- Der Handel kam ins Stocken, als die muslimischen Türken Konstantinopel eroberten und später auch noch Syrien und Ägypten beherrschten. Den europäischen Kaufleuten war der Zugang zum fernen Asien versperrt.
- Der uralte Drang nach Gewinn (Handelsgewinn; 15. u. 16. Jh.)
- der Drang nach "neuen Ufern", nach Erlebnissen, nach Beute und Gewinn, nach Ruhm und Eroberung usw.
- starke Komponente des Missions-Willens.
- Eroberungen
- Mit Hilfe des Kompasses, einer chinesischen Erfindung, die Ende des 12. Jh.s von den Arabern übernommen worden war, entstanden bald brauchbare Schiffskarten.
- Weltbeschreibungen (z.B. Geographia von Ptolemäus), welche immer wieder verbessert wurden – bessere Karten und auch Herstellung von Globen;
- Ständige Verbesserungen der Waffentechnik.
Binnen weniger Jahrzehnte eroberten die Portugiesen einen Großteil der ostasiatischen Inselwelt und errichteten Handelsniederlassungen bis nach China.
Nach siegreichen Seeschlachten gegen die Araber und die Türken, die vergeblich um ihre alten Handelsmärkte kämpften, kontrollierten die Portugiesen bis zum Ende des 16. Jh.s den asiatischen Gewürzhandel. Dann bereiteten die Engländer in Indien und die Holländer in der ostasiatischen Inselwelt der portugiesischen Herrschaft ein Ende.
Ersatz dafür fanden die Portugiesen im weiteren Herrschaftsausbau an der Westküste Afrikas, sowie in Brasilien, das 1500 durch einen Zufall von Pedro Cabral auf einer Reise nach Indien entdeckt wurde.
Die spanische Eroberung (=Conquista) Mittel- und Südamerikas:
1532 brach der Spanier Francisco Pizarro mit nicht einmal 200 Soldaten in ein anderes "Goldland", in das von den Inkas beherrschte Peru auf – Herrscher Atahualpa wird gefangen genommen und ermordet – Oberschicht der Inkas wird ausgerottet – die Spanier setzten sich an ihre Stelle.
Das Ziel der Spanier war Landgewinn.
Einheimische wurden zur Zwangsarbeit, sowie zum katholischen Glauben getrieben.
Aktivitäten der Engländer, Franzosen und Holländer:
Um dieselbe Zeit landeten die Franzosen am St. Lorenz-Strom im heutigen Kanada und errichteten von dort aus ein großes Kolonialreich.
Im 17. Jh. entdeckten die Niederländer Australien, Neuseeland und Neuguinea und bauten in der indonesischen Inselwelt ihr Handelsreich aus, während die Engländer die Portugiesen aus Indien verdrängen konnten.
Die Europäer brachten neben Kaffee, Oliven, Orangen, den Rebstock und Weizen in die "Neue Welt". Aus Amerika fanden Tabak, Kartoffeln, Mais, Kakao, Tomaten, Erdnüsse und der Truthahn den Weg nach Europa.
Der Zerfall der Glaubenseinheit
Hautpanstoß dazu durch den sächsischen Mönch Martin Luther (1483-1546). Der Auslöser der Reformation war der Ablasshandel (Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen durch Geldspende). Luther beschäftigte sich fortwährend mit der Interpretation der Bibel und den (misslichen) Zuständen in der Kirche.
Seine Arbeit fasste er in den berühmt gewordenen 95 Thesen zusammen. Ein Teil von Luthers Thesen wurden vom päpstlichen Primat als ketzerisch erkannt und wurde verbannt.
Lehre Luthers: Heilige Schrift einzige Glaubensquelle, Erlösung nur durch die Gnade Gottes,
Sakramente: nur Taufe und Abendmahl, Ablehnung der Heiligenverehrung, der Wallfahrten, des Mönchstums, Verwerfung des päpstlichen Primates, Evangelisches Landeskirchentum;
Luther übersetzte das Neue Testament ins Deutsche.
