott zu verstehen. Doch im Laufe der traurigen und bitteren Jahre verliert er den Glauben an Gott. Aus Hilflosigkeit beginnt er Gott zu hassen.
Die Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden wird, verliert er. Dadurch wird sein Leben sehr einsam und für ihn auch sinnlos.
Menuchim:
Menuchim ist ein sehr friedfertiger und ruhiger Mensch. Er trägt seinem Vater nichts nach. Obwohl dieser ihn alleine in Russland zurückgelassen hat. Menuchim hat ein erstaunliches Gedächtnis und kann sich noch an fast alle Dinger erinnern, die damals in seiner Kindheit passiert sind. (z.B. Wie der Vater ihm Sätze aus der Bibel beibringen wollte, …)
Mirijam:
Sie behandelt ihren kleinen Bruder Menuchim sehr schlecht, da sie sich für seine Behinderung schämt. Schon sehr früh beginnt sie sich für Männer zu interessieren. Vor allem liebt Mirijam es mit den Männern ,,Katz und Maus" zu spielen. In Amerika lernt sie den Beruf einer Verkäuferin und entwickelt sich zu einer noblen Frau. Außerdem fühlt sie sich zu Mac sehr hingezogen, genau wie er auch. Doch als dieser beim Militär ist, geht sie ihm mit Mister Glück fremd. Sie kann ihr früheres flitchenhaftes Wesen gegen über den Männern nicht ablegen. Mirijam hasst sich für diesen Fehler selbst und verkraftet es psychisch nicht mehr. Aus diesem Grund muss sie in das Irrenhaus eingeliefert werden.
Sam (Schemarjah):
Die Mutter bewahrt ihn vor dem Militärdienst und lässt ihn außer Landes bringen. Er geht nach Amerika. Dort erlernt er einen guten Beruf und heiratet seine Frau Vega. Sam kann sich sehr gut anpassen und ist schon in kurzer Zeit ein ganzer Amerikaner. Er holt seine Eltern und Mirijam nach Amerika. Sam hilft ihnen sich eine neue Existenz aufzubauen und unterstützt sie finanziell und in jeder anderen Hinsicht. Die Familienzugehörigkeit zwischen Sam und seinen Eltern ist sehr groß.
Jonas:
Ist der älteste Sohn von Mendel Singer. Er opfert sich für seinen Bruder und geht zum Militär. Jonas macht das Beste aus seiner Situation und kommt auch mit seinen Vorgesetzen recht gut zurecht.
Deborah:
Sie liebt ihren Sohn Menuchim sehr. Aus diesem Grund geht sie zu dem Rabbi, um diesen um Rat wegen ihres kranken Sohnes zu fragen. Sie hofft und glaubt an Jehova, dass er ihren Sohn heilen werden. Nach einiger Zeit gibt Deborah die Hoffnung auf. Ihr Leben stagniert. Als sie ihren Sohn Menuchim in Russland zurücklassen muss, bricht es ihr das Herz. Im Amerika erfährt Deborah, dass ihr Sohn Sam im Krieg gestorben und Jonas verschollen ist. Diese Nachricht kann sie nicht mehr verkraften und stirbt. Ihr ganzes Leben lang, ist sie sehr zurückhaltend und ruhig.
Interpretation:
Ich bin der Meinung, dass Joseph Roth den Menschen die biblische Geschichte Hiob in diesem Buch näher bringen möchte. Mendel Singer ist ein sehr gläubiger Jude. Er übt den Beruf des Lehrers aus und möchte als dieser seinen Schülern den Glauben und somit ihre Religion näher bringen. Sein dritte Sohn Menuchim kommt verkrüppelt zur Welt. Er versteht nicht, wieso Gott gerade ihn so hart bestraft. Mendel Singer ist der Meinung, dass Gott sein Schicksal lenkt und man es mit Gewalt nicht ändern kann.
Mendel Singer muss bis zu seinen letzten Lebensjahren viele Schicksalsschläge hinnehmen. Sein Glauben an Jehova hilft im anfangs dabei, diese zu verkraften und die Hoffnung nicht zu verlieren. Vor allem in schweren Zeiten fangen die Menschen erst an, wieder an Gott zu denken. So bald sich ihre Situation zum besseren hin gewendet hat, geht dieser Glaube jedoch schnell wieder verloren. Ich glaube, dass jemand der nicht glauben kann, auch nicht im Stande ist zu hoffen. Das Leben besteht aus guten und aus schlechten Zeiten. Mendel Singers Leben kann man mit einer Hochschaubahn vergleichen. Man fährt von oben herab, tief hinunter und unten angelangt, geht die Fahrt weiter nach oben. Mendel Singers Glaube wird sein ganzes Leben lang hart auf die Probe gestellt. Nach dem Tod seiner Frau, bricht er mit Gott. Er lebt zwar, doch ohne Hoffnung, dass sich sein Leben noch ändern könnte. Beides ist ihm genommen worden. Meiner Meinung nach ist Mendel Singer psychisch am Ende. Ich glaube, dass er sich einfach nicht mehr anders zu helfen weiß, als Gott zu hassen.
Auch Deborah hat keine Hoffnung mehr. Die zentrale Aussage ,,finster ist das Zimmer", in dem sie neben Menuchims Korb kauert bzw. ,,finster ist ihr Herz", wird als solche durch den Ausdruck ,,finster" durch die Inversion mit spitzen Stellungen und mit parallelem Bau kenntlich gemacht. Deborah hat keine Hoffnung mehr, dies wird vor allem in folgender Bemerkung deutlich: ,,Sie wagt es nicht mehr Gott anzurufen". Er scheint ihr zu hoch, zu groß in unendlicher Ferne zu sein. Der Aspekt der Gottes Ferne, der schon verschiedentlich offensichtlich wird, wird ein weiteres Mal in den Vordergrund, zum Teil durch die ,,Trias" zu hoch, zu groß, zu weit, zum anderen durch die hyperbplische Aussage, Gott sei unendlich hinter unendlichen Himmeln. Deborah selbst findet keinen Zugang mehr zu Gott.
Sie auf religiöser Ebene gesehen, der Hölle verfallen, nicht nur weil sie eine Frau ist, sondern weil sie es ist, durch deren Schwäche und Unaufmerksamkeit Mirijam in die christliche Kirch laufen kann. Aus diesem Grund ist Deborah gezwungen, das Haus des fremden, feindlichen Gottes zu betreten, eine Sünde wider dem erste Gebot. Deborah ist verworfen, ihr bleibt nur der Anruf derer die ihr nahe stehen oder die Hilfe der Nothelfer ihres Glaubens. Aber es ist bereits abzusehen, dass ihre Bitten und Gebete nicht erhört werden. Für sie wird es den Tag, an dem ein gesunder Menuchim erscheint, nicht geben. Ihr wird das Wunder verwehrt bleiben.