Kaiser Augustus, der Begründer des Prinzipats:
Rom – vom Dorf zum Weltreich:
Rom wurde im Jahr 753 v.Chr. gegründet. Um 400 v.Chr. eroberte Rom das östliche Tiberufer und sicherte sich die Vormachstellung unter den lateinischen Städten. Nach Kriegen drängte es auch die Etrusker im Norden und kleinere Stämme im Süden zurück. Um 387 v.Chr. besiegten die Kelten die Römer vernichtend. Nach dem Keltensturm wurden nach 3 Kriege das Bergvolk der Samniten ebenso wie der Bund der Latiner besiegt. Nach einen weiteren Sieg im Krieg gegen die Griechenstädte Süditaliens hatte Rom im Jahr 266 v.Chr. mit Ausnahme des keltischen Oberitalien die ganze Apenninenhalbinsel unter seiner Herrschaft gebracht. Die Römer beherrschten Italien indirekt, indem alle Stämme und Städte ihre Bündnisse untereinander aufgeben mussten. Ein Streit um die sizilianische Stadt Messina löste den „Ersten Punischen Krieg“ zwischen Rom und Karthago aus. Nach mehr als 20 Jahre Kampf hieß der Sieger Rom (241 v.Chr.). Sizilien und später Sardinien und Korsika wurden römische Provinzen. Als Ergebnis der entscheidenden Schlacht vor den Toren Karthagos wurde auch Spanien eine römische Provinz. Als Abschluss jahrzehntelanger Kämpfe gegen die Nachfolgestaaten Alexander des Großen wurde Griechenland und Makedonien zu einer Provinz zusammengefasst. Als der letzte König von Pergamon seinen Besitz den Römern vererbte, weiteten sie ihr Reichsgebiet auf Kleinasien aus (129 v.Chr. Provinz Asia). In wenig mehr als 100 Jahren hatte Rom sein Herrschaftsgebiet gigantisch erweitert.

Der Untergang der römischen Republik:
Der Wandel Roms zur Großmacht war verbunden mit weitreichenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen im Inneren des Reiches. Besitzlos gewordene Bauern zogen in großer Anzahl nach Rom. Reformversuche von Tiberius und Gaius Gracchus scheiterten. Es folgten Revolutionen und Bürgerkriege. Seit den Reformversuchen von den Gracchen bildeten sich in Rom zwei politische Lager. Es entstand wieder ein Bürgerkrieg zwischen den Optimaten (= die Besten) und den Popularen (= Volk). Gaius Marius wurde Konsul und Oberbefehlshaber des Heeres. Sullas zog ein 2. Mal in Rom ein, vernichtete die Anhänger von Gaius und war 3 Jahre Diktator. Pompeius hatte über die Verfassung hinausgehende Befehlsgewalt. Er schloss sich mit Crassus und dem Popularen Caesar zu einem Privatbund zusammen (1. Triumvirat, 60 v.Chr.). Caesar besetzte nach Auflösung des Privatbundes Rom und besiegte Pompeius und hatte die Alleinherrschaft (Pontifex Maximus). Nach der Ermordung Caesars folgten weitere Bürgerkriege und es entstand das 2. Triumvirat: Mark Anton, Oktavian, Lepidus; Oktavian besiegte nach Bruch der Beziehungen die beiden Kontrahenten und es wurde ihm der Ehrentitel „Augustus“ (der Erhabene) verliehen. Somit war er Imperator Caesar Augustus.

Alle Macht dem Princeps:
Während seiner Herrschaftszeit konnte Augustus seine Macht Schritt für Schritt ausbauen. Sie beruhte auf dem Amt des Konsuls, der prokonsularischen Gewalt (oberste Aufsichts- und Befehlsgewalt über alle Provinzen), der tribunizischen Gewalt (alle Rechte eines Volkstribunen, daher lenkte er die Innenpolitik), der Aufsicht über die Getreideversorgung und der Sittenüberwachung, den Einkünften aus den kaiserlichen Provinzen, der Bekleidung verschiedener hoher Priesterämter, der göttlichen Verehrung. Es entstand einer neuer kaiserlicher Beamtenapparat. Die Beamten erhielten ein festes Gehalt und hatten keine jährlich begrenzte Amtszeit. Diese Verwaltungsreform förderte die Umwandlung der freien Republik in einen kaiserlichen Obrigkeitsstaat. Augustus dachte bereits an die Gründung eines Herrscherhauses (Dynastie).