Luthers Konflikt mit dem Kaiser – Die Durchsetzung der neuen Lehre:
Durchführung des Edikts. Dagegen protestierten nun die evangelischen Reichsstädte und Fürsten (daher der Name "Protestanten"). Sie überreichten dem Kaiser auf dem folgenden Augsburger Reichstag im Jahre 1530 ihr eigenes Glaubensbekenntnis, das sogenannte Augsburger Bekenntnis (A.B.). Da Karl V. – gestärkt durch seine Erfolge – unnachgiebig blieb, schlossen sich die protestantischen Reichsstände zum Schmalkaldischen Bund zusammen. Damit hatte innerhalb weniger Jahre der Religionskonflikt auch zu einer politischen Spaltung des Reiches geführt. Eine solche Entwicklung wollte der Kaiser um jeden Preis verhindern. Im folgenden Schmalkaldischen Krieg fügte er den Protestanten eine schwere Niederlage zu. Nun verbündeten sich die protestantischen und katholischen Fürsten sogar mit dem König von Frankreich.
Die Reformation als Auslöser des großen Bauernkrieges:
Luthers neue Lehre schürte die Unzufriedenheit des Bauernstandes einmal mehr. Im Frühjahr 1525 fasste der Kürschnergeselle Sebastian Lotzer im süddeutschen Memmingen für eine Gruppe von Bauern ein Forderungsprogramm in "12 Artikeln" zusammen. Wie Luthers Thesen fanden auch die 12 Artikeln im Deutschen Reich rasche Verbreitung. Doch der Adel war nicht bereit, die anfangs friedlich vorgetragenen Wünsche der Bauern anzuerkennen. Im Frühjahr 1525 kam es daher zu zahlreichen Aufständen, denen sich auch arme Stadtbewohner und Bergleute anschlossen: In Süddeutschland, in Tirol, Salzburg und der Steiermark. Kleinere Erhebungen gab es auch in Ober- und Niederösterreich. Martin Luther, Anstoß und Vorbild für viele der Aufständischen, wies jede Schuld für die Rebellion von sich.
Eine Reaktion auf Luther: der Calvanismus:
Calvins Gottesstaat war demokratisch organisiert: Ein Kollegium aus Geistlichen und Laien- ältesten leitete die Kirchengemeinde, die auch Pastoren und Prediger wählte – Überwachung der Menschen mit aller Strenge;
Im Gegensatz zu Luther verpflichtete Calvin seine Anhänger nicht zu unbedingten Gehorsam gegenüber der weltlichen Obrigkeit, sondern forderte sogar aktiven Widerstand, falls die Staatsgewalt die Gebote Gottes missachten und damit die Gläubigen in Gewissenszwang bringen sollte.
Besondere Verbreitung fand der Calvanismus in Frankreich, den Niederlanden, Polen, Ungarn, Schottland und England. Ein Jahrhundert später kam calvinistisches Gedankengut auch nach Nordamerika, wo es noch bis heute spürbar ist.
Was bedeutet der Begriff "Gegenreformation":
- Kauf, Verkauf und Häufung kirchlicher Ämter
- der Ablasshandel
- die Priesterehe
Höhepunkt der konfessionellen Konflikte: Der Dreißigjährige Krieg:
Ferdinand erhielt Unterstützung von der Liga, vom Papst und von Spanien. 1620 entscheidender Sieg der Liga vor den Toren Prags in der Schlacht am Weißen Berg.
Die Kosten der Kriegsführung in Böhmen hatte Maximilian von Bayern übernommen. Dafür musste Ferdinand das Land Oberösterreich als Pfand zur Verfügung stellen. Das bedeutete für die Bauern erhöhte Abgaben. Als in Frankenburg ein katholischer Pfarrer gewaltsam eingesetzt wurde, belagerten 5000 Bauern das Schloss (1626 Bauernkrieg in Oberösterreich). Nach dem Krieg in Böhmen setzten sich die Kriegshandlungen bald in anderen Teilen des Deutschen Reiches fort. Auch fremde Mächte wie die Dänen marschierten, von Holland und England unterstützt, für die Protestanten in den Kampf. 1630 landeten schwedische Truppen in Norddeutschland. 1629 hielten Truppen der Liga ganz Norddeutschland besetzt.
Das katholische Frankreich war auf protestantischer Seite und war an einer dauernden Machtverminderung des Hauses Habsburg interessiert.
Frankreich entschied sich, offen an der Seite Schwedens in den Krieg einzutreten. Nach furchtbaren Verwüstungen und jahrelangen Verhandlungen ging dieser grausame Krieg 1648 zu Ende (Westfälischer Frieden).
Basisdaten:
1517: Thesenanschlag zu Wittenberg