Ursprung/Wanderung:
Eine Legende erzählt, dass die Azteken aus Aztlan („Das Land der Reiher“), indem es angeblich einen See mit einer kleinen Insel gab, stammen. Andere Überlieferungen weisen auf den „Ort der sieben Höhlen“. In diesen Höhlen lebten angeblich 7 verschiedene Stämme unter anderem die Azteken. Ein dritter erwähnter Ort ist schließlich Colhuacan(„Krummer Berg“).
Es ist ungewiss ob diese drei mythischen Ursprungsstätten an ein und demselben Ort zu suchen sind oder ob sie nicht vielmehr Stationen ihres späteren Wanderweges beschreiben. Auf der Suche nach einem besseren Leben begannen die Azteken um 1100 n.Chr. ihre Wanderung. Ihr Stammesgott Huitzilopochtli wies ihnen dabei den Weg. Während der Wanderung trugen vier Priester das „Heilige Bündel“ mit sich. Das „Heilige Bündel“ enthielt Knochen und Bilder von dem, nach dem Tod zu Gott gewordenen, Priester. Erst in Tula der Hauptstadt der Tolteken ließen sie sich nieder (Die Tolteken waren ein Volk, das im Tal von Mexiko siedelte.). Sie waren von der Kultur der Tolteken so beeindruckt, dass sie ihr Vorbild wurde. Doch Gott ließ ihnen mitteilen, dass Tula noch nicht der prophezeite Ort ist. So ließen sie sich vorläufig in Chapultepec(dem „Heuschreckenberg“) nieder, einem Ort nahe dem westlichen Ufer des Tetzcoco-Sees. Es kam allerdings zu Kämpfen mit den Nachbarvölkern. Diese Nachbarvölker waren jene Stämme, die vor den Azteken die Urheimat verlassen hatten. Achitometl der Herrscher von Colhuacan wies ihnen eine neue Zufluchtsstätte zu. Er gab ihnen ein Gebiet am Rande seines Reiches, das nur eine Steinwüste war in der es nur so von Schlangen wimmelte. Das Geschick und die Zähigkeit der Azteken machten großen Eindruck auf die Nachbarn. Der herrschende Frieden wurde von den Azteken jedoch wieder aufs Spiel gesetzt. Ihr Gott Huitzilopochtli sagte ihnen, dass dies noch nicht das versprochene Land sei und der Anlass zum Fortgehen müsse ein kriegerischer sein. So provozierten die Azteken den Herrscher so lange, bis sie von ihm und seinen Kriegern in die Sümpfe getrieben wurden. Dort sahen sie dann das Zeichen das ihnen Huitzilopochtli prophezeit hatte: Eine kleine Insel mit einem Kaktus, auf dem ein Adler mit einer Schlange in den Fängen saß. Dieses Zeichen wurde später zum Wappen von Tenochtitlán. An dieser Stelle entstand später der Haupttempel von Tenochtitlan dem „Ort des Tunal“.Tunal ist eine kleine rote Frucht.

Aufstieg, Blüte, Zusammenbruch:
Die Städte sind durch Handel und vor allem Kriege aufgeblüht. Aufgrund ihrer Aggressivität waren die Azteken bei ihren Nachbaren sehr verhasst. Die Ankunft der Spanier unter ihrem Anführer Hernan Cortes war für einige Stämme die einzige Chance, das Joch der Azteken loszuwerden. Am 13. August 1521 wurden die Azteken unter ihrem Herrscher Montezuma II. von den Spaniern erobert Bei diesem letzten Krieg waren die Azteken weit unterlegen. Die Spanier mit ihren Kanonen, Rüstungen, Stahldegen und Pferden gegen die Azteken mit ihren Holz-und Steinwaffen.
Als die Spanier mit ihren Schiffen im Aztekenreich ankamen, wurden sie von ihnen empfangen. Montezuma, der damalige Herrscher, bot den Spaniern, falls sie Tenochtitlán nicht betreten ein jährliches Tribut beliebiger Art an. Ein wenig später kamen die Spanier in der Hauptstadt an und stellten Montezuma unter Arrest. Danacht entdeckten sie hinter einer verputzten Wand im Lagerraum eines Palastes den Schatz der Azteken. Zitat aus dem Codex: „Die Spanier nahmen alles was sie sahen und für gut hielten.“ Wenig später, bei der Vorbereitung eines religiösen Festes, brachten die Gläubigen vor einem Tempel des Huitzilopochtli ein Opfer dar. Da verübten die Spanier ein furchtbares Massaker an den Teilnehmern des Festes. Zitat aus dem Codex: „Das Blut floss wie Wasser.“ Durch den Tod des Montezuma wurde ein Aufstand ausgelöst, so das Cortes‘ Truppen aus Tenochtitlan flohen. Dabei kamen mehr als 800 Spanier ums Leben. Wenig später brach bei den Azteken die Pocken und Typhus aus. Die Krankheit wurde von den Spaniern eingeschleppt. Daran starben 1/3 der Azteken. 11 Monate nach der Flucht der Spanier kehrten sie nach Tenochtitlan zurück. Hernan Cortes umzingelte die Stadt und Zwang sie durch die Zerstörung ihrer Wasserversorgung zu Kapitulation (=Unterwerfung). Danach brannten die Spanier alle Tempel nieder. Zitat aus dem Codex: „Erst kamen die Plünderungen und dann brachten sie die armen einfachen Leute in ihre Gewalt.“

