Der beinahe unaussprechliche Vulkan Eyjafjallajökull in Island brach 2010, am Samstag dem 20. März zum ersten Mal nach 200 Jahren aus. Noch in der selben Nacht wurde der Flugverkehr isländischer Flughäfen eingestellt und 500 Menschen in der unmittelbaren Umgebung wurden evakuiert. Montags berichten Augenzeugen von bis zu acht Kilometern hohen Rauchsäulen und Geologen beurteilten die Lage weiterhin als unsicher. Trotzdem boten bereits einige Reiseveranstalter Rundfahrten mit Bussen in unmittelbarer Umgebung an – auf eigenes Risiko, wie ihnen vor dem Betreten der Gefahrenzone mitgeteilt wurde.
Am 14. April brach der Vulkan erneut aus und aufgrund der Lage des Kraters unter einem Gletscher rechneten die Behörden mit großen Überschwemmungen. Die ca. drei Kilometer hohen Rauchsäulen und der Ascheregen verhinderten den Flugverkehr in Südisland.
Am 15. April hatte Eyjafjallajökull erstmals globale Auswirkungen. Aufgrund der Vulkanasche in bis zu elf Kilometer Höhe – die in die Triebwerke der Flugzeuge eindringen könnte – wurden etwa 7000 Flüge herum um Europa gecancelt. Neben den Erlösausfällen (die den größten Verlust ausmachen) müssen die Fluggesellschaften außerdem für Passagieransprüche aufkommen. Die ersten Experten schätzen Schäden in Höhe von einer Milliarde $ innerhalb weniger Tage. Am Freitagabend erreichte die Wolke auch Österreich – alle Flughäfen wurden gesperrt und ein Großteil der Reisenden weichte auf Züge oder Taxis, die gegen entsprechende Bezahlung auch von Wien nach München fuhren, aus. Währenddessen behaupteten Wissenschaftler, der Vulkan sei nicht annähernd so gefährlich wie er dargestellt würde. Er würde das Klima nicht beeinflussen weil die Aschewolke so schnell sank. Gefahr durch freigesetzte Gifte würde nur in geringen Ausmaßen bestehen, vor allem in Island.
Am 18.04.2010 haben einige Länder ihren Luftraum wieder freigegeben. Manche Luftlinien flogen bereits ihre eigenen Testflüge und berichteten hinterher, dass es keine Schäden gab.
Die späteren Schätzungen kamen auf rund 250 Millionen Dollar Schaden pro Tag doch der deutsche Wirtschaftsminister befürchtete, dass viele Unternehmen, die von dem Gütertransport per Flugzeug abhängig seien, bald Auswirkungen des Vulkans spüren würden. Die EU will die Flugrouten flexibler gestalten und bietet in Not geratenen Fluglinien auch Staatshilfen an.
Am 19. April veränderte sich Eyjafjallajökull. Die Rauchsäule schrumpfte auf zwei bis vier Kilometer Höhe und verminderte damit die Gefahr weiterhin große Mengen an Asche durch die Luft zu transportieren.
Ab dem 21. April wurde in Mitteleuropa zunehmend wieder normaler Flugbetrieb aufgenommen, in Skandinavien hingegen verschlechterte sich die Lage gebietsweise bis zum 23. April wieder.
Am 3. Mai wurde der Flugverkehr in Irland erneut gestoppt. In den folgenden Tagen waren auch Spanien und Norditalien von Verboten im Flugverkehr betroffen. Der österreichische Luftraum wurde in der Nacht auf den 10. Mai 2010 abermals gesperrt. Das Ausmaß der Flugstörungen ist jedoch weitaus geringer als im April.
 
Quellen

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