Dynastie: Tiberius (Adoptivsohn von Oktavian), Caligula (als Göttin gefeiert) und Nero (der letzte Kaiser, Caesarenwahn). Auch das Heer wehrte sich in den Provinzen gegen diesen Despotismus. Legionen riefen ihre Befehlshaber zu Kaisern aus (Vierkaiserjahr 68/69). Vespasian siegte im Krieg und begründete das flavische Herrscherhaus (69-96). Flavische Erbmonarchie: Domitian (Sohn des Vespasian). Der Kaiser bestimmte seinen Nachfolger durch Adoption (Adoptivkaiser von 96-192).
Im 3. Jhd. riefen die Legionen ihre Befehlshaber zu Kaisern aus (sog. Soldatenkaiser).
Erst Kaiser Diokletion stellte mit absoluter Macht die Reichseinheit wieder her.

Reichspolitik und Romanisierung:

Doe „Pax Romana“ – kaiserliche Reichsverwaltung:
Im Jahr 29 v.Chr. hatte Oktavian den Krieg im Inneren und gegen die äußeren Feinde beendet. Dies brachte einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Eine rege Bautätigkeit setzte ein. Zahlreiche Tempel wurden errichtet, das Forum Julium vollendet, Mietskasernen, Aquädukte und Brücken erbaut und Straßen verbessert (Beschäftigungspolitik). Finanziert wurde diese Politik durch Kriegsbeute und riesiges Privatvermögen des Augustus. Augustus wollte die „Neue Ordnung“ nach dem Vorbild der Ahnen wiederherstellen, um Gewinnstreben und Verschwendungs- sucht und auch Kinderlosigkeit der römischen Oberschicht einzudämmen. Gemeinsam mit Freund Maeccenas („Mäzen“) pflegte Augustus regen Kontakt mit Dichtern wie Horaz und Vergil, sowie dem Geschichtsschreiber Livius. Korrekte Amtsführung der Provinzialbeamten, Statthalter wurden großzügig entlohnt.
Zusammenfassung: Augustus schafft Frieden – keine Bürgerkriege – keine Ausplünderungen – bringt wirtschaftliche Sicherheit – korrekte Verwaltung, jedoch Abhängigkeit von der Gunst des Kaisers.

Die Außenpolitik des Augustus:
(Vergrößerung des Reiches – Defensive – Soldaten als Sicherung)
Das römische Reich einigte den gesamten Mittelmeerraum zu einem politischen Ganzen (Gallien, Germanien, Äthiopien, Arabien, Ägypten, …). Die größte Ausdehnung erreichte das Imperium Romanum unter dem Adoptivkaiser Trajan, der noch Dacien (Siebenbürgen), Armenien und Mesopotamien eroberte (116). Nachfolger Hadrian gab die an das Partherreich grenzenden Gebiete im äußersten Osten auf. Hadrian ließ Verteidigungssysteme (Limes) errichten. Mark Aurel (161-180): Einfall der Markomannen und Quaden über die Donau- grenze bis zur Adria. Im 3 Jhd. drangen die Alamannen über den germanischen Limes bis nach Italien, die Franken über die untere Donau bis nach Nordafrika und die Goten über die untere Donau bis nach Kleinasien vor. Im asiatischen Osten fielen immer wieder die Perser ein. An der afrikanischen Südgrenze bedrohten die Mauren das Reich. Das Heer war nicht nur die wichtigste Stütze der Macht jedes römischen Prinzeps, es war auch Garant für Stabilität und Frieden im Reich. Zwischen 25 und 33 Legionen sorgten gemeinsam mit den aus den unterworfenen Völkern rekrutierten Hilfstruppen für die Grenzsicherung. Die Prätorianer waren als Eliteeinheit zum Schutz des Kaisers bestimmt.

