Gehen sie auf Ursachen und Folgen des weltweit zu beobachtenden Verstädterungsvorganges ein!
Ursachen:
  • Hauptursache ist das explosionsartige Bevölkerungswachstum weltweit.
  • Verstädterung erfolgt, da sich die Bevölkerung in den Randgebieten ansiedelt.
  • In abgelegenen Gebieten fehlt es meist an infrastrukturelle Einrichtungen
  • In abgelegenen Gebieten fehlt es meist an genügend Arbeitsplätzen
  • Man hofft darauf einen höheren Lebensstandard zu erreichen.
  • Es gibt Vorbilder, die es geschafft haben.
  • Bei uns hört man z.B.: "Amerika – das Land der 1.000 Möglichkeiten!"
Folgen:
  • Überlastung des Arbeitsmarktes: Arbeitslosigkeit, Armut, niedrige Löhne
  • Überlastung des Wohnungsmarktes: Slumbildung
  • Kein Geld, daher keine Bildung für Kinder und Erwachsene
  • Kriminalität, Drogen (auch Alkoholismus), Prostitution, Straßenkinder, usw.
  • In weiterer Folge lösen sich Familienverbände auf (kein Geld – keine Wohnraum)
  • Infrastruktur leidet enorm: Viele Menschen – viel Verkehr – viel Müll – viel Energieverbrauch usw.
  • Politik kann oft nur reagieren und hinkt daher immer nach.
  • Die Auswirkungen sind in den ärmeren Länder (Städten) umso drastischer.
Beschreiben Sie das äußere Erscheinungsbild einer nordamerikanischen Großstadt!
Eine nordamerikanische Stadt gliedert sich in drei Zonen:
  • Innenstadt (Downtown): gekennzeichnet durch riesige Wolkenkratzer, Büro- und Geschäftsgebäude;
  • Übergangszone: Diese Zone schließt unmittelbar an die Innenstadt an. Die Übergangszone bildet einen Ring um den Stadtkern mit zwei- bis viergeschossigen Häusern – desolate Gebäude. Es ist das Wohngebiet der sozial schwachen Schicht – rassisch ethnische Viertel.
  • Stadtumland (Suburbs): An die Übergangszone schließt sich nach außen die flächenhaft ausgedehnte Zone der Vorstädte – Suburbs. Einfamilienhäuser mit Doppelgaragen und Swimmingpool – Wohngebiet der gutsituierten Bevölkerungsschicht.
Die Städte sind oft ringförmig – Downtowns im Mittelpunkt, anschließend Leichtindustrie und Großhandel, nächste Zonen sind Wohngebiete, beginnen mit der Unterschicht angelegt
Eine weitere Form ist die sektormäßige Anlage: im Mittelpunkt die Downtown, Industriezonen, Wohngebiete sind in Sektoren um die Downtown gereiht wobei das Wohngebiet der Oberschicht wieder weit außerhalb liegt.
Eine dritte Form ist das multinukleare Modell, in dem die einzelnen Zonen zellenartig angelegt sind. Die "Zelle" der Downtown ist auch hier in der Mitte.
Ein weiteres Erscheinungsbild ist die sehr große Ausdehnung des Stadtlandes, sowie die sehr geringe Verbauungsdichte in den Suburbs.
Das Straßennetz der nordamerikanischen Städte ist rasterförmig angelegt. Das Netz ist gut ausgebaut (Highways).

Welche Merkmale und Probleme zeichnen die "Downtown" aus?
Merkmale: große Büro- und Geschäftsgebäude (teilweise auch sehr alte Gebäude!), keine Wohnungen, keine Einkaufszentren, kein sogenanntes Nachtleben;

Probleme:
Die Downtowns haben ihre Dominanz als Haupteinkaufszentrum verloren. Grund dafür ist die Abwanderung der Wohnbevölkerung in das Stadtumland. Auch haben nur noch rund 12 % aller Beschäftigten der Metropolitan Area in ihrer jeweiligen Downtown den Arbeitsplatz. 75 % der berufstätigen Vorortbewohner haben ihren Arbeitsplatz in den Suburbs. Es gibt "kein Leben" mehr in der Downtown!