Tenochtitlán:
Dort wo sich heute die Hauptstadt Mexiko City befindet, war einmal die Hauptstadt der Azteken, Tenochtitlan. 1345 wurde sie gegründet. Vor der spanischen Eroberung betrug die Einwohnerzahl zwischen 500’000 und 1Mio. Menschen. Tenochtitlán umfasste ca. 13km2. Da Tenochtitlán eine Insel war, war das Land fast zu klein. Man entwässerte die Sümpfe, um mehr Boden für Gebäude und Ackerbau zu erhalten. Durch das Schilfgebiet wurden Kanäle gezogen und der Aushub zwischen den Kanälen mit Pfählen gesichert, um so künstliche Inseln zu erhalten. Außen herum pflanzte man rasch wachsende Bäume, deren Wurzeln die Plattformen mit dem Grund des Sees verankern sollten. Die künstlichen Inseln nannten die Azteken Chinampas. So hatten die Pflanzen immer feuchten Untergrund, und darum war der Boden sehr fruchtbar. Wegen der Überschwemmungen wurde an der Schmalseite des Sees ein 16km langer Damm mit Schleusen aufgeschüttet, durch die der Wasserstand kontrolliert werden konnte. Hinter diesem Deich stand Tenochtitlan in einer künstlichen Lagune (durch Insel vom Meer abgetrennte seichte Bucht). Sie wurde durch Süßwasserströme mit Trinkwasser versorgt. Dammwege verbanden die Stadt mit dem Festland und Aquädukte (Wasserleitungen) lieferten zusätzliches Trickwasser von Quellen am Ufer. Die Dämme, welche die Stadt mit dem Festland verbanden, konnten versperrt werden. So konnte die Stadt nicht von außen angegriffen werden. Die Stadt war in 4 Teile gegliedert, dessen wichtigste der Tempelbezirk war. Er war von Mauern umgeben und somit vom Rest der Stadt abgeschlossen. Der größte Bau, der die ganze Anlage beherrschte, war der Tempel von Huitzilopochtli, der Templo Mayor. Dort befand sich ein Schädelgerüst. Dieses nannten sie Tzompantli. Hierbei wurden die Schädel der Geopferten, die auf dem Opferstein gestorben waren, aufgereiht. Wahrscheinlich wollte man die Kraft und den Geist der Geopferten, die ja alle tapfere Krieger gewesen waren, sichern, indem man die Schädel an einem besonderen Platz aufbewahrte. Neben einer Anzahl von anderen Tempeln befand sich auch ein Ballspielplatz auf diesem Gelände. Dabei versuchten sie einen Hartgummiball in einen 8 Meter hoch angebrachten Ring mit der Hüfte zu befördern.

