Definition Bodentyp:
Als Bodentyp werden in der Bodenkunde unterschiedliche Erscheinungsformen von Böden bezeichnet, welche in Folge der Prozesse der Bodenbildung übereinstimmende Merkmale in Form von Bodenhorizonten hervorgebracht haben, somit einen ähnlichen Entwicklungsstand aufweisen. Wenn man Böden aufgräbt, sind differenzierte „Schichten“ zu erkennen, die als Bodenhorizonte bezeichnet werden.
Die Differenzierung ergibt sich zum einen aus den Ausgangsmaterialien (Bodenarten) für die Bodenbildung, zum anderen aus bodenchemischen Prozessen. Diese ergeben sich unter anderem durch unterschiedliche Klimaeinflüsse, den Wasserhaushalt, die Vegetation, die Bodenfauna, ggf. die Bearbeitung, die Immissionen und die landschaftliche Umgebung.
Der Bodentyp kennzeichnet den Entwicklungszustand eines Bodens.
Die Unterschiede in den Horizonten können unterschiedlicher Herkunft sein. Oft werden organische oder mineralische Stoffe gelöst, umgelagert und in Einlagerungshorizonten abgelagert.

Definition Bodenart:
Die Bodenart beschreibt die Zusammensetzung des Bodens bezüglich der Hauptbodenarten, welche ihrerseits auf der Korngrößenzusammensetzung der mineralischen Bodensubstanz beruhen. Meist wird sie nur auf den Feinboden mit einem Äquivalentdurchmesser der Körner von kleiner zwei Millimeter bezogen. Als Folge hiervon wird das Bodenskelett, das heißt alle Mineral- oder Gesteinsbruchstücke mit einem Durchmesser über zwei Millimeter, nicht berücksichtigt. Dessen Anteil wird nur als Zusatzinformation angegeben. Beträgt der Anteil des Bodenskeletts mehr als 75 % des Gesamtbodens, so wird die Kornfraktion des Bodenskeletts (Kies oder Grus, gerundete oder eckige Steine) anstelle der Bodenart angegeben. Solche Böden werden daher auch als Skelettböden bezeichnet.

Für die verschiedenen Bodenarten und ihre Bezeichnung ist der Gehalt an Sand, Ton, Humus und Kalk maßgebend. Die Böden werden in Sandböden, Tonböden, Lehmböden, Humusböden und Kalkböden unterteilt.
Die Fruchtbarkeit der Böden hängt hauptsächlich von deren Zusammensetzung , ihrer Durchführung, Wasserhaltekraft und Wasserführungsvermögen, der Bearbeitbarkeit und der Tiefgründigkeit zusammen.

Man unterscheidet nach dem in Deutschland üblichen System die Hauptbodenarten:
  • Sand (Abk.: S), mit einem Durchmesser von 0.063 bis 2 mm
  • Schluff (Abk.: U), mit einem Durchmesser von 0,02 mm bis 0,063 mm
  • Ton (Abk.: T), mit einem Durchmesser unter 2 µm
  • Lehm (Abk.: L), als ein Gemisch von Sand, Schluff und Ton mit etwa gleichen Anteilen.
Ein qualitatives Unterscheidungsmerkmal stellt die ackerbauliche Bearbeitbarkeit der Böden dar. So bezeichnet man sandige Böden als leichte Böden, während tonige bis lehmige Böden als schwere Böden bezeichnet werden.