Die Romanisierung der Provinzen. Stadtkultur:
(Heer hat nicht nur militärische Aufgaben)
Das Heer und die ausgedienten Soldaten verbreiteten die griechisch-römische Kultur im gesamten Reich. Vor allem auf die Lebensweise der Kelten in West- und Mitteleuropa und die Germanen im Rhein-Donaugebiet wirkten die Koloniegründungen und die Militärlager nachhaltig fort: Mit den Soldaten kamen auch ihre Familien ins Land. Die Legionen und Hilfstruppen errichteten nicht nur militärische Befestigungsanlage, sie wurden auch zum Bau von Tempel, Foren und Amtshäuser eingesetzt. Heeresingenieure planten Straßen, Brücken und Aquädukte, sowie auch römische Badeanlagen (Therme) und Arena (Amphitheater). Einzug der römischen Verwaltung, sowie die lateinische Sprache (Beamten, Kaufleute, Gebildete).Viele heutige Städte sind auf dem Boden dieser Römersiedlungen entstanden. Vom Heer wurde ein 90.000 Kilometer langes Netz von gepflasterten Fernstraßen errichtet. Der gemeinsame Wirtschaftsraum, die gemeinsame Sprache und Lebensweise, sowie die allgemeine Bürgerrechtsverleihung durch Kaiser Caracalla (212) kennzeichneten das Kaiserreich bis ins 3 Jhd.

Damit aber verlor Italien seine Vorrangstellung an die wirtschaftlich und politisch aufstrebenden Provinzen.
 
Die römische Herrschaft in Österreich:
In der Mitte des 2. Jhd. schlossen die Römer mit dem keltischen Königreich Norikum, welches das gesamte Österreich östlich von Inn und Ziller umfasste, einen ersten Freundschaftsvertrag.
(Kaufleute – Eisen, Salz, …). Augustus befahl 15 v.Chr. den großen Angriff gegen die Alpenvölker und wandelten die westlichen Gebiete in die Provinz Rätien und das östlich anschließende Land in die Provinz Pannonien um. Unter Kaiser Claudius wurde Norikum zu Provinz. Es wurden Straßenzüge gebaut und entstanden dadurch neben keltischen Bergstädten römische Ansiedlungen auf Talböden, wie Carnuntum (größte Römerstadt auf österr. Boden lag in Pannonien) bei der Braunsbergsiedlung und Virunum am Fuße des Magdalensberges.
Carnuntum bildete für den römischen Handel mit Nordosteuropa den Ausgangspunkt.
Wie die Bundeshauptstadt Wien mit dem Legionslager Vindobona hatten auch viele heutige Landeshauptstädte Vorgänger in der Römerzeit: Lentia – Linz, Juvanum – Salzburg, Veldidena – (Wilten) Innsbruck, Virunum – (Maria Saal) Klagenfurt. In Brigantium (Bregenz) hatten die Römer zur Zeit der Alamanneneinfälle den Stützpunkt ihrer Bodenflotte. Norikum wurde bis zur Zeit der ersten Germaneneinfälle (Markomannen, 167 n.Chr.) von einem ritterlichen Statthalter mit Sitz in Virunum verwaltet (Oberbefehlshaber über Hilfstruppen, Strafgerichts- barkeit). Zur Zeit Kaiser Mark Aurel wurden aufgrund der unsicheren Nordgrenze Legions- lager an der nordischen Donaugrenze errichtet. Die große Verwaltungsreform Kaiser Diokletians hatte auch für Norikum folgen. Die Provinz wurde in ein Binnennorikum (Hauptstadt Virunum) und ein Ufernorikum (Hauptort Lauriacum) geteilt. Verwaltung durch Zivilgouverneure. Wegen der häufigen Germaneneinfälle verfielen aber die Städte Ufernorikums zusehends. Im Jahr 488 n.Chr. endete die römische Herrschaft an der Donau: Odoaker ließ den Donaulimes endgültig räumen.

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