Die Staatsordnung:
In der Staatsordnung gab es eine Klassengesellschaft. Ganz unten auf der sozialen Leiter standen die Sklaven und die Leibeigenen, die die privaten Ländereien des Adels bewirtschafteten. Es gab verschiedene Kategorien von Sklaven: Kriegsgefangene, die für den Opfertod bestimmt waren, Verbrecher, Staatsschuldner, Leute, die aus Armut auf Freiheit verzichteten und Kinder, die von ihren Eltern verkauft wurden. Sie konnten sich ihre Freiheit erkaufen. Die Sklaven durften eigene Familien haben, Eigentum und sogar eigene Sklaven. Ihre Kinder waren wieder frei. 90% der Bevölkerung zählten zum Nicht-Adel (macehualli). Sie arbeiteten als Bauern und zum Teil noch zusätzlich als Handwerker. Diese mussten Steuern zahlen und waren für den Militärdienst verpflichtet. Über ihnen stand der Geburtsadel. Er bestand aus den obersten Beamten der aztekischen Reichsverwaltung. Aus diesen setzt sich der Rat zusammen, der den Herrscher beriet und seinen Nachfolger aus der regierenden Dynastie wählte. Er musste sich im Krieg ausgezeichnet haben. Den Herrscher nannte man Tlatoani d.h. so viel wie „Der Sprecher“, der vor allem mit dem auswärtigen Beziehungen der Stadt und des Reiches beschäftigt war. Es gab noch einen zweiten Herrscher mit dem Titel „cihuacoatl“ (Weibliche Schlange). Er war für das Gerichtswesen über die inneren Angelegenheiten der aztekischen Hauptstadt zuständig. Außerdem gab es noch die Gesellschaftsschicht der „pochteca“. Dies war eine erbliche Kaufmannsschicht, die mit Luxusgütern auf Märkten außerhalb des Landes, Handel trieben. Jeder der im Krieg Erfolg hatte, konnte in den Rang eines Adligen aufsteigen und bekam Land und Sklaven. Die Adeligen, die kein Land besaßen, wurden Priester, Gelehrte oder Kunsthandwerker, wenn sie sich nicht für den Militärdienst eigneten. Die Staatsordnung der Azteken war auf Krieg ausgerichtet. Die Stadt hatte gewaltige Heere unter der Führung von Offizieren, die ihren Aufstieg der Anzahl ihrer Gefangenen verdankten. Die aztekischen. Krieger waren prächtig geschmückt. Eine umfangreiche Bürokratie mit unerbittlichen Steuereinnehmern sorgten für den reibungslosen Ablauf des Systems.

Religion:
Die Azteken hatten die Vorstellung, dass es vor der jetzigen Erde vier Erden gab, die alle durch eine Naturkatastrophe untergegangen sind. Die erste ist durch ein Erdbeben, die zweite durch ein Vulkan, die dritte durch ein Sturm, die vierte durch eine Überflutung untergegangen. Alle Erden wurden auch „Sonnen“ genannt. Somit ist unsere Erde die fünfte „Sonne“. Die Azteken dachten, dass auch ihre Erde irgendwann durch eine Naturkatastrophe untergehen werde.
Am Anfang aller Wesen, auch Götter, lebte das Götterurpaar Ometecuhtli und Omecuiatl. Sie wohnten am Gipfel der Welt, im dreizehnten Himmel, wo die Luft eisig, kalt und dünn ist. Sie haben verschiedene Götter zur Welt gebracht. Danach haben sie eine Versammlung aller Götter einberufen. Bei dieser sprang ein kleiner, schwacher Gott ins Feuer. Er wurde zu einem regungslosen Stern. Deshalb gaben die Götter ihm Blut dazu und ab diesem Moment begann sich der Stern zu bewegen. Dieser Stern ist unsere Sonne. So opferten die Azteken jeden Tag einen Menschen, damit die Sonne ihren Lauf fortsetzen kann. Die Azteken hatten die Vorstellung, dass es auf der Erde stockdunkel wäre, wenn sie nicht täglich ein Menschenopfer dabrächten. Jedesmal, wenn ein Priester auf der höchsten Plattform einer Pyramide das Herz eines Opfers in Händen hält und dieses auf den Altar legt, Ist die Welt vor dem Zusammenbruch noch einmal gerettet.

Es gab verschiedene Arten Menschen zu opfern. Die gebräuchlichste Art des Menschenopfers was das Herz Opfer. Hierbei legte man das Opfer auf einen gewölbten Stein; vier Priester hielten ihn an den Armen und Beinen fest und der Fünfte stieß ihm ein Feuersteinmesser in die Brust und riss das Herz aus dem Leib. 
Eine andere Art zu opfern war, zu Ehren der Erdgöttin eine Todgeweihte (=vor dem Tod geschmückt und gebadet) Frau zu enthaupten.

Kalender:
Der Kalender hatte zwei verschiedene Zwecke:

  1. war er für Anhaltspunkte bei Naturerscheinungen da, aber auch um den Lauf der Sterne zu bestimmen, Jahreszeiten und um feste Riten einzugliedern.
  2. war er da um das Los jedes einzelnen und Möglichkeiten jeder Unternehmung an Hand von Vorzeichen zu bestimmen. 
Ein Sonnenjahr hatte 365 Tage. Diese waren in 18Monate in je 20 Tage aufgeteilt. Dazu kamen noch 5 „überschüssige“ Tage, die Unglück verhießen. An diesen Tagen wurde nicht gearbeitet, weil man Angst hatte, dass ein Unglück geschähe. Jeder Monat trug entweder den Namen einer Naturerscheinung oder den Namen eines Ritus, der mit diesem Abschnitt zusammenhing. Das Jahr wurde nach seinem 1. Tag benannt, welcher im Wahrsagerkalender entnommen wird. 52 Jahre ergaben ein „Jahrhundert“. Der Wahrsagerkalender hatte 260 Tage. Diese waren in 20 Monate in je 13 Tage eingeteilt. Jeder Tag stellte ein Zeichen dar. Jedem Monat wurden 2 Götter zugeteilt. Im 1. war es der Sonnengott und die Mondgöttin und im 20. waren es die Venus und der Totengott. Der Aberglaube war stark verbreitet. So wurde zum Beispiel ein Kind, das bei einem ungünstigen Zeichen geboren wurde, erst dann benannt, wenn ein günstiges Zeichen kam. Man dachte auch, wenn Kometen und Erdbeben kamen, würde ein Unheil geschehen.

Sonnen-oder Kalenderstein:
Der Sonnenstein galt dem Sonnengott zur Ehre und symbolisierte die Notwendigkeit der Menschenopfer für die Sonne, damit sie genug Energie habe, um am nächsten Morgen wieder aufzugehen. 1497 ließ der sechste Herrscher der Azteken den Stein anfertigen, um ihn im Haupttempel aufzustellen. Als die Spanier Tenochtitlán eroberten, warfen sie diesen Stein aus dem Tempel auf den Hauptplatz. Da der Sonnenstein aber weiter angebetet wurde, ließen sie ihn vergraben. Erst 1790, bei einer städtischen Ausgrabung, wurde er wiedergefunden und als Meisterwerk anerkannt.

 
Zentralkreis: In der Mitte kann man das Gesicht des Sonnengottes erkennen. Seine Zunge ist als Messer dargestellt als Zeichen dafür, dass er Opfer von Blut und menschlichem Herzen erwartet. Um das Bild des Sonnengottes sind vier von einem Kasten umrahmte Bilder angeordnet. Diese Bilder stellen die vier vorangegangenen Sonnen dar. Das Gesicht des Regengottes hat auf beiden Seiten zwei Riesenklauen, die nach Menschenherzen als Nahrung greifen. Die Klauen haben Augen. Damit wird angedeutet, dass der Sonnengott alles weiß und alles sieht. Im zweiten Kreis sieht man 20 umrahmte Bilder. Sie stellen die 20Tage eines Monats dar. Im Äußersten Kreis sieht man schließlich zwei Schlangen. In ihrem Mund haben sie jeweils einen Gott. Der linke steht für die Sonne und der rechte für die Nacht. Ihre zueinander gerichteten Gesichter bedeuten den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit im Universum.
Erziehung:
Kinder mussten spätestens ab dem 15.Lebensjahr eine Schule besuchen. Für die Knaben gab es zwei Arten von Schulen, das Priesterhaus und das Jünglingshaus. Die Priesterschule diente als Vorbereitung der priesterlichen Würdenträger und der künftigen Beamten und stellte hohe Anforderungen. Sie wurden vor allem in den „heiligen Gesängen“ unterrichtet. Sie wurden aber auch in Sternkunde, Traumdeutung und in der Berechnung der Zeitabschnitte von ihrem Kalender unterrichtet.
Weniger streng war das Jünglingshaus. Die ganze Ausbildung war auf Kriegstüchtigkeit der künftigen Kämpfer ausgerichtet. Die Jungen nahmen sich Krieger zum Vorbild, deren Taten sie bewunderten und später nachahmen wollten. Außerdem wurden sie in öffentlichen Arbeiten herangezogen. Zum Beispiel die Instandsetzung von Kanälen und Dämmen, zum Anbau der Capulli- Äcker…
Vor dem Schuleintritt wurden die Kinder von ihren Eltern erzogen. Der Vater kümmerte sich um die Erziehung seines Sohnes und die Mutter um die der Tochter. Die Knaben verrichteten anfangs kleine, praktische Arbeiten im Haus, später gingen sie fischen und lernten segeln. Sie wurden besonders streng und oft grausam erzogen. Vom achten Lebensjahr an wurden sie, wenn sie nicht taten was ihnen befohlen wurde, mit Dornruten geschlagen. Die Mädchen lernten Baumwollfasern spinnen und die Kunst des Webens.

Alltag:
Wenn ein Tag beginnt, so erwacht das Leben. Die Frauen machen auf dem Herd Feuer, beginnen mit dem mahlen des Maises, schlagen dann den Maisbrei flach um Fladen zu backen. Sie bleiben zu Hause. Der Mann jedoch eilt mit dem Frühstück im Beutel zu seinem Tagwerk.