Erläutern Sie Kennzeichen der Übergangszonen und der "Suburbs"!
Die Übergangszone schließt sich an die Downtown an. Es ist das Wohngebiet der sozial schwachen Bevölkerung – der Migranten. Es herrscht Armut, Obdachlosigkeit, Gewalttätigkeit zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen. Es sind dort sehr bescheidene bzw. desolate Wohnverhältnisse.
Suburb nennt man das Stadtumland – weiter außerhalb, in der die Oberschicht der Bevölkerung Einfamilienhäusern (nobel, mit viel grün, Swimmingpool und Doppelgarage) wohnt.
Da der Absatzmarkt hier gegeben ist, haben sich große Einkaufszentren angesiedelt. Industrieparks sind entstanden. Die Suburbs entwickelten sich zu "outer Cities" (Vorstädte).

In welchen Teilen der Stadt wohnen die einzelnen Gesellschaftsschichten?

  • Die soziale Oberschicht wohnt in den Suburbs. (Einfamilienhäuser, Swimmingpool, Doppelgarage, grüne Flächen, geringe Verbauung)
  • Die sozial schwache Schicht (auch eingewanderte schwarze Bevölkerung) wohnt in der Übergangszone. Die Übergangszone ist gekennzeichnet von Kriminalität, Armut und schlechten Schulen. Innerhalb dieser Gebiete wohnt die Bevölkerung in dem ihrem sozialen Status angemessenen Wohnviertel.
PS.: Eine Ansiedlung sozial schwacher Bevölkerungsschicht in einem "guten" Wohnviertel kann eine Abwertung des ganzen Wohnviertels bedeuten.

Gehen Sie auf Entstehung, Wachstum und aktuelle Probleme europäischer Städte ein (Beispiel Salzburg).