Sandböden:
Sandböden haben wegen ihres niedrigen Anteils an Feinerde und Humus eine gute Wasserführung, aber nur ein geringes Festhaltevermögen für Wasser und Nährstoffe. Ihr Wert ist daher vom Anteil der Feinerde und Humus anhängig. Die Sandböden erwärmen sich im Frühjahr schneller, da sie ein hohes Luftvolumen und wenig gespeichertes Wasser haben. Aus dem gleiche n Grund kühlen sie aber auch im Herbst schneller aus. Sie sind meistens arm und sauer. Wegen ihres lockeren Gefüges lassen sie sich sehr leicht bearbeiten und werden auch leichte Böden genannt. Andererseits haben Bodenbearbeitungsgerät durch die Sandkörner auch eine höhere Abnutzung.
Wichtig ist das die Sandböden so reichlich wie möglich mit Humusstoffen versorgt werden. Kulturpflanzen die auf Sandböden stehen, verlangen einen möglichst lehmigen Untergrund und eine gleichmäßige Verteilung der Niederschläge während der Wachstumszeit, weil die lockeren Sandböden die Feuchtigkeit nicht für längere zeit Speichern können.

Tonböden:
Tonböden sind das Gegenteil von Sandböden. Sie haben einen hohen Anteil an abschlämmbaren Teilchen, die viel Wasser und Nährstoffe festhalten. Dies kann aber auch zum Problem werden, da die Wurzeln der Pflanzen nicht alles aus den Poren nutzen können, da sie zu schwach sind. Durch die kleinen Tonteilchen ist relativ viel Wasser im Boden und weniger Luft, sodass der Tonboden sich im Frühjahr eher langsam erwärmt (kalte Böden), dafür aber im Herbst auch nicht so schnell auskühlt. Die kleinen Teilchen sind sehr bindig und zäh und das erschwert die Bodenbearbeitung. Bei Austrocknung neigen Tonböden zur Schollenbildung. Man bezeichnet sie auch als schwere Böden. Gut zu bearbeiten sind sie nur bei günstigen Feuchtigkeitsverhältnissen (Stundenböden). Bei anhaltender Trockenheit werden sie steinhart und rissig. Mit zunehmendem Anteil an Sand, Kalk und Humus werden die Eigenschaften des Bodens besser.
Hauptpflanzen auf Tonböden sind Weizen, Hafer, Ackerbohnen, Erbsen, Raps, Futter – und Grünlandpflanzen.

Lehmböden:
Reine Tonböden sind eben so selten wie reine Sandböden. Meist kommt der Ton mit Sand gemischt vor. Diese Böden bezeichnet man als Lehmböden. Je nach Anteil an Sand oder Ton gibt es mehrere Abstufungen, z.Bsp. lehmiger Sand oder sandiger Lehm. Die Lehmböden vereinigen als eine Mischung von Sand und Ton die Vorteile dieser beiden Bodenarten, ohne das sich deren Nachteile auswirken. Sie lassen sich gut bearbeiten und sind für alle Kulturpflanzen insbesondere für Zuckerrüben, Weizen, Gerste und Rotklee geeignet.

Humusböden:
Humusböden sind wegen ihres hohen Anteils an Humus sehr dunkel gefärbt. Wenn es sich nicht um reine Moorböden mit über 30% organischer Substanz und einem 30cm mächtigen Humushorizont handelt, erwärmen sie sich rasch, sind fruchtbar, leicht zu bearbeiten und tragen alle Früchte. Je nach Zusammensetzung gibt es auch bei den Humusböden mehrere Abstufungen. Für Moorböden ist vor allem die Regelung der Wasserverhältnisse wichtig. Frostgefahr im Frühjahr durch Verdunstungskälte, vor allem aber auch Auswinterungsgefahr schränken den Anbau mancher Pflanzen erheblich ein. Moorböden eignen sich vorwiegend für Grünland, Roggen und Kartoffeln.

Kalkböden:
Kalkböden haben einen CaO3 –Anteil von über 40% und gehören wie auch die Mergelböden mit 20-40% CaCo3 – Anteil zu den Ortsböden. Sie haben einen hohen Wasserverbrauch und sobald sie austrocknen, bilden sich harte Krusten.
Humus- und Nährstoffzährer wie Luzerne, Gerste und Hülsenfrüchte gedeihen auf ihnen gut.

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