Das Haus und dessen Einrichtung:
Die meisten Häuser waren aus in der Sonne getrockneten Ziegeln gebaut. Das Grundstück auf dem das Haus stand, hatte meist einen Innenhof und einen Garten, in dem die Kinder, dank dem ewigen Frühlingsklima, sich vergnügten und die Frauen spinnen und webten. In Tenochtitlán waren die meisten Häuser an einem Kanal. Jedes Haus hatte seinen eigenen Anlegesteg. Bei den Azteken sah man den Reichtum der Familie an der Anzahl der Zimmer. Je reicher man war, desto mehr Zimmer hatte das Haus. Es gab keine Speisezimmer, man aß in irgendeinem anderen Zimmer. Für den Empfang eines Gastes wurde das Innere des Hauses mit Blumen und Zweigen geschmückt. Die Einrichtung der Häuser war ziemlich gleich, ob arm oder reich. Wie im Orient beschränkten sie sich auf ein Mindestmaß, das in unseren Augen schon der Gipfel der Unbequemlichkeit wäre. In einem Zimmer gab es ein Bett und eine Korbtruhe. Das Bett bestand aus mehreren, fein gewebten Matten. Das Bett benutzte man je nachdem auch als Stuhl. In der Korbtruhe wurden Kleider und Schmuckstücke der Familie aufbewahrt. Als Heizung brauchte man Kohlenbecken und für die Beleuchtung wurden harzige Fackeln aus Pinienholz verwendet. Der Mittelpunkt des Hauses bildete der Herd. Er symbolisierte den Feuergott.

Die Hygiene und die Kleidung der Azteken:
Die Azteken schliefen nackt. Bei Tagesanbruch mussten sie somit nur in ihre Sandalen schlüpfen und den Mantel über der Schulter knüpfen. Die Körperpflege war bei den Azteken weit verbreitet. Das Bad war ihr Heiligtum. Es hieß, dass Montezuma, sich sogar 2mal am Tag gewaschen habe. Aber auch das Volk badete häufig wenn nicht täglich. Wer kein eigenes Bad besaß, ging in den Flüssen und Becken baden. Die Haare eines Mannes wurden oft auf der Stirn kurz geschnitten und waren um den Kopf herum lang. Bei gewissen Berufen (z.B. Priester, Beamten) gab es sogar einen eigenen Haarschnitt.

Die Arbeit:
Je höher man in der Rangordnung aufstieg, desto weniger Freizeit hatte man. Vor allem bei religiösen Anlässen belebten eindringliche Rhythmen den Riethus. Bei jeder Zeremonie traten professionelle Sänger und Tänzer auf, die oft von einem kleinen Orchester begleitet wurden, das aus Pfeifen, Flöten, Gongs und Trommeln bestand. Wenn aber bei einem solchen Anlass ein Sänger nicht den richtigen Ton traf oder ein Trommler aus dem Rhythmus kam wurde dieser eingesperrt, bis er starb.

Kulturelle Eigenheiten:

  • kein Rad (außer für Kinderspielzeug): Lasten wurden von Menschen transportiert
  • Bilderschrift: die Azteken nutzten die Bilder selbst und die Klänge der Aussprache um Wörter darzustellen, sie lernten auch viele Texte und Gedichte auswendig
  • kein Eisen: die Schwerter (sog. Maguahuitl) waren aus Holz, die Klingen waren mit Obsidiansplittern besetzt
  • keine Pferde: die Pferde der Spanier wurden als übergroße Hirsche verstanden
  • kein Geld: neben dem ausgeprägten Tauschhandel wurden oft Kakaobohnen als Ersatzwährung verwendet
  • kein Kamin: die Feuerstellen in den Hütten führten zu stark verrußten Decken
  • Wasserspülung und großartige Architektur: Die spanischen Soldaten bewunderten tagelang die Stadt und vor allem die Wasserspülung, die es sogar in öffentlichen Toiletten gab (in Europa gab es nichts dergleichen)
Die spanischen Eroberer, von denen viele aus einfachen Verhältnissen stammten und in einfachen Häusern und Hütten groß geworden waren, bewunderten die Architektur der Kaiserpaläste in Tenochtitlán. Die einfachen Häuser der Azteken waren ähnlich den einfachen Häusern im ländlichen Spanien.
Frauen und Männer der Azteken schoren sich den Kopf kahl und entfernten die gesamte Körperbehaarung mit metallenen Pinzetten (Priester verwendeten goldene). Aus diesem Grund wurden Sie vom feindlichen Volk der Tarasken auch Leute, die sich den Schädel fegen genannt.

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