Entstehung:
In 12. und 13. Jh. vollzog sich in vielen Teilen Europas der Aufstieg der Städte. Die Entwicklung war von Land zu Land verschieden. Sie wurden als Handels- und Wirtschaftszentren an besonders geeigneten Plätzen, wie Flussübergängen und Straßenkreuzungen, in der Nähe von Flussmündungen, bei Bischofssitzen, Burgen und Klöstern gegründet.
Viele europäische Städte, wie auch Salzburg, entstanden in der Römerzeit. Römische Namen, wie "Juvavum" für Salzburg lassen ihre Entstehung in der Römerzeit erkennen. Diese Städte haben ihren Grundriss zumeist auch noch aus der Römerzeit.
  • Im Mittelalter wurden zur Abwehr von Angriffen Festungen, Stadtmauern und Stadttore (z.B. Neutor) errichtet. Enge, verwinkelte Gassen (z.B. Judengasse, Getreidegasse, Steingasse) entstanden.
  • Adel und Klerus, Kaufleute und Handwerker, Ackerbürger und Arbeiter wohnten als geschlossene Gruppen in Vierteln.
  • Kirchen, Klöster (z.B. Dom, St. Peter, Franziskanerkirche usw.), sowie Rats- und Kaufmannhäuser prägten den zentralen Platz (= Gebiet des Residenzplatzes, Domplatzes, Alter Markt usw.)
  • Renaissance: (16.-18. Jh.) Orientierung auf Schlösser; Wohnung und Arbeitsplatz auf einem Grundstück, Manufakturen bilden sich. Schlosspark und Alleen entstehen.
  • Gründerzeit: Explosionsartige Ausdehnung um die Jahrhundertwende (18./19.Jh.); Taxham und Liefering wurden neue Stadtgebiete. Diverse Gewerbebetriebe wandern aus dem Stadtzentrum ab.
  • Großes Wachstum nach dem 2. Weltkrieg. Stadtviertel haben sich herausgebildet (z.B. Parsch, Aigen, Gneis usw.).
  • Heute: Immer mehr Stadtbewohner weichen auf das Umland aus. Die Stadt hat als Wohngebiet an Attraktivität verloren. Ebenso wandern auch Betriebe an die Außenbezirke bzw. Randgemeinden ab (Einkaufszentren, Fa. Sony usw.). Wohnungen und Arbeitsstätten sind meist räumlich getrennt – daher Pendlerverkehr (Flachgauer und Tennengauer arbeiten großteils in der Stadt). Man kann daher einen kleinen Vergleich der Problematik mit den sogenannten nordamerikanischen Downtowns herstellen. Der städtische Raum vergrößert sich – siehe Wals, Bergheim und Elixhausen usw.
Beschreiben Sie Probleme der Riesenstädte in Ländern der "3. Welt". Welche Hoffnungen treiben Millionen von Menschen zur Flucht in die Städte, wie stellt sich die Lage am Arbeitsmarkt dar?
Die großen Städte der "3. Welt" haben mit der Landflucht zu kämpfen. Massenweise siedeln sich Menschen in der Hoffnung ein besseres Leben führen zu können in der Stadt an, da Sie am Land mit den Einkünften, die sie aus der Landwirtschaft erwerben, kaum existieren können. Sie erwarten sich in der Hauptstadt einen Arbeitsplatz und eine Wohnung, um so ihren Status verbessern zu können.
Die Realität ist leider anders. Diese Menschen leben dann auch nur großteils in Slums bzw. auf der Straße. Wenn sie überhaupt eine Arbeit finden, ist diese meist sehr schlecht bezahlt. Um die Arbeitsstätte zu erreichen, geht bereits für das Verkehrsmittel (Bus) ein Teil der Entlohnung verloren. Es gibt auch keine soziale Absicherung. Eine Beschäftigung oder Kündigung (z.B. bei Krankheit) erfolgt nach Gutdünken des Arbeitgebers. Die Kinder können meist keine Schule besuchen, da ein Schulgeld nicht aufgebracht werden kann. Kinder müssen oft zum Familieneinkommen beitragen (Kinderarbeit, Betteln) und ist dies in vielen Ländern der Erde bereits Normalität.
Faktoren zur Landflucht:
  • Struktur der Landwirtschaft: ungerechte Bodenverteilung, Monokulturen, extensive Viehwirtschaft.
  • Naturfaktoren: Naturkatastrophen, natürliche Ungunstfaktoren (Boden, Klima)
  • Ökologische Probleme: Bevölkerungsexplosion, Überalterung;
  • Infrastruktur: schlechte Straßenverhältnisse, Abgeschiedenheit, fehlende Schulen, medizinische Versorgung;
  • Gewalt: Bürgerkriege, herumziehende Banden;
  • Trügerische Erwartungen an die Stadt:
  • Arbeitsplätze
  • Verdienstmöglichkeiten
  • Medizinische und soziale Versorgung
  • Bildungs- und Aufstiegschancen
  • Freizeitangebot
  • Besitz und Reichtum (Wohnkomfort usw.)
  • Wirtschaftliche und soziale Unabhängigkeit
Die Städte in den Entwicklungsländern haben massive Probleme die Infrastruktur der Stadt dem rasanten Bevölkerungswachstum anzupassen, wie etwa Müllentsorgung, Abwasserkanal, Wasserversorgung der Menschenmenge, Versorgung mit Elektrizität, Ausbau des Straßennetzes, öffentliche Verkehrsmittel.
Die Umweltbelastungen sind enorm.

Was charakterisiert eine traditionelle orientalische Stadt?

Beispiel Istanbul:
  • Quartierstruktur: Ethnische, religiöse Gruppierungen;
  • Sackgassengrundriss: Verschachtelungen bei den Bauten, Streben nach Privatsphäre der Bewohner
  • Innenhofgebäude: niedere Lehmbauten (kühl)
  • Der Bazar ist der Mittelpunkt: gewerbliche und wirtschaftliche Zentrum der Stadt
  • Weiters ist der sogenannte "Muezzin" (= Gebetsrufer) und die Moscheen zu erwähnen.

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