Die Ursachen:
Die Gesellschaft Frankreichs war zur Zeit des Absolutismus vor 1789 in drei voneinander geschiedene Stände gegliedert. Die Unterscheidung beruhte auf der rechtlichen Ungleichheit, die durch Geburt und Herkunft entstand. Die Bevölkerungszahl vor Beginn der Revolution wird auf über 25 Millionen geschätzt – davon ca. 0,5 % Geistlichkeit, 1,5 % Adel, 98 % vom Taglöhner bis zum Bankier = 3. Stand – keine sozialen und politischen Vorrechte sowie alleiniges Steueraufkommen. Klerus und Adelige waren von Steuerzahlungen befreit.

Die hohe Geistlichkeit verfügte über den Grundbesitz der Kirche (ca. 10 % der Landesfläche) und somit über ein sehr hohes Einkommen (Prunk und Luxus).
Der Adel verfügte über etwa 20 % Ländereien und besaß eine ganze Reihe von Vorrechten.
Der 3. Stand beinhaltete Bürger aus Städten (ca. 14 %) und Bauern (ca. 84 %). Die Großbürger (Ärzte, Juristen, Beamte, …) waren diejenigen, welche an den Missständen im Königreich Kritik übten und politisches Mitspracherecht forderten.
In manchen Gegenden war die Not so groß, dass die Zahl der Bettler und Räuber bis zu 20 % der Bevölkerung betrug. Die Bauern waren durch das Steuersystem besonders benachteiligt – 3-fache Abgabe an Staat, Kirche und Feudalherrn. Sie forderten daher die Aufhebung aller grundherrlichen Rechte und eine gerechte Besteuerung. Der Krieg in Übersee belastete neben den Ausgaben für die Aufrüstung und das Hofleben die ohnehin desolate Finanzlage des Staates bis auf das äußerste. Schließlich waren die Staatsfinanzen so sehr zerrüttet, dass Ende 1788 der Staat nicht mehr zahlungsfähig war (Bankrotterklärung). Die Regierung sah sich außerstande, die Krise allein zu bewältigen, deshalb wurden die Generalstände einberufen.

Revolution der Abgeordneten in Versailles:

Bei der feierlichen Eröffnungssitzung der Generalstände am 05. Mai 1789 forderte der König die Vollversammlung auf, die Staatsfinanzen zu sanieren. Die Regierung wollte den Absolutismus aufrechterhalten und das Gesellschaftssystem des "Ancien régime" nicht angetastet sehen, deshalb nahmen sie auch nicht zum Problem Stellung, ob nach Ständen oder nach Köpfen abgestimmt werden sollte.
Gerade dies lag aber den Abgeordneten des Dritten Standes am Herzen. Nach Wochen fruchtloser Diskussion erklärte sich der 3. Stand zur Nationalversammlung, zur alleinigen Vertretung des französischen Volkes. Als der König daraufhin des Tagungsraum versperren ließ, versammelten sich die Abgeordneten im "Ballhaus" (Tennissaal) und schworen feierlich, "sich niemals zu trennen, bis die Verfassung vollendet ist". Aus den Generalständen ist die Verfassungsgebende Nationalversammlung, die "Konstituante" entstanden.

Der Verlauf:

Ludwig XVI. von Frankreich – Eröffnung der Generalstände am 05.05.1789 – Einziehung der Kirchengüter – König, Abgeordnete nach Paris – Menschen- und Bürgerrechte – Abschaffung der Privilegien – Bäuerliche Revolution – Bastillesturm am 14.07.1989 – Schwur im Ballhausplatz – Nationalversammlung – Religionsfreiheit – Konstituante: Fluchtversuch des Königs in Nationalversammlung – Konvent: Ausrufung der Republik am 21.09.1792, Tuileriensturm (königlicher Palast), Absetzung des Königs, Legislative: Kriegserklärung gegen Österreich – allgemeiner Wehrdienst, Hinrichtung des Königs am 21.01.1793 – Wohlfahrtsausschuss – Terrorgesetze – "Schreckensherrschaft" Robespierres (dessen Hinrichtung 28.07.1794) – Direktorialverfassung: Aufstände der Royallisten und Pariser Bevölkerung – Konsulatsverfassung: Napoleon regiert 09.11.1799 – Napoleon Kaiser der Franzosen 02.12.1804;

Napoleon unterwirft Europa:

Während der 15-jährigen Herrschaft Napoleons hatte Frankreich nur ein Jahr Frieden. Napoleons Ziel war, England zu unterwerfen und den Kontinent zu beherrschen. (Aufbau der Hegemonie)
Im Jahr 1804 bereitete Napoleon einen direkten Angriff auf England vor – Landkrieg gegen Verbündete Großbritanniens – Wien wurde besetzt, die Russen und Österreicher in der Dreikaiserschlacht besiegt. Im folgenden Frieden von Pressburg (1805) verlor Österreich Tirol und Vorarlberg an Bayern und die süddeutschen Streubesitze, Venetien und Dalmatien an Frankreich. Ein Jahr später besiegte Napoleon Preußen. Im Frieden von Tilsit verlor Preußen mehr als die Hälfte seines Staatsgebietes (franz. Satellitenstaaten). Im Jahr 1806 war es Napoleon gelungen, 16 deutsche Fürsten auf seine Seite zu ziehen und zu dem mit ihm verbündeten Rheinbund zusammenzuschließen. Bayern und Württemberg erhob er zu Königreichen – Franz II. legte Kaiserkrone ab.
Wirtschaftskrieg gegen England (Kontinentalsperre) – um eine lückenlose Blockade zu sichern – Besetzung Spaniens und Portugals – Gefangenschaft des Papstes sowie Aufteilung des Kirchenstaates – England überstand Krise und schuf sich neue Märkte in Überseegebieten
Die Völker wehren sich – 1809 Kriegserklärung Österreichs an Frankreich – Einmarsch in Wien – im Frieden von Schönbrunn zeigte Napoleon seine ganze Macht: Österreich verlor Salzburg und das Innviertel an Bayern; Dalmatien, Istrien, Kroatien, Osttirol und Teile Kärntens wurden zum Königreich Dalmatien zusammengefasst – weiterer Erfolg: Napoleon heiratete die Tochter Franz I.;

Napoleons Sturz – Wiederherstellung der alten Ordnung

Um 1810 wollte Napoleon die Kontinentalsperre verschärfen. Der russische Zar Alexander I. nahm jedoch wieder Wirtschaftsbeziehungen zu England auf. Ende Juni 1812 begann der Einmarsch in Russland – aufgrund Versorgungsprobleme und des gefürchteten russischen Winters befahl Napoleon im Oktober den Rückzug – ständige Angriffe durch russische Partisanen – Napoleon befürchtet Umsturz in Paris, ließ seine Truppen im Stich und kehrte allein nach Frankreich zurück – völlige Vernichtung der "Grand Armee".
Diese Niederlage erweckte in Europa neue Hoffnung – Koalition der Preußen, Russland, Österreich, England und Schweden. In der Völkerschlacht bei Leipzig fiel die Entscheidung gegen Napoleon – Paris wurde eingenommen – Verbannung Napoleons auf die Insel Elba;

Die neue "alte" Ordnung

Der Wiener Kongress, Teil 1:
Zur beherrschenden Persönlichkeit auf dem Wiener Kongress wurde der Leiter der österreichischen Politik – Fürst Clemens Wenzel von Metternich. Es nahmen alle europäischen Mächte teil – sehr viele Festlichkeiten ("Der Kongress tanzt");
Bei den Verhandlungen wurden keine Ergebnisse erzielt.

Intermezzo, die Herrschaft der 100 Tage:

In dieser Feststimmung platzte im Frühjahr 1815 die Nachricht, dass Napoleon Elba verlassen hatte und in Frankreich gelandet ist. Nur 3 Wochen benötigte er, um in Paris wieder als Kaiser einzuziehen.
Die Alliierten handelten unverzüglich und mobilisierten ihre Truppen. In der Schlacht von Waterloo kam es zur Entscheidung. Napoleon ergab sich den Briten und wurde on diesen auf die Insel St. Helena gebracht, wo er 1821 starb.

Der Wiener Kongress, Teil 2:

Nach der Episode der hundert Tagen wurden die Beratungen ernsthafter wiederaufgenommen.
Grundsätze:
  • Restauration: Wiederherstellung des politischen Zustandes von 1789
  • Legitimität: Rechtfertigung der Ansprüche der alten Dynastien
  • Solidarität: Gemeinsame Interessenspolitik der Fürsten zur Abwehr revolutionärer Ideen
Zur Wahrung dieser Prinzipien und der Ergebnisse des Wiener Kongresses wurde zwischen den (konservativen) Mächten Russland, Österreich und Preußen die Heilige Allianz geschlossen. Später traten diesem Bündnis der Reaktion (= Festhalten an veralteten Anschauungen und Einrichtungen) alle europäischen Mächte, ausgenommen England, Türkei und der Papst bei.

Basisdaten:

1789: Beginn der Französischen Revolution
1814/15: Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress

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